Krise und Kritik

verwertung Die Chronik eines Zeitschriftenprojekts wirft neues Licht auf die Beziehung zwischen Walter Benjamin und Bertolt Brecht
Exklusiv für Abonnent:innen

Erdmut Wizisla, Direktor des Brecht-Archivs, hat durch die Verknüpfung von Materialien aus dem Nachlass Benjamins und unbekannter Dokumente aus dem Nachlass Brechts mit seinem Buch Benjamin und Brecht ein neues Bild der Beziehung erstellt. Ausgangspunkt ist eine kritische Sicht auf den editorischen Umgang Adornos und des Instituts für Sozialforschung mit Benjamins Nachlass. Dessen marxistische Seite und die Beziehung zu Brecht wurde durch parteiische Kommentare verdunkelt. Sie war stets als Ärgernis empfunden worden.

Als Gretel Adorno erfuhr, dass Benjamin den Sommer 1934 bei Brecht in Dänemark verbringen und womöglich ganz übersiedeln wollte, äußerte sie Sorge, er begäbe sich in intellektuelle Abhängigkeit. Siegfried Kracauer gab Ernst Bloc