Die Scham, ein Mädchen zu sein

Schatz Die Berliner Anwältin Seyran Ateş stellt sich die sexuelle Emanzipation im Islam zu einfach vor. Wichtiger für junge Musliminnen wäre vor allem materielle Unabhängigkeit
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Ich bin der Ansicht, wenn Allah gewollt hätte, dass Frauen ihre Haare verhüllen, dann hätte er uns keine Haare gegeben, wenn er wollte, dass Frauen sich nur im Haus aufhalten, keine Beine, wenn er wollte, dass wir schweigen, hätten wir keine Zunge.“ Das sind weise Worte der Berliner Anwältin Seyran Ateş, die – manchmal unter Gefahr des eigenen Lebens – die Rechte muslimischer Einwanderinnen verteidigt und auch in Institutionen der Zivilgesellschaft wie der deutschen Islamkonferenz wirkt.

Nun fordert diese streitbare Frau in einem neue Buch eine „sexuelle Revolution“ im Islam, der sie ähnliche Durchschlagskraft zutraut wie der Bewegung der Achtundsechziger. Zweifelsohne ist das wünschenswert, denn die Unterdrückung un