Die Lebenden und der Tote

Libyen Das gewaltsame Ende Muammar al-Gaddafis bezeugt weder einen Sieg des modernen Rechts noch der Menschenrechte. Es weckt Zweifel an der Integrität des Übergangsrates
Exklusiv für Abonnent:innen

Die Zukunft wird zeigen, dass die Naivlinge, die Gaddafi feige ermordeten, nicht mehr wert sind als er selbst“, schreibt der algerische Blogger Rachid Bahri. „Sie haben die Zerstörung ihres Landes zugelassen durch diejenigen, die von den Reichtümern Libyens profitieren.“ Damit gibt Bahri die Stimmung wieder, mit der das Ende des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi in den Nachbarländern wahrgenommen wird. Sie ist nicht zu vergleichen mit der Sympathie, die den aus eigener Kraft erreichten Revolutionen in Tunesien und Ägypten zuteil wird.

Eine NATO-Intervention wäre in keinem anderen nordafrikanischen Land willkommen gewesen. Zwar sind viele Bürger Algeriens empört, dass die Tochter wie auch die Ehefrau Gaddafis, die in ihrem Land Zufl