Eine Frage des politischen Willens

NPD Die Debatte über einen neuen Verbotsantrag gegen die rechtsextremistische Partei ist ein Ritual. Doch diesmal könnte es ernst werden
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Es war nur ein kleiner Versprecher des Bundesinnenministers, und er korrigierte ihn umgehend: „Abziehen“ müsste der Staat seine Vertrauens-Leute aus der NPD, um einen neuen Verbotsantrag zu stellen, sagte Hans-Peter Friedrich (CSU) vergangenen Freitag. „Abschalten“, nicht abziehen, verbesserte er sich. So genau wie Friedrich nehmen es meist nicht einmal jene, die eine Abschaltung der V-Leute in der NPD befürworten, um so die vermeintliche Voraussetzung für einen neuerlichen Verbotsantrag gegen die Partei zu erfüllen. „Abziehen“ kann der Verfassungsschutz seine V-Leute nicht; es handelt sich meist um in der Szene verwurzelte Nazis.

Sie lassen sich als Informanten anwerben und stecken ihr Honorar oft direkt in Nazi-Strukturen. Tino Brand