Keine Selfies aus Kiew: Viktor Orbán bleibt der EU einen Trip nach Kiew schuldig

Ungarn Früher die „lustigste Baracke“ im Ostblock, ist das Land unter Viktor Orbán heute gleichermaßen auf Abstand zu Moskau, wie zu Brüssel bedacht. Auch von massiver Kritik lässt sich hier niemand beirren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2023
EU-Ratspräsident Charles Michel versucht beim Brüsseler Gipfel im Februar, Viktor Orbán und Wolodymyr Selenskyj ins Gespräch zu bringen
EU-Ratspräsident Charles Michel versucht beim Brüsseler Gipfel im Februar, Viktor Orbán und Wolodymyr Selenskyj ins Gespräch zu bringen

Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

„Wir haben unser Vaterland mit Blut verteidigt! Ruhm und Ehre der Armee! Russlands Herrlichkeit wird nie vergehen!“, schmettert der Chor des Budapester Opernhauses fortissimo zu triumphalen, klangvollen Orchesterakkorden. Die Worte sind nicht auf den Krieg in der Ukraine bezogen. Sie stammen aus der Oper Krieg und Frieden nach Leo Tolstois Roman über die napoleonische Invasion in Russland 1812. Anfang der 1940er Jahre adaptierte der sowjetische Komponist Sergej Prokofjew den Stoff unter dem Eindruck des deutschen Einmarschs in die Sowjetunion und der Verteidigung des Landes gegen die Nazi-Wehrmacht.

Ungarns Staatsoper, die eine Neuinszenierung des Werkes präsentiert, bemüht sich zu betonen, dass dieses Projekt lange vor Wladimir Putins Befehl zum Einmarsch in der