Es kracht im Gebälk des "Mörderregimes"

Aufstand in Algerien Präsident Bouteflika scheint mit seinem politischen Latein am Ende - er sieht sich einer modernen, entschlossenen, nicht länger islamistischen Massenbewegung gegenüber
Exklusiv für Abonnent:innen

Auf etwa eine Million Menschen wird die Zahl derer geschätzt, die vor Wochenfrist nach Algier kamen, um gegen das "Mörderregime" zu protestieren - zwischen 50 und 100 Tote kostete der Aufstand bereits. Die Demonstranten kamen vorwiegend, aber nicht nur aus der Kabylei. Erstmals seit der Unabhängigkeit ist es gelungen, im ganzen Land eine Solidaritätsbewegung hervorzubringen. Die Kabylen konnten deutlich machen, nicht nur für die - den Arabophonen eher suspekte - Offizialisierung der Tamasight-Sprache zu kämpfen, sondern Demokratie und mehr Wohlstand für alle durchsetzen zu wollen.

Außer in Frankreich, wo auch Solidaritätsdemonstrationen stattfinden, interessieren sich die internationalen Medien kaum für die akuten Konflikte in Algerien. Dabe