Nationale Umnachtungen: Über Rassismus und Geschichtsklitterung in Russland und Israel

Meinung Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek denkt über bizarre Theorien und krasse Rassismen in Israel und Russland nach: Nur von einer kleinen Minderheit vertreten, strahlen sie doch in die Gesellschaft aus
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Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek
Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek

Foto: Leonhard Simon/picture alliance/SZ Photo

Wann immer der Gesellschaftsvertrag eines Landes zerbröselt, schafft das die Voraussetzungen für das Kursieren von Gerüchten und Absurditäten. Selbst wenn diese hanebüchen und offensichtlich unsinnig sind, können sie tief empfundenen Ängsten und Vorurteilen der Menschen Ausdruck verleihen.

So ist das heute in Russland, wo Sergei Markow, ein ehemaliger Berater von Präsident Wladimir Putin, gewarnt hat, dass die Ukraine „schwule Supersoldaten“ heranziehe, um Krieg gegen sein Land zu führen: „Militärtheoretiker und Historiker wissen, welche Armee in Griechenland die stärkste war, erinnert euch? Die Spartaner. Sie waren geeint durch eine homosexuelle Brüderschaft. Sie waren alle Homos. Das war die Politik ihrer Fü