Ausgabe 09/2023 vom 02.03.2023 : Macht wird weiblich
Alle reden von feministischer Außenpolitik – was ist das eigentlich?
Wochenthema
Feministische Außenpolitik: Deutschland steht noch ganz am Anfang
Deutschland hat sich einer feministischen Außenpolitik verschrieben. Doch das, was bisher umgesetzt wurde, ist bestenfalls ein erster, zaghafter Schritt
Politik
Die Kitakrise ist eine Gefahr für die Zukunft unserer Gesellschaft
Immer öfter kann die Betreuung von Kindern nicht mehr garantiert werden. Die Krise hat System. Die gute Nachricht aber ist: Das lässt sich ändern
Elly Schlein: Die Linke Italiens hat ein neues, entschlossenes Gesicht
Bisher können die linken Parteien der rechten Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni wenig bis nichts entgegensetzen. Das soll sich jetzt ändern
Soziologe Philipp Staab: „Wir können die Welt höchstens reparieren“
Der Soziologe Philipp Staab sieht das Ende der Selbstentfaltung gekommen und damit eine Gesellschaft, die Anpassungsleistungen abverlangt. Ein Gespräch über Urlaubsflüge und den ausgetrockneten Rhein, Freiheit und Vergesellschaftung
Friedensplan: China will eine multipolare Welt jenseits der Hegemonien
Der Friedensplan der Regierung in Peking enthält neben prinzipiellen Positionen auch diplomatisches Spielmaterial, das in die Verhandlungen um einen Frieden einfließen sollte. Deutlich wird auch: China denkt bereits an die Welt von morgen
Keine Selfies aus Kiew: Viktor Orbán bleibt der EU einen Trip nach Kiew schuldig
Früher die „lustigste Baracke“ im Ostblock, ist das Land unter Viktor Orbán heute gleichermaßen auf Abstand zu Moskau, wie zu Brüssel bedacht. Auch von massiver Kritik lässt sich hier niemand beirren
Überfällig: Die Streitschrift „Mütter klagen an“ von Christina Mundlos
Ignoranz der Institutionen: Gericht und Jugendamt stehen bei Trennungen nach häuslicher Gewalt längst nicht immer aufseiten der Mütter. Ein Umstand, der mit „Mütter klagen an“ von Christina Mundlos in die Öffentlichkeit getragen wird
Debatte
Russische Kultur: Sollte sich das Gorki-Theater umbennen?
Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wird auch über die Sichtbarkeit der russischen Kultur gestritten. Soll man sie nicht weiter zeigen? Und: Wie weit soll die Solidarität mit den Angegriffenen gehen?
Auf in den Schützengraben? „Njet!“
Zeitenwendehälse: Prominente sind öffentlich bereit zum Wehrdienst – und bereuen ihre Verweigerung. Unser Autor Thomas Gesterkamp bleibt lieber Pazifist
Kultur
Autorin Antonia Baum: „Gut, am Ende steht dann der Herzinfarkt“
„Siegfried“ von Antonia Baum ist ein Familienroman. Die Erzählerin ist eine moderne, junge Frau, der eines Tages alles zu viel wird. Ein Gespräch über die Frage nach dem „männlichen Blick“, Geschlechterrollen und Rollenverhältnissen
Opernregisseur Dmitri Tcherniakov: Die große Desillusion
Demontierung des russischen Selbstbilds: Dmitri Tcherniakov inszeniert an der Bayerischen Staatsoper in München „Krieg und Frieden“. Um seinen Anspruch als Opernregisseur zu verstehen, sollte man 2001 in Russland anfangen
Deutsche Einheit: Halle ist fast überall
„Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“: Wo gebaut werden soll, ist mittlerweile geklärt. Viel wichtiger aber ist doch die Frage: Was soll es eigentlich leisten? Ein Vorschlag von Ilko-Sascha Kowalczuk
Rainald Goetz ist zurück: Keine Fäuste und ein Hallelujah
Rainald Goetz, einer der großen Chronisten der Gegenwart, fehlte zuletzt einigen Menschen im öffentlichen Diskurs. Jetzt ist er zurück: Bei einem Vortrag vor randvollem Haus verkündete er eine überraschende Wende
Trotz Kritik: Die Berlinale besticht mit ihrer Risikobereitschaft
Die Kritik an der Berlinale bricht nicht ab: Zu wenig Glamour, zu viel Nische. Dabei ist es gerade das Wagnis, das dieses Festival ausmacht
Kultur+
„Ventilator und Badethermometer fehlen“: Was das Kunstmuseum Bochum so im Keller fand
Inventur: Viele Museen wissen gar nicht, was in ihren Sammlungen so lagert. Das Kunstmuseum Bochum geht dieses Problem offensiv an – und holt für die Ausstellung „Ist im Keller noch Museum?“ einfach alles nach oben
Wandbilder aus der DDR: Die Gespenster der Vergangenheit
200 Metallplatten: Das Wandbild „Produktivkraft Mensch“ des Künstlers Hans-Hendrik Grimmling, das 1981 in der DDR für einen Chemieanlagenbau entstand, taucht jetzt in Leipzig an einem neuen Ort wieder auf. Und es ist nicht das einzige