„Tár“ von Todd Fields: Vom Fall einer „Powerfrau“

Kino Ungewöhnliche Perspektive: „Tár“ von Todd Field ist der diesjährige Oscar-Kandidat. Mit einer grandiosen Cate Blanchett in der Rolle der Dirigentin Lydia Tár erzählt der Film vom fragilen Kartenhaus der Macht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2023
In sinnlich-verführerischen Bildern zeigt der Film, was es bedeutet, in der Position von Lydia Tár (Cate Blanchett) zu sein
In sinnlich-verführerischen Bildern zeigt der Film, was es bedeutet, in der Position von Lydia Tár (Cate Blanchett) zu sein

Foto: Focus Features

In der realen Welt gibt es nicht viele Frauen, die das erreicht haben, was der fiktiven Figur der Lydia Tár (Cate Blanchett) nachgesagt wird. Dass der Filmtitel ihren Nachnamen wie ein Markenzeichen behandelt – TÁR –, unterstreicht es. Und dann ist da die Liste ihrer Errungenschaften, die zu Beginn der Moderator eines Publikumsgesprächs vorliest, bevor sie selbst auf die Bühne kommt: Sie sei eine Schülerin von Leonard Bernstein gewesen, nun führe sie als erste Frau das Philharmonische Orchester in Berlin an, auf dem Weg dahin habe sie unzählige berühmte Orchester dirigiert, akademische Grade erworben, Frauen und Kolleginnen gefördert, und, und, und. So perfekt und geradezu bombastisch klingt diese Biografie, dass man sie für ein