Kurdische Frauenbewegung: Eine Geschichte, die viel zu selten erzählt wird

Feminismus Weder männlich, noch eurozentrisch: Die historische kurdische Frauenbewegung inspiriert alle möglichen Freiheitsaufstände und wird trotzdem häufig unsichtbar gemacht. Wie erklärt sich dann trotzdem ihre Kraft?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2023
Paris, 2017: Drei Kurdinnen demonstrieren für die Freilassung Abdullah Öcalans
Paris, 2017: Drei Kurdinnen demonstrieren für die Freilassung Abdullah Öcalans

Foto: Jacques Demarthon/AFP via Getty Images

Im Jahr 2014 kämpften kurdische Frauen gegen den sogenannten Islamischen Staat. In grünem Tarnfleck, mit Kalaschnikow in der Hand, die langen Haare nach hinten gekämmt, weckten sie das Interesse der westlichen Medien. Haben kurdische Frauen schon immer gekämpft? Und wofür eigentlich? Ein Jahr zuvor machte der Mord an drei kurdischen Frauen auf offener Straße in Paris Schlagzeilen in Frankreich. Wieso wurden sie ermordet? Eine dieser Frauen, Sakine Cansiz, war eine der Vordenkerinnen des seit September 2022 weltweit bekannten Slogans der Proteste im Iran: „Jin, Jiyan, Azadi“ – „Frau, Leben, Freiheit“. Was bedeutet dieser Slogan denn genau? Im Berliner Buchladen She Said sah ich vergangenes Jahr Cansiz’ Autobiografie. Sie ist