Guck mal an, die SPD – sie lebt noch! Gut, es ist "nur" der Vorsitzende ihrer Jugendorganisation, der mit seinen Interviewaussagen zum demokratischen Sozialismus die Schlagzeilen und Timelines dominiert. Aber es wird ja allerhand gemunkelt über das Führungsvakuum, das sich bei den Sozialdemokraten alsbald auftun wird, nach einem weiteren Desaster bei den Europawahlen, oder spätestens am Jahresende. Wer sonst als Kühnert wäre denn augenblicklich prädestiniert, dieses Vakuum zu füllen und einen tatsächlichen Aufbruch zu personifizieren? Olaf Scholz etwa?
„Demokratische Kontrolle darüber, wie wir arbeiten und was wir produzieren“, BMW als „genossenschaftlicher Automobilbetrieb“, „genossenschaftliche Lösungen“ auch dafür, das „Recht auf Wohnen“ endlich wieder einzulösen, „Sozialismus“ – nicht viel mehr als solche Worte braucht es, um die marktradikale Nomenklatura der Bundesrepublik in Rage zu versetzen; Kühnert wusste das, sprach die Worte aus und hat sich damit zumindest schon mal um eines verdient gemacht: der öffentliche Diskurs dreht sich um Essentielles; hat jemand dieser Tage etwas von der AfD gehört?
Remember Martin Schulz?
So war das auch in jenen kurzen Wochen des Martin-Schulz-Höhenflugs, und der damalige SPD-Kanzlerkandidat musste noch nicht einmal die Vergesellschaftung von nicht selbst genutztem Wohnraum ins Spiel bringen, um – trotz allem – neue Hoffnung auf die SPD zu entfachen. Damals reichten schon ein paar Sätze zur sozialen Sicherheit, zum Arbeitslosengeld I – und das Lechzen nach einer Alternative zur schwarz-roten Tristesse konnte sich in Parteieintritten und Umfragewerten artikulieren.
Seither hat sich einiges weiter verschärft, die Krise der SPD eh, allem voran aber die Wohungsfrage in den Städten. Dort kennt jeder die Perversionen der real existierenden Marktwirtschaft aus eigenem Erleben oder aus seinem Umfeld. Jeder weiß, wie unzulänglich es ist, diesen Markt einfach nur 'besser regulieren' zu wollen: Mietpreisbremse, mehr – zuvorderst privatwirtschaftlicher – Wohnungsbau, Baukindergeld – nichts verfängt. Also: „Warum sollte jemand mehr als 20 Wohnungen in seinem Besitz haben?“ (Kevin Kühnert im März)
Mehr als 3.000 Wohnungen sind es bei der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen": „Private Wohnungsgesellschaften, die mehr als 3.000 Wohnungen besitzen, sollen nach Artikel 15 Grundgesetz enteignet und ihre Bestände in Gemeineigentum überführt werden“, fordert sie in ihrem laufenden Volksbegehren, und das fällt auf fruchtbaren Boden, die Initative wird locker alle Quoren erreichen.
Andreas Scheuer enteignet
Dass die Marktwirtschaft nicht funktioniert, steht vielen Menschen aber nicht nur aufgrund der Wohungskrise vor Augen. 2008/2009, Hallo – war da was? Warum nochmal ist der deutsche Staat heute Anteilseigner der Commerzbank? Warum wurde die Hypo Real Estate verstaatlicht? Und wie war das gleich nochmal mit den Zahlungen öffentlicher Mittel und den Bürgschaften in Milliardenhöhe für die Sachsen LB?
Apropos verstaatlichen: Unter Regie des bisher lautesten Kühnert-Kritikers, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), laufen derzeit 65 Enteignungsverfahren für den Bau von Straßen.
Eingriffe ins vermeintlich unantastbare Heiligtum des Privateigentums sind qua Grundgesetz nicht nur ausdrücklich möglich, der Staat bedient sich dieses Instrumentariums auch gern – sei es, um den Kollaps als Folge marktwirtschaftlicher Funktionalität zu verhindern und deren wenige Profiteure zu schonen, sei es, um das Vorrecht des Automobils zu wahren. Kühnert bringt nun ins Spiel, Kollektivierungen progressiv zu nutzen – um also Neues zu gestalten: eine Autoindustrie, über deren Zukunft diejenigen als Miteigentümer mitentscheiden, die ihren Mehrwert überhaupt erst erwirtschaften. Eine Wohnraumversorgung, in deren Zentrum der existenzielle Bedarf und nicht das Profitinteresse steht. Und, ganz nebenbei: „den Umgang mit Internetgiganten, den Zugang zu großen Datenmengen“, eingedenk der Frage, „ob das wirklich in privatwirtschaftlicher Hand sein sollte“. So viel Mut zum Denken von neuen Ideen – oder zum Weiterdenken von alten Ideen – war lange nicht mehr in der SPD. Am Ende erinnert sich dieser Kühnert bald auch noch an die Neue Ostpolitik! Fordert Frieden und Verständigung mit Russland als Prämissen deutscher Außenpolitik! Dann dürften in Deutschland diejenigen vom Schlage Ralf Fücks' vollends die Fassung verlieren.
Die Sozialdemokratie wurde, auch von dieser Zeitung, schon so oft todgesagt. Doch sie kann wiederaufleben, Labour in Großbritannien zeigt es, Alexandria Ocasio-Cortez in den USA zeigt es, die PSOE und Pedro Sánchez haben es gerade in Spanien gezeigt. Es braucht nicht viel, um Diskurse schnell auf Wesentliches zu lenken, auf die Spaltung in die Vielen und die Wenigen, es braucht nur Denkfleiß, Mut und Durchhaltevermögen – letzteres scheint Kevin Kühnert im Angesicht der Angriffe und Herabwürdigungen, die von außerhalb der SPD wie aus deren Establishment auf ihn einströmen, zu haben. „Ich habe das sehr ernst gemeint, was ich formuliert habe“, offenbarte er zuletzt.
Kommentare 246
>> Es braucht nicht viel, um Diskurse schnell auf Wesentliches zu lenken...<<.
Nein, es braucht nicht viel. Aber was war zu beobachten? Die öffentlich-rechtlichen Medien und die private Mainstreampresse ließen direkt nach Kühnerts Interview ausführlich die Kritiker seiner Thesen zu Wort kommen. Und die konnten mit ihrer Polemik aus dem Vollen schöpfen.
Minister Scheuer: "Das ist ein verschrobenes Retro-Weltbild eines Fantasten, der irgendwie mit dem System hier nicht zufrieden ist."
Johannes Kahrs (SPD): "Was hat der geraucht?"
Christoph Lütge, Professor für Wirtschaftsethik: "Einen derartigen Unsinn zu verzapfen, kann nur gelingen, wenn einem die elementarsten Grundkenntnisse über ökonomische Zusammenhänge fehlen."
Normalerweise wird von etablierten Journalisten und den Mitte-Politikern diese Sprache in den Internetforen verortet. Aber wenn die Hasssprache von selbsternannten Mehrheitsvertretern nach links gerichtet ist, scheint es sich um einen elaborierten Code zu handeln, der seine Wirkung bei den Rezipienten unverzüglich entfalten kann. Kürzer formuliert: Es wurde sofort eine mediale Gegenkampagne gestartet. Deshalb kann Der Spiegel heute melden: "Klare Mehrheit gegen Kühnerts Vorstoß".
Man (Frau und Mann) muss sich doch nur Gedanken über dieses sozialpolitische Beispiel im Kapitalismus machen:
Die Putzfrau und Mutter von drei Kindern, meine im Jahr 2003 verstorbene Mutter, bekam nach mehr als 33 Jahren in Vollzeitarbeit, dabei mehr als zehn Jahre auch im Haushalt bei Multimillionären in FfM., sogar dabei auch an sieben Arbeitstagen in der Woche, nur eine Armutsrente unterhalb der (heutigen) gesetzlichen Grundsicherung. Damals eine eigenständige Altersrente auf dem geringen Niveau der sog. Sozialhilfe.
Gleichzeitig kassieren die Erben der Familie Quandt und BMW-HauptaktionärInnen, eine Jahresdividende in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro von der BMW AG. Zuletzt zusammen mehr als 1,1 Milliarden Euro, nur von BMW.
Dieses kleine Beispiel müsste eigentlich den letzten Juristen und Parlamentsvertreter, von der AFD-CDU bis zur SPD, klar machen, dass das ein schweres Verbrechen gegenüber Millionen hart arbeitenden Menschen in Deutschland ist!
PS: Die Fortschreibung des Kapitalismus ist auch weiterhin ein Verbrechen an den Völkern im 21. Jahrhundert!
03.05.2019, R.S.
Glückwunsch zu Ihrem zutreffenden Text, den ich gerne voll umfänglich unterstützen möchte, – wenn, ja wenn da nicht dieser kleine Haken währe: Kevin Kühnert gehört zu jener Spezies mit der Profession Politiker, die mir jeglichen Respekt vor ihnen abgewöhnt hat.
Bleibt er zuverlässig bei dieser Grundhaltung, will auch ich ihn gerne unterstützen.
Ach, übrigens: Kevin Kühnert ist kein »Juso-Chef«. Das ist auch so eine Sache: So gerierte sich bisher nahezu das gesamte Parteienestablishment und verprellte seine Mitmitglieder – nicht nur bei der SPD.
Schöner Artikel! Hatte mir schon fast gedacht, dass dazu im Freitag bald was folgen muss.
Ich war nämlich doch etwas entsetzt, wie schnell Vertreter der Konservativen und der Wirtschaft Schnappatmung bekommen und geifernd gleich das Ende der Zivilisation beschwören, wenn man an solche Dinge wie eine Veränderung unserer Gesellschaft auch nur denkt! Hat irgendwie etwas surreales, ist aber leider ganz real und macht mich irgendwie traurig, dass ich in so einer festgefahrenen Gesellschaft lebe...
Vielen vielen Dank für diese wahren Worte, die mir aus dem Herzen sprechen. Herr Kühnert fällt mir schon seit einigen Jahren sehr positiv auf. Ich hätte mir gewünscht, dass Er und nicht Frau Nahles als Parteivorsitzender gewählt worden währe...... Aber, weiter so lieber Herr Kühnert !! :-)
der glaube an die wieder-auferstehung
von was auch immer
ist nicht nur um die oster-zeit :
nicht tot zu kriegen!
Guck mal an, die SPD – sie lebt noch! – Der Vorsitzende des Betriebsrats von BMW hat für die röchelnde Partei allerdings keine gute Prognose: „Für Arbeiter deutscher Unternehmen ist diese SPD nicht mehr wählbar“, sagte er der „Wirtschaftswoche“. Ich weiß nicht, wie repräsentativ der Mann für die Belegschaft von BMW und die deutschen Arbeitnehmer ist. Ich fürchte aber, er hat die Nase im Wind: Eine von Kühnerts Vergesellschaftungsideen inspirierte SPD könnte in irgendwie linken Foren Zuspruch finden, ihre Hoffnung aber, wieder Arbeiterpartei zu werden, müsste sie wohl endgültig aufgeben.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/kevin-kuehnert-spd-sozialismus-pragmatismus-wahlkampf/komplettansicht
.... auch gut.
Raus, aus der ewigen Mitte. In der allergrößten Not, führt der Mittelweg zum Tod. Ob es allerdings mit dem links-schwenk-marsch zu dem not-wendigen Paradigmenwechsel kommen wird, ist fraglich. Was aber schon vor 550 Jahren für Machiavelli galt, gilt noch heute:"Von den Menschen lässt sich nur Schlechtes erwarten, wenn sie nicht zum Guten gezwungen sind." Und weiter:"Denn zwischen dem Leben, wie es ist und wie es sein sollte, ist ein so gewaltiger Unterschied, dass, wer das, was man tut, aufgibt, für das was man tun sollte, eher seinen Untergang als seine Erhaltung bewirkt."
>>Wem Deutschland gehört (und wem nicht)<<
Ein kurzer, informativer Spiegel-Artikel mit Grafiken zu den Beitzverhältnissen in Deutschland, der anlässlich des Kühnert-Interviews zusammengestellt wurde.
Zitat: >>Betrachtet man die real existierende Vermögensverteilung, erscheint die Formulierung des Juso-Chefs geradezu zurückhaltend: Die Ungleichheit beim Eigentum ist in Deutschland extrem. Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge besitzen die 45 reichsten Haushalte in Deutschland so viel wie rund 20 Millionen Haushalte, die die ärmere Hälfte der Bevölkerung bilden.<<
>>Raus, aus der ewigen Mitte.<<
Sag das mal den Grünen. Die Zeit verfasste einen Artikel mit der Überschrift:
"Grüne gegen Enteignung von Autokonzernen"
Das muss doch für die CDU, CSU und FDP klingen wie ein Minnesang über Schönheit, Tugend und Güte.
Das Kapital: „ 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert“, so auch in Deutschland und Europa, weltweit!
»Kapital, sagt der Quarterly Reviewer, flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.«
Karl Marx bezieht sich hier auf den Funktionär der englischen Gewerkschaftsbewegung T. J. Dunning, der in seinem Buch »Trades' Unions and strikes: their philosophy and intention« (London 1860) diese Textpassage aus »The Quarterly Review« angeführt hatte (MEW, Bd. 23, S. 788, in MEGA II/6, S. 680/681).
Marx belegt damit seine Behauptung, dass »das Kapital von Kopf bis Zeh, aus allen Poren, blut- und schmutztriefend« zur Welt gekommen ist.
Beenden wir diesen ökonomischen, ideologischen und gesellschaftspolitischen Zustand -auch in Deutschland- noch rechtzeitig im 21. Jahrhundert, weltweit!
"Die Sozialdemokratie wurde, auch von dieser Zeitung, schon so oft todgesagt." Sie ist tot! Ihre marktgläubige Programmatik, die sich darauf beschränkt, die übelsten Auswüchse des Kapitalismus einzuhegen und ihn in einer "sozialen Marktwirtschaft" zu bändigen ist krachend gescheitert, und zwar mit tätiger Hilfe der Sozialdemokraten selbst. Ich brauche die Damen und Herren, an die ich hier denke, wohl nicht aufzuzählen. Diese Personen haben jedoch in der Tat die neoliberale Wende nur befördert und, wie der Sozen-Ex-Kanzler - Putin sei Dank -, von ihr profitiert. Ursächlich für die derzeitige Situation ist das Wesen des Kapitalismus. Dieses Ungeheuer läßt sich nicht bändigen, es wird hoffentlich irgendwann in sich selbst zusammenfallen, wenn es wegen mangelnder Ressourcen, die das ewige ihm immanente Wachstum verhindern, verhungert.
Deshalb wird es Zeit über eine postkapitalistische gerechte Gesellschaft nachzudenken und Regeln zu schaffen, die eine demokratisch kontrollierte Wirtschaft - dazu gehört definitiv die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die demokratische Entscheidung und Kontrolle über den Einsatz von Kapital - ermöglichen. Es ist nun mal kein Naturgesetz, erst Recht keines der Moral, dass es in der Höhe und inhaltlich unbegrenzte Verfügungsmacht über Produktionsmittel und Kapital in den Händen einzelner geben muss.
In dieser Gesellschaft, das zeigt gerade die schwache, ja lächerlich schwache Reaktion führender Sozis auf Kühnerts zahme Gedankengänge, werden Sozialdemokraten deutscher Prägung wohl keine Rolle mehr spielen. Bis dahin machen sie sich noch ein bischen lächerlich beim Absingen von Kinderliedern im Bundestag und mitschuldig an der immer ungerechteren Gesellschaft durch das regelmäßige Abnicken der CDSU-Sauereien in der GroKo. Die Schwalbe namens Kevin macht da noch lange keinen Sommer.
Und das hat er auch noch bei Sahra abgeschrieben, wenn auch nicht besonders gut. Gibts denn keine anderen Aufreger im Abgasschummelnebel? Wenn die das wirklich alles bezahlen müssten, dann ... brauchten wir Kevin nicht mehr.
>>Und das hat er auch noch bei Sahra abgeschrieben, wenn auch nicht besonders gut.<<
Aber doch ein kleines bisserl besser als Martin Schulz, immerhin.
>>...brauchten wir Kevin nicht mehr.<<
Falls wir uns haben brauchen wir den Kevin nicht. Aber so weit sind wir noch nicht: Wer kann denn überhaupt ein Klassenbewusstsein entwickeln?
Kühnerts Vorstoss geht schon in die richtige Richtung.
>Normalerweise wird von etablierten Journalisten und den Mitte-Politikern diese Sprache in den Internetforen verortet. Aber wenn die Hasssprache von selbsternannten Mehrheitsvertretern nach links gerichtet ist, scheint es sich um einen elaborierten Code zu handeln, der seine Wirkung bei den Rezipienten unverzüglich entfalten kann. Kürzer formuliert: Es wurde sofort eine mediale Gegenkampagne gestartet. Deshalb kann Der Spiegel heute melden: "Klare Mehrheit gegen Kühnerts Vorstoß".<
Ja, das ist tatsächlich erstaunlich. Vielleicht war es schon immer so, aber seit so 2-3 Jahren ist mir auch aufgefallen, dass die politische Sprache sowohl im Inhalt als auch im Tonfall erschreckend selbstentlarvend ist. Inhaltlich scheint es intellektuell gar keinen Anspruch zu geben und die Sprache ist mit "Internetforen"-Tonfall auf den Punkt gebracht. Man erinnere sich an die Nominierung von Achim Truger für den Rat der Wirtschaftsweisen. Wie von 7 jährigen wurde der Mann von den anderen Mitgliedern, ob angeblich fehlender Qualifaktion via Twitter angefeindet. Was soll das?
Ich fände es generell stark, wenn das Thema "Auswahlmechanismus in Politik", aber auch vielleicht in Wirtschaft/Medien mehr beleuchtet werden würde. Besonders ehrgeizig und verbissen seine Karriere zu verfolgen mag auf den ersten Blick kein so blödes Kriterium sein um den Weg nach oben zu erlauben... Quasi wer es am meisten will und durch lerneifer auch kann soll nach oben... aber ich glaube das spült halt viele eitle, leicht kränkbare und geltungsbedürftige Menschen nach oben. Karrieristen werden im Schnitt wohl selten besonders herzlich-empathische Menschen sein... Man muss da nur an einige Kommilitonen im Studium denken...
>Normalerweise wird von etablierten Journalisten und den Mitte-Politikern diese Sprache in den Internetforen verortet. Aber wenn die Hasssprache von selbsternannten Mehrheitsvertretern nach links gerichtet ist, scheint es sich um einen elaborierten Code zu handeln, der seine Wirkung bei den Rezipienten unverzüglich entfalten kann. Kürzer formuliert: Es wurde sofort eine mediale Gegenkampagne gestartet. Deshalb kann Der Spiegel heute melden: "Klare Mehrheit gegen Kühnerts Vorstoß".<
Ja, das ist tatsächlich erstaunlich. Vielleicht war es schon immer so, aber seit so 2-3 Jahren ist mir auch aufgefallen, dass die politische Sprache sowohl im Inhalt als auch im Tonfall erschreckend selbstentlarvend ist. Inhaltlich scheint es intellektuell gar keinen Anspruch zu geben und die Sprache ist mit "Internetforen"-Tonfall auf den Punkt gebracht. Man erinnere sich an die Nominierung von Achim Truger für den Rat der Wirtschaftsweisen. Wie von 7 jährigen wurde der Mann von den anderen Mitgliedern, ob angeblich fehlender Qualifaktion via Twitter angefeindet. Was soll das?
Ich fände es generell stark, wenn das Thema "Auswahlmechanismus in Politik", aber auch vielleicht in Wirtschaft/Medien mehr beleuchtet werden würde. Besonders ehrgeizig und verbissen seine Karriere zu verfolgen mag auf den ersten Blick kein so blödes Kriterium sein um den Weg nach oben zu erlauben... Quasi wer es am meisten will und durch lerneifer auch kann soll nach oben... aber ich glaube das spült halt viele eitle, leicht kränkbare und geltungsbedürftige Menschen nach oben. Karrieristen werden im Schnitt wohl selten besonders herzlich-empathische Menschen sein... Man muss da nur an einige Kommilitonen im Studium denken...
Die SPD-Führung und ihre willigen Gewerkschaftsführer.
Sie hatten der sozialdemokratischen Arbeiterklasse, so bereits in der Weimarer Republik, jede Bestrebung nach einer antikapitalistischen Alternative (teils) gewaltsam ausgetrieben.
Wurde auch unter Ebert und Noske 1918/1919 die revolutionäre sozialdemokratische Arbeiterklasse massakriert, eine kommunistische AK hatte es so noch nicht gegeben, so wurde den Überlebenden der revolutionären Sozialdemokratie, bis zur widerstandslosen Machtübergabe 1933, – an die NSDAP und IG Farben-Kapitalfaschisten –, der Rest an revolutionären Klassenbewusstsein nachhaltig ausgetrieben.
Die Wiederauferstehung, – des deutschen Kapitalismus und Imperialismus –, konnte somit, nach Gründung der westdeutschen Bundesrepublik 1949, an der sozialdemokratischen Vorarbeit, so bereits schon vor 1933 in der Weimarer Republik, nahtlos fortgesetzt ansetzen.
Auch die historische Niederlage der ostdeutschen Arbeiterklasse 1989/1990 erklärt sich nicht zuletzt auch aus ihrer historischen Niederlage, als Teil der gesamtdeutschen Arbeiterklasse, im Kapitalfaschismus von 1933 bis 1945.
Dank der Vorarbeit der SPD-Führung in der Weimarer Republik, – im Macht und Herrschaftsinteresse der imperialistischen deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie –, erfolgte keine antifaschistische Vernichtung des SS-Kapitalfaschismus der Siemens, Krupps und Quandts, so nicht vor 1945 und so auch nicht nach 1990 in der Bundesrepublik Deutschland, - bis heute 2019 noch nicht.
Buch-Empfehlung:
Der Verrat 1918/1919 – als Deutschland wurde, wie es istvon Sebastian Haffner / Verlag 1900 Berlin
04.05.2019, R.S.
Diese Einengung des Debattierhorizontes durch unsere Macht(haber)eliten beschreibt Rainer Mausfeld sehr ausführlich. Mit diesem Hintergrundwissen lässt sich über solche "Schreiberlinge" prächtig lächeln, ihnen den Rücken kehren und zu wirklich wichtigen Dingen übergehen. Nämlich, diesen gefährlichen Propagandisten mit dem Aufbau der Gegenöffentlichkeit das Leben schwer zu machen. (... das Handwerk zu legen wäre Utopie.)
Es ist schon erstaunlich, wie die “ unabhängigen Qualitätsmedien “ auf den Mann eindreschen. Die Empörung, über die Sozialismus-Thesen von Juso-Chef Kühnert zeigen aber auch deutlich, dass man in diesem Land wieder vorgeschrieben bekommt, wie man zu denken hätte! ( ... auch von den eigenen Genossen )! -;)))
Ein guter Artikel, Herr Puschner! Denn im Unterschied zu geifernden Auslassungen der rechtspopulistischen Politikern*innen und Medien, befassen Sie sich mit inhaltlichen Aussagen und Aspekten, z.B. mit den leistungslosen Dividendeneinkommen einiger Milliardärsfamilien sowie der Entspannungs- und Friedenspolitik. Auch die Tatsache, dass anonyme Briefkastenfirmen zigtausende Wohnungen besitzen und die Mieter*innen ausbeuten gehört in diesem Zusammenhang diskutiert.
Es ist allerdings ein Trauerspiel, dass die SPD-Führungskader, wie der Rüstungslobbyist Johannes Kahrs, über den Missbrauch illegaler Drogen spekulieren oder diese eigentlich offensiv zu führende Diskussion am liebsten im Keim ersticken möchten, da sie zu sehr an den Futtertrögen von Macht, Einfluss und Geld hängen.
Eine ARTE-Doku, mit dem Titel "die Erdzerstöhrer" ist in diesem Zusammenhang sehr erleuchtend, wie von einem Mitblogger hier zusammengefasst wurde:
https://www.freitag.de/autoren/thashilunpo-1953/summer-for-future-2019-koennen-wir-schaffen#1556922917504768
||| „Warum sollte jemand mehr als 20 Wohnungen in seinem Besitz haben?“ (Kevin Kühnert im März) |||
Warum sollte jemand 20 Wohnungen und mehr überhaupt erst bauen, wenn er sie hinterher nicht nach eigenem Gutdünken adäquat kommerziell verwerten darf? Eine Enteignung würde vermutlich eine kurzfristige Entlastung des Mietmarktes bewirken, langfristig aber dazu führen, dass niemand mehr weiteren Wohnungsraum baut, weil ihn niemand mehr erwerben will, da dann ja immer die Gefahr besteht, "zuviel" davon zu haben.
In der Wohnungsfrage könnte ich mir vorstellen, das über 50 % der Mietwohnungen in kommunalem Eigentum befinden sollten. Es war ein Fehler die städtischen Wohnungen zu verkaufen. Wohnungen sind kein normales Wirtschaftsgut wie Autos oder Fernseher, das man dem Markt überlassen kann. Alle wollen nach Berlin, dann machen wir eine Börse für die Wohnungspreise, die monatlich angepasst werden? Den Einen Monat 800 Euro, den nächsten 1500, wiel die Nachfrage größer war?
Bezahlbarer Wohnraum für eine einfache Wohnung von 5-6 Euro/m2 ist ein Grundrecht, und wenn gerade keine frei ist, muss man warten oder die Komune lenkt in der Form das in eine 130 m2 Wohnung nicht einer alleine einzieht.
Es ist grotesk zu sehen, wie selbst meine Freunde (wenn sie geerbt haben) eine neugebaute Wohnung in Berlin kaufen und dann als Renditeobjekt für 17 Euro/m2 vermieten. Das ist der "Markt" und der wird es leider nicht richten.
Von daher braucht es über 50 % kommunale Wohnungen zu vernünftigen Preisen und einen Mietspiegel der Mieten wie 17 Euro/m2 unter Strafe stellt.
Die andere Idee ist, das die Komune und größere Firmen für ihre Mitarbeiter eigene Wohnungen bauen und diese dort gegen günstige Miete wohnen lassen, anders werden die Firmen in den Großstädten bald keine Angestellten mehr finden.
Die hohen Mieten fressen zudem alle Sozielleistungen auf, was helfen 100 Euro mehr Kindergeld oder eine Rentenerhöhung wenn man 500 Euro mehr Miete zahlen muss, hier wird das ganze Konzept staatlicher Fürsorge ad absurdum geführt...
Ich würde mich freuen wenn Kevin Kühnert die SPD übernimmt, dann könnte ich die SPD wieder wählen...
Heute morgen fiel mir beim Einkaufen die Bild-Schlagzeile ins Auge: SPD für Arbeiter nicht mehr wählbar heißt es da.
Absurder geht es nicht, schließlich ist die SPD ja deswegen in der Krise, weil sie den sog. kleinen Leuten nichts mehr an Versprechungen für ein besseres Leben zu bieten hat. Eine breite Debatte darüber, wie ein neuer Gesellschaftsvertag - man muss es nicht Sozialismus nennen- aussehen könnte, der für r mehr Gerechtigkeit sorgen und nebenbei zur Klimarettung führte ist überfällig aber natürlich wird Kühnerts Denkanstoss von den meisten Medien sofort als gefährlich oder lächerlich abgetan..
Irgendjemand hat gesagt der Kapitalismus sei nicht mehr demokratisch abwählbar. Ich befürchte das es so ist weil ich auch sehe, dass in meinem Umfeld niemand Kühnerts Ideen auch nur wahrnimmt. Die Leute sind in der Regel zu uninteressiert geworden um das System in Frage zu stellen
Also, diese Frage von Kühnert halte ich nun wirklich für besoffen.
Unsere Gestze und ebenso der Gesunde Menschenverstand erlauben jemandem, der es sich leisten kann, eine entsprechende Anzahl von Wohnungen zu bauen und wirtschaftlich zu nutzen. Was sonst?
WIE er sie dann nutzt, ist eine andere Frage, der Kühnert wohl gerne ausweichen möchte. Wucher und Vertragsbrüche sind verboten. "Luxus"sanierungen und Mieterhöhungen sind sinnvoll für Hausbesitzer, wenn es die Marktlage hergibt. Auf mögliche Gewinne daraus zugunsten von sozialen Härten und schon lange bestehenden Mietverträgen zu verzichten, ist/wäre moralisch geboten - aber wer trüge die Kosten dafür?
Sind sie vom Hausbesitzer zu tragen oder vom Mieter oder vom Staat? Eine alte Property Rights Frage.
Soll der Staat seinen Verantwortungsteil auf die Hausbesitzer abschieben dürfen? Ich glaube nicht, dass die Getzeslage das wirklich hergibt.
Soll der Staat alle sozial schwachen Mieter für Mieterhöhungen kompensieren? Wäre das gerecht, ohne auch die "Normal"mieter zu entlasten? Würden die Hausbesitzer dies nicht als Anreiz für weitere Mietverteuerungen auffassen?
Das Riesenrad würde und wird sich immer weiter drehen, hoffentlich langsam genug, dass es nicht aus seiner Aufhängung springt.☸
Wie schöner Wohnen geht, hat uns der real existierende Sozialismus doch eindrucksvoll vor Augen geführt. Man muss nur richtig verinnerlichen, was man alles nicht braucht, dann klappt das schon.
Wie dieses schöne sozialistische Wohnen dann aussieht, hat Marina Abramović an den Beginn ihrer Autobiographie gestellt: Klick (S.10)
Der springende Punkt ist für mich, dass nun mal jeder ein Dach über dem Kopf braucht. Ich kann eben nicht wie z.B. beim Auto sagen, kann ich mir nicht leisten, also kauf ich keins.
Da darf die Diskussion schon mal ins Grundsätzliche gehen. Die jetzt Empörten haben noch keine gangbaren Wege aufgezeigt, wie Wohnen für alle möglich und bezahlbar wird bzw. bleibt.
>>...dass niemand mehr weiteren Wohnungsraum baut, weil ihn niemand mehr erwerben will, da dann ja immer die Gefahr besteht, "zuviel" davon zu haben.<<
In der Tat, für Kapitalverwerter wie Blackrock wäre das uninteressant. Dann muss die Gemeinde, wie in Wien, selber bauen. Nach deutscher Auffassung ist das eine Sünde und die Stadt Wien wird ewig in der Hölle schmoren. Nur scheint das den Wienern nicht auszumachen: Hauptsache sie haben bezahlbare Mietwohnungen.
Seit dem Interview weiß ich wenigstens wer bei der Europawahl meine Stimme bekommt, schon allein deshalb weil jedes Zehntel das die SPD verliert von diesen erbärmlichen Kahrs und Frenzels ausschließlich dem Kühnert angelastet werden wird und keinesfalls der eigenen Kaputtwirtschafterei.
der dach-bedarf pro kopf läßt sich mit ach und krach decken:
moos-bedeckte zelt-bahnen, weit draußen in öffi-verlassenen räumen
kommen dem klima-wandel sogar entgegen.
die aus-gliederung von gesellschaftlich-überflüssigen,
vernachlässig-baren ist erst im entstehen. das macht sich.
||| Das Riesenrad würde und wird sich immer weiter drehen |||
Das sehe ich auch so. Maßnahme - Gegenmaßnahme, ein endloser Tanz
Ja. Das Paradies litt schon immer an irdischen Unzulänglichkeiten^^
Kennen Sie die Wurzel vieler Probleme?
Es interessiert nur zweitrangig, wie eine Diskussion ausgelöst wird. Primär sollte es um den eigentlichen Inhalt gehen. Und da greift Kevin Kühnert viel zu kurz.
Die Wurzel vieler heutigen Probleme ist, dass viele Menschen einer Wirtschaftsordnung huldigen, die von ihrem Wesen her komplett asozial ist. Mit dem eiskalt egoistischen Homo oeconomicus als Grundlage des gesamten Systems kann es niemals befriedigende Lösungen geben, allenfalls für die im Vergleich wenigen Gewinner. Innerhalb eines fehlerhaften Systems gibt es keine richtigen Lösungen!
Das wirklich Neue, das sich auch ein Kevin Kühnert nicht vorzustellen vermag bzw. vorzuschlagen traut, kann nur ein komplett neues, wesentlich intelligenteres, ökologisch fundiertes Wirtschaftssystem sein, das sowohl die Bedürfnisse des Einzelnen als auch die der Gesellschaft berücksichtigt. Gebraucht wird die Kooperationswirtschaft, die auf der einzigartigen evolutionär unter Beweis gestellten Fähigkeit des Menschen aufbaut, im Interesse aller Beteiligten zu kooperieren. Gebraucht wird jetzt die Soziale Revolution der Einsichtigen und Besonnenen, nachzulesen im gleichnamigen aktuellen Handbuch.
Die Steigbügelhalter des derzeitigen Systems gebären sich wie Hardcore-Junkies, die sich ein Leben jenseits ihrer Lieblingsdroge nicht vorzustellen vermögen und diese deshalb mit all ihren jämmerlichen Mitteln zu verteidigen versuchen. Oh Herr, wirf Hirn vom Himmel!
🎈Oh Herr, wirf Hirn vom Himmel!🎈
Haben Sie auch darum gebetet, dass es nicht die falschen treffen möge?💦
||| ... dass nun mal jeder ein Dach über dem Kopf braucht |||
Das ist richtig. Nur beantwortet es nicht die Frage, warum ich Wohnungen bauen soll, wenn Sie kostengünstig darin wohnen dürfen, statt den Geldbetrag dafür zu zahlen, was nach meinen Vorstellungen für meine Wohnungen angemessen ist. Ich meine, ich kann es auch lassen, Wohnungen zu bauen. Wo ist dann Ihr Dach über dem Kopf? Anderswo, schon klar. Aber wo ist es, wenn auch anderswo alle, die das Geld dafür haben, es unterlassen, diese Wohnungen zu bauen?
Es scheint mir belegt, dass das Prinzip auch deutlich unter dem Blackrock-Level greift. Und wenn ich mich richtig entsinne, hatte beispielsweise Berlin jede Menge bezahlbaren Mietraum, ehe die Gentrifizierung begann.
>>Das wirklich Neue, das sich auch ein Kevin Kühnert nicht vorzustellen vermag bzw. vorzuschlagen traut, kann nur ein komplett neues, wesentlich intelligenteres, ökologisch fundiertes Wirtschaftssystem sein,…<<
Ja natürlich.
Was der Kühnert sich vorstellen oder nicht vorstellen kann weiss ich nicht. Aber dass schon die kleinen Trippelschritte den erbitterten Widerstand seiner kapitallobbygeführten Partei“genossen“ hervorruft wird er wohl gewusst haben. Und dass, wer grössere Sprünge wagt, nicht nur die korrupte Politikerblase plus Hauptstrom-Medien gegen sich hat, sondern vom Verfassungs-„Schutz“ als linksextremer Gefährder der Friedhofsruhe eingestuft wird. So gesehen sind solch kleine Versuchsballons nicht sinnlos.
Lebenshaltungskosten rauf, Einkommen runter.
So wird Frau Merkel einst be-rappt werden. Sie ist ja noch relativ jung als Aussteigerin und wird noch bei vielen Strophen mitsingen können.🎵
>>Und wenn ich mich richtig entsinne, hatte beispielsweise Berlin jede Menge bezahlbaren Mietraum, ehe die Gentrifizierung begann.<<
München hatte auch mal mehr davon. Aber der diente eben nicht der Privatrendite. Deswegen läuft die Aussage: "Kein Kapitalist wird noch in den Wohnungsbau investieren, wenn..." ins Leere.
Das Verhältnis dieser Investment Immobiliengruppen zu ihren Mietern erinnert mich an eine typische Gummibandbeziehung. Je mehr es den Einen vom Anderen wegzerrt, umso devoter kriecht der Andere hinterher.
Ja es stimmt - Wohnen ist ein Grundrecht. Es umfasst die beiden untersten Ebenen der Bedürfnishierarchie nach Maslow. Obdach und Wetterschutz zählen zu den physiologischen Grundbedürfnissen. Sicherheit - wie der Name vermuten lässt - zum Sicherheitsbedürfnis.
Aber dieses Grundrecht muss ich mir doch in erster Linie einmal selber zu gestehen.
Das Absurde an der Situation liegt doch darin, dass die Neoliberalen die Chuzpe besitzen laut zu sagen, dass eben nicht jeder in Charlottenburg, Kreuzberg oder Dahlem wohnen könne, obwohl ihr Profit doch genau in dieser Sehnsucht liegt.
Vielleicht wird es Zeit für einen Paradigmenwechsel. Die offenen Münder und staunenden Augen möchte ich sehen, wenn die Massen wirklich abwandern, und die Preise für Immobilien in den Keller rutschen.
Die Voraussetzung dafür läge in einer emanzipatorischen Umdeutung.
Nicht ich werde aus meinem Kiez aufgrund der Gentrifizierung vertrieben, sondern ich verlasse den Kiez, weil er meinen Ansprüchen nicht mehr genügt.
Möglicherweise sollte man den Markt einmal ernster nehmen als es ihm recht ist.
Ich habe das Angebot geprüft, und es ist sch... Eure Lage, Lage, Lage könnt ihr euch sonstwo hinstecken, und ich werde mich bestimmt nicht mit 500 Mitbewerbern um eine überteuerte Drecksbude prügeln.
Habt ihr nicht gesagt, ich solle beruflich flexibel sein? Das bin ich jetzt. Im Breisgau, im thüringischen Greiz, in der Voreifel, an der Mecklenburger Seenplatte und an der Mosel gibt es auch gute Arbeitsplätze.
Macht es gut, aber ohne mich.
Wie eine geprügelte Ehefrau, die sich endlich aus dem Ungesunden löst, und ein selbstbestimmtes Leben beginnt.
Man hat doch nur ein paar Jahre auf diesem Planeten. Will man die echt mit ständiger Angst vor Vertreibung vergeuden? Sollte man sich wirklich in Schuldknechtschaft ausbeuten lassen, nur um diesem Urban Lifestyle Image zu entsprechen? Sollte man das seinen Kindern zumuten? Sollte man den Miethaien soviel Macht über sich gestatten?
Richtig. Wir brauchen eine gemeinwohlorientierte Kooperationswirtschaft. Ähnlich gehen Integrale vor. Bspw. in der Schweiz. Aus dem Parteiprogramm, Integrale-Politik sind folgende zukunftsweisende Positionen für den Bereich der Wirtschaft beschlossen worden:
INTEGRALE WIRTSCHAFT Kurzfassung der Positionen
Eine Wirtschaft im Dienst der Welt durch inneres Wachstum der Menschen
Die Wirtschaftsepoche, wie sie sich seit der industriellen Revolution bis heute entwickelt hat, geht ihrem Ende entgegen. Die Anforderungen an Produktivität und Wachstum entsprechen nicht mehr den heutigen oder künftigen menschlichen Bedürfnissen und den Herausforderungen unserer Mitwelt. Die Wirtschaft wird ihre Aktivitäten in den Dienst der menschlichen Gemeinschaft und unseres Planeten stellen. Die Wirtschaft wird so zu einer wichtigen Grundlage zur Schaffung einer neuen Gesellschaft.
Seit den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Marktwirtschaft stark im Interesse der Profitmaximierung und zugunsten des Finanzsektors ausgebaut. Es entstanden daraus problematische gesellschaftliche Entwicklungen wie die Verarmung der Mittelschichten und das Entstehen von Armut trotz Arbeit. Zudem verschlingt ein nicht nach ökologischen Kriterien reguliertes Wirtschaftswachstum die Ressourcen der Erde.
Vision
Wirtschaften dient der Erfüllung des Lebens und ist nicht Selbstzweck. Die entwicklungspolitischen Ziele der Wirtschaft (die derzeit auf Gewinnmaximierung und Massenkonsum ausgerichtet sind) richten sich vermehrt auf die Selbstentfaltung jedes Einzelnen und das Wohlergehen der Gesellschaft und unserer Erde.
Ziel
Integrale Politik möchte den Wunsch nach persönlicher Freiheit mit der Verantwortung für das Gemeinwohl vereinen:
Der Markt findet ein neues Gleichgewicht zwischen Konkurrenz und Kooperation und orientiert sich neu am Ziel des Gemeinwohls und einer positiven Mitweltbilanz.
Wirtschaftsentwicklung und Selbstverwirklichung des Menschen basieren beide auf qualitativem Wachstum. Damit nimmt der Verbrauch an nicht erneuerbaren Ressourcen ab und es steigen der Respekt gegenüber ökologischen Aspekten und das Interesse an nicht materiellen Ressourcen.
Die neue Wirtschaft verhält sich konstruktiv, das heisst verantwortungsvoll gegenüber allen Menschen und der gesamten Mitwelt, qualitätsbewusst, kooperativ und kreativ.
Konkrete Vorschläge
1. Förderung von Unternehmen mit Gemeinwohlbilanzen
Wir unterstützen Firmen und Organisationen, die nach ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien geführt werden. Wir tun das durch aktive Förderung pionierhafter Initiativen, mit innovativen Bildungsprogrammen und interdisziplinären Forschungsprojekten. Die Triple- Bottom-Line (Planet, People, Profit) kann helfen, den Sozial- und Umweltbeitrag einer Firma zu messen.
2. Entschleunigung der virtuellen Märkte
Haltefristen für Wertpapiere und Finanzprodukte, Besteuerung von Finanztransaktionen (inspiriert durch die Tobin-Steuer) sowie Alternativen zum Zinssystem könnten helfen, eine neue Spekulationsblase zu vermeiden.
3. Banken dienen wieder der Realwirtschaft
Statt der Ausrichtung auf Vermögensverwaltung und Investment banking werden Banken wieder ihrem ursprünglichen Zweck dienen, nämlich mit Kreditvergabe und Dienstleistungen als Wertaufbewahrungsinstitute den Unternehmen der Realwirtschaft zur Verfügung stehen.
4. Lenkungsmassnahmen für nachhaltiges Wirtschaften
Die Preise beinhalten externe Sozial- und Umweltkosten (Internalisierung der Kosten). Ökologische Technologien und erneuerbare Energien werden finanziell und mit Steuererleichterungen gefördert. Giftstoffe und Verschmutzungen werden limitiert und ersetzt.
5. Höhere Konsumsteuern vermindern die Arbeitsbesteuerung
Eine gezielte Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Güter und Dienstleistungen mit einer negativen Sozial- und Umweltbilanz erlaubt eine Entlastung der Einkommenssteuer. Damit werden sowohl ein verantwortungsvollerer Konsum als auch die unternehmerische Kreativität gefördert.
6. Wir sorgen uns gemeinsam um Wasser, Erde und Luft
Die Sicherstellung einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen ist entscheidend zur Erhaltung einer lebenswerten Erde und einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Dazu müssen wir, – die Gesellschaft –, uns gemeinsam um die natürlichen Ressourcen kümmern können. Wir möchten diesbezüglich in Betracht ziehen, den privaten Grundbesitz durch ein langfristiges Nutzungs- und Pachtrecht zu ersetzen, das vererbt werden kann.
Mögliche längerfristige Lösungsansätze
Zur Sicherung der Existenz aller Bürger schlagen wir ein garantiertes Grundeinkommen vor.
Wir möchten, dass der Begriff «Arbeit» um sämtliche Aktivitäten, die dem Gemeinwohl und der ganzheitlichen Entwicklung des Individuums dienen, erweitert wird.
Die Einführung von Mindest- und Höchsteinkommen in einem Betrieb und die Be- schränkung des Gesamteinkommens pro Bürger schafft eine grössere soziale Gerech- tigkeit. Durch diese Verminderung der Einkommensunterschiede wird eine ausgegli- chenere Wertschätzung der Arbeitsleistung erreicht.
Neue Bewertungsmassstäbe (z.B. die Gemeinwohlbilanz) erfordern ein neues Ver- ständnis der Unternehmensführung: Unternehmen werden nach ethischen, sozialen und nachhaltigen Grundsätzen ökonomisch – effizient und effektiv – geführt.
Forschung orientiert sich an inter- und transdisziplinären Lösungsansätzen für eine nachhaltige Gesellschaft.
Eine Verringerung der Vermögensunterschiede durch entsprechende Änderungen der Vererbungskultur und der Erbgesetze und die Beschränkung der direkten Erbschaft auf ein angemessenes Maximum wird zu einer Erhöhung der Chancengleichheit führen. Ein noch zu definierender Erbenfond könnte geschaffen werden.
Ich befürchte, Rapp gehört zu der Art von Musik, die Frau Merkel sich nicht zu Gemüte führen wird^^
||| Aber der diente eben nicht der Privatrendite. Deswegen läuft die Aussage: "Kein Kapitalist wird noch in den Wohnungsbau investieren, wenn..." ins Leere. |||
Die Logik verstehe ich nicht.
Ach, wie man es nimmt. Es gibt ja bereits Soft-Rapp, der sie sanft beim Kücheausfegen in der Hüfte wiegen wird, ihr Singen rhythmisch mitklingen lässt.🙄
Ein bayrischer Rentner hat Käse für 4,55 € geklaut. Der 87-Jährige wurde erwischt, heute erhält er sein Urteil: drei Monate auf Bewährung. Der Mann lebt von 200 € im Monat, er habe Hunger gehabt, sagt er.Was sind wir für ein beschissenes Land geworden. Der bayrische „Mundräuber“ gehört zu den drei Millionen Rentner*innen in Deutschland, die als armuts“-gefährdet“ gelten, Tendenz steigend. Die vielen Langzeitarbeitslosen und Menschen aus dem Niedriglohnsektor kommen allmählich ins Rentenalter und müssen gucken, wie sie zurecht kommen. Die Gefängnisse stellen sich darauf ein: neuerdings gibt es Seniorentrakte mit Rampen für Rollstühle und Rollatoren.
Kevin Kühnerts kapitalismuskritischer Vorstoß zum 1. Mai, Wohneigentum solle nur noch dem Wohnen dienen und nicht der Kapitalmaximierung, und Großfirmen wie BMW sollen vergenossenschaftlicht werden, hat Parteipolitiker und Journalisten aller Couleur dermaßen verschreckt, dass sogar die Nachrichten darüber berichten. Dabei müsste gerade die SPD froh sein, dass einer von ihnen endlich mal wieder sozialdemokratische Positionen zur Diskussion stellt. Kühnert ist auf dem richtigen Weg. Die Diskussion muss in sämtliche denkbare Richtungen geöffnet werden, wenn wir uns als Gesellschaft aus dem Schlamassel befreien und unseren Nachkommen eine erträgliche Perspektive ermöglichen wollen. Ganz zu schweigen von unseren Alten.
Ein bayrischer Rentner hat Käse für 4,55 € geklaut. Der 87-Jährige wurde erwischt, heute erhält er sein Urteil: drei Monate auf Bewährung. Der Mann lebt von 200 € im Monat, er habe Hunger gehabt, sagt er.Was sind wir für ein beschissenes Land geworden. Der bayrische „Mundräuber“ gehört zu den drei Millionen Rentner*innen in Deutschland, die als armuts“-gefährdet“ gelten, Tendenz steigend. Die vielen Langzeitarbeitslosen und Menschen aus dem Niedriglohnsektor kommen allmählich ins Rentenalter und müssen gucken, wie sie zurecht kommen. Die Gefängnisse stellen sich darauf ein: neuerdings gibt es Seniorentrakte mit Rampen für Rollstühle und Rollatoren.
Kevin Kühnerts kapitalismuskritischer Vorstoß zum 1. Mai, Wohneigentum solle nur noch dem Wohnen dienen und nicht der Kapitalmaximierung, und Großfirmen wie BMW sollen vergenossenschaftlicht werden, hat Parteipolitiker und Journalisten aller Couleur dermaßen verschreckt, dass sogar die Nachrichten darüber berichten. Dabei müsste gerade die SPD froh sein, dass einer von ihnen endlich mal wieder sozialdemokratische Positionen zur Diskussion stellt. Kühnert ist auf dem richtigen Weg. Die Diskussion muss in sämtliche denkbare Richtungen geöffnet werden, wenn wir uns als Gesellschaft aus dem Schlamassel befreien und unseren Nachkommen eine erträgliche Perspektive ermöglichen wollen. Ganz zu schweigen von unseren Alten.
Ein bayrischer Rentner hat Käse für 4,55 € geklaut. Der 87-Jährige wurde erwischt, heute erhält er sein Urteil: drei Monate auf Bewährung. Der Mann lebt von 200 € im Monat, er habe Hunger gehabt, sagt er.Was sind wir für ein beschissenes Land geworden. Der bayrische „Mundräuber“ gehört zu den drei Millionen Rentner*innen in Deutschland, die als armuts“-gefährdet“ gelten, Tendenz steigend. Die vielen Langzeitarbeitslosen und Menschen aus dem Niedriglohnsektor kommen allmählich ins Rentenalter und müssen gucken, wie sie zurecht kommen. Die Gefängnisse stellen sich darauf ein: neuerdings gibt es Seniorentrakte mit Rampen für Rollstühle und Rollatoren.
Kevin Kühnerts kapitalismuskritischer Vorstoß zum 1. Mai, Wohneigentum solle nur noch dem Wohnen dienen und nicht der Kapitalmaximierung, und Großfirmen wie BMW sollen vergenossenschaftlicht werden, hat Parteipolitiker und Journalisten aller Couleur dermaßen verschreckt, dass sogar die Nachrichten darüber berichten. Dabei müsste gerade die SPD froh sein, dass einer von ihnen endlich mal wieder sozialdemokratische Positionen zur Diskussion stellt. Kühnert ist auf dem richtigen Weg. Die Diskussion muss in sämtliche denkbare Richtungen geöffnet werden, wenn wir uns als Gesellschaft aus dem Schlamassel befreien und unseren Nachkommen eine erträgliche Perspektive ermöglichen wollen. Ganz zu schweigen von unseren Alten.
Ein bayrischer Rentner hat Käse für 4,55 € geklaut. Der 87-Jährige wurde erwischt, heute erhält er sein Urteil: drei Monate auf Bewährung. Der Mann lebt von 200 € im Monat, er habe Hunger gehabt, sagt er.Was sind wir für ein beschissenes Land geworden. Der bayrische „Mundräuber“ gehört zu den drei Millionen Rentner*innen in Deutschland, die als armuts“-gefährdet“ gelten, Tendenz steigend. Die vielen Langzeitarbeitslosen und Menschen aus dem Niedriglohnsektor kommen allmählich ins Rentenalter und müssen gucken, wie sie zurecht kommen. Die Gefängnisse stellen sich darauf ein: neuerdings gibt es Seniorentrakte mit Rampen für Rollstühle und Rollatoren.
Kevin Kühnerts kapitalismuskritischer Vorstoß zum 1. Mai, Wohneigentum solle nur noch dem Wohnen dienen und nicht der Kapitalmaximierung, und Großfirmen wie BMW sollen vergenossenschaftlicht werden, hat Parteipolitiker und Journalisten aller Couleur dermaßen verschreckt, dass sogar die Nachrichten darüber berichten. Dabei müsste gerade die SPD froh sein, dass einer von ihnen endlich mal wieder sozialdemokratische Positionen zur Diskussion stellt. Kühnert ist auf dem richtigen Weg. Die Diskussion muss in sämtliche denkbare Richtungen geöffnet werden, wenn wir uns als Gesellschaft aus dem Schlamassel befreien und unseren Nachkommen eine erträgliche Perspektive ermöglichen wollen. Ganz zu schweigen von unseren Alten.
Danke für diesen Kommentar.....
Deswegen muss Wohnraum Sozialbesitz sein!
"Gesunder Menschenverstand", damit hat doch vor kurzem auch so ein bescheuerter... ach ne sry... der Verkehrsminister Scheuer argumentiert, oder? Gegen Tempolimits? Echt überzeugend! Oder doch be"Scheuer"t?
gut auf den punkt gebracht
Meine Meinung
auch wahr
"Sozialbesitz" heißt, der Staat baut und vermietet. Gute Idee. Sehen Sie Chancen auf Verwirklichung? Realistische Chancen, keine Wunschvorstellungen von einer sich fundamental ins Altruistische verändernden Gesellschaft?
Ich zitiere aus dem Interview, das K. Kühnert mit der Zeit geführt hat und das medial hohe Wellen schlagen hat:
„Kühnert hatte in dem ZEIT-Interview unter anderem gesagt, er trete für eine Kollektivierung großer Unternehmen "auf demokratischem Wege" ein. Ohne Kollektivierung sei "eine Überwindung des Kapitalismus nicht denkbar", sagte der Vorsitzende der linken SPD-Jugendorganisation. Am Beispiel des Autoherstellers BMW hatte er ausgeführt: "Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW 'staatlicher Automobilbetrieb' steht oder 'genossenschaftlicher Automobilbetrieb' oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht." Entscheidend sei, dass die Verteilung der Profite demokratisch kontrolliert werde. "Das schließt aus, dass es einen kapitalistischen Eigentümer dieses Betriebes gibt."
Außerdem will Kühnert den Besitz von Immobilien in Deutschland beschränken. Er finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell sei, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, so der Juso-Chef. "Konsequent zu Ende gedacht sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt." Noch besser seien seiner Meinung nach genossenschaftlichen Lösungen, im Optimalfall /gebe es überhaupt keine privaten Vermietungen mehr.“
Hintergrund seiner Äußerungen ist ja die Initiative für ein Volksbegehren „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Der Artikel 15 GG soll in diesem Fall herangezogen werden, der die Vergesellschaftung von Grund und Boden, Naturschätzen und Produktionsmittel ermöglicht, wenn eine entsprechende Entschädigung geleistet wird. Dazu muss vorab ein Gesetz verabschiedet werden, das die Details der Vergesellschaftung, insbesondere die Art und das Ausmaß der Entschädigung regelt.
Kühnert bezieht sich somit auf zwei Tatbestände.
- Zum einen will er BMW (auch andere Unternehmen) vergesellschaften, indem er aus BMW eine Genossenschaft machen will. Wer ist dann als nächster dran?
- Zum anderen stört ihn die aktuelle Wohnsituation, in der Vermieter ihren Lebensunterhalt aus Mieteinnahmen bestreiten und gesteht in der Endkonsequenz Wohnungseigentum nur zum Zweck der Eigennutzung zu.
BMW gehört zu ca. 47% den Familienstämmen Susanne Klatten und Stefan Quandt. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Der größte Streubesitzaktionär ist BlackRock mit einem Anteil von 3,21% an Stammaktien.
Der Börsenwert von BMW wird mit 72 Mrd. USD beziffert. Der Gewinn der BMW Group betrug in 2018 7,2 Mrd. €, ein Gewinneinbruch von 17,2% gegenüber dem Vorjahr. Die Dividende je Stammaktie betrug 3,50 je Stammaktie. Das bedeutet, dass die Hauptaktionäre Klatten/Quandt ca. 1 Mrd. € Dividende vereinnahmen konnten und das zu einem Steuersatz von maximal 27%, weil sie ihr Aktienportfolio größtenteils im Betriebsvermögen halten. Dabei sind Betriebsausgabeneffekte, die auf 60% der Dividendeneinkünfte geltend gemacht werden können, nicht mit eingerechnet. Zum Vergleich: Ein lediger Arbeitnehmer hat bereits ab einem zu versteuernden Einkommen von knapp 56.000 € einen Spitzensteuersatz von 42%.
BMW beschäftigt weltweit 135.000 Mitarbeiter, davon einen Großteil in Deutschland. Bei den Arbeitsverhältnissen in Deutschland handelt es sich bei ca. 40% um feste also zeitlich unbefristete Arbeitsverhältnisse. Während also die Stammbelegschaft gut bis sehr gut bezahlt wird und auf ein weitestgehend gesichertes Arbeitsverhältnis zurückgreifen kann, besteht der Rest aus Zeit, Leih- und Werkverträgen, also aus prekären Beschäftigungsverhältnissen. Man nennt dieses Geschäftsprinzip Variabilisierung von Fixkosten, das jederzeit an eine schlechtere Auftragslage angepasst werden kann.
Die Mietsituation vor allem in den Großstädten, aber auch in den angrenzenden Speckgürteln ist als absolut unbefriedigend zu bezeichnen. Bezahlbarer Wohnraum ist kaum zu erhalten und führt zu abstrusen Verhältnissen auf dem Wohnungsmarkt mit einem enormen Potential zu sozialen Spannungen. Zu dieser Entwicklung tragen die teilweise börsennotierten Wohnungsunternehmen mit einem Wohnungsbestand von mehreren Tausend Wohnungen in erheblichen Maße bei, weil sie Wohnraum als Spekulationsobjekt missbrauchen und damit auch diese Negativeffekte in den klassischen vermieteten Wohnungsmarkt übertragen, der zu 80% von Vermietern dominiert wird, die weniger als 5 Wohnungen besitzen.
Aus meiner Sicht schießt K. Kühnert weit über das Ziel hinaus, weil er die Eigentumsfrage in den Vordergrund rückt, ohne die Frage zu beantworten, was denn an die Stelle eines kapitalistischen Systems treten soll. Vielmehr wäre zu überlegen, wie die Ausuferungen einer seit nunmehr 30 Jahren bestehenden neoliberalen Politik auf demokratische Art und Weise begrenzt werden können, damit eine soziale Marktwirtschaft, wie wir sie schon mal hatten, wieder zum Grundprinzip des gesellschaftlichen und politischen Handelns wird. Das Prinzip der marktkonformen Demokratie, wie Bundeskanzlerin Merkel es einmal genannt hat, muss endgültig der Vergangenheit angehören. Dann müssen die „Linken“ in Deutschland aber aufhören, mit Schaum vor dem Mund das Ende des Kapitalismus zu fordern, weil es sonst sehr schnell passieren kann, dass die Rechten die Deutungshoheit über staatliches Handeln gewinnen.
Können Sie sich noch erinnern:
Die Neue Heimat (NH) war ein deutsches Wohnungsunternehmen, das dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) gehörte.
Die Bank für Gemeinwirtschaft (BfG), hervorgegangen aus den deutschen Gemeinwirtschaftsbanken, war ein Kreditinstitut, das im Jahr 2000 in der SEB AG aufgegangen ist.
Alternativen z. B. über den Deutschen Gewerkschaftsbund organisieren zu lassen, waren in der Vergangenheit auch nicht gerade überzeugend.
Öffentlich geförderten Wohnungsbau für nen Appel und nen Ei an Hedgefonds zu verhökern, wie das in der Vergangenheit von (hochqualifizierten?) Politikern getan wurde – das konnte man schon vorher wissen – ist eine große Massenkatastrophe, für die sie auch geradestehen und in Haftung genommen werden sollten.
Es geht nicht um eine altruistische Gesellschaft, sondern um eine Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, in der die Macht der Kapitaleigner gebrochen wird, also nicht um Altruismus, sondern um Macht. Wo steht festgeschrieben, dass Macht nur von den Quants und Co. ausgeübt werden kann? Dass einer solchen Umwälzung (Revolution?) ein entsprechender Diskurs vorausgehen muss. Das Einverständnis, meinetwegen die altruistische Einsicht dieser Sozialschmarotzer ist nicht erforderlich. Sie müssen enteignet werden!
Wenn irgendetwas linke Macht verhindert, dann ist es die Kleinteiligkeit der Linken selber, deren heterogene Gruppierungen sich selber im Chauvinismus suhlen, statt eigene Ressentiments dem geschlossenen Handeln unterzuordnen.
Gerade in der gegenwärtigen parlamentarischen Situation mit der tiefen Spaltung der Konservativen durch den Einzug der AFD, könnte eine geschlossene linke Allianz, welche die Kräfte des Spektrums gezielt bündelt wirkliche soziale Veränderungen erreichen.
Wenn ich mir dann aber die Vorbehalte gegenüber "Aufstehen" betrachte, die Grabenkämpfe innerhalb "Die Linke", den innerparteilichen Umgang bei uns Sozialdemokraten, dann muss sich jeder Linke fragen lassen, was er priorisiert:
Das Soziale oder die Diktatur der eigenen Überzeugungen?
Ein wahres Wort. Ein politischer Gegner hat es mit derlinken sehr leicht. Mit ihr kann er sogar seine eigene Macht stärken. Es scheint zumindest so, daß durch die kommenden Wahlen linke Strömungen weiter geschwächt werden.
Gewiss erinnere ich mich an diese wie viele andere Unsäglichkeiten deutscher Gesellschafts-/Sozialpolitik. Aber Sie sehen daran auch, dass wir uns in einer Zwickmühle befinden. Der Staat tritt nicht als Garant für billigen Wohnraum auf, private Eigentümer werden aufhören, Wohnraum zu bauen, wenn sie ihn nicht nach Gutdünken vermarkten dürfen. Sehen Sie eine Lösung?
Zum Beispiel, wenn Städte aufhören immer mehr Gewerbe anzuziehen und auf dem Land mehr Arbeitsplätze entstehen. Wohnungen gibt es genug, nur an den falschen Orten.
Mag sein.
||| Wo steht festgeschrieben, dass Macht nur von den Quants und Co. ausgeübt werden kann? |||
Macht hat die je nach Perspektive angenehme oder unangenehme Eigenschaft, dass sie nicht verliehen oder verschenkt wird, sondern denen zufällt, die es verstehen, sie sich anzueignen, zu Not auch gegen den Willen aller anderen. Diese "Sozialschmarotzer" sind Leute, die es verstanden haben, sich Macht anzueignen, diese zu mehren und bis heute zu verteidigen. Und sie werden nicht tatenlos zuschauen, bis sich eine Gegenmacht zusammenballt und zuschlägt. DIESEN Leuten ist ein Bürgerkrieg gleichgültig. Ihnen auch?
Sie wissen auch, weswegen die "Revolution" von 1989/90 erfolgreich war^^ weil sie denen, den Quants und Co, in die Hände gespielt hat. Der östliche deutsche Staat hatte doch alles, was Kühnert und andere heute verlangen, und viel mehr davon. Plus 18 Millionen Verblendete, die vor lauter Westwerbung einmütig das Denken aufgegeben haben? Wie kommen Sie darauf, wie kommt Kühnert darauf, dass außerhalb linker Biotope der Sozialismus für irgendjemanden mit einer Verheißung versehen wäre?
"Wo steht festgeschrieben, dass Macht nur von den Quants und Co. ausgeübt werden kann?"
Das ist das Ergebnis der herrschenden Marktordnung und nennt sich "Freie Marktwirtschaft". Zwar gibt es die Eingriffe des Staats in die Besitzverhältnisse, aber nur dann, wenn es sich unter dem Label der Stärkung der deutschen Wirtschaft verkaufen lässt, also Enteignungen beim Bau von Autobahnen oder Abriss ganzer Ortschaften, wenn RWE Braunkohle abbauen will.
Seit wann organisiert sich die deutsche Arbeitnehmerschaft zu übergreifenden Aktionen, die über ihre unmittelbaren Interessen hinausgehen? Das lässt sich aktuell selbst bei den Gewerkschaften und Betriebsratsbossen im Zusammenhang mit Kühnert beobachten, wo das ganze Bewusstsein sich nur noch an gut bezahlten Arbeitsplätzen orientiert und ein "darüber hinaus" einfach nicht mehr in einer wissenden Vorstellung vorhanden ist.
Solcherart aufgestellte, arbeitgeberseitig gezähmte Belegschaftsvertreter, im Vollzug eines partiellen Co-Managments sind fern jeglicher revolutionärer Gedanken.
Fragt man nun gezielt bei denen nach, die doch eigentlich mitbekommen haben sollten, wo die Gründe der Wohnungsmisere liegen, da hat die "Umerziehung" der arbeitgebeseitigen Lobbyisten in den letzten Jahrzehnten so gefruchtet, dass jene doch tatsächlich die wesentlichen Unterschiede zwischen Privateigentum (am selbst bewohnten Haus) und dem Eigentum der Kapitalgesellschaften abhanden gekommen ist, deren Interessen ausschließlich der Rendite dienen und was dann oftmals der Fall ist, diese Rendite ausgerechnet in wertsteigernde Fonds einbringen, die dann vielen wiederum als private Altersvorsorge dienen.
So krankt der kleine Privatkapitalist am Wohnungsmarkt und blecht ggf. mehr, als ihm am Ende vielleicht als kleine Rendite wieder zufließt. Zugestanden: meistens fließen diese Gewinne in andere Taschen, Taschen wie die der genannten "Quants und Co.". Was aber am Prinzip nichts ändert und gerne von den "Benachteiligten" übernommen würde.
Nein, da wird es mehrheitlich abgelehnt zu enteignen, weil man damit die Verletzung von Freiheit, Eigentum und Demokratie verwechselt. Komplexere Zusammenhänge finden keinen Eingang mehr in die digitalisierten Hirne, da die nur noch mit kleinen "Häppchen" gefüttert werden wollen. Alles auch noch freiwillig und im Glauben von Wohlstand und Gerechtigkeit. Persönliche Rückschläge sind als individuelles Versagen zu begreifen und wenn nicht, gibt es immer noch die einfachen Erklärungen, die dann das Fremde, das Andere, selbst die Arbeitslosen als Problemursache ausmachen. So wird das einfach nichts!
Und wie soll das realisiert werden?
Herzlichen Dank für Ihren Beitrag mit den zahlreichen äußerst bemerkenswerten Ansätzen!
Wie aber kommen wir zur Realisierung derart kluger Ansätze, von denen es mit Sicherheit unzählige mehr geben wird, ohne vorher alles einreißen zu müssen? Wie bekommt man denn tatsächlich ein „fettes Kamel“ durch ein Nadelöhr?
Das klappt nur durch die Konzentration auf das wirklich Wesentliche. Wir müssen einen kurzen Moment innehalten und den absoluten Ausgangspunkt unseres Wirtschaftssystem neu definieren. Die Grundlagen sind dann nicht mehr wie bisher völlig einseitige: Weder die Bedürfnisse des Einzelmenschen (Individualismus) noch die der Gesellschaft (Kollektivismus) dürfen einseitig auf den Thron gehoben werden. Weder einseitig Egoismus noch einseitig Altruismus dürfen das Schicksal von Mensch und Natur bestimmen. Das Wesen von Kooperation ist, dass am Ende möglichst alle Beteiligten ähnlich zufrieden sind. Weder Eigen-, Fremd-, Gemein- noch Universalwohl (= das Wohl der Menschheit und der Natur insgesamt) dürfen künftig einseitig betont werden. Der absolute Ausgangspunkt allen wirtschaftlichen Handelns ist der kooperative Mensch (im obigen Sinne). Wenn man dieses der Natur des Menschen (weitaus mehr als alles bisher) entsprechende Menschenbild zum Grundaxiom allen wirtschaftlichen Handelns macht, dann leiten sich daraus (fast von alleine) unzählige äußerst sinnvolle Lösungen ab. Nur so kommt man an einem Punkt, an dem die von Ihnen wiedergegebenen Ansätze Sinn ergeben, weil sie auch realisierbar sind. Die Kooperationswirtschaft ist übrigens der wahre Freund der Demokratie.
Wie konnten bzw. können die Menschen glauben, dass ein vom Grundsatz her völlig asoziales (die Gemeinschaft schädigendes System) wie das des eiskalten Homo oeconomicus jemals Wohlstand und Glück für alle bringen kann, was ja gleichsam mit dem ebenfalls unseligen Sozialismus das erklärte höchste Ziel ist?
Wohl nicht Kevin Kühnert hat irgendeine verbotene Substanz mit der Folge von Halluzinationen zu sich genommen, sondern all diejenigen, die an das segensreiche Wirken einer „unsichtbaren Hand“ als Regulativ des Marktes glauben, leiden unter unsäglichen Wahnvorstellungen, wie sie ein Junkie kaum schlimmer haben kann. Es geht überhaupt nicht um die Abschaffung von Besitz und Markt, es geht um deren Dienstbarmachung im Sinne einer sozial und ökologischen Lebensweise. Das sollte bei klarem Verstand möglich sein!
Das fette Kamel kommt nur dann durch das Nadelöhr, wenn es endlich seine Einseitigkeits- und Egoismusbrillen absetzt! Dann können sie alle auf der Straße tanzen: Kluge Gelbwesten, Aufgestandene, Schüler, Lehrer, Eltern, Wissenschaftler, Künstler und all die vielen anderen Bewegten. Vorher aber bedarf es eines einigen gemeinsamen Ziels, damit die Macht des Einzelnen zur endlich unüberhörbaren Macht der Gesellschaft wird: Gebrauch wird die Kooperationswirtschaft. Das muss das gemeinsame Ziel sein, das unmissverständlich die Richtung für jeden Einzelnen vorgibt. Eine Bergsteiger-Weisheit besagt: „Hauptsache man weiß, wo der Berg steht“ (s. „Der Kederbacher“). Gebraucht wird die soziale Revolution aller Einsichtigen und Besonnenen, wie sie im aktuellen gleichnamigen Handbuch beschrieben ist.
Daraus das folgende Beispiel: „Möchte man als Protestler von Frankreich lernen, dann bestimmt nicht von der (begrenzten) Gruppe der Krawallmacher und anderen Orientierungslosen. Allerdings böte sich neben den vielen ernst zunehmenden „Gelbwesten“ auch die äußerst imposante und starke französische Bordeaux-Dogge mit ihrem vorbildlichen Gemüt an. Bei gesundem Wesen und angemessener Haltung ist sie von souveräner Gelassenheit geprägt und scheint sehr wohl zu wissen, was sie will. Ihre Reizschwelle ist erstaunlich hoch, was sie zu einem ruhigen, toleranten und freundlichen Familienhund macht, vor allem auch im Umgang mit Kindern. Aber Achtung: Eine Bordeaux-Dogge kann sich das leisten, weil sie ganz offensichtlich sehr genau um ihre Furcht einflößende kraftstrotzende Erscheinung weiß. Ihre eindrucksvolle Gelassenheit ist kein Zeichen von Unaufmerksamkeit oder Schwäche, sondern sie ist im Gegenteil Ausdruck völliger Wachheit und Stärke. Sollte sie bei einer Bedrohungslage auch nur einmal kurz bellen oder sogar knurren, wird normalerweise jedem selbst noch so Unerschrockenen sehr schnell sehr klar, dass es unbedingt sofort an der Zeit ist, den geordneten Rückzug anzutreten, wenn man nicht seine eigene Gesundheit aufs Spiel setzen möchte. Wie kläglich dagegen wirken die winzigen Köter, die ihre Schwäche aggressiv wegzukläffen versuchen. In diesem Sinne, sollte sich jeder Einzelne stets bewusst machen, dass seine eigene Stärke unverzichtbarer Teil der Stärke der Gemeinschaft aller Mitstreiter ist. Diese gemeinschaftliche Präsenz kann zu einem äußerst ernst zu nehmenden gesellschaftlichen Einflussfaktor werden, wenn die Stärke aller gebündelt ist, weil ein jeder exakt das zuvor festgelegte Ziel verfolgt.“ (aus „Handbuch Soziale Revolution“, 2019, S. 149 f)
»Sehen Sie eine Lösung?«
Leider nein. Sie beschreiben das Dilemma.
"Das ist das Ergebnis der herrschenden Marktordnung und nennt sich "Freie Marktwirtschaft"."Danke, wäre ich alleine nicht drauf gekommen. Vielleicht gibt es aber Menschen, die nicht schon die Flinte ins Korn werfen, nach dem Motto "Seit wann organisiert sich die deutsche Arbeitnehmerschaft zu übergreifenden Aktionen, die über ihre unmittelbaren Interessen hinausgehen?", sondern sich darum kümmern gerade in Zeiten wie diesen die Diskurshoheit zu gewinnen und zu echten Umwälzungen zu kommen. Es geht übrigens nicht nur um die Interessen der Arbeitnehmerschaft, sondern um die von ca. 82,78 von 82,79 Mio Einwohnern in Deutschland, von Europa und dem "Rest der Welt" ganz zu schweigen.
"Vielleicht gibt es aber Menschen, (...)". Klar gibt es die und Träumen ist auch weiter erlaubt.
"Macht hat die je nach Perspektive angenehme oder unangenehme Eigenschaft, dass sie nicht verliehen oder verschenkt wird, sondern denen zufällt, die es verstehen, sie sich anzueignen"
Richtig! Ziehen wir unsere Schlüsse daraus!
Es bräuchte mal ein linkes Pendant zum Weltkirchentag, eine Art Superforum für die linke Jugend, mit Vertretern der Jusos, der linksjugend ['solid]) + Die Linke.SDS, der GJ, Attac, Fridays for Future, Greenpeace etc.mit dem Ziel einer Neo-APO:
Vereinbarung einer strategischen Allianz
Einigung auf verbindlichen Minimalforderungen, deren Umsetzung anhand einer Roadmap von den jeweiligen Parlamentsfraktionen unmissverständlich verlangt wird
Themen:
Soziale Wende
Umweltschutz
Antimilitarismus
Die sollen den Abgeordneten von unten mal 'n bischen Feuer machen
Man kann es immerhin insofern positiv bewerten, als ein Wunsch nach Veränderung lauter wird und offenbar auch diskutabler. Denn anders als man liest, gibt es durchaus auch Stimmen, die Künerts Gedanken in Teilen wohlwollend aufnehmen.
Ich finde, es gibt Bereiche, in denen es rational nicht nachvollziehbar ist, dass sie Gewinne erwirtschaften müssen, die Bereitstellung weiter Teile von Infrastruktur und Versorgung, Medizin und Pflege, würde ich dazu rechnen.
Ja, völlig richtig, vielleicht kommen wir ja noch zur Vernunft! Mit wir meine ich nicht wir Sozialdemokraten. Dieses wir ist für mich seit 15 Jahren passé. Aber richtig: Wir müssen die Kleinteiligkeit der Linken dringend überwinden!!
Neo-APO , usw....
Gute Idee. Ich bin dabei
Bin auch ein Integraler und als solcher eher kein Fan davon, einen Bereich als den wesentlichen auszumachen, vielmehr scheint es mir richtig zu sein, die Vielfalt wichtiger Themen zu sehen und zu betonen.
zu sehen, von denen das Wirtschaftssystem lediglich ein Teil ist, generell sollte man – auch das eine integrale Grundidee – innere und äußere Entwicklung zusammen denken.
Der homo oeconomicus kann einem im Grunde am Hintern vorbei gehen, denn es gibt ihn gar nicht. Das ist einfach eine inzwischen vielfach widerlegte wirtschaftswissenschafliche Fiktion. Modelle, die Falsches abbilden, sind eigentlich unspannend.
Die Frage nach dem Konkreten ist aber richtig und ich würde dafür plädieren, dass wir daran arbeiten, dass mehr Menschen die vielen wichtigen Themen sehen und damit umgehen können, statt diese auf eine Ursache, auf die vermeintlich alles hinausläuft ideologisch zu fixieren man muss mit mehreren Bällen jonglieren. Das schließt berechtigte Kritik an Einzelthemen nicht aus, sondern ausdrücklich ein, nur sollte man sich von der Idee freimachen, dass sich alles von selbst regelt, wenn nur „der Kapitalismus“ beseitigt ist.
Je größer der Pool an Leuten, die viele Bälle im Spiel halten können umso größer die Chancen, dass aus dieser Ecke - diese Menschen sind ja auch mitunter Spezialisten - gute Impulse für Einzelbereiche kommen, bei denen der breitere Rahmen dennoch nocht ausgeblendet wird. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, könnte das in Ihrem Sinne sein.
Als Molosser- und Kampfhundfan bin ich für das Beispiel mit der Bordeauxdogge dankbar, auch wenn die zumindest früher sagenhaft kurzlebig und unfit war, die armen Tiere hatten alle HD, aber ich glaube, da ist man aufgewacht.
Schöne Resonanz. Da muss nur einer "Sozialismus" rufen und alle alten Reflexe stimmen wieder. Dabei haben wir längst den Sozialismus. Nur leider beschränkt auf die oberen Zehntausend: Paradiesisch Leben ohne Risiko, wenn was schiefgeht, kommt der Staat und "rettet". Wird wirklich Zeit, dass die Mehrheit auch mal ein wenig Sozialismus abbekommt...
🎈[...} einen kurzen Moment innehalten und den absoluten Ausgangspunkt unseres Wirtschaftssystem neu definieren.🎈
Ja, genau, diesen Gedanken hatte ich gerade heute beim Zähneputzen auc .
Wo lag der "absoluten Ausgangspunkt" bisher? Retrospektive Standortbestimmung, Sie verstehen. Großzügig bemessen zur Zeit des 30igjährigen Kriegs, in Osnabrück, ja?
So, jetzt also alles neu & anders. Kein Problem. Wohin möchten sie den neuen AAP denn hin verlegen? USA taugt nichts mehr. Europa hatten wir ja schon. Russland? Njet. China könnte ein würdiger Nachfolger werden, aber verstehen Sie Mandarin?
Wie wäre es mit Australien, und zwar ganz zentral auf dem Ayers Rock? Sogar für Außerirdisch gut einsehbar. Unverrückbar. Außerdem gibt es da ganz in der Nähe einen guten Pub (ein gutes Pub müsste es eigentlich heißen, von Pub wie Public House). Sieht so ähnlich aus wie früher die "Insel" auf Sylt.
Die wesentliche Infrastruktur hätten wir jetzt also. Getränkeversorgung und Unterbringung übernehmen Sie, OK?
Und nun? Wir haben jetzt einen neuen "absoluten Ausgangspunkt für unser Wirtschaftssystem" definiert. Was wollen Sie jetzt tun? Standortanalyse auf dem Ayers Rock bis die Geier kommen? Einen Rundumblick auf mögliche Ansätze von seiner obersten Höhe aus vornehmen?
Oder erst einmal im Pub abhängen - der heißt übrigens Wallenstein´s Grave, kurz: Wally´s - und eine paar Gallonen an FourX verkasematuckeln?🍻🥂
Ohne den "Strange Attractor" läuft da gar nichts.
"Die Steigbügelhalter des derzeitigen Systems gebären sich wie Hardcore-Junkies"
Das ist richtig, gut beobachtet und erklärbar, denn es geht denen wirklich die "Droge" aus ...
Ja, ich überlege gerade wie man das am besten anfängt? Vlt als Verein? Netzwerk Soziale Allianz e.V. Vereinsziel: Vernetzung und Bündelung sozialer Interessen
Die Strukturen existieren ja schon. Die müssen nur konkret verknüpft werden.
Gibt es hier im Forum jemanden, der Erfahrung in der Organisation hat?
Ich werde das selber nächste Woche mal mit dem Vorstand meines Ortsverbandes besprechen.
Genau, ich hab´s ihm och nicht verraten, aber da wird gerade eine Stripteasebar eingerichtet. Mit angeschlossenem Etablissement, Sie verstehen?🚩
"Wo lag der "absoluten Ausgangspunkt [unseres Wirtschaftssystem]" bisher?"
....beim durch Gewalt erzwungenen und geschützten Privateigentum (aber erst seit knapp 5000 Jahren) und seinen elenden Konsequenzen. Da haben Sie ihr "Osnabrück"? Osnabrück ! Man glaubt es nicht. Auch Ihnen fehlt es also am Mut zu denken? Ich sag mal so: Ohne Vision und Vorstellungskraft bekommt man letzendlich immer Faschismus.
Oooch, nicht den Humor verlieren. Wie man die unsinnige Idee meins Vorredners persifliert ,ist doch nicht so wichtig. Vielleicht war es auch Telgte. Hat nicht G. Grass mal ein Buch mit dem Titel "Das Treffen in Telgte" geschrieben? Da sehen Sie´s!⚒
Heute las ich einen Artikel über eine deutsche Wirtschaftsdelegation, die sich im Silicon Valley Startup Unternehmen und ihre Geldgeber angesehen hat. Die Mitglieder der Delegation waren von den Startups durchaus angetan, aber entsetzt über die kaputten Straßen und die vielen Obdachlosen, die sie auf ihrer Fahrt zu den Startups zu sehen bekamen sowie über die Tatsache, dass im Silicon Valley ein 1-Zimmer Appartement nicht unter 2.500 Dollar Monatsmiete zu kriegen ist.
Ähnlich ist die Situation in allen anderen prosperierenden Ballungszentren auf der Welt, sei es in New York, San Francisco, Paris, London, Barcelona, Hongkong, Tokio, Seoul..., warum also nicht auch in Berlin, Hamburg, Frankfurt und München? Das internationale Kapital ist längst in all diesen Hotspots investiert und schert sich nicht um die Enteignung von lokalen Playern wie Deutsche Wohnen.
Wenn Deutschland die sehr gestrig klingenden Utopien von Herrn Kühnert umsetzen würde, wäre Deutschland sehr schnell in der Lage von Nordkorea: von seinen Nachbarn völlig isoliert und vom internationalen Wirtschaftskreislauf abgeschnitten. Nicht mal der Betriebsrat von BMW will sowas. Und wer Geld in den Bau von Mietwohnungen investieren soll, wenn der Privat-Besitz von Mietwohnungen gänzlich verboten werden soll, sagt Herr Kühnert nicht. Er selbst würde das bestimmt nicht tun.
Kühnerts unausgegorene Utopien bräuchten viele Jahre um demokratisch umgesetzt zu werden. Kurzfristig würde sich weder für Familie Quandt noch für die Wohnungssuchenden in München etwas ändern. Das ist die Chance, es mit anderen Mitteln zu versuchen, statt die DDR wieder zu beleben:
Deutschland könnte sich auf seine Stärken besinnen, die in der Zeit zwischen 1950 und 1990 in Westdeutschland Wohlstand für die meisten ermöglicht hat, bei einer erträglichen Schere zwischen Arm und Reich. Notfalls mit Zwang könnte man große Industriekonzerne "animieren", für ihre wachsenden Belegschaften in Ballungszentren auch genügend Wohnungen zu bauen. Ich denke da z.B. an die Trabantenstadt Neuperlach, die Ende der 60er Jahre von Siemens München errichtet wurde (über Ästhetik rede ich hier mal nicht). Genossenschaftliche Baumodelle könnten durch Steuervergünstigungen angeschoben werden. Wer Luxuswohnungen baut, soll nur eine Baugenehmigung bekommen, wenn er 35% für Normalverdiener baut und vermietet. An einen Großeinstieg der Kommunen in den öffentlichen Sozialwohnungsbau glaube ich nicht. Woher sollen die Stadte das Geld dafür nehmen?
Deutschlands Stärke lag immer in der Dezentralisierung. Dass sich alle Wirtschaftstätigkeit nur auf wenige Ballungszentren konzentriert, passiert erst seit ca. 30 Jahren. Die Politik müsste alles tun, damit auch die Fläche wieder für die Ansiedlung von Unternehmen attraktiv wird. Dazu gehört z.B., dass es überall anständiges Internet gibt und die Bahn auch in entlegeneren Gebieten hält, statt das Geld für Luxusbahnhöfe in Ballungszentren wie Stuttgart zu verbrennen. Die Regierung hätte ja als Besitzer der Bahn AG die Möglichkeit, darauf hinzuwirken.
All das braucht ebenfalls Zeit. Es ist aber besser, die Zeit dafür zu verbrauchen, als dafür, bereits tote Pferde wie Kühnerts "Sozialismus" wieder zu reanimieren. Für die Quandts dieser Republik wäre die Steuerpolitik zuständig. Schon die längst überfällige Transaktionssteuer könnte da einiges zurechtrücken. Unanständig hohe Boni könnten überproportional besteuert werden und dürften nicht als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Internationale Konzerne müssten dort besteuert werden, wo die Gewinne anfallen, auch wenn das vielleicht BMW, Bayer und Co genauso weh tun könnte wie Google, Amazon und Co. Es würde sich lohnen, dafür politische Mehrheiten zu organisieren statt alte sozialistische Märchen wiederzukäuen oder davon zu träumen, dass in Deutschland erstmals doch eine Revolution gelingt.
Möglicherweise liegt ein Missverständnis vor: Auch ich sehe die absolute Notwendigkeit zu möglichst vielschichtigen Veränderungen. Allerdings muss es zu Beginn um die Bekämpfung des gemeinsamen Übels gehen, zur Überwindung der kapitalistischen Marktwirtsachaft mit dem Ausgangspunkt des in Wirklichkeit natürlich nicht existierenden Homo oeconomicus und dem Glauben an die angeblichen Wohltaten der unsichtbaren Hand. Wenn all die verschiedenen und natürlich notwendigen Bewegungen die Forderung nach einer ökologisch fundierten Kooperationswirtschaft als kleinsten gemeinsamen Nenner erkennen, dann lassen sich die "Energien" zu einer bisher ungekannten Stärke bündeln. Vielfalt und grundsätzliche gemeinsame Stoßrichtung sind keinerlei Gegensätze, sondern ergänzende Elemente der ökologisch fundierten sozialen Revolution.
Aus „Der Sozialstaat ist ein buchstäbliches Armutszeugnis“. Ganzes Interview auf den NachDenkSeiten.
Auszug:
"...Inwiefern „irrt“ die moderne Armutsforschung?
Dillmann: In Kurzform: Wer die Einkommen und Vermögen dieser Gesellschaft in ihrer quantitativen Verteilung misst, der geht erstens darüber hinweg, dass die Einkommensquellen qualitativ verschieden sind und im Gegensatz zueinander stehen. Darin verharmlost die Armutsforschung den fundamentalen Gegensatz der beiden Einkommensquellen von Kapital und Lohnarbeit zu einem quantitativen Unterschied vermeintlich gleichartiger Einkommensbezieher.
Gewinn steht aber gegen Lohn und umgekehrt; das als bloß unterschiedlichen Anteil an Geldzuflüssen erfassen, ist ökonomisch nicht zutreffend, wenn auch politisch gewiss opportun – denn so wird ein ökonomischer Antagonismus in die Frage sozialer Gerechtigkeit verwandelt. Davon lebte und lebt die Politik der deutschen Sozialdemokratie.
Zweitens erklärt die geltende „Armutsdefinition“ (arm ist, wer weniger als 50% des Medianeinkommens bezieht) Armut einfach per Definition zu einem Minderheitenphänomen, einer Abweichung vom „Normalen“. Bei durchschnittlichen Löhnen und Gehältern sieht die empirische Sozialforschung schlicht nichts, was sie an Armut erinnert – auch dann nicht, wenn das Einkommen dieser „Normalen“ augenfällig weder dazu reicht, die absehbaren Schadensfälle ihrer Lohnarbeitsbiografie (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter, Pflegebedürftigkeit) selbständig zu finanzieren, ihre Familien anständig zu unterhalten und schon gar nicht, aus der ständigen Not des Kalkulierens mit Zeit und Geld (mehr arbeiten oder mehr sparen – in der Regel beides) einmal herauszukommen.
Moderne Armutsforschung geht weder den ökonomischen Gründen des Ausschlusses nach noch ist sie in der Lage logisch zu begründen, warum die Reichen im Kapitalismus notwendig immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Lob und Tadel des deutschen Sozialstaats gehen in der wissenschaftlichen Debatte gründlich an einer nüchternen Bestimmung seiner Ziele, seiner Entstehung und den Ursachen der aktuellen Notlagen von Millionen Menschen vorbei. Das wollten wir in unserem Buch anders machen.
Worauf läuft Ihre Kritik hinaus?
Schiffer-Nasserie: Wir wollen einen theoretischen Beitrag zur Neuformierung praktischer gesellschaftlicher Gegenwehr leisten. Die ist bitter nötig. Wir sind der Überzeugung, dass diese nicht ohne eine nüchterne, unvoreingenommene Betrachtung der vorgefundenen Verhältnisse erfolgreich gelingen kann.
Dillmann: Und schon gleich nicht mit der Neubelebung der sozialdemokratischen Lebenslüge, dass die Interessen von Kapital und Lohnarbeit vereinbar seien. Deshalb beschäftigen wir uns im Buch auch explizit mit dem Aufstieg und dem Zerfall der Sozialdemokratie in Deutschland. Auch wenn wir damit sicher manche Leser erst mal enttäuschen. Und wir untersuchen den „real-sozialistischen“ Gegenentwurf der DDR und ihrer Sozialpolitik jenseits der üblichen Verurteilungen und Vereinnahmung. Beide Varianten der alten Arbeiterbewegungen sind unseres Erachtens „zu kurz gesprungen“.
Lesetipp: Renate Dillmann / Arian Schiffer-Nasserie Der soziale Staat: Über nützliche Armut und ihre Verwaltung. Ökonomische Grundlagen | Politische Maßnahmen | Historische Etappen.
"Deutschlands Stärke lag immer in der Dezentralisierung. Dass sich alle Wirtschaftstätigkeit nur auf wenige Ballungszentren konzentriert, passiert erst seit ca. 30 Jahren. Die Politik müsste alles tun, damit auch die Fläche wieder für die Ansiedlung von Unternehmen attraktiv wird. Dazu gehört z.B., dass es überall anständiges Internet gibt und die Bahn auch in entlegeneren Gebieten hält, statt das Geld für Luxusbahnhöfe in Ballungszentren wie Stuttgart zu verbrennen. Die Regierung hätte ja als Besitzer der Bahn AG die Möglichkeit, darauf hinzuwirken."
Ja, kleine, oft spezialisierte mittelständische oder kleine Betriebe, mit hohem Standard auf der Arbeiter, ausreichend Azubis, die heute oft fehlen, die Gewissheit, dass „wir“ spitze sind, die gerade verspielt wird und zu weiterer Unzufriedenheit führen wird.
Dass nun Sozialismus das Zaubermittel ist, da könnte ein Blick auf die staatlichen und halbstaatlichen Unternehmen helfen, die nun auch nicht das Gelbe vom Ei sind.
Interessante Beobachtungen und kritische Gedanken.🧐
Habe zum Thema Privateigentum das hier:
https://www.danieladahn.de/staatseigentum-ist-privateigentum/
gefunden.
Dort findet man (z.B. und dann im weiterem gut begründete) Sätze wie diesen:
«Das Gegenteil von Privateigentum ist nicht Staatseigentum, sondern Gemeineigentum.»
Lesenswert. Schau(t) mal rein!
„Allerdings muss es zu Beginn um die Bekämpfung des gemeinsamen Übels gehen, zur Überwindung der kapitalistischen Marktwirtsachaft mit dem Ausgangspunkt des in Wirklichkeit natürlich nicht existierenden Homo oeconomicus und dem Glauben an die angeblichen Wohltaten der unsichtbaren Hand.“
Weil die Planwirtschaft so prima funktionierte? Wie hieß noch mal dieses planwirtschaftliche Vorzeigeland? Fällt mir gerade nicht ein.
„Wenn all die verschiedenen und natürlich notwendigen Bewegungen die Forderung nach einer ökologisch fundierten Kooperationswirtschaft als kleinsten gemeinsamen Nenner erkennen, dann lassen sich die "Energien" zu einer bisher ungekannten Stärke bündeln. Vielfalt und grundsätzliche gemeinsame Stoßrichtung sind keinerlei Gegensätze, sondern ergänzende Elemente der ökologisch fundierten sozialen Revolution.“
Ich denke, da gibt es noch mehr kritische Bereiche, hier sind einige und zumindest ich kann nicht sehen, dass sich durch eine reine Abschaffung des Kapitalismus alle diese Punkte von selbst entspannen würden.
Ich habe sehr viel Humor. Humor ist : Wenn man über sich selber lacht. Sie lachen über was? Was ist also an der Aussage des von Ihnen mit Spott Bedachen so lächerlich?
Der Optimist verliert nur den Pessimismus. Dem Pessimisten bliebt dagegen gar nichts. ... ausser freilich der Faschismus.
klar, daher ist auch die Privatisierung so ungeheuer beliebt. Ungeheure ...? Wo???
Auch in Hanah Arendt's "Vita Activa" ließt man : Der Kapitalismus ist eine Geschichte der Enteignung.
ääh : Hannah mit 2 n ....
Danke für den Lesetipp!
Ich leg (zum erwähntem Buch) noch einen drauf:
Rezension UND gut fundierte Kommentardiskussion.
http://neoprene.blogsport.de/2018/10/05/neuerscheinung-renate-dillmann-und-arian-schiffer-nasserie-der-soziale-staat/
Sie sollten nicht innerhalb des Zwangskorsetts "Entweder-Kapitalismus-oder-Kommunismus" (eine andere Möglichkeit gibt es nicht) denken. Es geht weder um ungezüglte Marktwirtschaft noch um die Auferstehung der völlig inkompetenten Planwirtschaft. Die Rede ist von ökologisch fundierter Kooperationswirtschaft, natürlich mit Eigentum und mit Märkten, allerdings nicht weiter völlig "ungezügelt" und dem grenzenlosen Egoismus unterworfen.
Ebenso empfehle ich, jede Form von "Entweder-oder-Denken" (nachzulesen im "Handbuch kognitive Revolution") zu überwinden. Darin sehe ich eine Schwäche in dem von Ihnen verlinkten Artikel. Einerseits Vielfalt und andererseits Zustände auf den Punkt zu bringen sind eben keine sich gegenseitig ausschließenden Gegensätze. Man kann (und sollte) die derzeitige, völlig asoziale Wirtschaftsordnung als Quelle vieler heutiger Probleme erkennen, ohne die Notwendigkeit von Vielfalt und Komplexität je zu leugnen. Ebenso lässt sich die penetrante Neigung des Menschen zur Einseitigkeit als Quelle vieler verschiedener Probleme erkennen, um im gleichen Atemzug die Vielsichtigkeit eines "Homo multividus" einzufordern.
Die alten SPD-Säcke und -Säckinnen sollen froh sein, wenn endlich mal einer die Decke hebt und durchlüftet.
Herr Moorleiche, ich weiß, dass Sie mir nicht mehr antworten, sei's drum.
"Weil die Planwirtschaft so prima funktionierte? "
genau : denn jedes kapitalistische Unternehmen funktioniert nach den Regelen der Planwirtschaft. Oder planen die etwa nicht??? Dummerweise planen sie alleine und gehen genau daran irgendwann pleite.
Und wenn eine Kleinstkatatsrophe in der Stadt, Nachbarschaft oder sonstewo ausbricht, was wird als erstes gemacht ? Richtig Planwirtschaft.
Und wenn man eine halbswegs vernunftorientierte Ökonomie, die man als nachhaltig bezeichen könnte, vorstellt, weil sie nämlich bedürfnisorientiert ist und nicht müllorientiert, wie macht man das am besten? Richtig man plant sie am besten gemeinsam, denn sonst könnte es zu dem unglaublichen Vorfall kommen, dass Sie kein "Bügeleisen", (das fast nie mehr kaputt geht) abbekommen. Auch brauchen sie nicht? Gut dass Sie es sagen. Dann bekommt es eben ein anderer, der es dringend braucht. Planwirtschaft !
Es ist also mehr als nur irrational, davon auszugehen, dass Planwirtschaft nicht funktioniert, nur weil eine bestimmt Sorte des hierarchischen, elitären und totalitären Staatkapitalismus ihre Misswirtschafft mit genau diesem Wort ,bzw, Euphemismus bezeichnet hat. Daran haben Sie vieleicht nicht gedacht. Kann ja mal passieren. Aber für nächts Mal wissen Sie ja jetzt Bescheid.
zu spät , die "Matratze" ist schon durchgefault.
>>"Sozialbesitz" heißt, der Staat baut und vermietet.<<
Nö. Wer sagt, dass Sozialbesitz Staatsbesitz ist?
Sehr gute Erweiterung des Verständnisses des Begriffs der Planwirtschaft. Vielen Dank!
Herzlichen Dank auch von mir an Sie, für Ihre Kommentare. Ich teile Ihre Anliegen und hoffe, dass wir in absehbarer Zeit, einen Zusammenschluß Integraler Kräfte erleben werden..... Alles Gute für ALLE, LG
«Der Kapitalismus ist eine Geschichte der Enteignung.»
Also gilt/gälte es, den Kapitalismus zu enteignen. Und «den Staat» (Systemfrage) grundlegend zu verändern.
Wie Daniela Dahn im verlinkten Text hervorhebt:
«Wenn das existierende Staatseigentum plus die existierende gewerkschaftliche Verfügungsmacht auch nur ansatzweise etwas mit Vergesellschaftung zu tun hätte, wie könnte dann dieses Staatseigentum gegen den eindeutigen Mehrheitswillen der Gesellschaft permanent privatisiert werden? 85 Prozent der Deutschen sind gegen Privatisierungen, dennoch hat der Staat, ohne die Bürger fragen zu müssen, in den letzten zwanzig Jahren zwei Drittel seiner großen Beteiligungen verscherbelt.»
Mir diesem hier:
«befindet sich Engels übrigens in Übereinstimmung mit dem Grundgesetz, das sich in Artikel 15 Vergesellschaftung auch nur auf der Basis von Gemeineigentum und Gemeinwirtschaft vorstellen kann. Erst wenn das Königsrecht bei den Bürgern angekommen ist, sind wir ökonomisch souverän. Der Wohlfahrtsstaat wird nur kommen, wenn wir unser Wohl nicht fahren lassen. Vergesellschaftung bedeutet die von den Bürgern genutzte Möglichkeit, über ihr Gemeineigentum zu verfügen. Staatseigentum verhindert Vergesellschaftung. Gemeingüter verdienen einen verfassungsmäßigen Schutz vor Privatisierung und damit eben auch vor Verstaatlichung. So wie sich einst die Trennung von Kirche und Staat als Emanzipation erwies, muss heute die Trennung von Eigentum und Staat vorbereitet werden.»
...möchte ich allen am Thema Interessierten Dahns hervorragende Arbeit dazu nochmal ans Herz legen:
https://www.danieladahn.de/staatseigentum-ist-privateigentum/
"ökologisch fundierter Kooperationswirtschaft, natürlich mit Eigentum und mit Märkten"
das wird nicht klappen. Man kann nicht alles haben. Also on the long run entweder öklogische Kooperationswirtschaft oder kapitalitisches Eigentum, bis es von selbst an seinen inneren Widersprüchen kollabiert. Allenfalls denkbar sind Übergangsstadien, in denen Eigentümer ihr Eignetum wieder zu commons erklären , damit sie von der Allgemeinheit ökologisch genutzt werden können.
Kennen sie Elinor Ostrom, die hat für ihre Arbeit "Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt." den Nobelpreis für Ökonomie bekommen. Darin beweist sie, dass eine Nutzung der Commons durch die gemeinsam plannende und wirtschaftende Allgemeinheit ökonomisch profitabler ist als die "Kapitalismus" genannte Methode, welche sich durch hohe Verluste, Ungleichheit, Agressivität und Destruktivität auszeichnet. Der entscheidened Faktor dabei ist die Verantwortung. Geteilte Verantwortung ist in der Regel vernünftiger als die Freiheit mit seinem Eigentum machen zu können was man will. Das letztere ist einer der Gründe, warum Kapitalismus erst langsam aber dann immer schneller und ganz sicher zu einem ökologischen Gau führt. Wir sehen ihn schon ganz deutlich ....
Danke auch für diesen Kommentar..... So ist es ! Weg von diesem unseligen, entweder oder Denken, hin zu sowohl als auch...... die Wirklichkeit ist multiperspektivisch und eben nicht auf nur zwei Perspektiven zu reduzieren......
ja, Staatseigentum ist nur eine Art Privateigentum des herrschenden Apparatschik.
"ökonomisch souverän" können "wir" = alle logischerweise nur ohne Privateigentum sein . Die absolute Ironie des Gemeinguts liegt in dem Umstand , dass es von der Allgemienheit finaziert wird, um daraufhin privatisiert zu werden : Telekom, Post, Schulen, Krankenhäuser, Autobahnen, Flughäfen, Wasserwerke usw usf. . Da bezahlt die eine Generation die gesamte Infrastruktur und man sollte annehmen, dass danach nur noche Wartungs- oder Moderenisierungskosten anfallen würden. Aber nein, die nächste Generation muss die "Nutzung" bezahlen, welche über die Kosten hinaus eine Klasse von Rentiers allimentiert, die man in sofern als die wahren Schmarotzer der Gesellschaft erkennt. Die einzige aufgabe des Staates ist es das Privateigentum in jeder Form zu schützen, zur Not mit Gewalt. Siehe Frankreich. Da schaune wir u.A: der Besitzstandswahrung der Elite zu.
«Die Rede ist von ökologisch fundierter Kooperationswirtschaft, natürlich mit Eigentum und mit Märkten, allerdings nicht weiter völlig "ungezügelt" und dem grenzenlosen Egoismus unterworfen.»
Beispiele; Parteien, die (genau) dafür stehen/werben?
Länder, in denen das praktiziert wurde oder wird?
Wer «kooperiert» denn in Ihrem Modell mit wem? Wer «zügelt» den «grenzenlosen Egoismus»?
Mir däucht, dass jene, die letzteres versuchten, alsbald Besuch vom amerikanischen Onkel erhielten....
"Dass nun Sozialismus das Zaubermittel ist, da könnte ein Blick auf die staatlichen und halbstaatlichen Unternehmen helfen, die nun auch nicht das Gelbe vom Ei sind."
Sie wollen jetzt aber nicht allen Ernstes z. B. die DB AG als sozialistisches Unternehmen ausweisen?
Sozialismus bedeutet nicht, dass die Wirtschaft aus Staatsbetrieben besteht; so wenig, wie Vergesellschaftung Verstaatlichung bedeutet. Die Genossenschaft etwa könnte man als ein quasi-sozialistisches Modell ansehen. Genossenschaften können aber auch im Kapitalismus funktionieren, wie wir sehen. Ich würde es auch nicht einmal als gesetzt ansehen, dass ein Konzern wie etwa die BMW AG genossenschaftlich nicht funktionieren kann. Wer sagt denn, dass es der Wahrheit letzter Schluss sei, dass allein Aktionäre, Vorstände und Aufsichtsräte für das Geschick eines Unternehmens zuständig sind?
"Die Rede ist von ökologisch fundierter Kooperationswirtschaft, natürlich mit Eigentum und mit Märkten, allerdings nicht weiter völlig "ungezügelt" und dem grenzenlosen Egoismus unterworfen."
Bite nicht den wichtigen, die bisherigen Missstände korrigierenden Zusatz weglassen. Es geht weder um verantwortungsfreien Besitz novj um ungezügelte Märkte.
Danke für Ihren Hinweis, dem ich beizeiten gerne nachgehe. Die bemerkenswerten Erkenntnisse eines David Axelrod, in seinem Werk "Die Evolution der Kooperation" gehen in eine ähnliche Richtung: Kooperation ist purem Egoismus oder purem Altruismus klar überlegen.
Das fängt klein-klein heutzutage schon an im Windschatten des Eigentums.
Wir haben zB vo einer Weile einen Verein gegründet, der ein mehrere Hektar großes Privatgrundstück für einen symbolischen Betrag gemietet hat, um diese Argrarfläche der Allegemeinheit zur Verfügung zu stellen. Jeder kann dort unter der Bedingung, dass er biologisch arbeitet, anbauen. Es entstehen ein Obstgarten mit etwa 400 Bäumen und mehrer selbstverwaltete Gemeinschaftsgärten. Der Verein bildet nur den kooperativenn Rahmen. Der, der anbaut, ernetet - alleine oder gemeinsam. Man kann auch als "Konsument" unterstützendes Mitglid werden, indem man Produkte abnimmt oder indem man Bäume spendet oder zB.einen Kursus in Permakultur belegt etc.
Geht alles . Das ist quasi Allmende auf Privateigentum.
Da irgendeine Enteignung zur Zeit gar nicht zur Debatte steht hat die Diskussion nur für Stimmenverluste der SPD und Linken geführt. Mehrheitlich lehnt die Bevölkerung dies ab aber - wieso nicht mehr Feinde schaffen? Man hat eh schon nichts zu sagen.
Ach deswegen möchte die FDP plötzlich §15 GG abschaffen.
Seit wann wäre Privatbesitz Sozialbesitz? Dreht sich doch fast alles um die Frage, wie die Privatbesitzer, die überhaupt im großen Stil über Wohnraum verfügen - im Wesentlichen also große Firmen - dazu bewegt werden können, ihr Eigentum zu sozialen Konditionen zu vermieten. Antwort: Freiwillig überhaupt nicht, unter Zwang: viel Spaß beim Versuch, an den Lobbyisten vorbei zu kommen. Da passt auch gut dazu, wenn die FDP darüber nachdenkt, §15 GG abzuschaffen oder zu modifizieren. Und mal sehen, wielange §14 noch relevant ist, wenn §15 fällt^^
Der Tag, an dem die erste Wohnanlage enteignet wird, ist der letzte Tag, an dem in Deutschland von Privatinvestoren nochmal Wohnraum in größerem Umfang geschaffen wird. Geld lässt sich auch anders anlegen. Schaun wir mal, ob es der Sozialismus bis dahin geschafft hat, in D wieder staatstragend zu werden.
Ihren letzten Satz verstehe ich nicht.
Es gibt derzeit weder Parteien noch Bewegungen die die Kooperationswirtschaft als Lösung fordern. Ebenfalls gibt es keine Länder, die ein derartiges System praktizieren. Es geht also um etwas Neues, das weder einseitig auf Individualismus und Egoismus noch auf Kollektivismus und Altruismus aufbaut. Es geht darum, eine gut durchdachte neue Ordnung in Kooperation mit möglichst vielen zu installieren, in der eben nicht ein einseitiges Menschenbild das (Grund-)Axiom von allem daraus abgeleitetem ist, sondern das viel realistischere Menschenbild des kooperierenden Menschen. Ökologisch fundierte Kooperation als Grundlage allen wirtschaftlichen Handelns sollte all die asozialen Verwerfungen zu überwinden vermögen. Ein jeder kann und sollte Teil der Umsetzung sein. Wenn Kinder nicht länger in einer Mensch und Natur ausbeuterischen Welt aufwachsen, in der knallharter Egoismus oberste Handlungsmaxime ist, sondern Kooperation auf gleicher Augenhöhe, dann sollten wesenlich sinnvollere Bedingungen als heute möglich sein. Das sollte einen Versuch wert sein.
Ja, genau das.......
Herzlichen Dank für Ihre aufmerksamen Reaktionen auf meine Ausführungen. Die Ihren zur "Integralen Politik" (s.o.) habe ich gespeichert und werde mich in einem ruhigen Augenblick noch einmal ausführlich damit beschäftigen.
Danke, dass freut mich sehr.... schön, dass Sie da sind :-)
Kevin Kühnert hat keine klaren Aussagen getroffen, absichtlich. Die Neoliberalen und der BMW-Betriebsrat lesen den Kontext kommunistisch-stalinistischer Verstaatlichungen, deshalb die DDR und Venezuela-Vergleiche. Ich selbst habe jedoch eher an Genossenschaften und Mitarbeiterunternehmen gedacht.
Kevin hat also provoziert, gerade mit dem Beispiel BMW. Dabei hat er die bedeutendsten Worte zum 1. Mai ausgesprochen, als Diskursanstoss. Ich bin erstaunt, dass viele Leute sein Nachdenken über Sozialismus als 19. Jahrhundert empfinden. Im Grunde geht es doch um die Überwindung von Herr-Knecht-Verhältnissen, im Sinne der Unionsmaxime der Eigenverantwortlichkeit, im Sinne der Freiheit, im Sinne der wortwörtlichen Emanzipation und im Sinne der Verwirklichung von sozialer Gerechtigkeit und Grundrechtssicherung. Diese Themen sehe ich nicht als 19. Jahrhundert spezifisch, oder besser gesagt auf diesen Gebieten liegt das 19. Jahrhundert noch stets unbeantwortet.
Ob Kapitalismus überwunden werden wird, wage ich zu bezweifeln, da Kapitalismus immer eine Schaffung von Mehrwert darstellt, der die Maxime des Wachstums zugrunde liegt, mal unabhängig davon wer da was womit produziert und abschöpft. Auch ein Staats- oder Mitarbeiterunternehmen muss Gewinne machen, sonst überlebt es nicht. Das ist ja der Kern von Kapitalismus. In diesem Punkt ist Kapitalismus wie eine biologische Masse: es frisst und vermehrt sich, bis nichts mehr da ist und das Milieu, in dem es lebt, kaputt ist, dann stirbt es. Die Überwindung von Kapitalismus ist also eine ökologische Frage, aber wer weiß schon, wie sich das mit einer Ökonomie vereinbaren läßt, die alle satt und zufrieden macht, also mit Wohlstand für alle. Vielleicht wäre die Einführung von Vollgeld da ein erster Schritt?
Was überwunden werden kann, ist zum einen das Herr-Knecht-Verhältnis in der Arbeit, zum anderen die Ausbeutung der Menschen mit ihren Grundbedürfnisse, wie Leben, Arbeiten, Schlafen, Essen, Wohnen und Mobilität. Der genossenschaftliche Ansatz macht Sinn, vor allem beim Bedürfnis Wohnen. Die SPD sollte sich dessen wieder besinnen und hier Lösungen suchen, anstatt marktfetischistisch der FDP hinterherzuhecheln, und mit z. B. Mietpreisbemsen und ähnlichem nur Pflaster auf turbokapitalistische Auswüchse zu kleben. Und auch wenn BMW die falsche Adresse ist, Mitarbeiterunternehmen machen in einigen Bereichen Sinn, gerade im öffentlichen Dienst. Hier mal mehr Programmatik, das wäre 21. Jahrhundert pur, gerade im Sinne von Entwicklung für abhängig Beschäftigte. Wahrscheinlich werden die Genossen aber ihre Bräsigkeit und Korruption nicht überwinden können.
Ich halte die ganze Thematik, die Kevin da angestoßen hat, für einen Prozess, Lernen und Bewusstsein schaffen, das sind dabei die Auswirkungen. Die Parteien werden nur Erfolg haben, wenn sie in diesem Sinne Zukunft gestalten wollen, anstatt die Gegenwart nur fortzuschreiben und dabei auf Ideologien zu setzen, die bloß Partikularinteressen bedient, nicht nachhaltig ist und bereits gezeigt hat, dass sie nicht zukunftsfähig sein kann. Eine Ideologie, die Fake-News-Charakter hat.
Hatte diesen Thread eine Zeitlang auf dem Zettel...aber der Gegenstand des Streites zerfledderte dermaßen, weil u.a. gleich mehrere Positionen kreuz und quer aufeinander losgingen. Verlor den Überblick, auch weil ich nicht 24 Stunden am Tag Zeit und Energie aufwenden kann und will, über die korrekte Begriffsbestimmung des Eigentümers/Eigentums zu zanken. Der Streit läuft ja auch schon gut 10 Jahre. Egal, Neos Blog ist auf jeden Fall bereichernd und lesenswert.
Ach ja, an dieser Stelle ist noch eine schöne zusammenfassende Besprechung über Inhalt und Absicht der Autoren.
«Ökologisch fundierte Kooperation als Grundlage allen wirtschaftlichen Handelns sollte all die asozialen Verwerfungen zu überwinden vermögen.»
Wenn wir «sollte» mit «könnte» ersetzen und die Frage anschliessen würden, warum denn die berühmt-berüchtigten 1% denn um den Preis geringerer Macht=geringeren Profits «plötzlich «ökologisch fundiert kooperieren» sollten, würde sie (die Frage) eine rhetorische werden.
Zum unverstandenen Satz:
https://lwfreiheit.wordpress.com/usa-kriege-seit-1945/
Das mit dem amerikanischen Onkel habe ich jetzt verstanden, vielen Dank, ist mir auch schon lange bewusst. Angst habe ich nicht davor. Im Gegenteil, ich möchte dafür eintreten, dass wir die letzten US-amerikanischen Atombomben, die nicht allzu weit von mir entfernt lagern, endgültig zurückschicken, anstatt sie demnächst sogar noch modernisieren zu lassen.
Die berüchtigten 1% der Weltbevölkerungen, die über unglaublichen Reichtum verfügen, werden schneller als man glaubt in Schnappatmung geraten, wenn möglichst viele Menschen aufhören mit ihnen zu "kooperieren". Je größer zum Beispiel ein Konzern ist, desto anfälliger ist er in Wirklichkeit. Seit "Brent Spar" und "Shell" haben die großen Unternehmen vor deratigen Massenbewegungen Angst wie der Teufel vor dem Weihwasser. Seinerzeit gab es noch kein pfeilschnelles Internet und auch nicht all die sozialen Netzwerke.
In den heutigen Zeiten können Entwicklungen sehr schnell verlaufen. Voraussetzung aber ist, dass möglichst viele Menschen ihre Macht zur Macht des gemeinsamen Unterfangens machen.
Jetzt ist das Orginalinterview bei der "Zeit" immer noch hinter der Bezahlschranke versteckt so daß ich mir keine klare Meinung zu KKs Aussagen machen kann.
Positiv ist zu bemerken: Er hat die "Bourgeoisie zum Erzittern gebracht". Der ehemalige stellvertretende JuSo Vorsitzende O. Schloz, der in den 1980ern jeden Zeitungskiosk versaatlichen wollte, die Ritter von Kahrs, der Fratzscher, der Frenzel, die ehedem linksradikale Nahles ...... sie Heulen und Zähneklappern. Der verkehrsminiser, der 65 Enteignungsverfahren verantwortet, nennt das utopisch, wobei er allerhöchstselbst ein Flugtaxi vorgestellt hat, das nich fliegen kann.
Ich weiß ja nicht ob der Kevin mal den Weg sooo vieler JuSo-Vorsitzender gehen wird (von links und nach rechts oben), aber zur Zeit ist wichtig, daß er die Debatte angestoßen hat (Arbeiter ! Die JuSos wollen Euch Eure Villen im Tessin wegnehmen) und damit einen Beitrag zu längst überfälligen ERNEUERUNG DER SPD leistet, den das hat der PV schon längst adacta gelegt.
Von den Unionsspezies und den "Arbeitgeber"verbänden hat man nichts anderes erwartet. Symptomatisch ist die Redaktion der SPD-Granden um Nahles und Co. sowie deren wirtschafts"liberalem" Flügel. Wenn dort vom Parteiausschluss Kühnerts fabuliert wird, sollte man sich besser an die eigene Nase fassen. Das heute jemand ausserhalb der engeren Parteiführung kommen muss, um den Finger in die Wunde zu legen und die Grundsatzfrage zu stellen, ist schon bezeichnend. Nach einem Aderlass, das diesen Verein von der Volkspartei zu einem Unionskanzlerwahlgremium reduziert hat, wäre ein Umdenken und Umsteuern lange überfällig. Ich bestreite aber, dass dieses Umdenken mit den jetzt Verantwortlichen möglich ist. Zu stark ist deren Verflechtung in die Politik, die diese Partei zu dem gemacht hat, was sie heute ist.
Enteignung sofort!
Gegen den real existierenden und modifizierten Kapitalfaschismus und Imperialismus Deutschlands!
Wo müsste der Schwarzstift für die ''Enteignung'' ansetzen?
Bei der alten und neuen Geld- und Machtelite müsste heute jede überfällige und notwendige ''Enteignung'' ansetzen!
Frage und kurze Antwort: Steht die deutsche Justiz, die deutsche Staatsgewalt, die Parlamentsmehrheit und die deutsche Bundesregierung überhaupt noch rechtlich, sozial- und gesellschaftspolitisch, auf dem Boden des ''Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland''? - Nein!
Buch-Empfehlung: ''Deutschlands Geld- und Machtelite'' von Bernt Engelmann: ''Das Reich zerfiel, die Reichen blieben'' - mit Rangliste der 500 großen alten Vermögen.
- ungeschminkt.
05.05.2019, R.S.
„… wie kommt Kühnert darauf, dass außerhalb linker Biotope der Sozialismus für irgendjemanden mit einer Verheißung versehen wäre?“ – Das Knallen der Korken im Konrad-Adenauer-Haus war bis Bielefeld zu hören. Denn KK spaltet die eigene Partei und liefert rechtzeitig vor den Wahlen dieses Jahres AKK den Stoff für die Neuauflage der alten Erzählung von „Freiheit oder Sozialismus“. Die könnte im Verein mit der Forderung nach der „Festung Europa“, nach konsequenten Abschiebungen und mit dem Widerstand gegen eine CO2-Steuer diesmal erfolgreich sein. Die nächsten Schritte wären die vorzeitige Resignation Merkels, die Proklamation AKKs zur Kanzlerkandidatin und Neuwahlen, wenn die SPD sich zieren sollte, - in der Hoffnung, die Sozis endgültig schreddern zu können.
Viele Konjunktive. Aber gut möglich, dass KK als tragikkomische Randfigur in die Geschichte der SPD in der Endphase ihrer Existenz eingehen wird.
"Sie sollten nicht innerhalb des Zwangskorsetts "Entweder-Kapitalismus-oder-Kommunismus" (eine andere Möglichkeit gibt es nicht) denken."
Ich nehme mal an, dass ich angesprochen war.(?)
Ambivalenzen zu tolerieren und zu leben, ist im Grunde auch meine Standardforderung, schwarz oder weiß somit nie meine Baustelle.
Ich halte auch einen generellen Systemumbau, durch Veränderungen an vielen Details für möglich, es sind eher Marxisten, die hier glauben, innerhalb dessen, was sie Kapitalismus nennen gäbe es keine durchschlagenden Verbesserungen. Sie werden es merken,
„Sozialismus bedeutet nicht, dass die Wirtschaft aus Staatsbetrieben besteht; so wenig, wie Vergesellschaftung Verstaatlichung bedeutet. Die Genossenschaft etwa könnte man als ein quasi-sozialistisches Modell ansehen.“
Dann wäre ja ein Quasi-Sozialismus gefordert. Lustig, dass diejenigen, die immer weg vom Gelaber und hin zum Machen wollen, immer so schnell theoretisch werden, wenn es darum geht, die Kritik am real Gemachten umzudefinieren.
Ich habe kein Problem damit die Tendenz zu kritisieren, dass man meint mit allem immer mehr Geld verdienen zu müssen, genau das tue ich ja selbst, wie oben dargestellt, Grundversorgung, einiges an Infrastruktur und Aspekte des Medizin- und Pflegesystems dürfen gerne in staatliche oder öffentliche Hand, inwieweit Genossenschaften ein Vor- oder Nachteil sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber der real existierende Sozialismus ist in meinen Augen einfach überall zu einem brutalen und paranoiden System verkommen, in dem ich persönlich niemals leben möchte, auch nicht im soundsovielten Aufguss.
Eine Reduzierung von Parteipolitik und eine Einflechtung von Entscheidungen von Bürgern im regionalen Sektor, ist etwas, was ich befürworte (hier gibt es Modelle, die schon funktionieren), eine Reduzierung des Zentralismus auf Kernbereiche und dezentrale Elemente ebenfalls.
Fokussiert man Macht zu stark, ist die Gefahr und Korruption und Missbrauch hoch, lässt man jeden mitentscheiden, ist das zäh, man hat viele Irre an Bord, Modell: meinungsstark, solide Selbstüberschätzung, Ahnung in der Sache wird überbewertet. Repräsentative Elemente sind schon nicht blöd.
Richtig, es sollte eine Antwort auf Ihren Beitrag sein.
"Ambivalenzen zu tolerieren und zu leben, ist im Grunde auch meine Standardforderung, schwarz oder weiß somit nie meine Baustelle."
Prima! Bedauerlicherweise ist solch eine Erkenntnis selbst in Zeiten des Pluralismus ein sehr weiter Weg für sehr viele Menschen. Wieviel destruktive Kraft liegt doch in starrem einseitigen Denken, egal ob links oder rechts oder in der angeblichen Mitte.
Wir brauchen deshalb eine neue Ordnung, die Unterschiede bzw. vermeintliche Gegensätze auszuhalten und konstruktiv mit diesen umzugehen vermag. Weder einseitig Individualismus und Egoismus noch einseitig Kollektivismus und Altruismus sind der Weisheit letzter Schluss. Die Lebenswirklichkeit ist Vielfalt. Der Mensch hat sich aus denkerischer Unfähigkeit, mit dieser sinnvoll umzugehen, die Einseitigkeitsbrille aufgezogen, damit er auf diese Weise die Welt fortan leichter in "Gut" und "Schlecht" einteilen kann. Wohin das führt, lässt sich wie in einem Museum menschlicher Verirrungen auch heute (wieder) weltweit beobachten. Eine kluge Gegensteuerung tutnot.
Ich denke, dass das Prinzip der Kooperation und der Begriff der Kooperationswirtschaft, nach der Eigen-, Fremd-, Gemein- und Universalwohl angemessen berücksichtigt werden sollen, dieser Vielfalt schon recht nahe kommen.
Die Menscheit sollte nicht den Fehler machen, erneut einseitigen Weltsichten auf den Leim zu gehen. In diesem Sinne ist sowohl eine kognitive Revolution als auch eine soziale Revolution vonnöten. Das meine ich damit, wenn ich von der Revolution der Einsichtigen und Besonnenen spreche.
"Denn KK spaltet die eigene Partei und liefert rechtzeitig vor den Wahlen dieses Jahres AKK den Stoff für die Neuauflage der alten Erzählung von „Freiheit oder Sozialismus“."
Dass die sagenhaft farblose AKK davon profitiert, muss sich erst noch zeigen. Mehr als abwarten, habe ich da bisher noch nicht vernommen, der Rest war eher ein Griff ins Klo.
Man sollte nicht unterschätzen, dass immer mehr Menschen, mit diesen antiquierten Positionierungen immer weniger anfangen können.
>>Das Knallen der Korken im Konrad-Adenauer-Haus war bis Bielefeld zu hören. Denn KK spaltet die eigene Partei und liefert rechtzeitig vor den Wahlen dieses Jahres AKK den Stoff für die Neuauflage der alten Erzählung von „Freiheit oder Sozialismus“.<<
Das Knallen der Sektkorken war wohl eher dem Sieg der Bielefelder Fußballer über den Aufstiegskandidaten Paderborn geschuldet. Wer Politiker wie Sarrazin, Kahrs oder Gabriel in der eigenen Partei hat, der Kühnert "Trump-Methoden" unterstellt, muss nicht zwangsläufig auf die Reaktion der Reaktionäre aus der christdemokratischen Phalanx Rücksicht nehmen. Da Gabriel künftig für Siemens-Alstrom und für die Verlagsgruppe Holzbrinck arbeiten wird, lässt sich seine Tirade problemlos als interessengeleitet einstufen. Er gehört zu den Sozialdemokraten, die dafür sorgen, dass der SPD in der "Endphase ihrer Existenz" steht - nicht Kevin Kühnert.
🎈Er gehört zu den Sozialdemokraten, die dafür sorgen, dass der SPD in der "Endphase ihrer Existenz" steht - nicht Kevin Kühnert.🎈
Das ist allerdings wahr, der ist noch zu jung, um unter den Augen von Tante SPD entsprechende Kontakte knüpfen und pflegen zu können.🏭
Ja, der Siegmar. Das der zu den Totengräbern der ehemals linken SPD gehört, ist ja eine Binsenwahrheit. Als Spezi des Plattmachers Schröder ist er ja maßgeblich für die heutige Situation seiner Partei verantwortlich. Gut, wenn man als "Macher" im obersten Politikbetrieb in Bundesdeutschland tätig war. Dann ist man immer gut für die Chefetagen in der Wirtschaft und zeigt allen deutlich, wie korumpiert man ist. Das man in dieser Position gegen die fundamentalen Vorstellungen Kühnerts (die weitestgehend im Vor-Godesberger-Programm der SPD Konsens waren) wettert, wen wunderts.
„Prima! Bedauerlicherweise ist solch eine Erkenntnis selbst in Zeiten des Pluralismus ein sehr weiter Weg für sehr viele Menschen.“
Naja, die Frage besteht für mich eher anders herum, nämlich darin, ob Sie mit Ihrer Wurzelhypothese nicht ihren eigene Ansprüchen untreu werden. Für mich klingt das wie: Hütet euch vor einfachen Feindbildern, aber der Kapitalismus ist die Ursünde. Kann ich so nicht sehen und ist mir zu eindimensional oder schwarz/weiß.
„Wir brauchen deshalb eine neue Ordnung, die Unterschiede bzw. vermeintliche Gegensätze auszuhalten und konstruktiv mit diesen umzugehen vermag.“
Ja, das was der Pluralismus sein möchte und so elegant vermeidet, indem er jede Stimme, die ein frohes, buntes Allerlei kritisch sieht, ausgrenzt und abwürgt. Das ist ein Aufgeben von Standpunkten und Vielfalt, statt eines Ausbalancierens. Eine Ampel ist aber nicht ein bisschen rot und ein bisschen grün, auch wenn es z u g l e i c h komplexe Systeme gibt, an denen man vielleicht nur minimal schrauben muss.
Der für mich wichtigste Punkt, das Bewusstsein der Menschen, die so ein neues Leben begreifen und interpretieren müssen, in einer für sie passenden Weise, wird von Linken notorisch ignoriert, weil sie damit nichts anfangen können und denken, äußere Veränderungen würden ausreichen. Brunnen bohren, Schulen bauen und Gesetze, dann läuft alles von selbst.
„Weder einseitig Individualismus und Egoismus noch einseitig Kollektivismus und Altruismus sind der Weisheit letzter Schluss. Die Lebenswirklichkeit ist Vielfalt.“
Mag sein, das wiederholen Sie in jedem Beitrag, aber formulieren Sie doch mal aus, was das nun eigentlich konkret heißen soll. Für Klima, Sicherheit, Rente, Migration, Infrastruktur … . Oft läuft das ach so Vernünftige auf eine billige Variante des Utilitarismus hinaus, der dann gleich mehrere Probleme im Rucksack hat,
„Ich denke, dass das Prinzip der Kooperation und der Begriff der Kooperationswirtschaft, nach der Eigen-, Fremd-, Gemein- und Universalwohl angemessen berücksichtigt werden sollen, dieser Vielfalt schon recht nahe kommen.“
Und das heißt nun für die Frage nach Enteignungen was? Immer zu sagen, man müsste nur vernünftig sein und mit Augenmaß agieren, ist immer richtig, schwebt aber immer im Vagen, Unkonkreten.
„In diesem Sinne ist sowohl eine kognitive Revolution als auch eine soziale Revolution vonnöten.“
Kognitiv ist mir entschieden zu dünn. Kognitiv, emotional, moralisch sind wesentliche Grundgrößen des Menschseins, Wir sind doch gerade von Ihnen wieder daran erinnert worden, dass der Mensch kein homo oeconomicus ist und das heißt, kein rein kognitives Wesen, kein Computer mit Ohren und dann fordern Sie nur eine kognitive Wende?
Die Variante des Pluralismus, dass doch alle nur lieb sein und eine Position irgendwie dazwischen einnehmen müssen, ist das, was schon einmal brutal gescheitert ist, das brauchen wir kein zweites Mal, denn die gegenwärtige Regression brach da richtig durch, Der Heiti-Deiti Pluralismus gehört ins Klo, ein ernsthafter Pluralismus ist noch wie versucht worden, bzw. zarte Ansätze sind durch blöde Interpreten zerstört worden, die in Pluralismus nur die gute Laune Party sahen und meinten, wenn man zu anderen nur beharrlich lieb ist, können die gar nicht anders, als irgendwann auch ganz doll lieb zu werden. Die Extremisten aller Länder haben eine deutlich andere Antwort gegeben, die scheißen auf Heiti-Deiti Pluralisten, benutzen und verachten sie gleichzeitig. So ist der Befund. Es kümmert sich aber kaum jemand um die Frage, was die eigentlich wollen, weil diese hässlichen Kinder der Neuzeit, einfach immer als die Spielverderber gesehen und per politischer oder vulgärpsychologischer Diagnose auf Abstand gehalten werden.
🎈Aber der real existierende Sozialismus ist in meinen Augen einfach überall zu einem brutalen und paranoiden System verkommen, in dem ich persönlich niemals leben möchte, auch nicht im soundsovielten Aufguss.🎈
Einfache Wahrheiten sind immer die wahrsten, und so sehe ich es auch.
Jeder der sich mal näher mit den Bedingungen von organisierter "Kooperation" befaßt hat weiß, dass die (allzu)menschlichen Aspekte vonKooperationen mit stabiler Zuverlässigkeit diese immer wieder zum Einsturz bringen.
Es sei denn, sie sind VOR operationellem Kooperationsbeginn in rechtsgültigen Verträgen gegen opportunistisches Verhalten und Betrug abgesichert.
Kooperation ist kein Kindergeburtstag oder gar romantische Fantasie für bessere Welten. Its tough Business, maaaan!🏦
Meinen Sie das jetzt ernst?
Oder sind Ihre an die Community-Tür angehämmerten Hypothesen ein ungeschminkt verspäteter Aufruf zum 1. Mai?
Ja, und das sind guter Wille und dass sich alle respektieren zwar ein netter Anfang, aber eigentlich kommt man nie darüber hinaus.
Die Pluralisten können dezidierte Antipluralisten so wenig leiden, wie umgekehrt, nur haben fundamentalistische Antiplurialisten (und nicht jedes weltumspannende Projekt ist pluralistisch, die meisten sind fundamentalistisch) keine Hemmungen und sind, wenn die Regression einmal läuft, ein Zeit lang im Vorteil.
Ja, wo ist die Auf-die-Fresse-Nahles abgeblieben?🙄
Bei der heutigen SPD gibt es nichts mehr zu spalten, so seit 1918 nicht mehr! Die heutige SPD, aber auch der Oliv-Nato-Bündnis-Grünen und kleinere bürgerliche Teile der Linkspartei, sie könnten heute auch ein Teil der Springerschen ('Blöd') und Quandtschen CDU-CSU-FDP-AfD-NPD werden! - Dann gibt es auch aus den Wirtschafts- und Monopolverbänden auskömmliche Spenden und kleinere Konzern-Posten für deren Partei- und Hofschranzen!
- ungeschminkt.
05.05.2019, R.S.
Das zentrale Problem dahinter dürfte darin bestehen, dass sich die übergroße Mehrheit der deutschen Gesellschaft nur noch auf ein einziges gesellschaftspolitisches Anliegen einigen kann, und das hat mit Träumen sozialistischer Wohlanständigkeit nichts zu tun, sondern lautet schlicht und einfach "Besitzstandswahrung". Darüber hinausgehende Anliegen werden nicht mehr - wurden vielleicht nie - gesamtgesellschaftlich getragen. Und dieses Anliegen wird nicht differenziert, der Umstand, dass Besitzstandswahrung bei Blackrock ganz anderen Konsequenzen nach sich zieht als bei "kleinen Leuten" interessiert niemanden. Zumindest dröselt das öffentlich niemand so auf, dass die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung auch ohne Studium linkert Theoriebildung verständlich wäre.
Insofern ja, im Sinne kurzfristiger Wahlerfolge hat Kühnert seiner Partei einen Bärendienst erwiesen. Wenn er andererseits wirklich hinter dem steht, was er sagte und sich nicht einfach nur als Bürgerschreck profilieren will, um irgendwann in einer gutdotierten Position zu entschwinden, hat er noch geschätzte 50 Jahre Lebenszeit vor sich, die er nutzen kann, um im "mentalen Pool" der deutschen Gesellschaft Änderungen in die gewünschte Richtung zu bewirken.
🎈Ja, und das sind guter Wille und dass sich alle respektieren zwar ein netter Anfang, aber eigentlich kommt man nie darüber hinaus.🎈
Nur wenn man es mit Verstand zum Notar schafft.
Das ist schwierig, weil sich alle Beteiligten im Stillen bereits ausrechnen, wie sie eine Kooperation am profitabelsten für sich selbst ausnutzen können.
Die übliche Soziale Dilemma Situation. Leider errechnet sich mit der Nutzentheorie immer wieder ein erwarteter (!!!) Vorteil für denjenigen, der bei allen anderen kooperatives Verhalten erwartet (!!!) und selbst zum erwarteten (!!!) noch größeren eigenen Vorteil unkooperativ ist.
Klappt natürlich nicht. Alles bricht zusammen, da alle dieselben Erwartungen haben.
Deswegen haben wir strammen Kapitalismus.🧐
Nein, das ist nicht mein Weltbild. Das mag für die Geschäftswelt zutreffen und nach meiner Analyse können auch Staaten nie anders als als nationalistisch entscheiden, aber innerhalb ihres Terrains können Staaten dafür sorgen, dass ein reiner Funktionalismus eben gerade nicht das Modell ist, nachdem wir agieren, was wir vielfach nachgeweisen auch nicht tun.
Die simple Wahrheit ist hier, dass der Mensch wie Tomasello es schreibt, ultrakooperativ ist, zugleich ist er aber auch ultraaggressiv und beides ist jederzeit möglich. Linke leugnen den „bösen“ Anteil unseres Wesens und führen sein Entstehen auf das Eigentum zurück, nichts davon lässt sich historisch halten.
„Die übliche Soziale Dilemma Situation. Leider errechnet sich mit der Nutzentheorie immer wieder ein erwarteter (!!!) Vorteil für denjenigen, der bei allen anderen kooperatives Verhalten erwartet (!!!) und selbst zum erwarteten (!!!) noch größeren eigenen Vorteil unkooperativ ist.“
Nein, das ist zu kurz gesprungen, da nun die Bereitschaft zur nichtegozentrischen Kooperation geleugnet wird und unterstrellt wird, jeder sei immer schon und immer nur ein Strategiespieler. Letztlich ist das die Theorie des Menschen als homo oeconomicus.
Aber der an sich spannenden Frage, ob man nicht kooperatives Verhalten tricksreich fördern, um als Wolf in der Herde von Schafen ein effizientes Raubtier zu sein (das sich im Schafspelz tarnt), widmet sich dieser Artikel: Aggressives oder friedliches Verhalten: Wer gewinnt?
„Klappt natürlich nicht. Alles bricht zusammen, da alle dieselben Erwartungen haben.
Deswegen haben wir strammen Kapitalismus.“
Es war ja auch mal anders, da braucht man nur ein wenig zurück zu denken, die Zeiten waren deutlich entspannter, der Optimismus unerschütterlich. Solange wir nicht verstehem, was da schief gelaufen ist, wird die Flickschusterei nichts bringen.
Kevin allein im Hause "Sozialdemokratie" und "Christliche Werte".
Kühnert hat den Nagel auf den Kopf getroffen und die die Reaktionen von Rechts bis Links zeigen auf, wie man in Bundesdeutschland tickt. Aber es gibt sie noch, die Journalisten, die nicht ins Einheitshorn blasen. Selbst beim Mainstreammedium SPIEGEL, der selbstredend den beiliegenden Artikel als "Meinung" deklariert, um nicht schreiben zu müssen, das er nicht die Auffassung der Redaktion vertritt.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/kritik-am-kapitalismus-das-tabu-das-kevin-kuehnert-bricht-ein-essay-von-nils-minkmar-a-1265760.html
Bedauerlicherweise habe ich jetzt keine Zeit mehr, mich ausführlicher an der interessanten Diskussion zu beteiligen. Deshalb derzeit nur noch diese Antwort:
1) Selbst noch so komplexe geschlossene logische Systeme haben die Eigenschaft, dass sie auf einigen wenigen (in der Regel nicht beweisbaren) Axiomen (bei der kapitalistischen Marktwirtschaft ist das z. B. der Homo oeconomicus) fußen und alles andere davon logisch abgeleitet wird. Sind diese Ausgangspunkte aber fehlerhaft, sind es alle Ableitungen auch. Richtiges innerhalb eines fehlerhaften Systems gibt es nicht. Es geht also in überhaupt keiner Weise darum, die Vielfalt in irgendeiner Weise beschneiden zu wollen, wenn man als erstes hingeht (hingehen muss!) und die fehlerhafte Grundlage durch eine realistischere ersetzt. Also muss der einseitige eiskalte egoistische Nutzenmaximierer durch den kooperativen Menschen ersetzt werden. Um eine derartige Veränderung der „Basics“ kommt man nicht herum, wenn man ernsthaft zu sinnvollen, nahhaltigen Lösungen kommen möchte. Auf dieser neuen Grundlage können und müssen dann sämtliche Details (möglichst von Menschen, die sich wirklich auskennen) neu erörtert und dementsprechend entschieden werden. Mein zentrales Thema ist der Beginn eines Systemwechsels durch den Austausch des (Grund-)Axioms. Solange das nicht erkannt und umgesetzt wird, sind alles nur heiße Luft, die sehr schnell abkühlt. Nicht, weil ich das behaupte, sondern weil es bedauerlicherweise so ist.
2) Zum Studium von Kooperation empfehle ich das bemerkenswerte Buch, „Evolution der Kooperation“, von David Axelrod. Bisher bin ich auf kein besseres Prinzip gestoßen, wie Menschen fruchtbar miteinander umgehen können. Es ist eben genau Kooperation, die die Menschen in der Evolution derart weit gebracht hat und eben nicht die einseitige Verklärung von Egoismus oder Altruismus. Benennen Sie ein besseres Prinzip, ich verfüge über genügend kritische Offenheit, um mich damit zu beschäftigen und es ggf. auch anzuerkennen.
3) Die Einführung von Pluralismus war in der Geschichte der Menschheit ein wirklicher Fortschritt, das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass bedauerlicherweise bis heute keine Gebrauchsanweisung existiert, die zu einem angemessenen Umgang anleitet. Diesbezüglich tun sich also die meisten Menschen äußerst schwer. Die kognitive Evolution bedeutet, dass man diesen fruchtbaren Umgang erlernen kann und der in nicht unwesentlichen Bereichen dumme Homo sapiens zum Homo multividus werden kann, zum vielsichtigen Menschen. Das Wesen komplementären Denkens ist – ich benutze gerne den Begriff der Globalen Intelligenz -, dass Unterschiede und vermeintliche Gegensätze ertragen und deren dynamische Wechselwirkung (wie bei Tag und Nacht) erkannt und anerkannt wird. Der Erkenntnisgewinn ist dadurch eine wesentlich größere Genauigkeit, als ein primitives Entweder-oder-Denken jemals zu erreichen vermag. Ein kluges Sowohl-als-auch bedeutet eben nicht ein permanentes Grau oder ein Alles-ist-egal (nachzulesen im Handbuch Soziale Revolution.
Fazit: Diese Diskussion zeigt, dass sogar Menschen, die ein ehrliches Interesse an angemessenen zeitgemäßen Veränderungen es schwer haben, sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen, was aber die Voraussetzung dafür wäre, einen von niemanden mehr zu übergehenden (gewaltfreien!) Druck aufzubauen. Die unglaublich schöne Vielfalt des Regenbogen wurzelt nun einmal in dem einzigen klaren Sonnenlicht. Das ist in der Spiritualität damit gemeint, wenn von der Einheit in der Vielfalt und der Vielfalt in der Einheit die Sprache ist. Wenn wir die aufgrund unserer denkerischen Begrenzungen nicht erkennen, heißt das nicht automatisch, dass solches nicht existiert!
>>Gegen den real existierenden und modifizierten Kapitalfaschismus und Imperialismus Deutschlands!"
Ja gut, aber wie soll das in die Realität umgesetzt werden? Sollen wir uns bewaffnet auf die Straße begeben und die "Kapitalfaschisten" umnieten? Oder sollen wir Die Linke wählen, damit die in Koalition mit den Grünen und Sozialdemokraten die Enteignung - ich nehme an ohne Gegenvergütung - in anderthalb Jahren umsetzen? Die Bundesrepublik ist ja eingebunden in internationale Verträge: EU, Nato, diverse Handelsabkommen und vieles mehr. Sollen diese Verträge gebrochen werden? Where is the way?
Ja... wieder meine volle Zustimmung :-) Aber Moorleiche rennt auch gerne mal offene Türen ein, dass muss man so hinnehmen, er ist halt so :-) er ist eigentlich trotzallem ein netter Kerl, man dreht sich nur im Dialog mit ihm leicht im Kreis herum.... :-)
Liebe Morrleiche, Insel-Banker ist Integral, das hört man doch :-)
Hahahaha, gutmenschlich aber bischen einäugig.
Sind Sie schon mal morgens im Berufsverkehr oder beim Ferienreisebeginn stecken geblieben oder haben wenigstens, die morgentliche Kaffeetasse noch in der Hand, die Staumeldungen im häuslichen Radio abgehört?
Die da draußen in den Staus trommeln dann gerade in einer typischen Situation des Sozialen Dilemmas mit den Fingerspitzen aufs Lenkrad: Jeder einzelne erwartet stillschweigend, dass die anderen zu anderen Zeiten fahren als man selbst, zum Schluß fahren die meisten ungefähr zur selben Zeit.
Jetzt stellen sie sich vor, der ADAC oder sonstwer würde zum Großen Kooperieren aufrufen. Jeder kann sich dort anmelden und seine Abfahrts/Abreise-Pläne im Internet eintasten. Wunderbar. Der ADAC-Computer rattert und quietscht ein paar Minuten und sendet dann jedem Teilnehmer seine optimale Abfahrt- bzw. Abreisezeit per email, SMS oder was. Mindestens 15 Minuten eingesparter Zeit sind im Durchschschnit jeder Fahrt zu erwarten.
Super, wird man denken, da hätte man doch schon eher drauf kommen können, nein: sogar müssen! Kooperation ist doch ganz einfach, wenn man es clever anstellt und BeautifulDay ist halt ein bischen tüddelig. Alright, so mag man empfinden. Aber dann, kommt morgens die Dame, der man neulich Tortillas gemacht haben, aus dem Bad und sagt: "Los, Moorleiche, wir müssen los!".
Es ist aber noch lange vor der für Moorleiche vom ADAC berechneten Zeit! Was tun? Zuhause sind Sie ja besser kooperativ, also schmeißen Sie widerstrebend ihr Gefährt an und los gehts. Ist nicht schlimm, alle anderen werden sich schon an die ADAC-Zeiten halten, da macht das nichts, wenn ich ein wenig früher dran bin. Kooperation ist doch was Schönes und Großartiges!
Stau bereits an der Autobahnauffahrt. Wie immer. Kein einziges Auto weniger als sonst! Scheißspiel. Da haben doch sooo viele zugesichert, sich an die zugewiesenen ADAC-Zeiten zu halten! Ja, nämlich genau wie Sie auch. Und dewegen stehen jetzt alle wieder da wie an jedem anderen Morgen auch.
Weil es z.B. wie für Sie einen höheren Nutzen bringt, Stress mit der Dame Ihres Herzens zu vermeiden, als den häuslichen Frieden durch externe Kooperationstreue zu riskieren. Und alle anderen werden schon nicht solche Probleme haben wie ich. Denken Sie. Alle anderen auch.
Wie dem auch sei, inzwischen können Sie sich vielleicht vorstellen, warum der ADAC (oder andere) sich gar nicht erst die Mühe machen, solche (freiwilligen) Kooperationsprojekte anzuleiern. Ob die das "Soziale Dilemma" kennen weiß ich nicht, aber es schlägt oft und meist gnadenlos zu.
Es herrscht überall, macht uns zu Sklaven unserer selbst. Da hülfen im Zweifel nur Zwang & Strafe. Aber das wollen wir ja auch nicht. Wir sind schliesslich frei wie der Wind & selbstbestimmt! ... Sure that! 🚧
Was solldas neue Modewort "Integral" eigentlich bedeuten?
„1) Selbst noch so komplexe geschlossene logische Systeme haben die Eigenschaft, dass sie auf einigen wenigen (in der Regel nicht beweisbaren) Axiomen (bei der kapitalistischen Marktwirtschaft ist das z. B. der Homo oeconomicus) fußen und alles andere davon logisch abgeleitet wird. Sind diese Ausgangspunkte aber fehlerhaft, sind es alle Ableitungen auch.“
Sagte ich ja; Braucht uns daher nicht zu jucken.
2) Bei der Kooperation gibt es kein besser oder schlechter. Es reicht zu wissen, dass Menschen stets zur echten (= nicht reziprok alturistischen) Kooperation in der Lage sind, gleichzeitig aber immer auch zur Aggression. Was dominiert, hängt von vielen Faktoren ab, der Trend im Kapitalismus den Menschen zu funktionalisieren (den es allerdings im Utilitarismus auch gibt) verhindert echtes kooperatives Verhalten, das tendenziell den Wert und die Sonderstellung des Subjekts anerkennt.
3) „Das Wesen komplementären Denkens ist – ich benutze gerne den Begriff der Globalen Intelligenz -, dass Unterschiede und vermeintliche Gegensätze ertragen und deren dynamische Wechselwirkung (wie bei Tag und Nacht) erkannt und anerkannt wird.“
Wenn Sie erklären können, wie und warum, sind Sie einen Schritt weiter.
„Fazit: Diese Diskussion zeigt, dass sogar Menschen, die ein ehrliches Interesse an angemessenen zeitgemäßen Veränderungen es schwer haben, sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen, was aber die Voraussetzung dafür wäre, einen von niemanden mehr zu übergehenden (gewaltfreien!) Druck aufzubauen.“
Nein. Hier werden Sie ideologisch, weil Sie Ihren Punkt, den sie nicht erklären können und der von mehreren kritisiert wurde, nun als Defizit im Denken der anderen darstellen möchten.
„Wenn wir die aufgrund unserer denkerischen Begrenzungen nicht erkennen, heißt das nicht automatisch, dass solches nicht existiert!“
Wenn Sie es erkennen, zeigen Sie es. Aber dazu haben Sie ja jetzt leider keine Zeit mehr.
Hi Nil, wird sind integrale Geschister, aber man kann sich seine Geschwister bekanntlich nicht immer aussuchen, was für uns bei beide wechselseitig gilt. :-)
"Was solldas neue Modewort "Integral" eigentlich bedeuten?"
In einfachen Worten beruht der integrale Ansatz auf der Idee einer stufenweisen Entwicklung des Bewusstseins, auch in kollektiven Systemen,
Dabei stellte man fest, dass alle Stufen der Entwicklung eine Gemeinsamkeit haben, nämliche alle anderen Stufen nicht leiden zu können. Sie alle haben hegemoniale Tendenzen und möchten, dass genau und nur ihre Art zu leben, zu denken, zu fühlen … sich weltweit verbreitet,
Integral ist innerhalb des integralen Ansatzes jene Stufe, bei der sich diese Perspektive grundlegend verändert, indem man grob gesagt an alle bisherigen Ansätzen ebenfalls etwas auszusetzen hat und deren Beschränktheit klar erkennt, gleichzeitig aber auch deren Stärken sieht, erkennt, würdigt und einbaut.
„Jetzt stellen sie sich vor, der ADAC oder sonstwer würde zum Großen Kooperieren aufrufen. Jeder kann sich dort anmelden und seine Abfahrts/Abreise-Pläne im Internet eintasten. Wunderbar. Der ADAC-Computer rattert und quietscht ein paar Minuten und sendet dann jedem Teilnehmer seine optimale Abfahrt- bzw. Abreisezeit per email, SMS oder was. Mindestens 15 Minuten eingesparter Zeit sind im Durchschschnit jeder Fahrt zu erwarten.“
Gleitende Arbeitszeiten und Schulzeiten sind längst als besser erkannt und würden das Problem gleich mitlösen.
Dass soziale Komponenten mitbetrachtet werden müssen, sicher.
Komplexe Probleme zu benennen heißt ja nicht bei Benennen der der Kritik stehen zu bleiben. Wir wollen ja auch Antworten geben.
Neue Infrastruktur und Mobilitätskonzepte gehören unbedingt dazu, Innenstädte, in denen sich niemand mehr wohl fühlt und gut bewegen kann, scheinen mir nicht die Lösung zu sein.
>>Denn KK spaltet die eigene Partei…<<
Nichts Neues: Eine Spaltung war schon 1917(USPD/Spartakus) unvermeidbar und 2005(WASG) auch wieder.
Übrigens vermute ich, dass sich auch Spaltung der PdL nicht mehr lange aufschieben lässt. Vielleicht sind dann ja neue Vereinigungen möglich. Wenn ich mich umhöre, gewinne ich durchaus den Eindruck, dass eine zunehmende Menge Menschen den herrschenden Kaputtalismus als nicht mehr länger tragbar ansehen. Nicht aufgrund von Theorien, sondern aus der bitteren Lebenserfahrung heraus: Mieten, Renten, Löhne, Arbeitsstress, Hartz4, Gesundheizwesen: Schlimmer geht immer.
Allerdings ist zur Zeit noch kaum Klassenbewusstsein vorhanden, man würde sich lieber von „gerechten“ Führern (siehe Schulzhype Anfang 2017) am Nasenring ziehen lassen. Aber das kann sich ändern.
Sie träumen also davon, dass ich nicht recht hätte? Irgendwelche brauchbaren Argumente außer Traumfetzen?
Muß wohl so sein, dass hier in der FC das Träumen und die Ferien im Wolkenkuckucksheim zum guten Ton gehören.🌧
Moorleiche hat es beantwortet, aber hier eine minimale Zusammenschau:
https://de.wikipedia.org/wiki/Integrale_Theorie
Wieso träumen? Wir können das beliebig detailliert durchgehen.
Was soll jetzt die Kernthese sein? Dass der Mensch stets berechnend ist und also letztlich doch ein Egoist und ein homo oecenomicus, jemand der nur auf Macht fixiert ist, ein Strategiespieler?
Nein, stimmt nicht. Es ist theoretisch und empirisch vielfach wiederlegt. Kann ich sie mit zuschütten, bei Bedarf.
Grundgütiger, wenigstens kommt das Wort „Demokratie“ noch in dem ein oder anderen Kommentar vor. Zunächst muss man bzgl. Wohnungsbau bei dieser Bauchgefühl-Diskussion mal ein paar Fakten ins Rennen werfen.
Etwa 30% der Bevölkerung in Deutschland lebt in Großstädten. Von der Hans-Böckler-Stiftung wird eine max. Wohnkostenquote von 30% definiert.
https://www.boeckler.de/119396_119404.htm
In einigen der 80 deutschen Großstädte wird diese Quote für einen Teil der Bevölkerung (40%) überschritten. Erstaunlicherweise wird für Menschen, die sich eine Eigentumswohnung oder ein Haus finanzieren, eine Quote von 40% angegeben.
Teilweise ist der Trend durch Lohnzuwächse gegenläufig: https://www.iwkoeln.de/studien/gutachten/beitrag/pekka-sagner-michael-voigtlaender-die-erschwinglichkeit-von-wohnraum.html
Der Kreis der Betroffenen schränkt sich weiter ein, wenn man von den 10% noch diejenigen abzieht, die zwar mehr als 30% ihres Einkommens aufwenden, die es aber nicht existenziell bedroht.
Es geht also um die Menschen der untersten Einkommensschichten, die zwangsläufig eine Wohnkostenquote von 50% und mehr haben. Wie kann es denn sein, dass mein Bauchgefühl mir sagt, dass sich das Wohnen niemand mehr leisten kann? Vielleicht ist die Anzahl der Veröffentlichungen – meist rührselige Einzelfallbeschreibungen - der hier als „Mainstreammedien“ bezeichneten Fernsehsender und Zeitungen nicht direkt proportional zum tatsächlichen Ausmaß des Problems? Vielleicht trübt das „Ich kenne jemanden, der jemanden kennt“ die Realität? Das könnte sein, wenn man in seinem Dunstkreis gefangen ist und für 5 Euro/qm in einem Szeneviertel in Berlin wohnen möchte. Könnte es evtl. sein, dass diese X% zu schlecht bezahlt werden? Mal eben 90% der Restbevölkerung auszublenden ist auch eine Art der Menschenverachtung.
Interessant ist auch die Metamorphose des gemeinen Mieters in der Berichterstattung vom Mietnomaden, der seinen Kleinvermieter in den finanziellen Ruin stürzt, vor 2008, zum vom Miethai verfolgten Geschöpf nach 2008.
Wer den Ekel vor den Mainstreammedien überwindet mag sich die Diskussion bei Maybrit Illner anschauen, bei der auch Rouzbeh Taheri zu Gast war: https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/wohnungsnot-und-wuchermieten-enteignen-aus-notwehr-sendung-vom-11-april-2019-100.html
Ich habe großen Respekt vor der Initiative, aber Herr Taheri arbeitet z. T. mit falschen Zahlen. So nennt er einen Gewinn von 38 Cent pro Euro Kaltmiete. Richtig ist, dass den Aktionären eine Dividende in Höhe von 38 Cent pro Euro Gewinn ausgezahlt wurde. Die 2 Cent Gewinn, die Maren Kern für ihren Verband nennt, sind nach meiner Erfahrung plausibel. Eine durchschnittliche Miete von 5,70 Euro bei den Genossenschaften und 6,50 Euro bei Vonovia, das hört sich nicht nach Mietwahnsinn an.
Vonovia, das Schreckgespenst. Wer hat denen nochmal die ländereigenen Wohnungen verkauft?
Wer sind denn die Vermieter? Schauen wir mal auf Köln:
https://www.iwd.de/artikel/die-unbekannten-vermieter-361339/
14% privatwirtschaftliche Wohnungsunternehmen. Da dürfte eine Enteignung kaum Entspannung bringen. Bei Mieterhöhungen wird regelmäßig keine Unterscheidung zwischen Erhöhungen im Bestand, die moderat sind, und solchen nach der 11%-Regel oder Neuvermietung gemacht. Wobei bei letzterem häufig Nachholbedarf besteht, da die Miete über Jahre nicht erhöht wurde.
Was ich nicht verstehe: das Problem entwickelte sich seit 2008. Wieso hat in den vergangenen 11 Jahre keiner der Sozialisten das Heft in die Hand genommen und gebaut? Wenn sich in der Miete exorbitante Gewinne verstecken, dann müsste Wohnraum doch relativ günstig zu schaffen sein, nicht wahr? Um tätig zu werden braucht es keiner Verteufelung des Systems. Auch im Kapitalismus lässt sich eine genossenschaftliche Eigentümergemeinschaft gründen. Warum baut denn niemand, wenn sich die Mehrheit Wohnen angeblich nicht mehr leisten kann? Machen Sie doch mal. Ich hoffe aber, dass ökologische Passiv- bis Nullenergiehäuser auf dem Stand der Technik entstehen, und dass normale Handwerksfirmen beauftragt werden, die sich ihr Personal nicht morgens auf dem Arbeiterstrich zusammensammeln. Denn ich bin für den energetischen Wandel.
Sie haben kein Eigenkapital? Die Banken leihen Ihnen kein Geld? Versuchen Sie es mit Crowd-Funding. Und nicht jeder Sozialist ist bettelarm, er wird Ihr Vorhaben unterstützen. Fallen Sie aber bei der ersten Handwerkerrechnung nicht direkt in Ohnmacht, die Handwerkerkosten sind in den letzten 9 Jahren um 22% gestiegen.
Ach so, Sie haben vor lauter Nachdenken über den Systemwechsel in den letzten 11 Jahren keine Zeit gehabt? Der Staat möge doch bauen, denn Sie haben ja ein Recht darauf, Wohnraum für 5 Euro/qm zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wie war das noch? Wir sind doch die Gesellschaft, die Arbeiterklasse, diejenigen, die alles erschaffen und erwirtschaften?
Quasselkrams. Warum bleiben sie nicht direkt beim "Sozialen Dilemma"?🦕
Ich danke ihnen. Natürlich hatte ich die Möglichkeit mir im Netz Infos zu besorgen. Ich wollte aber wissen, wie die Mitschreiber hier den Begriff definieren. Daher die Frage.
Im Prinzip also nichts neues, nur ein neuer Begriff.
"Warum bleiben sie nicht direkt beim "Sozialen Dilemma"?"
Kein Problem, wie ist da die Kernthese?
"Im Prinzip also nichts neues, nur ein neuer Begriff."
Ja und nein. Die Begriffe sind dabei gerade unwichtig, weil es nicht darum geht mit schönen Worten zu jonglieren, genau das ist eine der Schwächen der Pluralisten, die mit Korrektsprech arbeiten und meinen, dass, wer keinen 'bösen' (oder wie es heute neudoof heißt: 'toxischen') Wörter benutzt, auch kein böser Mensch sein oder werden kann, was so naiv ist, dass es quietscht.
Die Haltung eine Äquidistanz einnehmen und durchhalten zu können, ist aber keinesfalls banal. Auf die kommt es an.
Wird das aus dem bisher - auch direkt - gesagten nicht deutlich?
Studenten verstehen das unmittelbar. Man muss nur ein wenig ideologiefrei und selbstkritisch nachsinnen. Dann passts schon.🔩
Ja, Asche auf mein Haupt. Wenn Sie trotzdem drüber reden wollen und es nicht um Ardrücken geht, schreiben Sie's kurz hin, ich schreibe was ich dazu weiß, dann können wir drüber diskutieren. Unmittelbar ist mir nicht klar geworden, worauf es hinaus laufen soll und eine These brauchen wir eh. Locker bleiben, ich beiß nicht.
[...] Ardrücken [...]
Was bedeutet diese Wort? Arschdrücken? Können Sie das definieren?Dazu stehe ich in der Tat in jedem Fall nicht zur Verfügung.😵
Es gibt bemerkenswerte Unterschiede zwischen Mensch und Tier. Nicht in allen macht die Krone der Schöpfung eine gute Figur. Jedes Lebewesen füllt einen eigenen und meist auch einen gemeinschaftlichen Lebensraum aus, dazu gehört bei den meisten höher (im Sinne von komplexer) strukturierten Lebewesen der Besitz eines eigenen (kernfamilialen) oder kollektiven Wohnraums. Für besonders langsam sich bewegende Geschöpfe sehr praktisch das mitgeführte Wohnhaus, die beweglicheren bevorzugen einen festen Ruhe- und Schutzraum (Nest, Bau, manche in einer Art Stadtstaat als Kollektivbau). Parasitäres (gar innerartlich) Wohnen oder Wohnraub ist selten. Der Mensch ist ziemlich variabel, lebt aber immer lieber in Großaggregationen, Metropolen. Dh notwendig stärker in gesellschaftlich organisierten, die Vorteile von Arbeitsteilung, Kooperation und gemeinschaftlichem Besitz und Gebrauch nutzenden Formen. Er könnte sich durchaus an den Bienenvölkern ein Beispiel nehmen*.
Das Gute, die Optimierung des Lebens ermöglichende Handlungsfreiheit zu einem angemessenen Gleichgewicht von Kollektiv- und Individualhandeln, ist allerdings auch eine Gefahr, die nicht (nur) evolutiv erworbene, sondern im großen Selbstversuch der Menschheit experimentell konstituierte Ordnung ist leider fast so wenig Ergebnis von Einsicht, fast so blind gefunden wie der Zufall in der Evolution. Der entscheidende Unterschied zum Tier ist hier die Erfindung des (Privat-)Eigentums anstelle des (Privat-)Besitzes. Tiere besitzen nur, der Mensch hat die abstraktere Institution des Eigentums gebildet. Es spielt durchaus eine positive Rolle in der Zivilisationsgeschichte, aber an es knüpft sich auch der größte Irrsinn. In der bisher letzten Gesellschaftsformation, der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, ist es zum alles prägenden Sozialverhältnis geworden, das Privateigentum an Produktions- und Lebensmitteln.
Daß der individuelle oder kollektive Wohnraum (hier wurde richtig auf das Lebewesenrecht auf Wohnraum hingewiesen) vermöge der Institution Eigentum enteignet werden kann, daß Lebensraum in dieser Form privatisiert werden kann, ist ein bemerkenswerter menschlicher Irrweg. Im Tierreich gibt es auch Konkurrenz, vorrangig die nach Außen gerichtete Konkurrenz von tierischen Klein- und Großgruppen, aber auch begrenzte Innenkonkurrenz. Sie existiert überall, wo sie biologisch funktional ist. Beim Menschen, der gleichermaßen die Impulse des Egoismus und des Altruismus in sich hat, ist der Grad der Konkurrenz nicht angeboren, sondern kulturell durch die gesellschaftliche Selbstorganisation festgelegt. Die menschliche Zivilisation hat uns zu einer Unsolidargesellschaft geführt. Es zeigt sich jedoch immer deutlicher, daß dieses Entwicklungsexperiment als gescheitert betrachtet werden muß, es ist an der Zeit, das Gegenexperiment zu wagen und es mit einer Solidargesellschaft zu versuchen, es gibt genügend Gründe, eine solche für eine bessere, lebenswertere Organisationsform zu halten.
Was ist von der Vorstellung zu halten, den Kapitalismus wenigstens in den Kernbereichen Wohnen, den Kollektivgütern Wasser und Luft, den Politikfeldern Bildung, Gesundheit, Recht durch Regularien einzugrenzen? Die Begrenzung des Kapitalismus durch den Sozial- und Rechtsstaat ist besser als der unregulierte Neoliberalismus, aber solange das Privateigentum die Grundlage, also die Gesellschaft eine kapitalistische bleibt, bleibt es ein prekärer Abwehrkampf gegen die Zumutungen der Herrschenden, die immer am längeren Hebel sitzen. Ohne Abschaffung des Kapitalismus, ohne die Ersetzung der Unsolidargesellschaft durch eine Solidargesellschaft, ist ein friedliches, lebenswertes, würdiges Leben für die meisten nicht zu bekommen.
* Das ist insofern ein falscher Vergleich, als Bienenvölker strenggenommen riesige Kernfamilien sind, es sich also um familiales Wohnen handelt.
Wie aus meinem Vorkommentar ersichtlich, geht es nicht darum, eine Alternative von Egoismus und Altruismus aufzubauen, was absurd wäre, sondern ein vernünftiges Gleichgewicht zu finden. Es handelt sich immer um ein dialektisches Verhältnis, in einem solchen ist das vernünftige Gleichgewicht der regulative Optimalwert, von dem der Realwert in einer bestimmten Gesellschaft systematisch abweicht (abweichen kann). So gesehen könnte man statt von einer Solidargesellschaft auch von einer Gesellschaft reden, in der Solidarität und Individualismus harmonieren.
"Aber das kann sich ändern." - Sicher, nichts bleibt, wie es ist. Aber in nächster Zeit? Ich denke, ich (Jg. 1944) werde es nicht mehr erleben. Trotzdem beste Grüße in den Süden der Republik.
Schön geträumt.
Aber wie Helmut Schmidt schon sagte: "Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen."
Was bringen diese Forderungen, wenn sie schon einen Meter hinter der deutsch-luxemburgischen oder deutsch-schweizerischen Grenze nur noch müde belächelt werden.
Es muß ein neuer und endlich mal wohl durchdachetr Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus gefunden werden.
Aber da ist selbst mit dem besten Fernrohr noch nichts zu entdecken.
Na ja, ich (Jg. 1949) wohl auch nicht.
Grüsse zurück in den hohen Norden.
''man würde sich lieber von „gerechten“ Führern ... am Nasenring ziehen lassen.''
Das ''Klassenbewusstsein'' ist eine besondere Seite des gesellschaftlichen Bewusstseins, in der sich eine soziale (sozioökonomische) ''Klasse'' ihrer materiellen Existenzbedingungen, ihrer grundlegenden Interessen, ihrer Beziehungen zu den anderen sozialen Schichten und Klassen der Gesellschaft sowie ihrer Rolle in der geschichtlichen Entwicklung bewusst wird. –
Dafür gibt es in der heutigen Bundesrepublik Deutschland keine staatlichen, privaten und gewerkschaftlichen Bildungseinrichtungen. Die staatliche und private Volks- und Medienbildung in der Bundesrepublik konzentriert sich ausschließlich auf die geistige Manipulation im Sinne und Interesse der Machterhaltung und Herrlichkeit der Bourgeoisie, insbesondere der Finanz- und Monopolbourgeoisie, so auf allen Ebenen der Gesellschaft.
Die anstehenden und kommenden (gesellschaftlichen) Krisen führen nicht zwangsläufig zu ''Klassenbewusstsein'' bei den (unteren) sozial und ökonomisch benachteiligten Schichten der Gesellschaft. Eine große Verantwortung hierfür trägt die historische und gegenwärtige SPD.
In Folge der allgemeinen Bewusstseinslage der großen Bevölkerungsmehrheit, – dabei quer durch alle sozialen Schichten und Klassen, einschließlich der heutigen ''Arbeiterklasse'' (die es tatsächlich immer noch gibt) –, muss man (F+M) mit einer verstärkten, kapital-faschistischen und (konkurrierenden) imperialistischen Entwicklung Deutschlands, national und international, rechnen.
05.05.2019, R.S.
:-) Nein, Armdrücken. Verschreiber gibt es bei mir immer gratis dazu.
Der Paradigmenwechsel ist notwendig. Er besteht im Wesentlichen auf einer neuen Stufe des universalistischen Denkens. Solidarität sollte keine moralische Forderung sein, sondern Einsicht in die Produktivität oder Destruktivität der Gattungskräfte. Was wir sind und was wir vermögen, ist im Wesentlichen ein kollektives Vermögen, der Geist der Wissenschaft, die Reflektiertheit des philosophischen Denkens statt des utilitaristischen, die Schönheit der Kunst, die Kraft eines gemeinsamen Plans und Willens, nicht das erratische Handeln und Denken des Vereinzelten.
"Aber wie Helmut Schmidt schon sagte: "Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen.""
Boooaah. Und Merkel hat es institutionalisiert. Und wo stehen wir heute damit? Desorientiert, ziellos, planlos, Fahren auf Sicht, merkelpragmatisch, abwarten, nichts tun und wenn alles entschieden ist, auf den rollenden Populismuszug drauf. Von allen übergeordneten Werten befreit (außer Machterhalt), Glückwunsch. Selbst die Spacken, die das Abendland und seine Werte schützen wollen, sind zu blöd zu definieren, was Sie da eigentlich wollen. Irgendewas mit Grundgesetz, oder so. Moralisch ausgemerkeltes Volk.
Also, Schmidt in Ehren, aber der Spruch ist wirklich ziemlich dämlich, der Fairness halber sei gesagt, dass er eine Reaktion auf Kohls in der Tat anstregendes Gerede von Visionen war. Als Replik nicht übel, aber dass dies darüber hinaus gelten sollte, nee danke.
Eigentlich habe ich nichts gegen den Begriff „integral“, er bezeichnet sehr gut ein Defizit im heutigen Denken und Handeln, allerdings ist an ihm problematisch, daß er zu formal ist und eine falsche Harmonie suggerieren kann. Ich rede lieber von Dialektik, die reflexiv Gegensätze verarbeitet unter dem Schlüsselbegriff „aufheben“, mit der Einheit und Dynamik der Gegensätze. Eine dialektische Revolution, die notwendig ist, ist eben nicht einfach eine Umkehrung, sondern eine komplexe Transformation.
Armdrücken können Sie wunderbar auch mit sich selber machen. Eine Gehirhälfte gegen die andere. Und der Arm der gewinnt, darf mit seiner Hand den Hinterkopf kratzen, oder was.🧐
Lieber w.endemann, soweit ich das sehe, geht Insel-Banker ja genau in diese Richtung, so wie ich auch. Das ist doch gut. Ersteinmal sollte doch Richtigung stimmen. Da muss doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden, finde ich :-) LG
Äää... die "Richtung" stimmen, sollte das heissen
"Der entscheidende Unterschied zum Tier ist hier die Erfindung des (Privat-)Eigentums anstelle des (Privat-)Besitzes."
Naja. Oder im Takt klatschen zu können, oder Religion, oder Kunst, oder in kooperatievs Wir denken zu können, oder Moral, Wissenschaft, Technik Logik, Sprache usw.
Ansonsten, wie immer gut.
Gut und tatsächlich auch schön hat Brandom das dargestellt:
„Wir sind empfindende Wesen, genau wie wir verstehende sind, aber unsere Entscheidungsfähigkeit ist anders als die jener Wesen, die keine Gründe geben, oder nach Gründen verlangen können. Unter einer physiologischen Beschreibung ist unser Empfinden vielleicht kaum von dem nichtdiskursiver Wesen unterscheidbar. Doch wir empfinden nicht nur, wir nehmen auch wahr. Das heißt, unsere unterscheidende Reaktion auf sensorische Reizung schließt die nichtinferentielle Anerkennung propositional gehaltvoller doxastischer Festlegungen ein. Durch die Wahrnehmung und wenn entsprechend geschult und situiert, finden wir uns selbst als Wesen vor, die auf passive Weise bestimmte Positionen im Raum der Gründe einnehmen.
Wir sind praktische Wesen, genau wie wir sprachliche sind, aber unser zielgerichtetes Tun ist anders als das der Wesen, die keine Gründe geben oder nach Gründen verlangen können. Unter einer physiologischen Beschreibung mag sich unsere motorische Aktivität kaum von der nichtdiskursiver Wesen unterscheiden. Aber wir bringen nicht nur Performanzen hervor, sondern wir vollziehen Handlungen. Unsere Performanzen schließen nichtinferentielle Reaktionen auf Anerkennungen propositional gehaltvoller praktischer Festlegungen ein. Durch das Handeln und wenn entsprechend geschult und situiert, sind wir in der Lage auf die besonderen Positionen, die wir im Raum der Gründe einnehmen, aktiv zu reagieren, indem wir die nichtdiskursive Umgebung verändern.
Unsere Verwandten im Tierreich, die Vorfahren-Primaten und ihre heutigen Abkömmlinge – durchaus empfindende und zielgerichtete, aber keine diskursiven Wesen -, sind als Wahrnehmende und Handelnde nur in einem abgeleiteten Sinn interpretierbar. Ein Interpret kann ihrem Verhalten einen Sinn geben, indem er ihnen propositional gehaltvolle intentionale Zustände unterstellt, doch sein Verständnis dieser Zustände und ihrer Signifikanz leitet sich aus seiner Beherrschung der reicheren Praktik des Gebens und Verlangens von Gründen für solche doxastischen und praktischen diskursiven Festlegungen ab, die diesen weniger komplexen Wesen nicht zuerkannt werden. Die Tätigkeiten, an denen sie gemäß der Interpretation teilhaben, reichen nicht hin, ihren Zuständen, Einstellungen und Performanzen irgend etwas zu verleihen, was als propositionaler Gehalt erkennbar wäre. Unsere diskursiven Praktiken machen uns semantisch autonom in einem Sinn, der auf jene nichtdiskursiven Praktiken nicht zutrifft.“ (Robert Brandom, Expressive Vernunft, 1994, dt. 2000, Suhrkamp, S.400f, Absätze von mir, M.)
Naja, ich schrieb ja eigentlich, wenn es Ihnen n i c h t ums Arndrücken geht, können wir das gerne bereden. Thema wäre das soziale Dilemma, es geht darum, was es besagen soll.
Wenn Sie nicht wollen, ist das aber auch kein Problem.
Ich weiss es und sie können es leicht Googlen. Dann wissen Sie es auch. Danach können wir gerne nochmal einen Ansatz machen. Lassen Sie mich wissen, wann es losgehen soll.🦕
Ich habe mich darauf verlegt, die Dinge selbst zu betrachten und Lösungen direkt zu suchen. Alleine dadurch ergeben sich substanzielle und umfassende Veränderungen.
Die Diskussion wie etwas exakt zu definieren wäre und Begriffsfindungsdiskussionen finde ich meist überflüssig und wenig zielführend. Sie behindert sogar eine Problemlösung indem sie Nebenschauplätze eröffnet und das Problem dahinter verschwindet. Besonders bei vielen linken zu beobachten.
Wortakrobatik ist vielleicht ein nettes Hobby, aber in der Praxis eher mit Dekadenz zu vergleichen. Zu wenig werden Sachverhalte direkt angesprochen und behandelt.
Ob etwas Sozialismus oder xyz genannt wird ist völlig irrelevant. Insofern auch die ablenkende Diskussion darüber. Denn dies ist nicht das eigentliche Problem.
Die Festlegung auf bestimmte Begriffe sorgt eher für Widerstände da sie verbrannt sein können bzw bestimmte Assoziationen wecken die richtig oder auch falsch sein können. Es geht in der Folge also weniger um den Sachverhalt, sondern nur noch um die Begriffsbedeutung und Begriffsanalyse.
„Eigentlich habe ich nichts gegen den Begriff „integral“, er bezeichnet sehr gut ein Defizit im heutigen Denken und Handeln, allerdings ist an ihm problematisch, daß er zu formal ist und eine falsche Harmonie suggerieren kann.“
Das geht eigentlich noch, der Pluralismus ist da viel gefährdeter, was genau diesen Punkt angeht. Das eigentliche Problem des integralen Ansatzes ist, dass die Farbenlehre oft als Immunisierung gegen Kritik missbraucht wird, nach dem Motto: „Du als Grüner (grob gesagt = Pluralist), kannst leider meiner gelben (= integralen) Gedanken nicht verstehen.“ So ärgerlich, wie verbreitet. Nicht unter den Guten, aber auch der integrale Ansatz hat seine Soldaten.
„Eine dialektische Revolution, die notwendig ist, ist eben nicht einfach eine Umkehrung, sondern eine komplexe Transformation.“
Die integrale Stufe ist auch kein Schritt zurück. Die nimmt Bezug auf Zurückliegendes, dass aber gerade – neu und progressiv – sortiert. Mehr ist das eigentlich erst einmal nicht, aber das ist nicht wenig. Wie Freuds Analyse, die die Technik der Regression im Dienste des Ich (und somit der Progression) verwendet. Ist in diesem Sinne sicher auch dialektisch.
"Die Diskussion wie etwas exakt zu definieren wäre und Begriffsfindungsdiskussionen finde ich meist überflüssig und wenig zielführend. Sie behindert sogar eine Problemlösung indem sie Nebenschauplätze eröffnet und das Problem dahinter verschwindet. Besonders bei vielen linken zu beobachten."
Aber wir haben heute eben eine Vielzahl an doch sehr wichtigen Problemen, das ist eines der zentralen Argumente dafür, dass 30 Jahre Ideologie uns (die einen Bereich überproportional aufbläht) uns nicht weiter hilft, sondern ein systemischer, dialektischer oder integraler Ansatz her muss.
Da haben Sie völlig recht. Wichtig ist, Orientierungsverallgemeinerungen zu definieren, statt sich in Detailfragen zu zerfransen......
Ich wusste gar nicht dass das ein feststehender Begriff ist. Aber bei Wiki findet man:
"Soziale Dilemmata liegen vor, wenn die bestmögliche Verfolgung der individuellen Interessen der beteiligten Akteure diese in einen Zustand führt, der sie schlechter stellt als Lösungen, in denen auf die beste Handlung zur Maximierung der individuellen Interessen verzichtet wird. Die mathematische Spieltheorie bezeichnet entsprechend soziale Dilemmata als Situationen, in denen im Vergleich zum Wohlfahrtsoptimum bzw. zur Pareto-Effizienz mindestens ein defizitärer Gleichgewichtszustand vorliegt. So kann ein soziales Dilemma etwa in einer gesellschaftlichen Konfliktsituation bestehen, bei der zwei unterschiedliche Interessengruppen einander im Wege stehen und gemeinsam schlechter dastehen als bei einer kooperativen Lösung.
Die ökonomische Beschreibung sozialer Dilemmata besteht darin, dass das interessenbedingte Handeln der Gruppen zu sub-optimalen Zuständen führt. Die Beschreibung des optimalen (erstrebenswerten) Zustandes unterliegt natürlich der Bewertung. Ein Arbeitsuchender bewertet Tariflöhne vermutlich anders als ein Beschäftigter. In eindeutigen Fällen kann man die Pareto-Optimierung anwenden. Ausgehend von diesem Optimum kann man definieren:
Jeder Beteiligte erhält durch eine nicht-kooperative Handlung einen höheren Gewinn als durch eine kooperative Handlung, und alle Beteiligten sind insgesamt besser gestellt, wenn sie kooperieren, als wenn jeder die egoistische Wahl trifft.
Man spricht daher in diesem Zusammenhang in der Ökonomie auch von negativen externen Effekten oder Marktversagen." (Quelle)
Soweit ist das verstehe, wird doch darin oder dadurch ausgesagt, dass kooperatives Handeln ein Vorteil ist. Genau das sagt der von mir verlinkte Artikel doch auch aus, nur anders herum formuliert, nämlich, dass egoistisches Verhalten ein Nachteil ist.
Insofern sehe ich da gar keinen Dissens, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Ja.
Okay, dann noch mal in eigenen Worten: Ich will meinen Interessen nachgehen, indem ich das tue, gerate ich aber in einen Konflikt, dessen Ärgerpotential am Ende größer ist, als wenn ich mich anpasse. So verstehe ich das soziale Dilemma.
In dem anderen Szenario ist derjenige, der konsequent seinen Interessen nachgeht am Ende in dem Sinne isoliert, als ihm der Zugang zu Bereichen verwehrt ist, von denen Kooperative profitieren (was der Egoist jedoch weder glauben will, noch nachvollziehen kann).
In beiden Fällen fährt man dann besser damit, wenn man kooperiert (auch wenn das den eigenen Interessen nicht ganz entspricht), wobei bei dem Artikel auch jene berücksichtigt werden, die nicht anders können (als nicht zu kooperieren). Und wo ist jetzt der Fehler?
Selbstverständlich, da sind wir einer Meinung. Das praktiziere ich seit zig Jahren, nur eine neue Begrifflichkeit benötige ich dazu nicht. Sie könnte einengen oder verfälschen. Es kann einem auch die Kraft rauben sich mit dem Problen selbst zu beschäftigen. Diesen Trend beobachte ich seit Jahren und hat einen enormen Lösungsstau verursacht. Die Politik redet gerne über Probleme, zur Lösung trägt dies meist nicht das geringste bei. So mancher ungünstige Sachverhalt ist so seit Jahrzehnten zwar in der Diskussion, trotzdem ist eine Lösung nicht einmal in Sicht.
Dies scheint immer mehr Menschen aufzufallen, die Reaktion darauf ist jedoch nicht immer zielführend und wird häufig von gewissen Gruppen in die gewünschte Richtung gelenkt. Hier besteht ein Ansatzpunkt für die Linke und linken.
"Die Politik redet gerne über Probleme, zur Lösung trägt dies meist nicht das geringste bei. So mancher ungünstige Sachverhalt ist so seit Jahrzehnten zwar in der Diskussion, trotzdem ist eine Lösung nicht einmal in Sicht."
Ja. Ich traue der Politik genau aus den Gründen keine Lösung zu und setzte auf erweiterte Ansätze, in denen die Politik entlastet und auf Kernbereiche verschlankt wird.
Nein, die Perspektive geht von der Kooperation von Gruppen unbestimmter Größe aus. Man einigt sich auf etwas, was allen nutzt, aber dann findet einer heraus, dass er auch gut degegen verstoßen könnte und INSGESAMT FÜR SICH mehr profitiert als er es täte, wenn er sich an die Kooperationsabmachung (egal ob implizit ode explizit) hielte. Da er bei seinem Tun ja auf das kooperative Tun der anderen vertraut. Solche Leute nennt man TRITTBRETTFAHRER.
Auf die unterliegenden Erwartungsbildungen habe ich anders als im Beispiel jetzt verzichtet, obwohl sie für das Gesamtergebnis aus Kooperation der anderen plus meiner Nichtkooperation zentral ist.
Jedenfalls folgen alle anderen früher oder später nach und ALLES IST ASCHE - die Sie sich dann ja aufs Haupt streuen können.
Es geht gar nicht um den Einzelnen! Wie kommen Sie darauf? Es geht um die INTERAKTION zwischen Gruppe und Einzelnem in Kooperativen Fällen. Und diese macht den Kooperationserfolg in der Realität - wenn keine strikten Verträge vorliegen - ohne Zwang und Straferwartung längerfristig praktisch unmöglich.
Wasimmer irgendwelche romantischen Seelen sich auch dazu erträumen wollen.
Wir sind halt eine affenähnliche Horde: 🙉Die Affen rennen durch den Wald, der eine macht den andern kalt. Wer hat die Kokosnuß, wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuß geklaut?🙉 Das trifft die Essenz schon ganz gut. Der Erfolg von Gruppenprozessen ist äusserst problematisch.
Siehe mein Beispiel vom Stau auf der Autobahn. So schwer kann es doch nicht sein! Alle, die meinen, die Welt mal eben schnell durch eine Kooperation verbessern zu könne, haben noch nie einer angehört.🙈
Dem steht der Trend entgegen, dass viele (gerade junge, gebildete) Bürger sich selbst nicht mit Politik belasten möchten. Sie sind sehr zufrieden mit einem Arrangement, bei dem die Politprofis sich darum kümmern, das "der Laden läuft", damit sie selber unbehelligt von politischer Arbeit ihren privaten Vorlieben und Interessen nachgehen können. Der Gang zur Wahlurne stellt schon das Höchstmaß an politischem Handeln dar.
Deshalb auch der Unmut, wenn die Gewählten ihrer Aufgabe, den Bürgern die Politik vom Halse zu halten, indem sie für ihr Wohlergehen sorgen, nicht recht nachkommen.
Sehr interessant finde ich, wie die AFD die Menschen mobilisieren konnte und die Politik prompt darauf reagiert. Die Methoden und Argumente lassen wir einmal außer acht, aber die linke hat dieses Potential nicht. Selbst bei Themen wie Mietwucher nicht. Das solte einmal thematisiert werden.
„Nein, die Perspektive geht von der Kooperation von Gruppen unbestimmter Größe aus. Man einigt sich auf etwas, was allen nutzt, aber dann findet einer heraus, dass er auch gut degegen verstoßen könnte und INSGESAMT FÜR SICH mehr profitiert als er es täte, wenn er sich an die Kooperationsabmachung (egal ob implizit ode explizit) hielte. Da er bei seinem Tun ja auf das kooperative Tun der anderen vertraut. Solche Leute nennt man TRITTBRETTFAHRER.“
Ja, das Szenario kenne ich von Tomasello, da beschreibt er das auch mit dem Begriff Trittbrettfahrer.
„Jedenfalls folgen alle anderen früher oder später nach und ALLES IST ASCHE - die Sie sich dann ja aufs Haupt streuen können.“
Nein, dazu gleich mehr.
„Es geht gar nicht um den Einzelnen! Wie kommen Sie darauf?“
Weil ich den Begriff soziales Dilemma so bisher nicht kannte und er bei Wiki etwas sperrig formuliert war, wie zitiert.
„Wir sind halt eine affenähnliche Horde: ?Die Affen rennen durch den Wald, der eine macht den andern kalt. Wer hat die Kokosnuß, wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuß geklaut?? Das trifft die Essenz schon ganz gut. Der Erfolg von Gruppenprozessen ist äusserst problematisch.“
Sind wir gerade nicht. Tomasello untersuchte genau das empirisch und zitiert dafür aus zig Studien, Brandom macht dasselbe theoretisch. Das Ergebnis stimmt überein. Der Mensch ist ein kooperatives Wesen, als dieses mag er Trittbrettfahrer allerdings überhaupt nicht leiden. (Übrigens ein Punkt die die Linke verfehlt.) Ihr Verhalten wird durch Sanktionen klein gehalten (bei Brandom sinkt der deontische Kontostand), denn der Mensch ist in der Lage ein positives Wir zu formulieren, d.h. im Unterschied zu Affen andere nicht nur als Konkurrenten zu betrachten, insofern wird kooperatives Verhalten belohnt und gefestigt.
Dass das auch kippen kann, hatte ich ja gesagt, der Mensch ist außerdem auch aggressiver als Tiere und auch dabei durch seine Fähigkeit zur Kooperation besonders effektiv.
Ich muss jetzt ein paar Stunden weg und heute Nacht ist Nachtschicht, aber bohren Sie ruhig weiter.
Irrtum Herr Moorleiche, hier gibt es keinen einzigen Marxisten, ich wüsste zumindest nicht, wen Sie damit meinen könnten. Aber es gibt ein paar Leute , die einem Kommunalismus durchaus etwas abgewinnen könnten. Denn so nennt man das heute, was mal Kommunismus hieß, aber eben nicht das war, was die Marxisten unter "Kommunismus" verkauft haben. Den Begriff allerdings hatten diese den Anarchisten geklaut, wo er auch eindeutig hingehört. Die Anarchisten wiederum , waren die erklärten Feinde der Marxisten. Marx, ein Bibliothekensitzer vor den Herrn, konnte Bakunin, der weltberühmt und überall physisch present war , auf den Tod nicht ausstehen und bekämpfte daher den Anarchismus als zu diskreditierendes Chaos, was natürlich nicht haltbar ist, aber dem hierarchischen Kapitalismus sehr gefiel. Dieser Konflikt entspricht in etwa dem zwischen Jakobinern und Girondins während der französischen Revolution, bei dem dann die Griondins ganz plötzlich alle umgebracht wurden, so wie die echten Kommunisten unter dem realexistierenden Marxismus. Und hier finden wir auch den Grund warum Marx mit der Pariser Kommune nichts anzufangen wusste....
Also bitte nicht totalitären Marxismus mit anarchistsichem Kommunismus verwechseln (wollen). Es gibt ja Möglichkeiten die "Dinge" fein säuberlich auseinander zu halten , wenn man nur will ...
So, jetzt wissen Sie auch hierzu Bescheid und werden sicher nicht mehr Marxismus mir Kommunismus verwechseln , nur weil die totalitären Marxisten ihre Diktatur irreführenderweise "Kommunismus" genannt haben.
Nee, nee: Das Zischen von herrlichem Herforder auf der Alm (Triumph über die Schwarzen aus PB) kann ich vom Knallen von schwarzen Sektkorken in Berlin noch ganz gur unterscheiden. Ich stimme dir zu, dass KK nur eine Nebenrolle in der Abschiedsvorstellung der Sozis spielt. Sein Interview zu diesem Zeitpunkt war jedoch kein Beitrag zur Popularisierung sozialdemokratischer Politik in Zeiten des Wahlkampfs. Das hätte er wissen müssen. Mein Zorn auf KK ist aber jetzt fast verraucht, seit ich heute in der FAZ gelesen habe, dass die ZEIT-Journalisten ihm die Reizwörter der aktuellen Debatte ("Vergesellschaftung", "BMW") durch ihre Fragetechnik suggeriert haben.
Grüße an die Südliche Weinstraße!
🎈Der Mensch ist ein kooperatives Wesen, als dieses mag er Trittbrettfahrer allerdings überhaupt nicht leiden.🎈
Falsch. Der Mensch KANN beides sein oder nicht, und IST NICHT notwendigerweise nur eins von beiden. Um es für Sie als offenbaren Mensch des 19. Jahrhunderts leichter verstehbar zu machen: Er mag keine Trittbrettfahrer, aber wenn es ihm nützlich erscheint, wird er trotzdem (u.U. vorübergehend) einer. Und wir sind dutzende von Millionen Menschen alleine in Deutschland. Das hat Konsequenzen.
Der Mensch kann und wird in Laufe seines Lebens beide Positionen in unterschiedlicher Graduierung einnehmen. Denn seine erste Priorität ist sein eigener Nutzen. Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen? Und dass das zwingend Soziale Dilemmata by the truck load hervorruft? Nix Eiapopeia - der Konflikt ist der Normalfall.
Wir können diese Diskussion ums SD gerne zuende führen, aber danach werde ich mich so schnell auf keinen so unausgewogenen Austausch mehr einlassen. Ich verstehe auch lange nicht alles, was ich verstehen können möchte, aber ich mache mir das immerhin ständig bewußt und handle meist dementsprechend.🙈
„Falsch. Der Mensch KANN beides sein oder nicht, und IST NICHT notwendigerweise nur eins von beiden.“
Das erzähle ich hier in der Endlosschleife. Ultrakooperativ und ultraaggressiv, welche Richtung es nimmt, hängt von mehreren Faktoren ab, der wichtigste sind stabile, d.h. verlässliche Beziehungen.
„Um es für Sie als offenbaren Mensch des 19. Jahrhunderts leichter verstehbar zu machen: Er mag keine Trittbrettfahrer, aber wenn es ihm nützlich erscheint, wird er trotzdem (u.U. vorübergehend) einer. Und wir sind dutzende von Millionen Menschen alleine in Deutschland. Das hat Konsequenzen.“
Nicht jeder, dagegen stehen innere Prinzipien die tradiert werden, wenn sie tradiert werden. In einer Zeit, wo sich alle Welt einig ist, dass Moral und Werte antiquiert und lächerlich sind, was für Herrschaftsstabilisierung, so die linke Meinung oder eine religiöses Relikt, wie Biologisten meinen oder irgendwas, was maximal dehnbar ist, wie Pluralisten oft meinen, wird da natürlich nichts mehr tradiert. Heimspiel für den Egoismus und Narzissmus, der immer stärker wird, ja.
„Der Mensch kann und wird in Laufe seines Lebens beide Positionen in unterschiedlicher Graduierung einnehmen. Denn seine erste Priorität ist sein eigener Nutzen. Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?“
Nein, das ist das simple und entsprechend simpel zu verstehende Prinzip des Biologismus. Wir sind alles Egomaschinen, die immer nur so tun, als ob die kooperieren.
Das ist das Modell des homo oeconomicus, das Weltbild von Richard Dawkins mit seinen selfish genes und der Horde von sich auufgeklärt und humanistisch fühlenden Hardcore-Atheisten, es ist das Weltbild von einige Hirnforschern (vor allem der ersten Generation), es wurde widerlegt u.a. durch die emprischen Unterssuchungen von Batson oder Tomasello, durch Philosophen wie Brandom oder Habermas, durch die Untersuchungen der Objektbeziehungstheoretiker der Psychoanalyse, durch Kahneman und heute glaubt da im Grund keiner mehr dran.
„Und dass das zwingend Soziale Dilemmata by the truck load hervorruft? Nix Eiapopeia - der Konflikt ist der Normalfall.“
Ja, es gibt Faktoren die Regression und Aggression begünstigen, ebenso welche, die sie abmildern. Sie betonen beharrlich eine Seite, aber es gibt auch die andere und es gibt in dem Sinne keinen biologisch determinierten Normalfall, weil der Mensch immer ein soziales Wesen ist, was ein soziales Umfeld hat und braucht, der Mensch ist über Jahre im Grunde nicht überlebensfähig. Und da ist der zentrale Punkt die Qualität der Objektbeziehungen und das heißt einfacher, ob man in einem ruhigen und verlässlichen Umfeld aufwächst. Das ist der allüberragende Faktor. Soziale Spannungen und das Gefühl der Ungerechtigkeit sind starke Faktoren für regressive Entwicklungen, bei denen die Moral auf das Niveau der mittleren Kindheit sinkt und es kurz gesagt nur schwarz oder weiß gibt. Da hatten wir ja hier schon.
„Wir können diese Diskussion ums SD gerne zuende führen, aber danach werde ich mich so schnell auf keinen so unausgewogenen Austausch mehr einlassen. Ich verstehe auch lange nicht alles, was ich verstehen können möchte, aber ich mache mir das immerhin ständig bewußt und handle meist dementsprechend.“
Machen Sie was Sie wollen, aber prüfen Sie mal die Quellen, die Sie nicht kennen, das erweitert den Horizont.
Ich kann diesen Trend verstehen, im Grunde ist das auch meine Einstellung. Politik macht einen guten Job, wenn sie geräuscharm läuft und den Bürger nicht groß behelligt.
Wenn man das Gefühl hat, es mit Profis zu tun zu haben, die ihre Arbeit machen, ist doch alles okay, das erwartet man von anderen Disziplinen auch, ob Polizei, Autobauer, Ärzten oder dem Wasserwerk.
"Sehr interessant finde ich, wie die AFD die Menschen mobilisieren konnte und die Politik prompt darauf reagiert. Die Methoden und Argumente lassen wir einmal außer acht, aber die linke hat dieses Potential nicht. Selbst bei Themen wie Mietwucher nicht. Das solte einmal thematisiert werden."
Ich denke, das ist den meisten bewusst. Man weiß nur nicht, was man daran ändern soll.
🎈Machen Sie was Sie wollen, aber prüfen Sie mal die Quellen, die Sie nicht kennen, das erweitert den Horizont.🎈
Danke, ich tue sowieso nichts anderes und ich verstehe wenigstens, was ich lese. Und kenne den Horizont von der Vorder- und von der Rückseite. Pfffff!
Der abschließende "." wird das letzte sein, was ich in diesem Zusammenhang an Sie schreibe🦕.
«Ich kann diesen Trend verstehen, im Grunde ist das auch meine Einstellung. Politik macht einen guten Job, wenn sie geräuscharm läuft und den Bürger nicht groß behelligt.»
So kann man denken. Mit dieser Einstellung sollte man sich dann aber später nicht beschweren, wenn die (ja so neutrale und von niemanden «gesteuerte») Politik sich gegen einen selbst (den/die Bürger) richtet.
«Das kapitalistische Endziel ist der unpolitische "User" – der Konsument, der Kosten-Nutzer-Kalkulierer, aber eben nicht der mündige Bürger! Entfremdet, entfremdet von sich selbst und entfremdet von der Gemeinschaft, hat er sein Wesen verloren, seine Werte und seine Moral»
https://www.zeit.de/2018/19/karl-marx-200-geburtstag-philosopie-einfluss-gegenwart/seite-2
Guten Morgen Herr Puschner! Danke für Ihren Artikel. Ich bin nicht erstaunt, welche verbalen Reaktionen einzelne SPD-Mitglieder z.B. O. Scholz auf das K.Kühnert Interview zeigen. Ernst genommen wird K.Kühnert z.B. von Dem nicht und wer ihn ernst nimmt in seiner Partei, weiß ich nicht. Der Beißreflex ist immer wieder der alte Reflex.Enteignung und Begrenzung in der Marktwirtschaft sind Gespenster und rufen durfte Kühnert Diese nicht.
Kommunismusgespenst-nenne ich das.
Habe mal versucht, die mehr als 200 Beiträge zu überfliegen, denn das Thema ist interessant und wichtig. Insbesondere im letzten Drittel wird von bestimmten Kommentatoren dieses Thema jedoch dermaßen verfehlt und über Gott und die Welt schwadroniert, sodass man unwillkürlich zu dem Schluss kommt: Die haben wohl Zeit und davon jede Menge!
Na ja, die Hobbyideologen verschwurbeln jedes Thema, nur eben durchschaubarer als die Profis ;-)
Wer auf diesen Pseudodiskurs der sPD reinfällt, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Es ist ja wohl spätestens nach dem Idiotenbeispiel der Verstaatlichung von BMW klar, daß hier rein gar nichts diskutiert werden soll, schon gar nichts geändert.
Das einzige, was hier wieder schlandweit festgezurrt werden soll, sind die Grenzen des politischen Claims, in dem Gold, pardon Geld, geschürft werden darf. Da darf auch der Kühnert wieder mal ran und wie einst Schröder oder Nahles oder Willi Sozialist spielen (denken die sich so, denn sie spielen ja nur, für jeden noch klar denkenden ersichtlich, Sozialdemokrat).
Am Ende sind sich "alle" wieder einig, daß das einfach nicht geht, weil "Arbeitsplätze" "Kosten" "Steuerzahler blablablaaa...und wem das nicht reicht, kann ja immer noch "Sozialismus", "Linke", oder "DDR" brüllen. Vor allem innerhalb der sPD.
Na, dann noch einmal zurück zum Blog. Die Idee, die KK formuliert, ist richtig. Nur ist die SPD seit über 100 Jahren eine bürgerliche, reformkapitalistische Partei. Wenn KK seine Idee ernst nähme, wäre er in der falschen Partei. Die Mietfrage ist eine unvermeidliche Konsequenz der Eigentumsfrage, und damit eine Systemfrage. Es gibt keinen Anlaß, zu glauben, der Kapitalismus ließe sich sozialverträglich als eine Doppelstruktur von ausreichend öffentlichem Sektor als Grundlage einer Solidargesellschaft und einem kapitalistischen privatwirtschaftlichem Sektor organisieren, in dem der Fortschritt produziert wird. Halbschwanger geht nicht. Das scheinen die SPD-Bosse besser als KK verstanden zu haben, und setzen weiterhin aufs falsche Pferd. Es braucht eine linke Partei, die mit der Zukunft schwanger geht. Leider kann man sogar bezweifeln, daß die Linkspartei schwanger ist.
Der Begriff einer "real existierenden Marktwirtschaft" setzt voraus, dass das aktuelle Gesellschafts- und Wirtschaftssystem der BRD eine ebensolche wäre. Dem ist aber nicht so. Faktisch haben wir ein - durch die kapitalistischen Eigentümer gelenktes - Oligopol. Eine wirklich funktionierende Marktwirtschaft (in der auch die Arbeitskraft einen tatsächlichen Wert hätte und nicht nur ein minimaler Teil des Ausbeutungsäquavalents den "Arbeitnehmer" als Lohn erreicht) wäre der Schrecken jedes von anderer Hände Arbeit gut lebenden Kapital- bzw. Produktionsmitteleigners.
Insoweit geht Kevin K. nicht weit genug. Es wäre an der Zeit, dass Artikel 15 des Grundgesetzes nach 70 Jahren endlich einmal - und zwar umfassend - angewendet würde. Natürlich muss begleitend den vor Furcht zitternden BMW-Werktätigen klar gemacht werden, dass es nicht um "ihrer Oma ihr' klein Häuschen" geht, sondern die Beträge, die in Rede stehen, sicherlich nicht auf dem Sparbuch bei der Stadtsparkasse Gelsenkirchen liegen, sondern eher in Vaduz, Zürich oder Nassau (auf den Bahamas) zu verorten sind.
>>Leider kann man sogar bezweifeln, daß die Linkspartei schwanger ist.<<
Ich vermute, sie wird sich spalten in die, die noch schwanger sind und diejenigen, die schon abgetrieben haben...
Und wer Angst vor dem Verlust der Kapitalherren hat, könnte mal nach Mondragón schauen, wo eine Kooperationswirtschaft seit 70 Jahren funktioniert. Mit gewissen Macken, denn sie müssen sich ja auf einem kapitalistischen Markt behaupten, aber entwicklungsfähig.
Also ich, lieber iDog, bezeichne mich als Marxist in der linkshegelianischen Tradition, und für mich ist die Abgrenzung und Feindschaft von Marxisten und Anarchisten ein tragisches Mißverständnis der Geistesgeschichte. Denn der marxistische Kommunismus ist antiautoritär. Die Diktatur des Proletariats lehne ich zwar für die Umwälzungsperiode vom Kapitalismus zum Kommunismus auch ab, nicht aber, weil diese Idee gänzlich falsch, sondern weil sie unter heutigen Bedingungen nicht mehr praktikabel ist. Mit dieser Diktatur war ja nicht die Bürokratenherrschaft gemeint, sondern die Notwendigkeit, nach dem Sturz der alten Herrschaft, der noch keine allgemeine Überwindung des ideologischen Sklavenbewußtseins bedeutet, die Revolution zu verteidigen und Zeit zu gewinnen, daß die neue Freiheit gelernt werden kann. Ganz unrealistisch war diese Vorstellung im Früh- und Hochkapitalismus nicht. Aber in ihr steckte das Problem, daß die Revolutionäre selbst Kinder der vorrevolutionären Zeit waren. Der Realsozialismus ist nicht an der falschen Idee des Kommunismus gescheitert, sondern am Fehlen eines starken revolutionären Bewußtseins (der Massen und der selbsternannten revolutionären Elite). Manche bestreiten die Möglichkeit eines solchen kontrafaktischen kritischen Bewußtseins. ME gibt man aber damit die Idee einer anderen Gesellschaft auf.
Zum Streit von Bakunin und Marx. Es gibt tatsächlich eine Mentalitätsdifferenz zwischen beiden, die sich jedoch versöhnen läßt. Das Menschenbild von Bakunin ist, was Du immer wieder als konstitutiv für die Befreiung herausstellst, epikuräisch, hedonistisch. Der Anarchismus formuliert ein substantielles Moment der Freiheit (negative Freiheit). Marx dagegen betont das andere Moment, Freiheit durch Arbeit und Einsicht in die Notwendigkeit. Zyniker sehen hier einen Berührungspunkt der Extreme, Marx würde den Auschwitzspruch „Arbeit macht frei“ glatt unterschreiben. Er setzt auf die vita activa, den sich in der Arbeit verwirklichenden Menschen, Arbeit solle das erste Lebensbedürfnis werden, da ist deutlich das Vorbild des wissenschaftlichen und künstlerischen Menschen zu erkennen. Dies ist auch der entscheidende Anknüpfungspunkt an Hegel, an die Dialektik von Herr und Knecht, wo nur letzterem die Perspektive der Befreiung möglich ist. Die Menschheit als bewußt sich selbst bestimmende. Für Marx ist die Produktion (der Lebensbedingungen und der Lebensverhältnisse, Verkehrsformen, der menschlichen Beziehungen) die Ebene, auf der sich entscheidet, ob der Mensch frei ist/sein kann oder nicht.
Der Anarchismus sagt „Eigentum ist Diebstahl“, das ist nicht ganz falsch, aber Marx hat den anspruchsvolleren Hegelschen substantiellen Eigentumsbegriff, der dem abstrakten Eigentum als Geld bzw Kapital, das veräußerlicht, entfremdet ist, diametral entgegengesetzt ist. Eigentum ist das Eigentümliche, das dem Subjekt eigen ist, nicht veräußerlicht, getauscht, fremd angeeignet werden kann; das man nur teilen, vermehren, nicht entziehen kann. Dieser Reichtum des Eigentums ist potentiell der Reichtum aller, kein Diebstahl. Und damit sind wir wieder beim Thema des Blogs. Menschen müssen den persönlichen Wohnraum ihr eigen nennen können, die Verfügungsgewalt über eines anderen Wohnraum durch das Privateigentum ist unsozial, selbst in dem harmlosen Fall des Warenverhältnisses von Anbieter und Käufer des Nutzungsrechts von Wohnraum.
„So kann man denken. Mit dieser Einstellung sollte man sich dann aber später nicht beschweren, wenn die (ja so neutrale und von niemanden «gesteuerte») Politik sich gegen einen selbst (den/die Bürger) richtet.
«Das kapitalistische Endziel ist der unpolitische "User" – der Konsument, der Kosten-Nutzer-Kalkulierer, aber eben nicht der mündige Bürger! Entfremdet, entfremdet von sich selbst und entfremdet von der Gemeinschaft, hat er sein Wesen verloren, seine Werte und seine Moral»“
Den Schuh muss ich mir natürlich einerseits anziehen, aber ich sehe die Zwangsläufigkeit des Unpolitischen nicht, sondern halte diese für ein ideologisches Motiv. Die ziemlich direkte Gegenthese wäre doch, dass der politische Bürger ein mündiger ist, dass 'politische' Zeiten, die besten Zeiten sind und wenn nicht direkt, dann doch retrospektiv.
Kann ich, weder in der sich so großartig repolitisierenden Gegenwart, noch für die Vergangenheit als durchgehendes Element bestätigen. Viele revolutionäre Fortschritte gingen recht unpolitisch mit technischen Neuerungen einher und neuen Perspektiven des Alltags einher. Viele politisch motivierte Veränderungen gehören zu den Katastrophen der Menschheit par excellence, darunter die grausamen und systematisch organisierten Großtötungen der beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Die Punkte waren jetzt zwar billig eingefahren, aber ich denke, man wird auch bei anderen Veränderungen finden, dass diese mal zum Guten und mal zum Schlechten gingen (und oft ambivalent waren) und dass die Korrelation mit besser = politischer eher willkürlich ist.
Kosten und Nutzen zu kalkulieren muss noch nicht mal zwingend schlecht sein, das ist es nur, wenn es in einer funktionalistischen und damit egozentrierten Variante versackt*, aber bereits Epikur hat gezeigt, dass man auch zu anderen Schlüssen kommen kann (nämlich, dass es mir nicht gut gehen kann, wenn es meinen Lieben schlecht geht) und Buddhas Weg ist nichts anderes als einer Kosten-Nutzen-Rechnung zu folgen. Die kurze Befriedigung und vermeintliche Sicherheit des Ego ist die Wurzel für späteres und ungleich größeres Leiden des Ego. (Den Text zum Link habe ich gelesen.)
* genau hier kann und sollte man anschließen, nicht entnervt das Handtuch werfen.
"Dieser Reichtum des Eigentums ist potentiell der Reichtum aller, kein Diebstahl. Und damit sind wir wieder beim Thema des Blogs. Menschen müssen den persönlichen Wohnraum ihr eigen nennen können, die Verfügungsgewalt über eines anderen Wohnraum durch das Privateigentum ist unsozial, selbst in dem harmlosen Fall des Warenverhältnisses von Anbieter und Käufer des Nutzungsrechts von Wohnraum."
Schöne Ausführungen.
Damit sind wir aber auch wieder bei Lethes Frage, wer den Wohnraum denn bauen soll, mit welcher Motivation und warum das dann nicht ein weiteres Mal auf eine dem großen Plan entsprechende Erklärung an den sozialen Menschen hinauslaufen soll, dass der soziale Mensch, aus Gründen von Chancengleichheit, Gerechtigkeit auf das, was man so braucht, beschränken sollte. Und da der Mensch ja unsozial ist und nicht versteht, dass er gar nicht so viel braucht, sind wir schwupps, bei einem Leben in uniformer Hässlichkeit, die allen versucht die unvernünftigen Bedürfnisse abzuerziehen. Als hätte es nicht schon x mal so gegeben.
Das ist keine Bagatelle, die man mal eben hinnehmen sollte.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/spd-andrea-nahles-rente-beamte-sozialverband-verena-bentele?page=2#comments
....diese Einsicht war überfällig.
" Denn der marxistische Kommunismus ist antiautoritär."
Lieber w.endemann, das Problem ist nicht der Kommunismus oder Marx, sondern dass die, die von den Konservativen Marxisten genannt werden, eindeutig autoritär waren, und dass deren System, das nicht nur von den Konservativen Kommunismus genannt wird, totalitär war. Damit bezieht man sich auf beendente Phasen der Geschichte oder auf Staastkapitalismus à la China oder Nordkorea, vielleicht auch Kuba etc.. Diese dümmliche Verwirrung ist gewollt, wenn Du mich fragst. Aber wenn man will, kann man das durchaus auseinanderhalten. Was einig nicht verstehen (wollen) ist, dass der Kommunismus eben noch nicht wirklich ausprobiert wurde auf gesamtgesllschaftlicher Ebene. Weil das scheiterte, was fälschlicherweise Kommunismus genannt wurde, meint man bequemerweise, dass Kommunismus nicht funktionieren kann. Diese Krücken von angeblicher "Gewissheit" sind anscheinend notwendig, um sich überhaupt aufrecht halten zu können in einer total entmenschlichten Warengesellschaft. Dass Kommunismus nicht mit einer Hierarchie kompatibel ist, sondern nur mit einer Art Demokratie leuchtet diesen "Krückenliebhabern" auch nicht ein. Sie wollen daran glauben, dass Hierarchie demokratisch ist. Vielleicht daher die Verwirrung !
Was die historischen "Marxisten" angeht , so ist aber doch recht auffallend, das viele der durchaus bekannten , die nicht selbst in der UDSSR lebten, sondern in Westeuropa, sehr lange die totalitäre Linie der UDSSR oder Maos verteidigt haben. War das nun Naivität oder Berechnung?
Es gab einen Hitler-Stalin Packt, der durchaus merken ließ , dass die Organisierten der KP, zB. in Frankreich nicht alles verstanden hatten. Für einige aber damals schon und auch für viele heute , so wie für mich, gibt es keinen Unterschied zwischen einem KZ und einem Gulag, zwichen rechtem oder linkem Totalitarismus etc.. Und das ist eben keine Verharmlosung des KZ oder der Nazis, was dann manchmal aus unerfindlichen Gründen vorgebracht wird , sondern eine an der Wirklichkeit orientierte Beurteilung des linken Faschismus. Der Mythos einer besseren Welt, die damals angeblich im Osten im Entstehen war, hat sich lange, bis weit über 68 hinaus halten können, sollte aber heute als geklärt gelten können. Waren das nun Marxisten oder nicht ? Umgekehrt wollen kritische Menschen ja auch nicht verleugnen , dass das US-Imperium seit WKII noch mehr Menschen "beiseitegeschafft" hat als Hitler und Stalin zusammen.
Wieso sind die Kommunisten heute wieder eher anarchistisch libertär orienitiert. Muss man sich heute nicht eher Postmarxist nennen, weil der Kapitalismus am Ende und sein Totalitarismus so offensichtlich ist wie seit McCarthy nicht mehr?
Bakunin und Marx brauchen wir nicht mehr versöhnen, warum auch? Die Sache ist damals schlecht gelaufen - so what? Wenn man so will kann man nur daraus lernen. Wer weiß schon, ob es eine Möglickeit geben wird das Gelernte anzuwenden. Ist die Zielsetzung heute nicht eher das System zu ändern ohne die Herrschaft dabei zu übernehmen, Herrschaft also an sich zu negieren ? Zumal es kein Proletariat mehr gibt, bzw. wenn, dann sind wir fast alle Proletariat, auch der Aufsichtsratsvorsitzende einer Großbank, denn der ist auch nur ein komplett entfremdeter Lohnsskalve des Systems. Man muss wahrscheinlich da hinschauen, wo die "Abgehängten" und "Ausgesteiger" sich reorgansieren. Marx braucht man dann irgendwann gar nicht mehr, wenn der Kapitalismus nämlich zuletzt zum Inselphänomen der wenigen degeneriert und/oder keiner mehr Geld für Arbeit bekommt.... Dann beibt nur Bakunin, wenn man so will, und keinen interessiert mehr ob Marx antiautoritär war.
"Damit sind wir aber auch wieder bei Lethes Frage, wer den Wohnraum denn bauen soll, mit welcher Motivation"
Das ist wieder so ein typisches Beipiel von wirrem Pragmatismus nach dem Modell : Was sollen wir denn trinken, wenn uns keiner Wasser verkauft?
Wer Wohnungen braucht, baut Wohnungen, so einfach ist das. Das Haus ist nun mal nicht vor dem Kapitalismus erfunden worden soviel ich weiß.
Die Antwort scheint eher zu jemandem zu passen der mit dem Kapitalismus gut gefahren ist und gut verdient hat um sich nun als Hobby ein sogenanntes Aussteigerimage zu verpassen bzw versucht andere zu belehren wie es geht (eigentlich nicht geht).
„Wer Wohnungen braucht, baut Wohnungen, so einfach ist das. Das Haus ist nun mal nicht vor dem Kapitalismus erfunden worden soviel ich weiß.“
Ja, klar. Wenn man eine Wohnung braucht, sucht man sich einfach ein freies Stück Land, zieht einen Bauzaun drum herum und das Material für den Haus- bzw. Wohnungsbau fällt ja eh wie Manna vom Himmel. Oder liegt einfach so zur freien Verfügung herum. Außerdem ist ja auch jeder Mensch ohne weiteres in der Lage sich - wie der Vogel sein Nest - seine Wohnung zu bauen. Ordentlich wärmegedämmt natürlich ^^
Nun, ich könnte fragen, was soll uns heute Bakunin bringen, ein Vorbildrevolutionär, der das sein ganzes Leben durchgehalten hat, aber immer gescheitert ist. Im Unterschied dazu ist Marx, freilich hauptsächlich in Gestalt von Autoritarismus (Stalinismus) und Sozialdemokratismus, wirksam geworden. Ich könnte lang und breit erklären, warum Marx so verstanden und mißverstanden wurde, aber das ist ein Thema für Historiker, uns braucht und sollte nur interessieren, welche grundlegenden Einsichten Marx über die bürgerliche Welt und die Möglichkeiten ihrer Überwindung gefunden hat, wenn man das nachvollzogen hat, kann man Marx vergessen, dann ist er eine historische Gestalt, über die die Geschichte längst ihr Urteil gesprochen hat, nämlich, daß er der wichtigste und freilich auch umstrittenste politische Denker der Neuzeit war.
KK, um den es hier geht, thematisiert die Eigentumsfrage, die etwas unterschiedlich von Marx und den Anarchisten beantwortet wurde. Ich meine, von Marx präziser; und von KK soeben sehr oberflächlich, aber durchaus in die richtige Richtung. Nur, wie hier die meisten zutreffend feststellen, illusionär, was das real existierende Bewußtsein und Wollen der Sozialdemokratie betrifft. Ich habe keine Hoffnung, daß die SPD auf KK einschwenkt, und ich bin mir nicht einmal sicher, wie ernst es KK damit ist.
Die Frage hatte ich, vielleicht nicht explizit genug, im gleichen Kommentar beantwortet. Gerade der Marxismus bietet eine einfache organische Lösung an. Es geht hier, wie Sophia angemerkt hat, um die Konzeption einer hocharbeitsteilig organisierten Gesellschaft. Die kann autoritär als Herrschaftssystem organisiert sein, oder eben als Solidargesellschaft. Immer muß produziert werden, was konsumiert werden soll. Eine hochkomplexe Gesellschaft wird in irgendeiner Form eine Verrechnungseinheit (die grundlegendste Bestimmung von Geld) benötigen, um den Kreislauf von Produktion und Konsumtion ökonomisch ablaufen zu lassen. Die eine Form ist die des geldvermittelten Waren-/Äquivalententauschs, der (was von Marx gut beschrieben wird) auf den Kapitalismus hinausläuft, die andere die des gebrauchswertorientierten Austauschs einer Solidargesellschaft, die nach dem kommunistischen kategorischen Imperativ funktioniert, „jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“. Die Solidargersellschaft wird sich die Produktion von illegitimen, teuren Luxusprodukten sparen, nicht aber das, was von jederman legitim beansprucht werden kann. Hier zeigt sich, daß der kommunistische KI eine Folge des Kantschen KI ist. Warum also sollte die Solidargesellschaft nicht in der Lage sein, diesen Produktionsbedarf zu decken? Es ist die Übertragung des ökonomischen Prinzips, das eine Vogelfamilie beim Nestbau anwendet, auf ein solidarisches Großkollektiv. Diese Übertragung hat zwei geistige Voraussetzungen: das universalistische Denken, ich muß über den individuellen Horizont den Bedarf der Gemeinschaft zugrundelegen, und ich muß mich verpflichtet fühlen, meinen Arbeitsbeitrag zu leisten. Das ist aber nicht anders, als wenn ich mein eigener Produzent meiner individuellen Lebensmittel wäre, nur habe ich die Verantwortung an das arbeitsteilige Kollektiv abgegeben und muß mich umgekehrt als Teil dieses Kollektivs verstehen.
Der Unterschied von Kapitalismus und Solidargesellschaft ist, daß der Kapitalismus die Organisation der gesellschaftlichen Arbeitsteilung zugunsten einer privilegierten Klasse erzwingt, die Solidargesellschaft das Geben und Nehmen organisch, konsensuell, tendenziell auf die ausgeglichenste Weise organisiert bzw zu organisieren bestrebt ist.
Letzterem kann man nur widersprechen, wenn man grundsätzlich vom dominanten Egoismus des Menschen ausgeht. Dann kann man ja zum Kapitalismus sagen, oder der Errichtung einer moralischen Diktatur das Wort reden, die die Menschen mit einer gerechten Zwangsordnung gegen ihre Natur beglückt. Selbstgerechte Propheten mit solchen Vorstellungen gibt es gelegentlich, allerdings keine auch nur im Ansatz erfolgreiche Umsetzungen.
Für Linke muß die kapitalistische oder auch jede andere Herrschaftsordnung so unakzeptabel wie eine moralische Zwangsordnung sinnlos sein. Die Wissenschaft, die die Frage nach der egoistischen Natur des Menschen lange kontrovers diskutiert hat und kurzzeitig sogar die Hypothese eines extremen Utilitarismus aufgestellt hat (Egoismus der Gene), vertritt heute mE ganz überwiegend die Offenheit hinsichtlich einer paradigmatisch an den Individualismus oder an die Solidarität gebundenen gesellschaftlichen Selbstorganisation.
„Die eine Form ist die des geldvermittelten Waren-/Äquivalententauschs, der (was von Marx gut beschrieben wird) auf den Kapitalismus hinausläuft, die andere die des gebrauchswertorientierten Austauschs einer Solidargesellschaft, die nach dem kommunistischen kategorischen Imperativ funktioniert, „jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“. Die Solidargersellschaft wird sich die Produktion von illegitimen, teuren Luxusprodukten sparen, nicht aber das, was von jederman legitim beansprucht werden kann.“
Alles theoretisch zu verstehen, aber wo beginnt nun Luxus? Bedürfnisse sind ja nun schließlich verschieden und nicht selten nicht wirklich kompatibel. Wer will uns denn erklären, was wir „tatsächlich“ zum Leben brauchen? Das ist doch die Eingangspforte zur Diktatur. Oder sollen die Vielen selbst bestimmen? Wie viele Bücher braucht „man“ denn so zum leben? Wieviel Quadratmeter Wohnraum? Wird Baden nicht überbewertet und ist man nicht auch nach 3 Minuten Duschen sauber? Und beginnt nicht da schon der Luxus?
„Warum also sollte die Solidargesellschaft nicht in der Lage sein, diesen Produktionsbedarf zu decken? Es ist die Übertragung des ökonomischen Prinzips, das eine Vogelfamilie beim Nestbau anwendet, auf ein solidarisches Großkollektiv. Diese Übertragung hat zwei geistige Voraussetzungen: das universalistische Denken, ich muß über den individuellen Horizont den Bedarf der Gemeinschaft zugrundelegen, und ich muß mich verpflichtet fühlen, meinen Arbeitsbeitrag zu leisten. Das ist aber nicht anders, als wenn ich mein eigener Produzent meiner individuellen Lebensmittel wäre, nur habe ich die Verantwortung an das arbeitsteilige Kollektiv abgegeben und muß mich umgekehrt als Teil dieses Kollektivs verstehen.“
Das ist doch heute schon nicht anders, wer baut sein Haus und Auto denn selbst, wer baut sein Gemüse selbst an und stellt Töpfe und Pfannen selber her? Der Punkt ist doch eher, dass man Quantität und Qualität der Arbeit gleichsetzt. Den Hof fegen kann jeder, den Blinddarmdurchbruch operieren, ein Ultraschallgerät programmieren oder ein Buch schreiben nicht. Auch wenn Hof und Blinddarm gleich viel Zeit in Anspruch nehmen.
„Der Unterschied von Kapitalismus und Solidargesellschaft ist, daß der Kapitalismus die Organisation der gesellschaftlichen Arbeitsteilung zugunsten einer privilegierten Klasse erzwingt, die Solidargesellschaft das Geben und Nehmen organisch, konsensuell, tendenziell auf die ausgeglichenste Weise organisiert bzw zu organisieren bestrebt ist.“
Die Frage nervt sicher, aber warum wird man dann noch Arzt, wenn man alles was man braucht auf bekommen kann, wenn man den Hof fegt? Die Antwort wird wohl sein, weil man mit der Solidargemeinschaft identifiziert ist … bzw. sein muss. Identifikation mit anderen oder sogar mit der ganzen Gemeinschaft ist super und das worauf es letztlich immer wieder hinausläuft, aber weil es darauf hinausläuft kann man damit nicht beginnen. Man kann nicht das Ende eines Erkenntnisweges, selbst wenn er richtig ist, an den Anfang setzen. Das scheint mir ein grober Fehler zu sein und nicht der einzige.
Zudem, es ist ja versucht worden, Das Großexperiment liegt ja hinter uns, Pluralismus im Kindergarten anfangen zu lassen, weil die lieben Kleinen doch noch so herrlich unverbildet sind und noch nicht vom bösen Kapitalismus gekostet haben. Jahrzehnte einer immer linkeren Beschallung und eines Rufes nach mehr Rücksicht, Verständnis, Inklusion, Toleranz, Multikulti und wenn's nicht hilft, noch mehr davon, liegen ja hinter uns. Den Punkt, dass der Neoliberalismus nichts von dem halten konnte, was er versprach, hast Du gratis, ich will den Dreck nichts verteidigen, mir geht es um das was davor geschah irgendwann zwischen den 60ern und der T-Aktie.
„Letzterem kann man nur widersprechen, wenn man grundsätzlich vom dominanten Egoismus des Menschen ausgeht.“
Ich gehe davon aus, dass Menschen aggressiv und egoistisch ins Leben starten, aber diesen Egoismus immer mehr verlernen können. Können. Die unverbildeten Kinderlein sind zwar total offen, aber immer wieder auch total grausam. Auch das liegt in ihrer Natur und wenn alles gut läuft, werden Menschen immer liebenswürdiger, klüger und empathischer, aber es läuft nicht immer alles gut.
„Für Linke muß die kapitalistische oder auch jede andere Herrschaftsordnung so unakzeptabel wie eine moralische Zwangsordnung sinnlos sein.“
Der moralische Zwang anderen nicht auf die Fresse zu hauen, weil man es kann oder gerade gefrustet ist oder einfach die Kräfte ausprobieren will? Das ist sehr natürlich. Die Rechte und Grenzen anderer zu sehen ist etwas, was man sich tendenziell erarbeiten muss und ehrlich gesagt, nicht alle dringen bis zu den universellen Prinzipien durch, für viele ist doch heute schon im Präkonventionellen Schluss. Dass da denn mit ganz viel Liebe und Verständnis nichts zu reißen ist, wenn man 28 ist, will ich nur ganz schüchtrern erwähnen.
„Die Wissenschaft, die die Frage nach der egoistischen Natur des Menschen lange kontrovers diskutiert hat und kurzzeitig sogar die Hypothese eines extremen Utilitarismus aufgestellt hat (Egoismus der Gene), vertritt heute mE ganz überwiegend die Offenheit hinsichtlich einer paradigmatisch an den Individualismus oder an die Solidarität gebundenen gesellschaftlichen Selbstorganisation.“
Da musst Du aber lange für Stricken, bis Du dem geneigten Linken verklickert hast, dass Individualismus was Tolles ist. Michael Jäger und Dich braucht man damit nicht zu traktieren und dankenswerterweise kenne ich noch andere respektable Linke, aber wenn mich nicht alles täuscht binden sich gerade sehr sehr viele, sich authentisch links fühlende (und ahnungslos sind ja bekanntlich auch bei denen immer die anderen) das Lätzchen um und auf dem Speiseplan steht Diktatur, so ganz vernünftig natürlich und ganz schweren Herzens, weil der Mensch ja einsichtig werden will, darum Nudeln mit Gulag. Gut, das war Polemik, aber die Tendenz ist für mich deutlich zu erkennen. Dann pfeif die Herde mal zur Ordnung, alte, weiße Männer haben auch universelle Rechte, das will die Blödlinke schon nicht kapieren. Die einen möchten dem Lupenreinen in die Rosette kriechen, die anderen weigern sich zu akzeptieren, dass Solidarität mit allen auch Solidarität von allen bedeutet, obwohl man dafür noch nicht mal Abitur braucht.
" Ich könnte lang und breit erklären, warum Marx so verstanden und mißverstanden wurde"
Das ist nicht nötig, wasmich angeht.Ich kenne das Missverständnis auch udn verstehe es. Wen man es in einen Satz fassen wollte ,könnte man sagen, das die Ideologie des kapitalitsichen Bürgertums eben nur eins wirklich kann und das ist der Opposition das Wort im Munde umdrehen und deren Begriffe zu vergewaltigen, so wie sie alle aund alles vergewaltigt.
Bakunin bringt uns etwa soviel, nicht mehr wie alle anderen eher anarchistsichen Denker, dei natürlich auch nicht ohne Fehl und Tadel waren. Er/Sie zeug(t)-en von der Möglichkeit Jenseits von Staat und Markt zu denken und das erweist sich als zusehens relevant.Nicht nur das das modell nation-state ein auslaufendes ist. Ach der widerstand gegen Gewalt-, Macht- und ökonomisches Monopol wächst. Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit beweisen, dass einerseits ohne Regierung auch nichts anbrennt , andererseits dass Regierungen zunehmend ihre spektakuläre NAt
"Wer Wohnungen braucht, baut Wohnungen, so einfach ist das."
Ist das Ironie oder ein Ratschlag für die Prekären?
sorry - vor korrektur und fertigstellung aus vershen veröffentlicht ...
Also hier weiter:
andererseits dass Regierungen zunehmend ihre spektakuläre Natur offenbaren, ihre Identität als Kasperletheater für die geistig arm gemachten ... siehe dazu auch bei Guy Debord : "Die Gesellschaft des Spektakels".
Wenn ich hier in der Community von der Frage lese, ob man seine "wertvolle Stimme" (bei einer Wahl) denn einr Spaßpartei schenken solle, bekomme ich Gänsehaut. Das schreiben Leute die ernstgenommen werden wollen.
Ich gebe mein Stimme lieber einer Spaßpartei als jeder anderen, die dann zwangsläufig nichts bewirkt als das genaue Gegenteil von Spaß . Schöne Grüße von Tucholsky ! Nun weiß ich ehrlich gesagt nicht wie diese Leute letztendlich diese unsinnige Frage selber beantwortet haben, wenn sie das überhaupt getan haben ... Ich hab mir nicht die zeit genommen das herauszufinden . Die Frage war schin absurd. Ich hoffe aber noch, denn ihr Motto ist " Früher haben ich an jeden Scheiß geglaubt".
In Zeiten der endgültigen Dekandenz , des gelebten Chaos, in denen damit zu rechnen ist , dass sich alle möglichen schrägen "Retter" präsentieren werden, können die Einflüsse derer , die tatsaächlich etwas anzubieten haben jenseit des herrschenden Denkmodell gar nicht hoch genug bewertet werden. Liest Du zB. Paul Nizan, Raoul Vaneigem .... Robert Kurz, Anselm Jappe , Fabian Schindler, Pablo Servigne ... ? Die Tendenz ist unübersehbar. Auf Elinor Ostrom habe ich schon weiter oben hingewiesen...
Bakunin steht wie Marx als Symbol. Marx und seine Philosophie, die vieleicht schon 1844 ihre Ende fand, wie einige meinen, haben nicht den Kapitalismus in die Knie gezwungen. Es ist bei den meisten "Marxisten" bei einem metaphysischen Kommunismus geblieben. Das ist bequem, sonst nichts.
Marx wird also mit dem Kapitalismus untergehen. Die "Bakunins" dieser Welt aber beeinflussen jetzt schon das kommende Über-den-Kapitalismus-hinaus wie selbstverständlich. Das alles ebenso selbstverständlich unter dem realwirtschaftlichen Aspekt des Kapitalismus, in dem Staat und Markt ohne einander nicht existieren können, ohne diese Interdependenz wiederum ökonomische Hierarchie und Herrschaft nicht machbar ist.
Ich bitte Sie sehr feundlich sich einmal zu gestatten über den Tellerrand zu schauen. Die Armen dieser Welt leben doch gar nicht in Deutschland oder Europa. Nein , hier leben relativ reiche Leute die auf hohem Niveau jammeren anstatt sich zu solidarisieren und die Gesellschaft entsprechend zu änderen. ( Was ja erstaunlicherweisein Berlin nun mal versucht wird.) Einerseits über zu hohe Mieten schimpfen, aber die Verantwortunegn für Wohnungen nicht selber übernehmen wollen ist doch sehr wiedersprüchlich, oder? Wer also eine Wohnung braucht, kann an eine drankommen und wenn es am Arsch der Welt ist wo es nichts kostet. Man lässt sich also einreden, man habe kein Möglichkeiten, keine Alternative, also die hohe Miete zu bezahlen - hinterm Geld herzurennen. Wenn die Vernüftigen udn Ensichtigen aber die Städte verlssen , und da wohnen wo es billig geht oder wo man mit vereinten Kräften auch zur Not bauen könnte, dann wird sich das Erpressermodell der Miethaie schon erledigen und die infrastrukturelle Wüste auf dem Land würde sich gleichzeitig erledigen. Überlasst doch die Städte den Abzockeren. Nur wer bei der "Lotterie" nicht mitmacht, kann nicht betrogen werden!
Und viel ruhiger , relaxter, menschlicher , freundlicher , gesünder lebt es sich auf dem Land auch noch.
Wir sind alle zwangläufig mit dem Kapitalismus gefahren , die Opportunisten udn Vollstrecker besser und die Opposanten und Opfer schlechter.
... und: Lieber austeigen als in voller Fahrt ausgestiegen zu werden!
Zum denken braucht man kein Geld, nur Zeit.
Ratschlag ! Man braucht nur den Blickwinkel leicht verändern , dann kann man ihn auch verstehen, lieber Pleifel. .. sieh auch ander Antworten auf meine Kommentar.
"Man lässt sich also einreden, man habe kein Möglichkeiten, keine Alternative, also die hohe Miete zu bezahlen - hinterm Geld herzurennen. Wenn die Vernüftigen und Ensichtigen aber die Städte verlassen , und da wohnen wo es billig geht oder wo man mit vereinten Kräften auch zur Not bauen könnte, (...)".
Irgenwie haben das die Ossis dann wohl nicht verstanden, als zumindest die jüngeren gleich in den Westen gezogen oder zu Pendlern geworden sind.
Zeit zum Denken kann man sich dann nehmen, wenn die Gedanken nicht mehr allzusehr mit existenziellen Fragen beschäftigt sind. Und das kann ich wohl nach 45 Berufsjahren und mehr als 200 km täglichem Pendeln recht gut beurteilen. Zudem, es macht noch einen beträchtlichen Unterschied, ob da noch ´ne Verantwortung für andere Familienmitglieder vorliegt. Die Dinge, wie sie sich entwickeln, bzw. vorher bedacht wurden, laufen ab und an völlig anders als erwartet. Denn wenn es anders wäre, lebten wir in einer determinierten Welt.
Ansonsten halte ich tiefschürfende Diskussionen (theoretische) für mehr oder weniger redundant, da doch die gesellschaftlich notwendigen Änderungen ziemlich offensichtlich sind, allein schon wenn man beginnt, auf Seiten der negativen Auswirkungen des neoliberalen Modells radikal "auszumisten".
Ein Beispiel: der gute Hubertus Heil will etwas gegen die prekären Verhältnisse bei den Subunternehmen der Postdienste machen (es ist zum Standard geworden, von Postdiensten zu sprechen, egal welcher Zulieferer nun vorfährt). Es geht vor allem um die Nachunternehmerhaftung, die bei den beauftragten Subs für korrekte Arbeitsverhältnisse und Abführung der Sozialversicherungsbeiträge sorgen soll.
Nur, selbst wenn Heil das gesetzlich durchbekommt, dürfte es an der erforderlichen Kontrolle in der Breite fehlen (abgesehen von den Kosten, die die Steuerzahler dafür wieder aufbringen müssten). Was wäre dann die eigentliche Lösung?
Nun, die liegt doch auf der Hand, nämlich die zwingende Vorgabe des Staates, Unternehmen die Postdienstleistungen erbringen wollen, müssen es mit eigenen Angestellten durchführen! Denn wenn die Konkurrenten am Markt etwa gleich gute Organisationsstrukturen haben und nicht über allgemeinverbindliche Tarifverträge gebunden sind (keine Konkurrenz über Löhne), dann geschieht genau das, was sich zurzeit am Markt austobt. Auf dem Rücken derjenigen, die oftmals nicht einmal der deutschen Sprache mächtig sind und beim kleinsten "Mucks" wieder rausgeschmissen werden, dann oft auch noch ohne den zustehenden Restlohn. Es führt zu Dumpinglöhnen, versteckten Lohnsenkungen durch "freiwillige" Mehrarbeit, usw..
Das bedeutet natürlich die Schlachtung der "heiligen Kuh" des freien Unternehmertums, dass sich gleich mit Worten wie Sozialismus oder gar Kommunismus zu Wort meldet und die geeigneten Verstärker (gut bezahlte Lobbyisten) leicht findet. Aber das ist eher ein Kartell der Deutungshoheit, als eine überzeugende Argumentation, wenn es um die Frage von Leistungserbringung und Abschöpfung dieser Leistung geht. Zumal, wenn die Ausgestaltung (der Rahmen) nicht mehr der Willkür unternehmerischer Entscheidungen allein vorbehalten sein soll.
Abgesehen von dem ökologisch schädlichen und volkswirtschaftlich unsinnigen Effekt, dass gleiche Empfänger (Straßen) von X Zustellern mehrfach täglich befahren werden. Wann denn nun etwas kommt, kann man weder genau sagen, noch weiß man, ob es nicht beim Nachbarn gelandet ist.
Da hat sich ein perverses System etabliert, dem der Stecker gezogen werden muss und kein Anbau der Improvisation sollte das weiter erhalten wollen. Und wenn die SPD das so offensiv angehen würde, wäre ich sicher, dass das die Wähler gutheißen würden.
Die Antwort kommt spät, aber sie kommt.
Komplementäres Denken lässt sich nicht in wenigen Sätzen erklären. Ich möchte deshalb zunächst auf das aktuelle „Handbuch Kognitive Revolution – Der vielsichtige Mensch“ vereweisen“.
Das Zulassen von sich scheinbar gegenseitig ausschließenden Gegensätzen und der fruchtbare Umgang mit diesen ist in nicht wenigen Bereichen Standard-Wissen. Der bekannteste Bereich ist die chinesische Philosophie vom Tao und von Yin und Yang. Achtung: Oberflächliche Erklärungen dieses Prinzips können verwirrend sein. Die Süd-Koreaner haben dieses Zeichen in ihrer Landesfahne. Ich habe aber zahlreiche junge Studenten getroffen, die dies Prinzip nicht verstehen. Ich möchte dies kurz am Beispiel von Tag und Nacht verdeutlichen. Tag und Nacht sind genau genommen Gegensätze, die aber in einer permanenten dynamischen Harmonie im Wechselspiel stehen. Wäre man in der aristotelischen Entweder-oder-Logik gefangen, dann würden Überlegungen zur augenblicklichen Tageszeit so aussehen: Jetzt ist entweder Tag oder es ist nicht Tag, eine dritte Möglichkeit gibt es nicht. Der Satz des ausgeschlossenen Dritten ist noch heute (Grund-)Axiom allen wissenschaftlichen Denkens. Der moderne Mensch würde die Frage so beantworten, dass er auf seine Uhr schaut und sagt: Jetzt ist es 19:11 Uhr. Die genaue Uhrzeit bezeichnet ein sehr konkretes Mischungsverhältnis von Tag und Nacht. Es gibt also nicht entweder nur Nacht oder nur Tag. Es gibt tausende „dritte Möglichkeiten“ dazwischen. Glücklicherweise ist das Leben auch nicht einfach nur Grau (50% Tag und 50% Nacht). Die ganze Natur beruht auf einem solchen Prinzip. Die moderne Physik weiß dies seit etwa 100 Jahren. Licht ist sowohl Materie als auch Energie, was sich im aristotelischen Sinn eigentlich völlig ausschließt. In immer mehr Wissenschaften wächst die Ahnung, dass man mit einem bloßen einseitigen und linearen Denken nicht wirklich weiterkommt. In der Medizin zum Beispiel eröffnen sich in den letzten Jahren Stück für Stück Einsichten, dass zum Beispiel ein und die gleiche Medizin bei ein und dem gleichen Menschen mit ein und der gleichen Krankheit zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen kann, wenn man die richtige Tageszeit (s. Chronobiologie oder Chronopharmarkologie) nicht beachtet. Inzwischen kommen noch die Ergebnisse der Placeboforschung hinzu. Die Frage also, ist dieses Medikament wirksam oder nicht, ist viel zu ungenau (primitiv!). Lässt man beide Extreme zu und untersucht dann „ihr Mischungsverhältnis“ in der jeweils ganz konkreten Situation (lässt also die zahlreichen dritten Möglichkeiten im Denken zu), dann bedeutet Sowohl-als auch eben überhaupt nicht Ungenauigkeit oder Alles-egal, sondern eine bis dato unbekannte Genauigkeit.
Das Wesen der Komplementarität ist sehr wohl in der Spiritualität und auch zum Teil in den Religionen bekannt. Im Christentum bei manchem Mystikern (s. Nikolaus Cusanus) und vor allem in den sogenannten Mysterien des Glaubens, die wohl nur deshalb so heißen, weil die Kirche sonst ein glühender Anhänger von Aristoteles ist. Auch die inzwischen unzählbaren Berichten über die Nahtoderfahrungen sind voll von derartigen Erfahrungen. Die Welt und wir Menschen sind Vielfalt. Wir Menschen haben uns nur einseitig geschwätzt, damit wir einfacher mit der Lebenswirklichkeit klarkommen. Aus meiner Sicht gehört die Einseitigkeitsbrille und die Egoismusbrille endlich abgezogen. Dann klappt das auch mit einem möglichst lebensnahen, ausgleichenden Wirtschafts- und Gesellschaftssystem.
„Wer also eine Wohnung braucht, kann an eine drankommen und wenn es am Arsch der Welt ist wo es nichts kostet.“
Haha, also dieses Argument zeugt jetzt aber auch nicht gerade davon, dass Sie so dolle über Ihren eigenen Tellerrand blickten ^^
Und wo ist denn bitte „der Arsch der Welt“, wo eine Wohnung nichts kostet? Und ich meine wirklich NICHTS, denn wenn Sie auch meinen, in Deutschland seien „die“ Menschen „relativ reich“, so gibt es dennoch sehr viele, die über keinerlei Ersparnisse verfügen und somit noch nicht einmal genug Geld hätten um an irgendeinen „Arsch der Welt“ fahren/ fliegen zu können.
Auch wenn Sie sich selber anscheinend irgendwann einmal bewusst und gezielt zum „Ausstieg“ entschlossen haben und offenbar auch bis heute noch hinter dieser Entscheidung stehen, heißt das doch noch lange nicht, dass Ihre Biografie auf den Rest der Menschheit 1 : 1 übertragbar wäre.
Ihr Begriff von Solidarität erscheint mir deshalb auch etwas begrenzt.
Da finde ich @w.endemanns Vorstellungen von einer „Solidargesellschaft“, die „das Geben und Nehmen organisch, konsensuell, tendenziell auf die ausgeglichenste Weise organisiert bzw zu organisieren bestrebt ist“, schon interessanter. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie wir=die Menschheit in all unserer Unterschiedlichkeit je dahin kommen sollen. Freiwillig wird das jedenfalls kaum eintreten, da muss schon eine dringende Erfordernis vorliegen.
🎈Licht ist sowohl Materie als auch Energie, was sich im aristotelischen Sinn eigentlich völlig ausschließt. 🎈
Der alte Energie-und-Welle-Dualismus ist nichts Neues in der Physik, Aristoteles hin oder her.
Wo Sie ihren letzten Satz konkret, nicht visionär, herleiten, ist mir ein Rätsel.🙄
„Die Antwort kommt spät, aber sie kommt.“
Schön.
„Das Zulassen von sich scheinbar gegenseitig ausschließenden Gegensätzen und der fruchtbare Umgang mit diesen ist in nicht wenigen Bereichen Standard-Wissen. Der bekannteste Bereich ist die chinesische Philosophie vom Tao und von Yin und Yang. Achtung: Oberflächliche Erklärungen dieses Prinzips können verwirrend sein.“
Können wir durchwinken, kenne ich – oder besser: habe ich drin gebadet – und finde ich gut.
„Die ganze Natur beruht auf einem solchen Prinzip.“
Wie bei Schwangerschaft und Tod. ;-)
„In der Medizin zum Beispiel eröffnen sich in den letzten Jahren Stück für Stück Einsichten, dass zum Beispiel ein und die gleiche Medizin bei ein und dem gleichen Menschen mit ein und der gleichen Krankheit zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen kann, wenn man die richtige Tageszeit (s. Chronobiologie oder Chronopharmarkologie) nicht beachtet.“
Ja.
„Inzwischen kommen noch die Ergebnisse der Placeboforschung hinzu.“
Ja unter anderem damit habe ich mich in den letzten Jahren recht intensiv beschäftigt, die Ergebnisse sind beeindruckend, in der Tat.
„Die Frage also, ist dieses Medikament wirksam oder nicht, ist viel zu ungenau (primitiv!). Lässt man beide Extreme zu und untersucht dann „ihr Mischungsverhältnis“ in der jeweils ganz konkreten Situation (lässt also die zahlreichen dritten Möglichkeiten im Denken zu), dann bedeutet Sowohl-als auch eben überhaupt nicht Ungenauigkeit oder Alles-egal, sondern eine bis dato unbekannte Genauigkeit.“
Damit auch. Würde mich freuen, wenn wir uns darüber austauschen können. Wenn alles glatt geht, schreibe ich demnächst mal was über Schmerzen, da spielen diese Punkte stark mit rein, die Ergebnisse der Placeboforschung und die bekannt sind, aber noch nicht gut umgesetzt werden, wie Sie wissen.
„Das Wesen der Komplementarität ist sehr wohl in der Spiritualität und auch zum Teil in den Religionen bekannt. Im Christentum bei manchem Mystikern (s. Nikolaus Cusanus) und vor allem in den sogenannten Mysterien des Glaubens, die wohl nur deshalb so heißen, weil die Kirche sonst ein glühender Anhänger von Aristoteles ist.“
Ja, Mystik ist ebenfalls etwas, was mich stark beschäftigt.
„Auch die inzwischen unzählbaren Berichten über die Nahtoderfahrungen sind voll von derartigen Erfahrungen.“
Finde ich ebenfalls hoch beeindruckend, drüber gelesen, gehört usw. Wir haben uns also viel zu sagen, sollten wir tun. Wie Nil schon sagte, eigentlich bin ich ganz nett.
„Aus meiner Sicht gehört die Einseitigkeitsbrille und die Egoismusbrille endlich abgezogen. Dann klappt das auch mit einem möglichst lebensnahen, ausgleichenden Wirtschafts- und Gesellschaftssystem.“
Auch da muss man ambivalent bleiben. Es ist nicht so gut, wenn man Systeme vermischt, die ja in gewisser Weise ihre eigene Sprache haben, das wird gerne mal ziemlich schräg. Da ergänzt sich dann auch gar nicht so viel, wie man immer meint, da das verschiedene Traditionen sind, aber der kluge Pragmatiker kann erkennen, wo die Grenzen von Erklärsystemen liegen und auf ein andere umschalten.
Freud mich, dass Sie hier sind, könnte ein interessanter Austausch werden.
Sehe ich auch so! Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre kritische Offenheit!
Lieber Pleifel, ich weiß echt nicht was bei Dir oder bei der Post da abgeht, aber ich weiß, dass man anders leben kann , ob nun freiwillig oder aus Not.Vielleict muss man nur mal seine Erwatungshaltung überprüfen udn zwar die, deiman an sich hat. Jede andere Erwartungshaltung ist eh Unsinn.
Was ich auch weiß ist, dass die SPD , KK als Mundstück , hier großen Mist erzählt. Man kratzt ein bisschen am Tabu nummer 1 des heiligen Kapitalismus ... weil : "any pormotion is good poromotion" undndas wars dann aber auch schon wieder.
Die Enteignungwilligen in Berlin haben da wahrscheinlich noch mehr Chancen , relativ gesehen, was zu erreichen. Was der Kunert da macht ist heiße Luft absonderen. Der will nicht enteignen, das wirst Du sehen. Alle Liberalen sind nicht fähig auch nur ein Jota vom magischen Kapitalismus abzuweichen , inklusive die Linksliberalen etc... es geht darum Leute zu verarschen vor der wahl. Wie immer. Udn weilman von dieser ganzen Mischpoke nichts erwarten kann , muss man sich selber in Bewegung setzen ... und klar hat man Familie und Verantwortung. aber die haben die Leute überalle ... das sind die Deutschen ja kein Sonderfall , oder?
Ich verstehe nicht warum man auf prekäre Verhältnisse in der Stadt bestehen sollte, wenn man woanders besser und günstiger leben kann. Zu tun gibts überall reichlich ...
Genau weil wir , wie Sie sagen, eben nicht davon ausgehen können , dass sich eines Tages alle an die Hand nehmen wieim Kindergarten und soldarisch ins Paradies aufbrechen , muss man doch irgendwann begreifen, dass man selber für sich und die zukunft der Gesellschaft verantwortlich ist. Was macht man also? Man hört auf zu jammeren, packt sich selber am Kragen und macht sich auf die Socken, egel ob das nun weit weg oder ganz nah ist und sucht sich Leute , die auch anders leben und aktiv sein wollen. Von "Oben" wird bis auf weiteres nichts mehr herabfallen und wir hier unten müssen vor allem darauf achten , dass wir nichts mehr hinaufreichen, also nicht mehr für die politische Struktur arbeiten und unterwegs sind , die uns entmündigen und beherrschen will , die die Misère verursacht. Man kann ja keine andere Gesellschaft anstreben und gleichzeitig jeden Tag kapitalistisch agieren, also für den Kapitalismus arbeiten oder sich mit Unsinn vom wesentlichen ablenken lassen...
Es gibt auch alterenitive Projekte n den Städten , aber die sind wahrscheinlich viel schwieriger zu realisiern , weil wenig Platz vorhanden ist, der Platz vielleicht teuer ist, und die meisten anderen in die entgegegestzten Richting laufen. Auf dem Land ist das anders, da baraucht man weniger Geld aber dafür mehr Zusammenhalt , die alternativen Projekte sind da auch nicht leicht, aber leichter. Das Schwierigste dabei bleibt aber überall das selber , denn das ist das, was man im Kopf hat. Die Lösung im wahrsten Sinne des Wortes , nämlich als eine Loslösung von unsinnigen Denkmodellen und Hanlungdschemata beginnt im Kopf. Und das ist auch in der Gemeinschaft einfacher als alleine. Wenn man nämlich austeigt aus dem herrschenden Denkmodell verliert man das , was man allgemein soziale integration nennt, die meist mit Opportunismus oder Systemkonformismus identisch ist. Man verliert sie , wiel man nicht mehr den selber Scheiß macht und glaubt wie alle anderen .... Damit das ertragbar ist, macht man lieber bei einer entsprechenden Gruppe mit , oder (er)findet sich eine passende - irgendwo. Das ist ja nicht unmöglich ... und wenn dman as dann macht, dann ändert sich nicht nur das eigene Leben , sondern auch die Gesellschaft, wenn auch langsam ....
Wenn ich an ihrem Traum von der Solidargesellschaft mal kratzen darf als jemand der schin 2 kommunistische Projekte hinter sich hat und immer noch dabei ist für eine anderes Leben zu kämpfen, dann sage ich folgendes : im Kommunismus, der totalitäre ist nicht gemeint,sonderen der libertäre, nuss man alles selber machen. Und wenn das dann einige oder sogar viele machen dann ist es erst wirklich K0mmunismus. Man kann nicht zum Kommunismus kommen indem man abwartet , das angeblich andere irgdendwas tun. Keine Chance. Und wenn das einer behauptet , dann will er nicht kommunismus , sondern die Herrschaft an sich bringen oder ähnlches , was uns nicht weiterbringt.
Ich bin sichert , dass die meisten , wenn siewollen , schon an den Arsch der Welt kämen. Der ist meistens nicht so weit weg wie man denkt. Aber man muss sich umschauen und sich schlau machen . Mich hat es damals nach Frankreich verschlagen, war en Zufall. Aber auch da geht es. Es gibt hier Gegenden , da kann man wirklich für fast gar kein Geld Land bekommen. Aber man muss schon einen Plan haben , was man dann damit macht. Von alleine geht gar nichts und vom "Sozialamt" bekommt man auch nichts. Man muss schon aktiv werden. Ich kenn hier einige die das machen und zufrieden sind. Aber es geht dabei natürlich nicht um materiellen Luxus , "BMW" fahren und den ganzen Tag Scheiße reden . Die Ära ist eh vorbei und kommt nie wieder. Und weil man das weiß, hat man auch nichts zu verlieren. Wer jung ist, kann das alle hinbekommen. Bei älteren Menschen (ich bin jetzt auch schon über 60 ) wird es dann etwas schieriger , würde ich sagen. Aber ich kenne hier sogar Wohngemenschaften von alten Leuten ... warum nicht. ws ist schin dran an der spießbürgerlichen Einsamkeit ? Nichts.
Und realtiv reich sind wir hier in Europa trotzdem, wenn man sich mal umgeschaut und informiert hat, weiß man das doch , oder? Selbst innerhalb eEuropas gibt es ein wahnsininniges "Gefälle". Was meine sie warum soviele immer noch glauben in Deutschland oder Frankreich könnten sie etwas Geld verdienen? Die kommen ja nicht her um sich mit den Ärmsten zu solidarisieren. Die sind die Ärmsten, wenn sie angekommen sind. Dagegen haben zB. Deutsche wirklich jede Menge optionen. ZB kann man sich als Deutscher egal wo in der EU ansiedeln, ohne dass man jemanden um Erlaubnis fragen bräuchte. Ist ja auch nicht nichts und vielleicht das einzige was an der EU wirklich gut ist.
Na ja, viele aus diesen Ländern wollen ins Ausland, weil die heimischen Verhältnisse miserabel sind.
Ich kenne auch einige (teilweise bekannte) sogenannte Aussteiger. Weit weg, mit Lehmhütte, deutscher Rentenversicherung, später gutes Erbe aus Deutschland, 4 Langstreckenflüge pro Jahr nach Hause, wenns klemmt Material und Geld von zuhause, ärztliche Behandlung teilw. in Deutschland usw. Und wenns ganz schiefgeht, im Heimatland wartet ein eigenes Haus oder Wohnung.
Eben als Abenteuerurlaub, bestens abgesichert - aber kein Leben wie die Einheimischen. Nur die zuhause gebliebenen werden von diesen laufend belehrt wie man leben sollte.
Was wollten Sie denn nun damit wieder sagen ?
Das können ja nicht die Prekären sein, von denn eigentlich die Rede ist, oder?
Können sie sich eigentlich auch etwas zivilisierter ausdrücken? Vielleicht mit etwas mehr Anstand, etwas mehr Höflichkeit, etwas besseren Umgangsformen?
Sie geben vor große Erkenntnisse mitteilen zu wollen, befleißigen sich aber einer Gossensprache die sie unglaubwürdig erscheinen läßt.
Menschenfeindlichkeit kann auch etwas verbrämt ausgedrückt werden.
Sie suchen Feind, aber dafür gibt es nicht viel Ehr.
Ihre Prekären sind kaum in der Lage ihre Vorstellungen umzusetzen. Deswegen sind sie ja auch in Südfrankreich.
>>Und wo ist denn bitte „der Arsch der Welt“, wo eine Wohnung nichts kostet?<<
Na ja, solche „Ärsche“ gibt es durchaus, wo Leute auswandern zum Beispiel. Solange nicht Viele dort hin strömen, um Grund&Häuslein für die Eigenversorgung zu nutzen, wird es dort nicht viel Streit um die Grundstücke geben.
Allerdings: Wer von dort mittels elektrischer Energie ins Internet einsteigen will erwartet, dass irgendwo irgendwer die Maschinen zur Stromerzeugung baut und irgendwer ein Stromnetz betreibt. Wenigstens das, auch wenn die fürs Internet nötige elektronische Gerätschaft auf den Bäumen wächst.
Aus dem ringsum wachsenden Holz eine Turbine und einen Generator zu schnitzen, um am nahen Bach den eigenen Strom zu erzeugen hat ja bislang noch niemand geschafft.
Möglicherweise sollten sogar irgendwo irgendwelche unbekannten Leute Klopapier und Zahnbürsten herstellen…
Aufs Land gehen und in die "nackte Erde beißen", die einem zudem nicht gehört, kann man ja allein machen. Vielleicht finden sich auch noch ein paar Alternative, die da mitmachen. Aber ehrlich gesagt, an der "Scholle zu kratzen", liegt mir eher nicht, auch wenn gegen einen kleinen Garten nichts einzuwenden ist.
Hier in Deutschland zumindest läuft ohne Knete nicht all zuviel. Und man bekommt auch keines geliehen, wenn das Risiko auf Rückzahlung zu hoch ist. Zudem bekommen Prekäre i.d.R. keine Kredite, sodass auch Wohneigentum eine Illusion bleibt.
Und nicht zu vergessen, die nicht in Arbeit stehen begreifen ihren Zustand mittlerweile als ein individuelles Problem (Versagen) und die noch in Arbeit sind, natürlich genau so. Da kann man sich zwar nur drüber wundern, ist aber so. Dann gar über revolutionäre Änderungen zu fantasieren, bleibt dann auch eine.
Also genieße deine wärmeren Gefilde in Frankreich, bei uns zumindest in der Nordeifel ist es zurzeit scheißkalt. Zur Erinnerung, wir haben hier einen Genossenschaftsladen gegründet, der in unserem Nest die Grundversorgung abdeckt (wer da einkaufen will). Lokale Erzeuger bringen da auch ihre Produkte in den Verkauf. Da können wir wenigsens noch den Mindestlohn zahlen und helfen unentgeltlich mit.
?
Ich habe ein simplen Frage gestellt : Was wolletn Sie damit sagen? Das " nun wieder" bezieht sich auf ihre Angewohnheit sehr ungenau zu sein, was den Bezug Ihres Kommentars angeht.
Und dass von Armen menschen die Rede war und nicht von irgendwelchen Weltenbummleren , die 3 mal im Jahr um die Welt fliegen, war doch irgendwie klar, oder?
Und nein, keine Menschenfeindlichkeit hier. Und wieder nein, Erkenntnisse haben ich nicht anzubieten, nur Erfahrungen. Und was Südfrankreich angeht haben sie vielleicht eine falschen Vorstellungen. Hier ist nicht Cannes - ich leben im Westen - in Les Landes. Da sind die allermeisten arm und arbeiten, falls angestellt, für den Mindestlohn von 1 171,34 netto.
" an der "Scholle zu kratzen", liegt mir eher nicht"
Das ist nachvollziebar , aber keine Lösung. Wenn Du mich fragen würdest, dann würde ich sagen , dass in eine paar Jahren wieder sehr viel mehr Menschen in der Landwirtschaft arbeiten werden. Und das ist sicher gut so. Es geht im Leben doch gar nicht um iPhones und internet und Jobs vor dem Bildschirm, oder?
"wir haben hier einen Genossenschaftsladen gegründet, der in unserem Nest die Grundversorgung abdeckt"
Das ist doch sehr gut. Wer nicht direkt in der lokalen Landwirtschaft tätig sein kann, sollte diese zumindest unterstützen usw.
Und von wegen warmen Gefielden. Klar ist hier vielleicht öfter Sonne als in der Eifel, aber letztendlich ist der Unterschied nicht so groß. Im Winter zwar nur selten unter 10 Grad , aber heizen tut man natürlich auch. Hier ist ja nicht Mittelmeer oder Afrika. Der Atlantik ist rau.
Bei aller Sympathie für jedewedes Kapitalismus-Bashing mutet dieser Diskurs von Kaopitalisten /(scheuer) und Sozialisten (Kühnert) doch etwas "retro" an. Ich habe mir darüber mal ein paar moderne Gedanken gemacht: https://rotherbaron.com/2019/05/08/soziale-marktwirtschaft-im-21-jahrhundert/