Das Schöne an der Sache ist: Diesmal muss man mal gar nichts tun, sondern kann sich einfach zurücklehnen und sich das Spektakel ansehen. Eigentlich sollte die schwedische Download-Seite Pirate Bay in dieser Woche offline gehen. So hatte es ein Stockholmer Gericht beschlossen. Und für einen Moment sah es auch so aus, als bedeute das Urteil das Ende des Schatzkästchens voller umsonst verfügbarer Musik, Filme, Spiele und Programme. Am Montag zumindest war die Seite für einige Stunden nicht erreichbar. Doch das ist inzwischen Vergangenheit.
Nicht nur, dass die Seite selbst wieder zur Verfügung steht, inzwischen gibt es mehr als eine davon: Seitdem ein Unbekannter den Datenbestand der Seite zum Herunterladen anbot, tauchen im Netz immer mehr funktionsfähige Pirate-Bay-Klon-Seiten auf. Hoppla.
Kann schon sein, dass da jemand nicht bedacht hat, dass "herunterladen" im Netz nichts anderes bedeutet als kopieren, die Schließung nur eines Anbieters also vielleicht eine gewonnene Schlacht bedeutet, aber noch lange keinen gewonnenen Krieg. Dessen Verlauf ähnelt bisher dem Herumstochern einiger schwer bewaffneten Landsknechte in Heuhaufen, aus denen die Freibeuter längst entwischt ist.
Und die haben sich unterdessen unter das normale Volk gemischt, wie eine norwegische Studie herausgefunden hat. Demnach sind Menschen, die Musik illegal herunterladen zugleich die besten Käufer von Musik im Internet. Insofern müssten die Gedankenspiele der britischen Regierung, überführten Datenpiraten zur Strafe die Leitungen ins Internet zu kappen, bei der Musikindustrie eigentlich auf Widerstand stoßen. Aber im Eifer des Gefechts denkt es sich ja so schlecht.
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.