Kapitalismus ist auch nicht mehr das, was er mal war. Im Geburtsland des Ottomotors breitet sich eine neue Antriebs-Generation aus, und was tut die Automobilindustrie? Sie ruft nach dem Staat. Nicht dass sie mit dem Finger auf andere zeigen wolle, sagt die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller – um im selben Atemzug doch genau das zu tun: Es fehle nun einmal an Ladesäulen für die vielen schönen Elektroautos. „Gerade im öffentlichen Raum ist noch viel Luft nach oben. (…) Die Umsetzung muss sich jetzt jeder Bürgermeister und Landrat ganz oben auf die Agenda für die nächsten Jahre schreiben. Diese Aufgabe kann man nicht wegdelegieren.“
Hildegard Müller ist den Älteren noch als CDU-Politikerin und Staatsministerin im Kanzleramt von Angela Merkel in Erinnerung (2005 bis 2008). Ihr Parteifreund und Vorvorgänger an der VDA-Spitze, Matthias Wissmann, war von 1993 bis 1998 Verkehrsminister unter Helmut Kohl.
Das muss nicht heißen, dass die Politik der Union mit den Wünschen und Interessen der Branche immer hundertprozentig übereinstimmt. Aber die klimapolitischen Bremsmanöver der Regierung Merkel, etwa bei der Verschärfung europäischer Abgas-Grenzwerte, sprechen eine deutliche Sprache. Wer sie nicht vergessen hat, muss sich schon Mühe geben, um zu übersehen, dass die Industrie die Vertretung ihrer Interessen hier und da erfolgreich „wegdelegiert“ hat. Und zwar an die Regierung.
So ging es Jahr für Jahr, Monat für Monat, und Armin Laschet qualifizierte sich für den CDU-Vorsitz mit dem alten Scheinwiderspruch zwischen Klimaschutz und Wohlstand: „Ja, wir wollen die Klimaschutzziele einhalten, aber wir müssen auch über Industriearbeitsplätze in Deutschland reden.“ Womit, geschickt „veredelt“ durch das Arbeitsplatz-Argument, nichts anderes gemeint war als dies: Die Priorität für das Klima findet ihre Grenzen an den alten, klimaschädlichen Wirtschafts- und Arbeitsstrukturen.
Wobei, um das vorwegzunehmen, gerade der Missbrauch des Arbeitsplatz-Arguments den vielleicht zynischsten Aspekt darstellt: Den Menschen, die heute Verbrennungsmotoren zusammenbauen, ist gerade nicht geholfen, wenn ihnen das leere Versprechen gemacht wird, es könne noch länger so weitergehen. Das lenkt nur ab von der schwierigen, aber unumgänglichen Aufgabe, für auskömmliche Arbeit in einer klimafreundlichen Wirtschaft zu sorgen. Diese Aufgabe erfordert sicher mehr an Selbstbestimmung der Beschäftigten, gewerkschaftlicher Macht und Umverteilung von Reichtum, als ein Armin Laschet jemals freiwillig zulassen würde.
Vergesst die fossile Industrie
Während also die CDU und ihr Kandidat wie gewohnt auf der Bremse standen, schossen die Grünen mit ihrem wesentlich eindeutigeren Bekenntnis zum Klimaschutz durch die Decke. Die Konstellation im Wahlkampf war damit einigermaßen klar: Schwarz gegen Grün, Industriestandort gegen klimafreundlich modernisierten Kapitalismus, „marktwirtschaftliche Instrumente“ gegen staatliche Eingriffe bis hin zu – Annalena Baerbock wagte das Wort sogar auszusprechen – „Verboten“.
Aber nun geschah Unfassbares: Das Bundesverfassungsgericht nahm die politische Praxis, die aus dem hinhaltenden Widerstand der fossilen Fraktion entstand, nach allen Regeln der Kunst auseinander. Der Ende April gefasste Beschluss zum Klimaschutzgesetz lässt sich in seinem grundsätzlichen Gehalt nur als höchstrichterliches Bekenntnis zum entgegengesetzten Ansatz lesen: Die Rettung des Weltklimas und der Erhalt fossiler Industrien sind nicht etwa zwei gleichwertige Ziele, die miteinander austariert werden müssen. Nein, der Klimaschutz und mit ihm die Verhinderung einer globalen Katastrophe hat eindeutig Priorität. Und zwar auch dann, wenn der gute alte „Industriestandort“ dafür schneller und radikaler umgewandelt werden muss, als die mehr oder weniger faulen Kompromisse einer großen Koalition das bisher vorgesehen haben.
Vom Tag des Karlsruher Beschlusses an war so viel über eilige Verschärfungen der Klimaziele zu lesen, dass fast der Eindruck entstehen konnte, die scheidende Merkel-Regierung inklusive CDU und CSU habe die Notwendigkeit dieses Paradigmenwechsels nun endlich erkannt. Innerhalb von Tagen waren die Ziele für die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen ambitionierter geworden, zu einer schneller zu erreichenden „Klimaneutralität“ und zum Komplett-Umstieg auf erneuerbare Energien bekannten sich wortreich alle Parteien außer der AfD. Mit Blick auf den 26. September war der Trend gesetzt: Wahlkampf in Grün.
So sieht es zumindest an der Oberfläche aus. Es wäre allerdings ein großer Fehler, daraus nun auf die große Einigkeit zu schließen. Und mindestens ebenso verfehlt wäre es zu glauben, dass entschiedenem Klimaschutz durch eine schwarz-grüne oder grün-schwarze Regierung mit all den neuen Bekenntnissen der Weg geebnet wäre. Die zentralen Kontroversen nämlich, so sehr sie hinter der gemeinsamen Klimaschutz-Rhetorik zu verschwinden scheinen, stehen weiter auf der Tagesordnung. Sollten sie zumindest.
Zugespitzt lässt sich das Spektrum der politischen Ansätze auf eine Entscheidung zwischen zwei Fragen reduzieren. Entweder: Wie viel Kapitalismus verträgt das Klima? Oder: Wie viel Klimaschutz verträgt der Kapitalismus?
Wer für einen Moment geglaubt haben mag, ein Armin Laschet habe sich vom Anhänger der zweiten Frage zum Klimapolitiker gewandelt, wurde vom CDU-Vorsitzenden selbst spätestens am Sonntagabend eines Schlechteren belehrt. Bei Anne Will nährte er mit längst bekannten Tönen erneut die Illusion, Klimaneutralität sei ohne Abschied vom klassischen Industriestandort zu erreichen: „Ich will Deutschland zu einem klimaneutralen Industrieland machen. Das heißt aber auf Deutsch: Ich will auch noch eine Stahlindustrie haben.“
Nun lässt sich lange darüber streiten, ob eine Stahlindustrie auf Wasserstoffbasis, wie Armin Laschet sie erwähnte, vielleicht tatsächlich irgendwann funktionieren könnte. Aber hinter der Parole vom Industrieland steckt in Wahrheit der Kern der Auseinandersetzung, die einen leidenschaftlichen Wahlkampf tatsächlich lohnen würde.
Wollen wir die Stahlindustrie fossil weiterwirtschaften lassen, bis die Wasserstofftechnik reif ist? Wollen wir Verbrennungsmotoren verkaufen, bis die deutsche Autolust ganz von selbst mit Elektroantrieb gestillt werden kann? Besteht der Preis für Wohlstand unausweichlich darin, bis auf Weiteres Arbeit auf Kosten des Klimas anzubieten? Können wir wirklich erst 2038 aus der Kohle aussteigen, weil wir unfähig sind, für die Beschäftigten attraktive Alternativen zu finden? Würden Laschet, Lindner und andere plötzlich von Ehrlichkeitsanfällen heimgesucht – sie würden alle diese Fragen mit Ja beantworten. Und umgekehrt: Wenn Grüne, SPD und Linke ihre programmatischen Bekenntnisse zur Priorität des Klimaschutzes ernst meinen, kann ihre Antwort natürlich nur lauten: Nein.
Das allerdings hat Folgen, über die im Wahlkampf viel offensiver zu streiten wäre, als sich das bisher abgezeichnet hat. Dass das Nein zum „Weiter so“ nur dann überzeugen kann, wenn die Konturen eines sozialverträglichen Umbaus erkennbar werden, dürfte den Grünen ebenso klar sein wie der SPD und der Linkspartei. Aber sind sie wirklich für den Moment gerüstet, in dem das marktliberale Lager so richtig in die Offensive geht, womöglich in verräterischer Einstimmigkeit mit einem ökologisch kurzsichtigen Dogmatismus bei Teilen der Linken?
Probleme benennen
Dieser Moment zeichnet sich ja längst ab. Die Texte über Klimaschutz als Hobby einer „Lifestyle-Linken“, die sich höhere Strom- oder Spritpreise locker leisten kann und vom Abbau der Industriearbeitsplätze in ihrem Altbau-Homeoffice unberührt bleibt, werden immer weiter fortgeschrieben. Ein informelles Bündnis aus Kapital und Klassenkampf-Dogmatismus droht den Klimaschutz ausgerechnet daran scheitern zu lassen, dass es sich der sozialen Frage bedient.
Dagegen gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen. Die eine besteht darin, die sozialen Folgen des Umbaus, die es ja ohne Zweifel tatsächlich gibt, zu verschweigen oder zumindest mit nebulöser Rhetorik zu kaschieren. Das ist die Richtung, in die die Grünen in ihrem Bedürfnis nach allgemeiner Bündnisfähigkeit abzudriften drohen. Die zweite Vorgehensweise wäre zwar nicht risikofrei, aber am Ende vielleicht erfolgversprechender: die Offensive.
Offensive, das heißt, den notwendigen Umbau in allen Aspekten offen zu benennen und nicht als negative Begleiterscheinung des Klimaschutzes, sondern als die große Chance zu verstehen, die er tatsächlich darstellt. Da ginge es um die Frage, wer die Schaffung gut bezahlter Jobs in ökologisch verträglichen Branchen, in der Bildung oder im Gesundheitswesen bezahlt. Es ginge um eine verlässliche soziale Absicherung der prekären Jobs, die im Wildwuchs der neuen Plattform-Ökonomie entstanden sind. Es ginge um eine öffentliche Daseinsvorsorge zum Beispiel bei Gesundheit und Mobilität, die für alle gleichermaßen einen barrierefreien Zugang böte. Es ginge um ein Steuersystem, das erkennbar und wirksam von oben nach unten umverteilt. Um eine Finanzierung des Klimaschutzes, die die Lasten gerecht verteilt. Und vieles andere mehr.
In den Programmen von Grünen, SPD und Linken gibt es dazu einiges zu lesen. Aber in der breiten Öffentlichkeit wirkt es so, als wolle niemand das Fass allzu weit aufmachen. Die Grünen schielen zu sehr auf Wählerschichten, die mit der sozialen Frage eher weniger zu tun haben. Die SPD will wenigstens in der klassischen Industriearbeiterschaft, soweit noch vorhanden, ein paar Punkte machen. Und die Linke begeht den Fehler, aus der eigentlich notwendigen Verbindung der ökologischen mit der sozialen Frage einen innerparteilich ausgetragenen Widerspruch zu machen.
Alle drei potenziellen Koalitionsparteien eines grün-rot-roten Bündnisses haben sich den öko-sozialen Umbau prinzipiell auf die Fahnen geschrieben. Aber zu einer eindeutig kontroversen Haltung gegenüber denjenigen, die den Klimaschutz am kapitalistischen Status quo enden lassen wollen, reicht es bisher nicht. Es wäre wenig gewonnen für das Klima, wenn die grundlegenden Unterschiede in einem Wahlkampf pauschaler grüner Bekenntnisse untergingen.
Kommentare 95
Nunja – die fehlende »rote Offensive« (im Sinn einer politisch un[ter]vertretenen Sozialen Frage) dekliniert der Beitrag ja erfolgreich um: zu einer von Arbeitsplätzen in den fossilen Industrien, um die sich Union und involvierte Unternehmen – dem Impetus des Beitragsschreibers zufolge: leider – leidlich kümmern. Richtig und dem Beitragsinhalt entsprechend müßte die Überschrift eher lauten:
»Die grüne Offensive ist da – aber leider gibt es noch eine rote«
Ein bißchen ist das argumentatives Hütchenspiel. Entsprechend macht es wenig Freude, auf die anskizzierte Nicht-Umsetzung grüner Ziele (seitens Schwarzer sowie schwarzgefärbter Lobbyisten) argumentativ einzugehen. Machen wir es trotzdem einfach: Ja. Ja. Ja. Union und Autoindustrie bremsen den Umstieg auf Nachhaltig beziehungsweise Elektro aus. Jede(r), der oder die diesen Umrüstungsschritt praktisch vollzieht, kann – von der Lieferung, bei der DDR-Nostalgie aufkommt, über nicht vorhandene Technik-Logistik bis hin zu Mondpreisen beim Aufladen – Klagelieder darüber anstimmen.
Nur die Farbe Rot schimmert im Beitrag nirgends auf. Es sei denn, man nimmt »Rot« als Synonym für »noch mehr Grün«. Weil mehr Grün bei den Grünen kaum noch geht (es sei denn, man bezieht die Position von FFF oder anderen Gruppen aus der Klimabewegung, was der Beitrag allerdings nicht tut), kann sich die Forderung »SEID MEHR GRÜN!« (anstatt Rot) nur an die Adresse von SPD und Linkspartei richten. Taktisch-strategisch kann man eine solche Aufforderung stark in Frage stellen: Für die genannten Parteien wäre dies der wahlstimmentechnische »Highway to Hell«. Selbst bei Gelingen (wovon kaum auszugehen ist) führte »mehr Grün« bei Hell- und Dunkelrot lediglich zu weniger Stimmen für die Grünen – also einer Stimmen-Umverteilung im linksreformistischen Gesamtlager.
Im Sinn originärer sozialer Anliegen (also: »Rot«) könnte man darüber hinaus fragen, wo sich diese besondere soziale Programmatik bei (Klassisch)-»Rot« zeigt. In der Summe ist es doch so dass Grün – von der abseits stehenden Linkspartei mal abgesehen – derzeit die meisten Rot-Anteile enthält und Hellrot (= SPD) sich mit der Frage (respektive ihren Hauptinhalten Hartz 4, Gesundheits- und Rentensystem) eher schwertut. Frage so: Soll »Rot« – nach Dafürhalten des Beitragsautors – vollständig »gecancelt« werden?
Grünkohl anstatt der versprochenen Schaschliksauce? Ich kann die hinter dem Beitrags steckenden Gedanken nicht lesen. Aber in der Summe liest es sich so.
Sehr gut, Stephan Hebel, sehrrr guutt,
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Deutschland im Mai.
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Ein Blick in die Schlafzimmer am frühen Morgen.
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Die SPD träumt und verschläft:
https://www.youtube.com/watch?v=HUhwJJxpFGY
Abschied von der Steinkohle.
... der Vorstand schnarcht, dreht sich noch eine Runde um.
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Annalena Baerbock träumt:
https://www.youtube.com/watch?v=Bcjb35gYiXw
Heute hier, morgen dort.
... Daniel setzt das Teewasser auf.
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Sahra Wagenknecht träumt:
https://www.youtube.com/watch?v=JiZyPbUkgA4
Heute hier, morgen dort.
... Oskar schlummert, es ist ja noch früh.
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Trotz alledem.
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Passt zusammen.
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Guten Morgen Deutschland. Aufgewacht!
Auskömmliche Arbeit - Selbstbestimmung - Umverteilung!
Klima wir lassen dich nicht im Stich.
So machen "Wir" das.
Das steht dann mal aufm' Wahlplakat.
Sir Attenborough und Prof. Rockström zeigen den GRÜNEN und uns den Weg auf, den es zu beschreiten gilt. Mit den Worten Hebels:
"Offensive, das heißt, den notwendigen Umbau in allen Aspekten offen zu benennen und nicht als negative Begleiterscheinung des Klimaschutzes, sondern als die große Chance zu verstehen, die er tatsächlich darstellt."
Der nachverlinkte Film nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise zu den neun planetarischen Grenzen, die die Menschheit einhalten muss – nicht nur um die Stabilität unseres Planeten, sondern auch um die Zukunft der Menschheit auf diesem zu garantieren. Dazu bietet die Doku Lösungen an, welche die Menschheit jetzt umsetzen kann und muss, wenn sie das System Erde schützen will.
Sir David Attenborough Presents:
Breaking Boundaries: The Science of Our Planet | Doc Preview - ca. 10 Minuten Dauer
https://www.youtube.com/watch?v=2Jq23mSDh9U
Rockström (Wissenschaftlicher Leiter PIK) geht anfangs auf das Holozän ein, Jahrtausende, in denen die Temperatur kaum schwankte und die Erde - als Lebensgrundlage von Flora und Fauna - im Gleichgewicht war.
Letzteres ist durch die bekannten Eingriffe des homo oeconomicus aus dem Lot geraten.
Es gilt daher, grundlegend den Homo sustinens in die Parlamente zu wählen und durch die rasche Anpassung unsereres Lebensstils auch als solcher zu handeln.
Diese Erkenntnis schließt aus Gründen der Logik eine Koalition GRÜN/SCHWARZ aus.
Nachdem zu Recht Hebel eine Umverteilung von OBEN nach Unten verlangt (nach Jahrzehnten der von UNTEN nach OBEN), um den unwiderruflich einzuschlagenden Pfad der Nachhaltigkeit sozial zu begleiten, bleibt auch die FDP außen vor, da sich Lindner und Co. jüngst gegen jegliche Steuererhöhung wandte.
Die Politik in Berlin kann sich keine Fehl-Koalition mehr leisten, es bleiben 7 bis 8 Jahre, den Dampfer umzusteuern.
Von daher sollte iSv Hebel bei den GRÜNEN Wissen und Mut bestehen, in die OFFENSIVE zu gehen. Und den Menschen, die laut Söder der Politik 10 Jahre voraus sind, etwas zuzutrauen.
Vertrauen entsteht durch Transparenz. Glaubwürdigkeit dadurch, dass man tut was sagt. Legitimität adelt das Unterfangen. So kommen wir aus einen GRÜNEN ZWEIG.
Du könntest aber langsam auch mal mehr differenzieren. Die Kritik der Alt-Linken an der grünlinken und grün-schwarzen Position sind insofern richtig, als es sich in vielen Fällen um eine oberflächliche Schicki-Einstellung handelt, die immer das Gute will, aber bei einer leichten Delle in der eigenen Komfortzone sofort „Trauma“ und „Missbrauch“ schreit.
Die Schwäche der Alt-Linken ist jedoch, dass sie mit ihrer Kritik vernebelt, dass ihr eigenes Argument ironischerweise nicht über die Forderung nach mehr Konsum für die bislang Unterprivilegierten hinaus kommt. Die Geschickteren formulieren das natürlich so um, dass es nicht sofort merkt, aber man muss den Menschen irgendwann man erzählen, dass eine Ausweitung des Konsums, nach dem bisherigen Muster, ein kollektiver Selbstmord- und persönlicher Egotrip ist.
Was grün und rot in der besten Variante bedeuten kann und muss, ist die Vereinigung von ökologischer Nachhaltigkeit und mehr Wohlstand für alle. Warum aber sollten mehr Wohlstand, mehr Zufriedenheit, mehr Sinn im Leben und so weiter nun ausgerechnet über den Weg hergestellt werden, auf dem sich oft genug zeigt, dass er gerade nicht zu Wohlstand und Zufriedenheit führt, nämlich durch immer mehr Konsum?
Konsum stopft, oft nur für Sekunden, die innere Leere, die durch einen Mangel an Sinn und Zufriedenheit überhaupt erst entstanden ist. Dass alle Probleme automatisch verschwinden, wenn man nur genügend Geld hat, ist ein Mythos. Die einen glauben dran, weil sie meinen, sie hätten noch nicht genug davon, die anderen wollen nicht zugeben, dass ihr Lebensansatz oft gescheitert ist, obwohl sie ihr Ziel, ausreichend Geld zu haben, längst erreicht haben, Dann erst treten nämlich die sonstigen Mangelzustände ins Bewusstsein, wenn man sich nicht mehr klammheimlich oder offen einreden kann, dass man sich alles, was man braucht zu Not kaufen kann.
Das soll kein Argument sein, die Armen weiter arm zu halten, nicht einmal Reichtum zu verdammen, es soll heißen, dass wir Wohlstand anders definieren müssen und dazu gehört erst mal die Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes. Die Menschen waren auch vor Corona gereizt und aggressiv, kurz und gut, es geht und einfach nicht besonders gut und für die meisten heißt es, inmitten von Wohlstand geht es uns nicht gut. Wohlbefinden und Geld oder Konsummöglichkeiten korrelieren ein bisschen, aber nicht sehr stark.
Die Alt-Linke sollte sich also mal überlegen, was sie selbst, über die Ausweitung des Konsums für die Armen und über die Funktion des Anwalts für die Armen, für die man dann ganz viel Verständnis hat, die man aber politisch auch braucht, noch anzubieten hat. Die prekären Schichten wählen entweder gar nicht mehr oder verstärkt rechts.
Für die Schicki-Fraktion habe ich nichts übrig, als Integraler ärgert man sich über moralisierende Borniertheit, gepaart mit narzisstischer Oberflächlichkeit. Aber wenn man Wohlstand und Zufriedenheit ernsthaft anstrebt, ist die Integration von Zielen, Sinn, Oasen, wo man zu sich finden kann, das Bewusstsein für die Gemeinschaft etwas Gutes tun und von ihr anerkannt zu sein und so vieles mehr, ein zentraler Baustein für das eigene Wohlbefinden.
" ... dass nichts bleibt wie es war ... "
Wohlan!
Hinzuzufügen wäre: Der Öko mit wenig materiellen Sorgen kann sich recht kommod sorgen um Sinn-Defizite, welche sich mit Konsum nicht decken lassen. In den Sphären, in denen der Monat 10, 20 oder gar mehr Tage zuviel hat für das Kleingeld im Portemonaie, sieht das schon ganz anders aus.
Darüber hinaus geht es im Beitrag gar nicht darum. Vom eigentlichen Beitragsthema her könnte man hier eine wahre Öko- und Klimaschutz-Orgie abfeiern frei nach dem Motto: »Scheiss’ auf die Massen, scheiss’ auf die Klasse«. Herr Hebel hat nur – aus welchem Grund auch immer – vermeint, seinem Öko-Thema eine rote Überlackierung verpassen zu müssen. Das habe ich in meinem Kommentar mokiert. Und das nicht mal aus dem Grund, weil ich ein derartiges Ansinnen für fehlintendiert hielte (tue ich zwar, tut im konkreten Fall jedoch wenig zur Sache). Der Argumentations-String passt schlichtweg nicht: Entweder müssen die Roten (noch) mehr grün werden – dann ist der Headline-Teil hinter dem Bindestrich eine Fehlinformation, ein Hoax. Oder aber er will sagen, dass Grün sowieso das neue Rot ist – dann ergibt der Zusatz erst recht keinen Sinn.
Über den Rest debattieren wir bei Gelegenheit bei einer Tasse Jasmin-Tee (wobei ich persönlich einen Espresso direkt aus der Maschine favorisieren würde). Wobei ich die übliche Vorwarnung wie immer vorausschicken möchte: die, dass ich nicht mal ein leidlicher Philosoph bin.
„Der Öko mit wenig materiellen Sorgen kann sich recht kommod sorgen um Sinn-Defizite, welche sich mit Konsum nicht decken lassen.“
Nein, damit willst Du nur ein Feindbild kreieren und/oder aufrecht erhalten. Sinn im Leben ist gerade für die Unterprivilegierten wichtig. Das ist kein Thema, was dann irgendwan auch mal dran kommt, es es fundamental für unser Selbstbild.
„Über den Rest debattieren wir bei Gelegenheit bei einer Tasse Jasmin-Tee (wobei ich persönlich einen Espresso direkt aus der Maschine favorisieren würde). Wobei ich die übliche Vorwarnung wie immer vorausschicken möchte: die, dass ich nicht mal ein leidlicher Philosoph bin.“
Da brauchst Du kein Philosophe zu sein, es geht ganz ohne:
Die Schickis haben gelernt, sich um sich und ihre Bedürfnisse zu kümmern. Die stehen nicht nur am Bistrotischchen und schlürfen Sekt, sondern machen ihre Yoga-Kurse und kümmern sich um ihre sämltichen Dysbalancen. Das ist gut und richtig! Ihr Fehler ist, dass dies zu mehr als 98% ihre Aufmerksamkeit einnimmt. Sie haben dabei vergessen, auch die Bedürfnisse anderer ernst und wichtig zu nehmen.
Nun könnte man, wenn man hartgesottener Egoist ist, sagen: Solange es mir auch damit gut geht … mir doch egal, was mit den anderen ist.
Dummerweise führt das Köcheln im eigenen narzisstischen Saft aber eben nicht zu mehr Glück, denn die nur für mich gemachte Versorgungseinheit Welt, mit ihren nur für mich gemachten Dienstboten, den Mitmenschen, können an der dem Narzissmus inhärenten Forderung nach immer mehr Perfektionismus, sowie an der immer zu findenden Gier und dem Neid nur scheitern.
Die Lösung ist einfach, aber im Westen haben wir sie zu wenig trainiert und wir wollen sie auch nicht begreifen, jeder aus etwas anderen ideologischen Gründen: Wenn du zufrieden werden willst, kümmere dich um andere und bringe die Welt um dich herum in Ordnung. Das spricht gegen den Narzissmus der Wohlstandspunzen, gegen die Ideen, dass an erster Stelle Konsum glücklich macht und es spricht gegen einen funktionalistischen Umgang mit Welt, die ihn uns unser naturwissenschaftliches Weltbild verkündet.
Ich geh da mal anders an dies Thema Klima ran.
Anthropozän und ja, alles was da aufgeführt wird an Beispielen, wie der Mensch die Erde Wirtschaftshistorisch gestaltet, was wir ja zu unserem Wohlstand benötigen, benötigt Energie, Ressourcen und neu Bauvorhaben, damit auch der eigene wachsende Geldkreislauf weiter mit unseren Bedürfnissen anwachsen kann, um sich seinen Wohlstand zu kaufen und Lösungen die von der glorreichen Wissenschaft gezeigt werden, sind auch immer im gleichen gewohnten denken verankert, wie dass eine Roboterbienenarmee die Lösung für die Bestäubung wäre und ja das benötigt auch wieder mehr an Energie, Rohstoffen und umweltschädlicher Arbeit.
Also gibt es nirgendwo ein umdenken, wie bei den Religionen.
Ein Kopfwunder zu einer anderen Art von Lebensführung wird nicht entstehen können, da ja alle Köpfe auf Erden gleichzeitig in eine andere Richtung denken müssten und wie soll das bitteschön gehen?
Ach ja ein Chip im Kopf, oder sind es Spikes die unsere Träume beeinflussen sollen, so das über das geträumte unbewusst die richtigen neuen denkbaren Muster und Bewegungen bei der gesamten Welt-Erden-Bevölkerung entstehen können, ohne das Konflikte entstehen und Religionen dadurch unbrauchbar werden, um uns in eine grüne paradiesische Welt hinein zu führen!?.
Alter*innen, dass ist Zombiehaftes leben, genauso wie dass mit dem selbstverursachten Selbstmord Tendenzen, bei einem weiter so.
Und jetzt bitte ich alle, fröhlich mit einem Duchenne-Lächeln zum erneuten tanzen aufzufordern, wenn die Kultur ja wieder so weitergeführt wird, wie sie vor Corona schon Harmonie, uns mit Ihren Emotionen falsch psychisch erregt mit Applaus einzaubern will.
P.S.: Die Roboterbienenarmee wird es schon wieder richten.
"Die Texte über Klimaschutz als Hobby einer „Lifestyle-Linken“, die sich höhere Strom- oder Spritpreise locker leisten kann und vom Abbau der Industriearbeitsplätze in ihrem Altbau-Homeoffice unberührt bleibt, werden immer weiter fortgeschrieben."
-> Das ist nur so lange heuchlerisch, solange es beim GRÜNEN "machen wir alles mit Preisen zum Luxus, das wird schon genügen" bleibt.
Aka: Wer braucht Systemwandel und umdenken, das über Flugscham hinaus geht und ein Ender der Globalisierung fordert, wenn wir einfach die CO2 Steuern erhöhen können ?...Easy deal. Das stört dann ja das gehobene Bildungsbürgertum, welches die Grünen wählt nicht.
"Ein informelles Bündnis aus Kapital und Klassenkampf-Dogmatismus droht den Klimaschutz ausgerechnet daran scheitern zu lassen, dass es sich der sozialen Frage bedient."
-> Das Kapital, braucht den Umweg über die soziale Frage doch gar nicht um nichts zu tun! Da reicht doch das ewige Mantra von den "Arbeitsplätzen" und "Wachstum". Wie auch von Laschet gerade wieder vorgekaut.
Wenn sich jemand von LINKS hinstellt und sagt dass ohne die soziale Frage anzugehen, Klimawandel gesamtgesellschaftlich nicht aufzuhalten ist, dann hilft der damit nicht "dem Kapital"! Im Gegenteil reicht sein Blick einfach weiter, d.h. über ein bischen "grünes Wachstum" und CO2 Steuern hinaus.
es wird schlimmer, wenn die grünen sprühen:
"denk nach, idiot!"
Links winken und geradeaus weiter fahren?! Die Wahlkampfrhetorik ist ja angesagt. Worte und Taten aber korrelieren bei der SPD inhaltlich nicht miteinander!
So war es Ende 2020 beim Streit um den Klimaschutz im Berliner Senat (Rot-Rot-Grün). SPD stoppte Abstimmung über Klimapaket. Der regierende Bürgermeister von Berlin, Herr Müller hat sein Veto eingelegt. Die Grünen und die Linke waren empört!
https://www.tagesspiegel.de/berlin/naechste-niederlage-fuer-regine-guenther-spd-stoppt-abstimmung-ueber-klimapaket-im-berliner-senat/26167466.html
Genau dieselbe Vorgehensweise hat zudem dazu geführt, dass die SPD die eigene Marke/das eigene Produkt/den Namen “Mietendeckel” eigennützig in Berlin herausbringen wollte, kam es letztlich zum Scheitern vor dem Bundesverfassungsgericht. Vor dem Mietendeckel waren auch andere Konzepte - auch von der LInkspartei vorgeschlagen - im Gespräch.
Welche Vorgehensweise ist gemeint?
Wenn”der Koalitionspartner” SPD in Berlin sieht, dass die Grünen oder die Linke ganz oben im Umfragen stehen, dann kommt es zu Blockaden, Gegenhaltungen und peinlichen Auftritten in der Presse wie bspw. gegen Frau Lompscher zu den Zeiten des Mietendeckels z.B. taz berichtete.
würden Sie sich durch solche sprays als betroffen empfinden?
Ich lese den Hebel-Artikel als Plädoyer für eine links-grüne Politikwende. Nicht nur die Kommentare im Forum zeigen überdeutlich, wie schwierig das werden könnte. Herr Habeck verlangt weit im Vorfeld ein Bekenntnis der Linken zur Nato (!), Frau Wagenknecht verteufelt die "Lifestyle-Linken" und Herr Scholz verheddert sich im Cum-Ex-Sumpf. CDU und FDP als im Kern neoliberale Parteien haben eigentlich komplett abgewirtschaftet - und was macht das "linke Lager" daraus? Es verzettelt sich in Identitätsdebatten, denen Hartz 4-Empfänger und prekär Beschäftigte nur fassungslos und abwinkend zusehen, wenn sie es denn überhaupt wahrnehmen. So reden wir in unserer von Corona erschöpften Gesellschaft munter aneinander vorbei, während die Wirtschaftslobby zusammen mit dem Springer-Konzern tatkräftig an der Desinformationskampagne gegen das drohende Grün-Rot-Rot arbeitet. Herr Hebel hat aber wohl Recht: Die Grünen (immer vorausgesetzt, die Hype hält bis Ende September) müssten im ureigensten Interesse ehrlicher auf ein Bündnis mit Rot-Rot setzen. Mit der Laschet-CDU (Grün-Schwarz) und der Lindner-FDP (Ampel) wird das nichts.
Ist ROT-ROT-GRÜN überhaupt noch eine ernst zu nehmende Option?
Berlin:
Die Grünen liegen laut einer Civey-Umfrage zehn Punkte vor der SPD, die CDU folgt auf Platz drei. Gleichzeitig sind 70 Prozent unzufrieden mit Rot-Rot-Grün.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/cdu-rutscht-ab-spd-bleibt-stabil-berliner-gruene-liegen-bei-27-prozent-und-bauen-ihren-vorsprung-aus/27196176.html
Bund:
Die Grünen und die SPD haben als Bedingung die Nato Zustimmung von der Linkspartei verlangt. Aus dieser Sicht ist diese Konstellation nicht möglich.
Was will das Volk noch?
Nach einer aktuellen und repräsentativen Umfrage die die Stiftung vom Demoskopie-Institut Allensbach im Auftrag von der Bertelsmann Stiftung durchgeführt hat, wünschen sich 61,5 % der Befragten Wechsel der Bundesregierung.
=> Die große Koalition ist abgewählt.
Wenn R-R-G und Große Koalition nicht mehr erwünscht sind; wer bei R2G ist eigentlich die falsche Determinante in dieser Gleichung:
Rot + Rot + Grün = Zufriedenheit > 50%?
SPD erscheint ja 2 Mal (1*im Bund und noch ein Mal im Land Berlin). Auch wenn hier Bund und Land als homogene Güter (2 Äpfel, nicht Äpfel und Birnen) verglichen werden. Somit wird die SPD immer mehr zu einem Störfaktor.
Selbst Frau Wagenknecht hat sich kürzlich wie folgt geäußert:
"Die SPD vertritt in ihrem Wahlprogramm tatsächlich eine Reihe linker Positionen. Aber wer traut ausgerechnet Olaf Scholz tatsächlich zu, den Mindestlohn relevant zu erhöhen oder sich mit mächtigen Wirtschaftslobbys anzulegen? In der realen Politik hat sich bislang jedenfalls nicht viel nach links bewegt. Und für mich ist es definitiv nicht links, wenn man einen honorigen Mann wie Wolfgang Thierse verprügelt."
Mit Ihren Aussagen trifft Frau Wagenknecht auf eine hoch repräsentative und signifikante Analyse der SPD nach einer Bundestagswahl. Kernaussagen daraus:
- Die meisten Menschen glauben der SPD nicht, dass sie die soziale Gerechtigkeit umsetzen kann bzw. dazu fähig ist,
- Es wird auch stark bemängelt, dass die SPD es selbst nicht weiss, was soziale Gerechtigkeit ist bzw. was Wählerinnen und Wähler bei sozialen Fragen wirklich wollen.
In der Bevölkerung gibt es zudem weit verbreitete Gedichte und Floskeln dazu:
"Wer hat das deutsche Volk verraten? (Frage)"
Antwort: ..!
Sie haben das Dilemma ganz gut beschrieben. "Links der Mitte" zerfleischt sich wieder mal selbst, arbeitet sich an Identitätsdebatten ab und bekommt die mitlerweile desillusionierten Massen (wen wundert es) selbst während Corona nicht mobilisiert. Während sich ein Großteil der Grünen vorbereitet, sich ins gemachte Bett der CDU zu legen. Da spricht man auch der Linken gern Regierungsfähigkeit ab, wohingegen der Union natürlich kein Haar gekrümmt wird....
"Die Grünen...müssten im ureigensten Interesse ehrlicher auf ein Bündnis mit Rot-Rot setzen."
Tja... wenn sie es denn ehrlich meinen würden mit ihren Plänen, würden die erkennen dass zwischen schwarzem und grünem Wahlprogramm Welten liegen.
Mit Verlaub, bitte.
... Links von Schwarz.
“Zerfleischung” ist eine historisch-propagandistische Terminologie des rechten Bürgertums, die oft benutzt wird, um die Linke zu diffamieren, und eine irgendwie geartete Harmonie in den eigenen Reihen vorzutäuschen.
„Zerfleischung“ ist keine valide politische Kategorie unter den gegenwärtigen Bedingungen der Linken in Deutschland.
Unterschiedliche linke Personen und Gruppierungen habe unterschiedliche Meinungen.
Das ist alles.
Und das ist vollkommen in Ordnung.
… raus aus dem CDU/CSU-Staat mit GroKo-Geist, darauf kommt es an.
-
Und wo’s stimmt: Zerfleischung - siehe Produktionsprozess und Arbeitsbedingungen bei Tönnies…
Wenn man das derzeitige Weltwirtschaftssystem als dominierende Weltreligion begreift, bleibt die Gretchen-Frage:
Wie schaffen wir es, den real existierenden Kapitalismus, die Ausbeutung von Natur, Mensch und Tier, unter Beibehaltung des Rüstungswahns, mit "irgendwie alternativen" Energien fortzusetzen.
"Wie schaffen wir es, den real existierenden Kapitalismus, die Ausbeutung von Natur, Mensch und Tier, unter Beibehaltung des Rüstungswahns, mit "irgendwie alternativen" Energien fortzusetzen."
Sehr gut formuliert! Das funktioniert natürlich nicht.
Und RRG ist übrigens auch völlig unrealistisch. Die Grünen streben das definitiv schon lange nicht mehr an.
Man kann nur auf eine stärkere außerparlamentarische Opposition hoffen, v.a. durch FfF. Und auf den totalen Zusammenbruch des Kaputtalismus aus sich heraus. Möglicherweise stehen wir kurz davor, auch wenn diese Prognose nicht gerade neu ist.
Ich habe Ihren Beitrag gerne gelesen. Meine Gespräche- auch auf Arbeit- sind geprägt von
- Grüne-nicht wählbar keine Nähe zur ebend unteren Kaste und den Meisten ist es egal NATO hin oder her
- LINKE- wollen auch nur an die Futtertröge und dann dieser Mist in Berlin mit dem Mietendeckel, warum dieser wichtige Teilsieg dann doch platzte,interessiert sie nicht
Es wäre endlich ein Argument im Wahlkampf gewesen,wenn diese Geschichte geklappt hätte.Getreu dem Motto,daß steter Tropfen den Stein höhlt.
- Die SPD ist weiterhin unglaubwürdig,ihr hängt alles an die alten und neuen Geschichten.( Sozialhilfe als demütigende Farce, von einem Typen,der mit meinen Steuern seine Freizeit gestaltet hat,sage ich mal so über Herrn Hartz. Dann die CUM-Ex- Geschäfte und in der Koalition Wirecard. Gestern Abend im RBB musste Scholz gefragt werden, wie er die ,,Segnungen'' bezahlen will.Das muss er von sich aus sagen UND NICHT GEFRAGT WERDEN. Neue Ideen kamen so gut wie gar nicht,allerdings bezweifle ich,daß es je diese Kindergeldzuschläge gegeben hätte,wenn das Ressort nicht von der SPD geführt worden wäre.Das hat er auch rübergebracht.
-Mich nervt dieser brandenburgische Ministerpräsident mit seinem Wirtschaftsminister,der so einem daherkommenden Dollarzeichenaugenalleinunterhalter aus USA praktisch das Wasser überlässt,daß er seine Träume umsetzen kann. Nirgendwo gibt es Aussagen, wieviel Lohn der Knilch überhaupt bezahlen will.Ich halte die Kniefälle vor Musk für überzogen.Wasser ist heilig aber der will ja auf den Mars,soll gleich umziehen.
- Wir haben leider nicht sehr viele Jungwähler aber auf die baue ich-die Hoffnung stirbt zuletzt. Soll heißen, daß die möglichen Koalitionäre über dieses Klientel Einfluss nehmen können,daß die Jungen die Alten beeinflussen.Der Erfolg- keine Ahnung aber wäre jetzt mal mein Vorschlag.
Grüne-SPD-Linke müssen eine Art Einigkeit herstellen und ihre Differenzen weiter aus dem Rampenlicht nehmen.Ich denke, daß das Wahlvolk auch pandemiebedingt sehr müde ist,immer nur von Differenzen zu erfahren.
Leider ist Herr Altmaier so gänzlich zahnlos was die Multis betrifft.Da wäre dann mal ein Angriff möglich.Wo bezahlt wer seine Steuern und so weiter.
Und Herr Habeck muss aufhören mit seinen NATO-Nachfragen. Das Wahlvolk interessiert nur, wieviel der Steuerzahler für die NATO bezahlen muss.
>>Mit der Laschet-CDU (Grün-Schwarz) und der Lindner-FDP (Ampel) wird das nichts.<<
Und wenn das Wahlergebnis unfähr den derzeitiegen Umfrageergebnissen entspricht?
Die Frage wäre eigentlich: "Wie kann ein Leben in Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude für Alle erreicht werden?"
Daran anschliessende Fragen, zum Beispiel wieviel Arbeit dafür nötig ist und wie diese Arbeit verteilt werden soll; wieviel Material & Energie dafür gebraucht wird und wie das umwelt&klimakompatibel verfügbar gemacht werden kann etc. liessen sich dann auch beantworten. Ich denke, wir würden staunen, wie leicht.
Will das jemand?
»Nein, damit willst Du nur ein Feindbild kreieren und/oder aufrecht erhalten.«
Vollkommen zu hoch gegriffen – fühle mich gerade bei den heutigen Frühlingstemperaturen wie weiland Lenin, der den armen Bauern auch gern mal sacht über die Köppe fahren wollte. <-- Achtung, Scherz>
Völlig unabhängig davon, wie man das vom Artikel gesupportete Öko-Thema bewertet, ist die Überschrift einfach falsch. Herr Hebel hätte die Möglichkeit gehabt, den Begriff »Rot« in seiner Headline sein zu lassen (er spielt im Beitrag weder farblich noch gar inhaltlich eine Rolle). Er hätte auch ein Gedankenkonstrukt bauen können, um die beiden Begriffe argumentativ miteinander zu verkoppeln – das wäre der »Basisjob Pressereferent Jusos« gewesen; da kann man ebenfalls anderer Meinung sein, aber auf Kühnert, Esken, Heil und so weiter kommt der Job halt in den nächsten Monaten zu.
Nur so wie gehandhabt wird das nix: Wenn Herr Hebel die »rote Offensive« schon fordert, muß er auch liefern – zumindest aufzeigen, wo eine solche seiner Meinung nach fehlt. Ich denke, wir sind beide einer Meinung, dass da weit und breit nichts ist – respektive »Rotes« im Artikel nirgends eine Rolle spielt. Ergo hätte er es auch sein lassen – und ich mir heute morgen einen Kommentar sparen können.
Sie nicht?
"Die Frage wäre eigentlich: "Wie kann ein Leben in Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude für Alle erreicht werden?""
Das sind aus meiner Sicht mindestens zwei Fragen:
1. Wie soll das "bessere Leben" aussehen?
2. Wie kann das erreicht werden?
Zu 1 gibt es viele gute Ideen, die aber daran scheitern, dass die Frage 2 nicht überzeugend beantwortet wird. (Ob das an den Sendern oder Empfängern der Antworten liegt, sei mal dahingestellt.)
Erreichen lässt sich ein besseres System nur durch (möglichst gewaltfreien) Kampf. Die herrschenden Psychopathen werden ihre Plätze an den überquellenden Futtertrögen nicht freiwillig räumen und mit allen Mitteln verteidigen.
Um zu kämpfen, muss man motiviert und mutig sein. Aus überzeugter Hoffnung oder aus Verzweiflung. Offenbar ist die Mehrheit bisher weder ausreichend hoffnungsvoll, noch verzweifelt.
Es wird kein GRÜN/Rot/Rot je geben. Doch, völlig egal, wer am 26.09. 2021 Frau Merkel beerben wird, es muss schnell, massiv und robust gehandelt werden, will man den Planeten noch halbwegs bewohnbar erhalten. Johan Rockström, ein Klimaprofi, gibt uns noch 10 Jahre dies zu tun. Dann nämlich kommt der ganze Planet ins Rutschen. Es gibt keine zweite Chance. Mit anderen Worten, bis 2030 muss ein Lebensstil realisiert sein, der mit dem heutigen "way of life" nichts mehr gemein hat. Das sagen sie dann bitte mal den 80 Millionen GermanInnen. Da geht es nicht mehr um Töff Töff oder Rad, da geht es nicht mehr um Malle oder Schwarzwald. Da geht es nicht um Kotelett, sondern um Hamlet. Konflikt ist 100% programmiert. Keine Zivilisation hat ihren Untergang jemals durch Wandel verhindert. R.I.P.
Bei aller Schwermut - Ihr Kommentar ist einer zum Einrahmen und an die Wand hängen, dem ich voll zustimme!
Insbesondere folgender Satz ist ein Juwel:
"Da geht es nicht um Kotelett, sondern um Hamlet. "
:-)
Ihr infantiler Zynismus und die Relativierung von allem ist so was von Neunziger!
Es "fehlt die rote Offensive" - konstatiert unser Autor. Zurecht.
Anregung zum Mittun, Visionäre gesucht!
1. Die Grünen übernehmen vornehmlich den Part, der notwendig ist, ganz im Sinne von Prof. Rockström (PIK): es gilt vernetzt dem CO2-Ausstoß auf allen ebenen entgegenzuwirken. Deutschland zeigt als Industrie- und Exportland, dass die Erneuerbare-Wende gelingen kann. Als Avandgarde. Andere Länder folgen. Es entstehen Sachzwänge auch und gerade in der Wirtschaft, die den Zug der Nachhaltigkeit lokal und global beschleunigen.
2. Die SPD stellt den Kümmerer, der Hilfe zur Selbstermächtigung immerwährend leistet.
Zielgruppe sind jene 13/14 Millionen in Armut lebende, armutsgefährdete Mitbürger.
Transferempfänger, Mindestlohnempfänger, Rentner in Altersarmut, Alleinerzieher. Und jene, die durch den neoliberalten Politik-Wahn der letzten beiden Dekaden bereits aus dem Mittelstand nach unten gerutscht sind bzw. davor stehen. Es gilt: Gegen das Gefühl der existierenden Angst menschenfreundliche Rahmenbedingungen zu setzen, die Sicherheit gewähren und eine Teilhabe ermöglichen.
Am Anfang stünde ein MEA CULPA. Mit Blick auf ROT/GRÜN ab 1998 und auf das unzählige NEIN, das die SPD gemeinsam mit der Union nach 2005 aussprach, wenn es darum ging, Anträge der Partei die Linke und/oder Grüne im Bundestag zugunsten der vorgenannten Zielgruppe abzulehnen.
Denn daher rührt(e) Ohnmacht und ja: Wut dieser Betroffenen, Ausgegrenzten, die sich in dieser Republik von niemanden mehr vertreten sehen. Sich abwenden. Im "besten Fall" nicht mehr wählen. Zur AfD abwandern, sich radikalisieren.
3. Warum? Wie gewinnt man diese Ausgegrenzten zurück? Wie schafft man mit ihnen gemeinsam einen neuen Aufbruch?
Nun, es muss ja einen nachvollziehbaren Grund geben, warum der mit 100% gewählte Kanzlerkandidat Martin Schulz seinerzeit so einen - wenn auch kurzen aber - außergewöhnlichen Zuspruch erhielt. Lag das, wie ich las, am mangelhaften Partei-Wahl-Managment, am internen Nicht-Gefolge, woran?
Wer hat hierzu weiterführendes Wissen? Was könnte man hieraus für eine potentielle Mitte-links-Koalition 2021 lernen?
Dazu habe ich vier Links ausgesucht zum Schulz-Hype:
https://www.deutschlandfunk.de/stefan-aust-ueber-den-schulz-hype-die-leute-sind-mit-der.694.de.html?dram:article_id=381602
https://www.sueddeutsche.de/politik/martin-schulz-ein-kurzer-hype-ein-langer-fall-1.3862519
Schulz: ""Ich hätte früher mit konkreten Inhalten kommen müssen", sagte er im Gespräch mit der ZEIT.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/martin-schulz-spd-hype-forsa-umfrage-union-bundestagswahl?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F
Danke.
>>Wie soll das "bessere Leben" aussehen?<<
Das habe ich schon mal versucht zu konkretisieren, mit "Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude für Alle", als Grundlage für eine Zielsetzung. Befassen wir uns damit, dann ergibt sich Weiteres.
Nicht ohne Kämpfe zu haben, ja. Und für die Motivation müssen wir eben Vorstellungen entwickeln, zum Beispiel was das Ziel "Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude für Alle" für die Lebensbedingungen bedeuten kann. Kein Verzicht auf Wohlbefinden kann heissen keine Arbeit für die "Kapitalperformance", sondern nur noch für die Lebensqualität im weitesten Sinne.
"Und fangen Sie jetzt auch an, Jahrzehnte zu diskriminieren?"
Schlagfertig sind Sie, das muss ich Ihnen lassen.
"Da geht es nicht um Kotelett, sondern um Hamlet. " - In der Tat ein sehr schöner Aphorismus. Erinnert mich irgendwie an meine Schulzeit.
Das Problem dabei dürfte allerdings sein: Viele Deutsche wissen, wie man ein Kotelett oder auch ein Omelett zubereitet, aber wie man ein "Hamlet" kocht, das wissen nur wenige Bürger in diesem unserem Lande.
Die Realität ist doch folgende:
Wenn der Sommer mal wieder außergewöhnlich heiß wird, bekommen wir Grün-Schwarz. Wenn nicht, möglicherweise doch noch Schwarz-Grün.
Die Latte für die Impfangebote - nämlich ein solches für jeden bis zum Ende des Sommers - wurde bewusst sehr niedrig gelegt und daher locker übersprungen von der stotternden, aber noch funktionierenden Machtmaschine CDU.
"Wenn Herr Hebel die »rote Offensive« schon fordert, muß er auch liefern – zumindest aufzeigen, wo eine solche seiner Meinung nach fehlt. Ich denke, wir sind beide einer Meinung, dass da weit und breit nichts ist – respektive »Rotes« im Artikel nirgends eine Rolle spielt."
Also, ich habe Herrn Hebel so verstanden, dass er (vor allem die Linke) dazu aufruft, die Frage nach Umwelt und Wohlstand nicht künstlich getrennt zu sehen, sondern so zusammen zu behandeln, wie sie es – leicht erkennbar – auch sind. Wenn Rot sagen würde, dass Wohlstand für alle selbstverständlich Umweltschutz impliziert und zwar volle Lotte und nicht als Lippenbekenntnis und Grün sagen würde, dass Umweltschutz selbstverständlich ein besseres Leben zum Ziel hat, wäre das eine echte Gegenposition, zu Schwarz und Gelb, die nämlich eines gegen das andere ausspielen.
Das ist aber nicht der Fall. Die Linke sieht er als in sich gespalten an und das ist sie.
„1. Wie soll das "bessere Leben" aussehen?
2. Wie kann das erreicht werden?“
1 muss jeder für sich entscheiden, aber dazu ist es nötig, sich 2. Rechenschaft darüber abzulegen, wie das Leben aktuell ist.
Wir kommen ja nicht aus der reinsten Wonne, sondern viele sind aggro und unzufrieden. Sie wollen keine Veränderungen, weil sie Angst haben, dass bisschen, was noch da ist jetzt auch noch loslassen zu müssen. Das ist passiv, konservativ und ängstlich. In Einzelfällen mag das sehr anders sein, aber das jedem Deutschen die Sonne aus dem Arsch scheint, kann ich nicht sehen, nicht mal beim bücken.
Bei der Bestandsaufnahme ist der Schritt zum Besseren eigentlich gar nicht mehr undenkbar und inhaltlich hat gelse da in der Regel - unabhängig von mir - die gleichen Vorschläge, wie ich.
Was ich an solchen Artikeln vermisse, ist die Bewertung der bisherigen Regierungspolitik inbezug darauf, was die Grünen, die SPD, die Linke bisher für die Reduktion von CO2-Emissionen getan haben, wo sie die Regierung in den Bundesländern bilden und für die SPD in der Bundesregierung. Die SPD regiert seit 1998 bis 2005 mit den Grünen, dann in der grossen Koalition bis heute. Die Grünen regieren in Koalitionen in wenigen Bundesländern, ebenso die Linke. Die Ergebnisse für die Klimapolitik sind unter dem Strich erbärmlich in den vergangenen 30 Jahren, die grösste CO2-Einsparung in DE brachte die Deindustrialisierung der östlichen Bundesländer nach der Wiedervereinigung. Auch die Gewerkschaften tragen neben den Arbeitgebervänden daran ihren Anteil. Man braucht schon eine riesige Portion Naivität, um daran zu glauben, die Wahl würde daran wesentlich etwas ändern.
Allein die ausserparlamentarische Klimabewegung in Zusammenarbeit mit einigen Klimawissenschaftlern hat einen politischen Druck aufgebaut, auf den die politischen Parteien reagieren müsssen. Da scheint es mir für die Stabilität des kapitalistischen Systems sehr geschickt,, gerade die Grünen wieder mit Regierungsaufgaben zu betrauen, weil nur sie in der Lage sein werden, Klimareförmchen als Reformen zu verkaufen und die ausserparlamentarische Opposition systemintegrativ einzubinden, zum Nachteil des Klimaschutzes. Es handelt sich um eine altbewährte Taktik in DE: Die strukturellen sehr einschneidenden Arbeitsmarktreformen und Rentenreformen nach Blühm-Kohl hat die SPD mit Schröder und den Grünen erledigt, nicht die CDU, weil man so die Gewerkschaften eingebunden hatte. Jetzt will man die ausserparlamentarische Klimaschutzopposition mit einer Grünen Regierung an die Leine legen.
"Jetzt will man die ausserparlamentarische Klimaschutzopposition mit einer Grünen Regierung an die Leine legen."
Wer zwingt die denn mitzumachen? Und wie könnte man sie überhaupt zwingen.
Nein, Grüne in der Regierung und Klimaschützer etc. die ihnen ordentlich Beine machen, davon abgesehen, würde ich mal davon ausgehen, dass auch einige Grübe tatsächlich an grünen Themen interessiert sind.
Mit wem soll es denn für die Umwelt laufen, mit Schwarz-Gelb?
"...das jedem Deutschen die Sonne aus dem Arsch scheint, kann ich nicht sehen, nicht mal beim bücken."
Musstest Du mein Kopfkino derart unschön in Gang setzen? ;-) Ich kann bestätigen, dass ich da auch wenig Sonne sehe.
Es ist doch nicht verwunderlich, dass die Leute Angst haben, das wird ihnen doch ständig eingebleut. So erkläre ich mir übrigens auch, dass einige zu Coronaleugnern geworden sind, weil ihre Intuition ihnen hier einen Streich spielt - nun gab oder gibt es tatsächlich einmal Grund zur Sorge und Vorsicht, anders als bei vielen anderen Übeln, die man uns so suggeriert: z.B. die wahnsinnig aufgeblasene Gefahr durch islamistischen Terrorismus, die Angst vor einem Angriff Russlands, usw.
Welche politischen Vorschläge machst Du denn? Ich weiß, dass Du - zurecht - von den einzelnen Menschen forderst oder jedenfalls empfiehlst, ihr Verhalten zu reflektieren und zu verändern. Zu psychologischen oder philosophischen Fragestellungen habe ich schon einiges Interessantes von Dir gelesen. Aber was forderst Du konkret in politischer Hinsicht?
"Da scheint es mir für die Stabilität des kapitalistischen Systems sehr geschickt,, gerade die Grünen wieder mit Regierungsaufgaben zu betrauen, weil nur sie in der Lage sein werden, Klimareförmchen als Reformen zu verkaufen und die ausserparlamentarische Opposition systemintegrativ einzubinden, zum Nachteil des Klimaschutzes."
Das ist richtig, diese Gefahr sehe ich auch. Ich habe aber große Hoffnung, dass sich die jungen, gut informierten Aktivisten nicht einlullen lassen werden von bestenfalls halbherzigen Schritten. Carla Reemtsma, Carola Rackete, u.a. werden sich nicht verarschen lassen. Die wissen genau, dass uns keine Zeit bleibt - und man sich nicht mit halbgaren Kompromissen zufrieden geben kann. Koste es, was es wolle. Mit der Natur kann man nicht verhandeln.
In diesem Zusammenhang wiederhole ich meine Forderung:
Einen dauerhaften Schulstreik aller Schüler ab 12 Jahren. Wenn 25% mitmachen - und evtl. noch 20% der Lehrer (?) - hätte das m.E. eine Wirkung, die das System nicht mehr beherrschen und auch nicht kleinreden kann.
"Aber was forderst Du konkret in politischer Hinsicht?"
Mir würde es erst mal reichen, wenn einige grüne Forderungen auch umgesetzt würden.
Ansonsten denke ich eher, dass die Impulse von Bürgern ausgehen werden. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viele gute Ideen da zu finden sind und wie viel einzelne Menschen auch schon umsetzen.
"Mir würde es erst mal reichen, wenn einige grüne Forderungen auch umgesetzt würden."
Bitte nicht! Mir ist es relativ egal, ob die Kipppunkte des Klimas schon 2025 oder erst 2035 überschritten werden. Beides muss verhindert werden.
Auf die Bürger - v.a. die jüngeren - muss man hoffen, ja.
Immer in dem Kontext gedacht, dass ich von Politik sowieso so gut wie gar nichts erwarte. Ich will nur, dass das Schlimmste verhindert wird und das hat den Vornamen Armin.
Ich habe meinen Beitrag mehr analytisch verstanden wissen wollen. Das Kapital hat in DE erfahrungsgemäss die SPD immer in Phasen gebraucht, in der strukturelle Reformen für die Kapital-Interessen notwendig wurden, nach Phasen des CDU-Beharrens, Stabilität, jetzt braucht das Kapital (zumindest Teile) die Grünen als Partei, die in dieser Rolle die SPD ersetzt. Darauf müssen sich die ausserparlamentarischen Bewungen einstellen und sich dadurch nicht einbinden, integrieren zu lassen wie es z.B. die Gewerkschaften unter den SPD-Regierungen konstant taten.
Bisher hat es in DE für das Klimapolitk in DE keine ausshlagebende Rolle gespielt, ob Rot-Grün oder Schwarz-Rot oder Ampel oder RRG oder Kenia in den Ländern regieren. Eine Grüne Partei in der Regierung wird das Gewissen zahlreicher Wähler beruhigen, etwas für den Kiimaschutz getan zu haben, ohne den Klimaschutz wirklich voranzubringen.
Eine wichtige Funktion des parlamentarischen Systems für den Kapitalismus besteht doch darin, integrativ zu wirken, obwohl sich Widersprüche verschärfen, z.B. bei der Vermögensungleichheit oder in Richtung einer Klimakatastrophe. Diese Rolle müssen die Grünen in Zusammenarbeit mit CDU oder SPD in DE ausfüllen und Robert Habeck und Annalena Baerbock und ihre BeraterInnen haben das auch vor. Würden sie es später in der Regierung nicht tun, und den Vorschlägen der ausserparlamentarichen Klimaschützer und Klimawissenschaftler folgen, werden Teile des Kapitals versuchen, Regierungskrisen und einen Regierungswechsel zu erzwingen.
Von der real existierenden (Partei-)Politik erwarte ich auch so gut wie gar nichts mehr. Aber von uns allen erwarte ich, dass wir es schaffen, vernünftige Politik zu erzwingen.
Und ich finde, gerade wenn Parteien an der Macht sind, die einem - aus historischen Gründen - sympathischer erscheinen, darf man sich nicht zurücklehnen, sondern muss den Druck weiter forcieren.
Sonst wird das Ergebnis ähnlich berauschend wie mit der Agenda 2010 - oder den Drohnenmorden und der Wall-Street-Hofierung von Obama.
Ich teile Ihre Aussage - bis auf den letzten Satz: "Keine Zivilisation hat ihren Untergang jemals durch Wandel verhindert."
Jared Diamonds Buch "Kollaps", auf das ich schon mal hinwies, lautet im Untertitel:
"Warum Gesellschaften überleben oder untergehen".
Das Buch, das mir vorliegt, ist die dritte Auflage, 2005.
Er zeigt an konkreten Beispielen, "was wir tun müssen, um die ökologische Selbstzerstörung und unseren eigenen Untergang zu vermeiden". Und fragt: "Warum sind frühere Gesellschaften wie die Maya und Wikinger zugrunde gegangen, während andere sich behaupten konnten?"
Vlt haben Sie ja die Möglichkeit, sich die neueste Auflage des Bestsellers zu besorgen. Und der Community dann davon zu berichten.
Welche früheren Gesellschaften konnten sich denn erfolgreich durch Wandel gegen ihren eigenen Untergang stemmen?
Ich weiß es schlicht nicht, ich möchte es nicht in Zweifel ziehen.
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr groß (und evident), dass Mensch etwas (mit-)angetrieben hat, das die globalen, terrestrischen Őkosysteme völlig verändern, vermüllen und zerstören, wird.
Der menschliche Beitrag dazu ist wesentlich durch Hunderte von Jahren mit industrialisierten Produktions- und Reproduktionsbedingungen bestimmt.
"Climate change" ist bereits da, und wird sich mehr und mehr für jede(n) bemerkbar machen.
The beste Option für Homo Sapiens liegt in Anpassung.
Schrittweise, flexibel aber so schnell wie möglich. Geplant:
1. „Runter mit dem Energieverbrauch“ / power down
2. „Leben ist immer Kultur“ / principles of permaculture
3. „Umbau sucht die kleinste Einheit“ / community empowerment
Leider gibt es dazu recht wenig in der deutschen Literatur. Die Beiträge aus Deutschland zu diesen Themen sind sehr oft begrenzt durch neoliberale ideologische Vorgaben.
Nationale Einheiten (wie der Staat) ist am besten vorbereitet, wenn die ökologischen und sozialen Zusammenhänge gut verstanden werden.
Im Falle von Deutschland bedeutet das die (zeitweilige aber langfristige) Neutralisierung der Union von allen einflussreichen Schaltstellen.
Gleichzeit müssen ‚Zivilgesellschaften‘ mehr Verantwortung und aktive Gestaltung übernehmen.
„Es sind mehr als 30 Millionen Menschen, die sich in Deutschland ehrenamtlich engagieren. Das bedeutet, dass 40 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren ein Ehrenamt ausüben. Diese Menschen trainieren Kinder und Jugendliche im Sportverein, helfen im Elternverein der Schule, betreuen Flüchtlinge, arbeiten bei der freiwilligen Feuerwehr, kümmern sich um alte Menschen. Andere unterstützen gemeinnützige Vereine und Organisationen durch Spenden. Frauen und Männer engagieren sich dabei zu einem gleichen Anteil. Männer sind mehr im Bereich des Sports oder der Rettungsdienste tätig, Frauen mehr in Schule, Altenheimen und Kirche.
Ohne das Ehrenamt und die Leistungen der ehrenamtlichen Tätigkeit würden viele Bereiche unserer Gesellschaft nicht funktionieren.“
http://ehrenamt-deutschland.org/
Das ist eine unserer Haupt-Ressourcen.
Bürgerschaftliches Engagement wird wichtiger denn je.
Wenn diese Millionen (oder ein großer Teil davon) im September ihre Paddel an der linken/grünen Seite aus dem Boot im Wasser (fest-)halten, wird das die vorgesehene Richtung der ‚Berlin‘ mit Sicherheit verändern.
Angewandte Physik durch einfache, angebrachte Technologie.
Adaption.
Nur ein Schritt von vielen. Aber dringend notwendig.
Und jede(r) kann mitmachen.
Die bittere Wahrheit, die sich keiner eingestehen will, ist, dass es eine Quadratur des Kreises nicht gibt. Diese Rhetorik von der Versöhnung ökologischer und sozialer Ziele ist eine falsche Illusion. Die Wiedervereinigung endete in Hartz 4 und auch bei der Energiewende werden am Ende wie immer die Schwächsten den Preis zahlen.
Doch während wir wenigstens jetzt ein mehr oder weniger vereintes Deutschland haben, wird die deutsche Klimapolitik global praktisch überhaupt nichts bewirken.
Und auf Grund einer Wahnvorstellung das Leben vieler Menschen noch weiter zu verschlechtern, ist nicht nur unsozial sondern schlicht Wahnsinn.
Ich möchte von den Grünen wissen was klimafreundlich ist wenn man noch stärker in die US-Vasallenschaft und damit die weitere Mobilisierung der NATO eingeht. Krieg dürfte zusammen mit der Verschleißindustrie und Wegwerfgesellschaft das klimaschädlichste sein was wir machen. Als ob die Grünen dagegen vorgehen könnten oder wollen dass bspw. Volkswagen die unterdrückten Uiguren nicht mehr ausnutzt oder die größten Konzerne weiterhin in den Staaten mit den niedrigsten oder gar kein Lohn produzieren.
Und innenpolitisch sind die Grünen halt Twitter im Reallife. Schön mit der Identitätspolitik ablenken und jeder der nicht 100% der Meinung dieser neulinken, urbanen Akademiker-Bubble ist rauscanceln. Halt auch wieder jeden Schmutz-Trend aus den USA mitnehmen.
Der gute "Postillon" hatte da erst neulich ein Artikel gebracht der meine Einstellung perfekt widerspiegelt:
https://www.der-postillon.com/2021/05/keiner-von-denen.html
Schade nur dass es niemanden gibt der "Keiner von denen" ist. In Europa und Amerika kann man eigentlich nur noch wählen:
- rechtspopulistisch-neoliberal
- linksliberal, was ja bezweckt den neoliberalen Kapitalismus als "progressiv" umzudeuten und geht mit einer enormen US-Vasallenschaft und NATO-Aufrüstung einher
- Die konservativen "Alt-Parteien" und ehemaligen "Sozialdemokraten" die in Korruption versinken, Lobbyismus betreiben und festhalten an den fetten Jahren des Wirtschaftswunders und den dort geschaffenen Denkmustern.
Um nochmal zum Klima zurückzukommen: Auch wenn kein Ami, Europäer, Russe oder Chinese das hören möchte aber für den Kampf gegen den Klimawandel braucht man auch Russland und China. Das Land mit den meisten Einwohnern (China) wo immer mehr Menschen nach dem Mittelstand (=mehr Konsum) streben und Russland, das flächenmäßig größte Land der Erde. Mit der US-Vasallenschaft und täglicher Hetze und Hass fährt man sich aber fest. Deswegen wird das auch nichts mit dem Klimaretten das kann auch der Musk mit seinen überteuerten Schlitten in Brandenburg und eine linksliberale urbane Bubble nicht ändern. Spätestens im Jahr 2200 ist doch Feierabend für die Menschheit.
Ich feier ja auch FFF aber die Grünen wählen den falschen Weg denn den Durchschnittsbürger zu beschneiden wird nicht viel retten wenn Chinahände zum Minimallohn weiter unnützes Zeug bauen das mit Schweröl und Kerosin dann in alle Welt gelangt. Und gleichzeitig wieder Kriege dräuen bzw. grad stattfinden
„Eine Grüne Partei in der Regierung wird das Gewissen zahlreicher Wähler beruhigen, etwas für den Klimaschutz getan zu haben, ohne den Klimaschutz wirklich voranzubringen.“
In dem Fall gehen Sie davon aus, dass es eine große Zahl an Grünenwählern gibt, die es gerne hätten, wenn alles einfach weiter so geht. Gewiss wird man solche finden, aber die Mehrheit will das m.E. nicht. Gerade weil die Grünenwähler, wie man immer wieder als doch reichlich sonderbaren Vorwurf hört, wohlhabender und gebildeter sind, möchten sie das nicht. Von jemandem der ungebildet ist erwarte ich nicht unbedingt, dass er die komplexen Zusammenhänge versteht, wer gebildet ist, kann das viel besser verstehen.
Punkt 1 Umwelt: Viele haben die Vorstellung, dass natürliche Systeme wesentlich identisch mit einfachen physikalischen Systemen sind, also wie bei einer Waage. Liegt zu viel drauf, nimmt man eben was runter und dann ist man da, wo man hin will. Das ist aber falsch, weil in der lebendigen Natur viele Systeme Gleichgewichts- und Puffersysteme sind, was den Vorteil hat, dass sie bestimmte Mängel und Überschüssung auffangen und ausgleichen können, der Nachteil ist, wenn so ein System kippt, nützt auch der beste Wille und die größte Anstrengung nichts mehr, dann ist der Ofen für dieses System aus. Dumm, wenn das eigene Leben von diesem System abhängt.
Punkt 2 Psyche: Die Gewissensberuhigung ist für einen Psychologen ein eigenartiges Argument, finde ich. Das Gewissens, ein integriertes Wertesystem ist ein fundamental wichtiger Baustein einer gesunden Psyche. Bei Linken ist, was die Erkenntnis der Relevanz der Individualpsyche angeht in meinen Augen Hopfen und Malz verloren. Ich kenne vielleicht eine Hand voll Linke die hier weiter kommen, aber für die meisten sind (wohl aus einem verkürzten Verständnis von Marx) Moral und Gewissen Mittel zum Zweck, eingebunden in Strategiespiele, in Politikspiele und für sich genommen völlig marginal. Aber sollte ein Psychologe da nicht eine andere Auffassung haben?
Natürlich, wo ein integriertes Gewissen gar nicht erst werden konnte oder unter dem Einfluss von Massenregressionen, sieht das wieder anders aus, aber bei integrierten Persönlichkeiten würde ich Gewissensfragen als solche bewerten, die die höchste Priorität für diese Menschen haben.
Sie wollten aber mehr auf die politisch funktionale Ebene hinaus, das habe ich dennoch so verstanden, aber mir fiel das auf, darum wollte ich es erwähnen.
„Würden sie es später in der Regierung nicht tun, und den Vorschlägen der ausserparlamentarichen Klimaschützer und Klimawissenschaftler folgen, werden Teile des Kapitals versuchen, Regierungskrisen und einen Regierungswechsel zu erzwingen.“
Das wäre doch eine Bankrotterklärung für das gesamte Politiksystem. Ich dachte immer, ich wäre hier der Ultrapessimist. Wenn es überhaupt eine Restlegitimation für die Politik gibt, dann doch wohl, dass sie es sein könnte, die die Wirtschaft eingeht und einen Interessenausgleich zwischen Bürger, Wirtschaft, Industrie, Recht, Umwelt … herstellt.
Die Welt wird komplexer, die Politik scheint mir massiv überfordert, bei der intelligenten Durchdringung der diversen Systeme. Dem einzelnen Politiker würde ich da a priori gar keinen Vorwurf machen, dass System Politik scheint mir hingegen marode zu sein, ein Selektionsverfahren für Größenwahnsinnige und korrumpierbare Opportunisten, beides Spielarten des Narzissmus.
Verschlanken wir das System, entlasten wir die Politiker, bekämpfen wir die Korruption und das kann die Politik nicht selbst tun. Ansonsten ist sie überflüssig, dann würde ich vorschlagen, mit der Wirtschaft lieber direkt zu verhandeln. Aber sich von vorn herein dem existierenden und dysfunkionalen Zustand zu beugen, halte ich für ethisch-moralisch inakzeptabel.
„Von der real existierenden (Partei-)Politik erwarte ich auch so gut wie gar nichts mehr. Aber von uns allen erwarte ich, dass wir es schaffen, vernünftige Politik zu erzwingen.“
Ja.
„Und ich finde, gerade wenn Parteien an der Macht sind, die einem - aus historischen Gründen - sympathischer erscheinen, darf man sich nicht zurücklehnen, sondern muss den Druck weiter forcieren.“
Ja.
„Sonst wird das Ergebnis ähnlich berauschend wie mit der Agenda 2010 - oder den Drohnenmorden und der Wall-Street-Hofierung von Obama.“
Genau. Wenn da wenigstens die nicht ganz Falschen sitzen, die schon explizit kein Interesse haben, irgendwas für die Umwelt, das Klima … zu tun, dann vervielfacht das die Chancen über den Armin freuen sich alle, die sich an und in der Politik mit Minimalaufwand bereichern wollen. Es sei ihnen an sich gegönnt, wir können uns das aktuell nur einfach nicht mehr leisten.
„Diese Rhetorik von der Versöhnung ökologischer und sozialer Ziele ist eine falsche Illusion.“
Das glaube ich keine Sekunde. Warum sind Sie dieser Auffassung?
Man könnte heute schon fragen, ob Konsum wirklich unser großes Glück ist. Es gibt genügend, die wohlhabend genug sind, um diese Frage beantworten zu können. Um das ernsthaft zu ergründen, muss man natürlich über eine Ja/Nein-Frage hinaus kommen. Es gibt ausreichend Institute, die das machen können, Rheingold, Sinus oder die Post mit ihrem Glücksatlas.
Falls sich keine große Überschneidung ergibt, kann man ja die Frage stellen: Müssen wir dann nur (noch) mehr oder anders konsumieren? Nach allem was ich da selbst erforschen konnte, ist das einfach nicht der Fall.
Meine eigene Haltung ist, dass ich mich immer freue, wenn Menschen ihr 'Ding' gefunden haben und ich habe auch ausdrücklich nichts gegen Genuss, aber wenn wir den nicht gelernt haben umgeben wir uns nur mit leeren Formen, die uns und anderen suggerieren sollen wie toll wir sind und dass wir es geschafft haben. Wie es dann drinnen aussieht und wir kurzlebig das ist interessiert kaum noch jemanden, auch deshalb nicht, weil man die eigene Aussicht aufs einfache Glück nicht gefährden will.
Ich kenne Menschen, die sich einen bestimmten Traum erfüllt haben und deren Leben dadurch nachhaltig bereichert ist, ich kenne aber deutlich mehr, bei denen das nicht der Fall ist. Ich will da aber auch gar keine Front aufbauen, ein gewisser materieller Wohlstand gehört zu einem zufriedenen Leben oft dazu, dennoch können wir die ergänzende Frage stellen, was uns außerdem noch glücklich macht.
Ich sehe es nicht als moralisierend sondern als deskriptiv an, wenn ich sage, dass man sich viele Zutaten die ein zufriedenes Leben ausmachen gerade nicht kaufen kann. Die wesentlichen Punkte sind langfristige und stabile Beziehungen, ein Sinn in seinem Leben zu sehen und Gesundheit. Beim letzten Punkt gibt es eine Korrelation zwischen Geld und Gesundheit, aber die ist eher indirekt, durch die Entwertung von armen Menschen, also ihre soziale Ausgrenzung. Das kann man ändern und nur noch mal zur Sicherheit: es ist nicht als Appell gedacht, dass arme Menschen doch arm bleiben sollten.
Wenn wir aber diverse Wege zum Glück aufzeigen können und gleichzeitig anerkennen, dass auch eine Leben in materiellem Wohlstand eben kein Garant für Zufriedenheit ist, dann sehe ich überhaupt keinen Grund dafür, warum man die 'Versöhnung ökologischer und sozialer Ziele' nicht gelingen sollte.
"Ich möchte von den Grünen wissen was klimafreundlich ist wenn man noch stärker in die US-Vasallenschaft und damit die weitere Mobilisierung der NATO eingeht. Krieg dürfte zusammen mit der Verschleißindustrie und Wegwerfgesellschaft das klimaschädlichste sein was wir machen."
Nur ist der Schluss, dass jemand, der sich der NATO anschließt, automatisch nichts lieber will, als schnell in der Krieg zu ziehen, ein grober Fehlschlusss.
"denn niemals mehr darf am deutschen Wesen die Welt genesen."
Bezieht sich die KP China nicht immer schon unter anderem auch auf Karl Marx und Friedrich Engels. ;-) ;-) .
"In dem Fall gehen Sie davon aus, dass es eine große Zahl an Grünenwählern gibt, die es gerne hätten, wenn alles einfach weiter so geht."
Egal zu welchen vorübergehenden Belastungen wegen des Klimaschutzes die Grünen Wählerinnen tatsächlich real bereit sein mögen oder auch nicht, sie müssten ihren CO2-Fussabdruck in den Bereichen Energie, Nahrung, Verkehr, Konsum drastisch reduzieren in den nächsten 15 Jahren, um klimaneutral zu leben, was nicht ohne spürbare Einschränkungen zu erreichen sein wird. Darüber werden sie (jetzt schon in der Wahlpropaganda) getäuscht oder werden sich danach täuschen lassen von ihren gewählten RepräsentantInnen, weil das in den vergangenen Jahrzehnten auch schon so passiert ist. Wie Sie ja wissen, Verdrängungsprozesse kennt man aus allen Schichten, unabhängig von der Bildung.
Es fehlen mir jegliche Anzeichen, dass es nach dieser Wahl anders ablaufen wird wie bei allen anderen. Die Verbände, welche die Kapitalinteressen vertreten, bestimmen die Politik und die Grünen SpitzenkandidatInnen und ihre Parlamentsfraktion werden sich in diese Interessen einbinden lassen, wie es auch schon unter Rot-Grün bei Schröder (Basta!) passiert ist oder in BW oder auf dem nächsten Parteitag der Grünen. Darin liegt doch gerade der Sinn einer Grünen Regierungsbeteiligung.
"Bei Linken ist, was die Erkenntnis der Relevanz der Individualpsyche angeht in meinen Augen Hopfen und Malz verloren. .... Aber sollte ein Psychologe da nicht eine andere Auffassung haben?"
Ich nenne mal in den zwanziger Jahren Erich Fromm, Wilhelm Reich. Direkt nach dem Krieg in der BRD war es schwierig wegen der Verfolgung und Vertreibung der sozialistischen Psychologen in der Nazizeit, vor allem nach England und die USA (Gestalt z.B.) und in DDR wegen Stalin. Aber nach 1968, Ute und Klaus Holzkamp, Horst Eberhard Richter, die Antipsychiatrie, ausserdem kenne ich persönlich auch praktizierende sozialistische Psychoanalytiker usf. Jedem Psychologe ist doch klar: Marx beschäftigte sich mit den gesellschaftlichen Gesetzmässigkeiten des Kapitals und den zugehörigen massenhaften Bewusstseinsformen sprich Charaktermasken (Entfremdung z .B.), Stichwort: Polit-Ökonomie, nicht mit der individuellen Biografie und Psyche von Menschen und ihrer Gesundheit / Erkrankung. Nur kurze Antwort wegen Offtopic.
"Aber sich von vorn herein dem existierenden und dysfunkionalen Zustand zu beugen, halte ich für ethisch-moralisch inakzeptabel."
Ich beuge mich dem natürlich nicht, sondern benenne nur die bisherige Verweigerung inbezug auf den Klimaschutz im Bund und den Ländern bei den regierenden Parteien.
„Egal zu welchen vorübergehenden Belastungen wegen des Klimaschutzes die Grünen Wählerinnen tatsächlich real bereit sein mögen oder auch nicht, sie müssten ihren CO2-Fussabdruck in den Bereichen Energie, Nahrung, Verkehr, Konsum drastisch reduzieren in den nächsten 15 Jahren, um klimaneutral zu leben, was nicht ohne spürbare Einschränkungen zu erreichen sein wird.“
Ja vollkommen richtig. Es ist sogar noch schlimmer. Ich habe schon zwei Artikel über Dirk Gratzel geschrieben, der vom ökologischen Rüpel zum Musterknaben mutierte (und der auch im Freitag schon geschrieben hat). Er hat selbst ein sehr lesenswertes Buch über den Prozess geschrieben „Projekt Green Zero – Können wir klimaneutral leben?“ und richtig sich u.a. auch an Führungskräfte, mit seiner Seite greenzero.me.
Kurz und gut, so konsequent wie Herr Gratzel wird kaum jemand sein, sein Erfolg ist beeindruckend, reicht aber dennoch nicht aus, um den Fußabdruck auf die notwendige Größe von 1 – 2 zu bekommen, er lag selbst bei weit über 20 der Durchschnitt ist etwa 11, nun liegt er bei 6,7 (aus dem Gedächtnis), aber klar wird und ist auch ihm, das reicht nicht.
Ergo brauchen wir so oder so Verfahren, die der Atmosphäre CO2 entziehen, die effizientesten Maßnahmen kommen derzeit aus der Natur: Bäume, Sumpfgebiete, Moore, technische Lösungen sind denkbar, auch Kombinationen. Herr Gratzel hat hier konpetenten wissenschaftlichen Background und sich diesen an Bord geholt.
Sein neues Leben betrachtet er nicht an Einschränkung, sondern Bereicherung und wie anderswo erwähnt, ist auch Sinn ein fundamentaler Baustein zum persönlichen Glück. Das alles muss man runterbrechen, kann das aber auch und schon mir fallen jede Menge Wege ein, anderen werden noch viel mehr einfallen. Wege, die Umweltschutz, soziale Anerkennung und persönliches Glück kombinieren, ohne in eine Ökodiktatur zur geraten. Wie gesagt das Ziel ist, dass das Leben eindeutig besser wird, die Genussfähigkeit wächst, etc.
Neben Dirk Gratzel sind Michael Jäger und Prof. Moegling bereits die nächsten Adressen aus dem Freitag, es gibt aber immer mehr Privatpersonen oder Netzwerke, die einfach loslegen, ohne sonderlich naiv zu sein.
„Es fehlen mir jegliche Anzeichen, dass es nach dieser Wahl anders ablaufen wird wie bei allen anderen.“Welche müssten denn erkennbar sein?
Auch Parteien gestehe ich Lernfähigkeit zu, darüber hinaus kann und sollten Bürger Akteure und keine Kaninchen vor der Schlange sein. Das System Merkel ist Anpassung an Wirtschaft und Umfragen. Schlechter kann es nicht laufen.
„Marx beschäftigte sich mit den gesellschaftlichen Gesetzmässigkeiten des Kapitals und den zugehörigen massenhaften Bewusstseinsformen sprich Charaktermasken (Entfremdung z .B.), Stichwort: Polit-Ökonomie, nicht mit der individuellen Biografie und Psyche von Menschen und ihrer Gesundheit / Erkrankung. Nur kurze Antwort wegen Offtopic.“
Und die Psychologie ist inzwischen weiter, hat mit Klein, den Mitscherlichs, Kernberg und weiteren tiefe Einblicke in die Welt der schweren Persönlichkeitsstörungen gewonnen, die Linke ist aber immer noch auf der Stufe der Psychoanalyse von 1960 stehen geblieben.
„Ich beuge mich dem natürlich nicht, sondern benenne nur die bisherige Verweigerung inbezug auf den Klimaschutz im Bund und den Ländern bei den regierenden Parteien.“
Wie gesagt, meine Einstellung ist, dass die Politik zu ihrem und unserem Wohl beschnitten werden muss. Wenn überhaupt, traue ich den Grünen noch am meisten zu, den Rest kann man einfach komplett in der Pfeife rauchen, von den Linken halte ich persönlich gar nichts. Je weniger wir die bremsenden Umwege der Politik brauchen, umso besser.
Über die Stimmung, eigene Initiativen, direkte Wege, Vernutzung per Internet, NGOs und Bewusstseinsbildung kann man sehr viel erreichen.
>>Die Verbände, welche die Kapitalinteressen vertreten, bestimmen die Politik und die Grünen SpitzenkandidatInnen und ihre Parlamentsfraktion werden sich in diese Interessen einbinden lassen, wie es auch schon unter Rot-Grün bei Schröder (Basta!) passiert ist oder in BW oder auf dem nächsten Parteitag der Grünen.<<
Realpolitik: Das Bestehende ist das Richtige, man kann nur kleine Drehungen an kleinen Stellschräubchen durchführen. Und wenn es was kostet, dann stets für Die, ohnehin fast nichts haben. Wer wollte brächte nicht nur die Kapitallobby gegen sich auf, sondern auch die Massenmedien.
Deswegen sage ich ja, dass grundlegendes Denken, das zu überfälligen Änderungen führen kann nicht in den Parlamenten/Regierungen möglich ist sondern nur ausserhalb davon. Allerdings leben ausserhalb der "realpolitischen" Entscheidungsmaschinerie mehr Menschen als in ihr. Man muss halt mal den Zensor im Kopf abmurksen.
>>Wer wollte brächte nicht nur die Kapitallobby gegen sich auf, sondern auch die Massenmedien.<<
=
Wer mehr wollte brächte nicht nur die Kapitallobby gegen sich auf, sondern auch die Massenmedien.
"es gibt aber immer mehr Privatpersonen oder Netzwerke, die einfach loslegen, ohne sonderlich naiv zu sein."
das sind alles Einzelfälle oder Gruppen, welche ohne Belastung der natürlichen Umwelt leben wollen. Die gab es mit grundsätzlich gesellschaftsverändernden Absichten auch schon in den zwanziger Jahren. Um die genannten Initiativen zu verallgemeinern, braucht es gesellschaftliche Gesetzmässigkeiten für die Massen.
Und die Psychologie ist inzwischen weiter, hat mit Klein, den Mitscherlichs, Kernberg und weiteren tiefe Einblicke in die Welt der schweren Persönlichkeitsstörungen gewonnen, die Linke ist aber immer noch auf der Stufe der Psychoanalyse von 1960 stehen geblieben.
sorry, ich habe zu früh den Text versehentlich abgesandt:
"Und die Psychologie ist inzwischen weiter, hat mit Klein, den Mitscherlichs, Kernberg und weiteren tiefe Einblicke in die Welt der schweren Persönlichkeitsstörungen gewonnen, die Linke ist aber immer noch auf der Stufe der Psychoanalyse von 1960 stehen geblieben."
Nur soviel: Melanie Klein starb 1960, Alexander und Margarete Mitscherlich publizierte in den 60zigern "Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft" und "Die Unfähigkeit zu trauern". Allein Kernberg publizierte erst ab den 70zigern und in den 80zigern die Objektbeziehungstheorie. Kennen tun hoffentlich alle Psychotherapeuten die Schriften. Inwiefern sie beruflich mit Psychoanalyse arbeiten, scheint mir persönlich aufgrund der Psychotherapeuten, welche ich kenne bzw. kennen gelernt habe, weitgehend unabhängig davon, ob sie links, sozialistisch, grün, christlich, buddhistisch, atheistisch, konservativ eingestellt sind.
„das sind alles Einzelfälle oder Gruppen, welche ohne Belastung der natürlichen Umwelt leben wollen. Die gab es mit grundsätzlich gesellschaftsverändernden Absichten auch schon in den zwanziger Jahren. Um die genannten Initiativen zu verallgemeinern, braucht es gesellschaftliche Gesetzmässigkeiten für die Massen.“
Die Politik im Merkel-Stil folgt ja stets brav. Da können dann zur Not auch Gesetze umgeschrieben werden. Bewusstseinsveränderung scheint mir der bessere Weg zu sein.
„Inwiefern sie beruflich mit Psychoanalyse arbeiten, scheint mir persönlich aufgrund der Psychotherapeuten, welche ich kenne bzw. kennen gelernt habe, weitgehend unabhängig davon, ob sie links, sozialistisch, grün, christlich, buddhistisch, atheistisch, konservativ eingestellt sind.“
Ich hoffe das.
Mir geht es nur darum, dass eine Koalition gesellschaftlicher und individueller Komponenten ebenso wünschenswert, wie möglich ist. Vor allem von politisch linker Seite wird bedauerlich oft konstatiert, dass die Psychotherapie irgendwie nur den Status quo verfestigen würde und das Individuum wird marginalisiert. Das ist großer Blödsinn.
"Vor allem von politisch linker Seite wird bedauerlich oft konstatiert, dass die Psychotherapie irgendwie nur den Status quo verfestigen würde und das Individuum wird marginalisiert. Das ist großer Blödsinn."
Obwohl Offtopic und es weit weg vom Thema führt, welche "politisch linke Seite" hat vertreten, dass Psychotherapie irgendwie nur den Status quo verfestigen würde. (gibt es Artikel darüber im Internet?). Im Gegenteil: Linke Psychotherapeuten und auch die Linke fordern eine optimale Gesundheitsversorgung auch bei psychischen Erkrankungen.
Die Position vertrat in den 70zigern / 80zigern das Sozialistische Patientenkollektiv in Heidelberg als Basisgruppe, was aber inhaltlich (weil ein mechanischer, direkter Zusammenhang Individuum - Gesellschaft angenommen wird und im SPK Patienten ideologisch beeinflusst werden ) und politisch in der linken Bewegung kritisiert worden ist und sich nie über das SPK hinaus verbreiterte.
„Obwohl Offtopic und es weit weg vom Thema führt, welche "politisch linke Seite" hat vertreten, dass Psychotherapie irgendwie nur den Status quo verfestigen würde.“
Ich habe das z.B. hier öfter gelesen, aber auch an anderen Stellen bspw. in Philo-Foren. Konnte ich erst auch nicht glauben, weil ich ja dachte, man sei sozusagen natürlich verbündet.
Das Argument geht aber so, dass Psychotherapeuten Menschen helfen, sich an eine im Kern schlechte soziale Umwelt anzupassen, anstatt diese zu verändern. Es hat einem nicht gut zu gehen, wenn es anderen schlecht geht. Ähnlicher Tenor, der aktuelle Beitrag von Bastian Rosenzweig: Ich und meine Teetasse
Ein anderes, ähnliches und häufiges Argument, auch aus tendenziell linker Sicht ist, Psychotherapeuten wollten Menschen umerziehen und systemkonform machen, konditionieren und so weiter. Hätte ich es nur ein oder drei mal gelesen, wäre es mir nicht sonderlich aufgefallen.
Wir führen hier ja keine philosophische Debatte darüber was Glück und Zufriedenheit bedeutet, sondern eine sozialpolitische Debatte.
Ich bin auch der Meinung, dass Glück nicht zwangsläufig von Konsum und Wohlstand abhängt und habe auch nichts dagegen einzuwenden, wenn der Konsum insgesamt etwas eingeschränkt wird, um Ressourcen für die Gesamtheit zu schonen.
Doch wird diese (ich muss es leider immer wieder sagen, weitgehend sinnfreie) Hauruck-Energiewende enorme ökonomische Ressourcen auffressen, die, in Kombination mit dem Rentenproblem (das wir inzwischen weitgehend verdrängt haben) zu gewaltigen Engpässen führen wird. Und wie immer in solchen Fällen werden das vor allem die sozial Schwachen zu spüren bekommen.
Und ein Vater, der seine Familie mit vier Kindern mit Billiglohn bei stark steigenden Lebenshaltungskosten ernähren muss, wird sich von Ihren Konsumverzicht Predigten wohl nicht überzeugen lassen.
Aber der Beitritt, insbesondere der Ostblockstaaten, soll dazu dienen Russland einzukreisen und dass die sich provoziert fühlen vor allem nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, wo bspw. stand die NATO aufzulösen, kann man schon nachvollziehen. Und der Schwachkopf Putin geht ja auch immer sofort und anscheinend liebend gerne auf diese Stellvertreterkriege wie in Syrien ein.
Und was ich noch anfügen wollte: Hat sich Baerbock schonmal zu folgenden Themen konkret und mit Lösungsansätzen geäußert:
- Der Menschenfeind Bolsonaro der den Soja-Bauern erlaubt die Ureinwohner zu vertreiben um den Regenwald abzuholzen? Der Regenwald bindet unheimlich viel CO2 und ist ultrawichtig
- Hartz-4, Riester-Rente, Gesundheitswesen (Bezahlung, Privatisierung), Wohnungssituation
- Das Desaster bei der Deutschen Bahn? Klar wollen die Grünen mehr ÖPNV aber was ist mit der Teilprivatisierung, Blödsinn wie Stuttgart 21, Ausfälle, übertriebene Managerlöhne für Nichtleistungen etc.?
- "Beraterfirmen" wie KPMG, Deloitte und Konsorten (der WDR hat da 2016 ne gute Doku zu gemacht) die den Staaten schon die Steuergesetze schreiben und am nächsten Tag ihren Anteilseignern Flyer aushändigt wie man die umgehen kann.
Hab ich kaum oder nichts mitbekommen. Aber Hauptsache in jeder Zeitung steht dass sie Mutter von 2 Kindern ist und blabla. Dieses Identitätsdingens juckt aber keinen außerhalb von Twitter. Politik ist doch kein Platz für Gefühle und Rumphilosophieren. Die Probleme hab ich noch nicht mal alle genannt liegen aber doch klar auf der Hand. Was ist da der Standpunkt der Grünen?
Offtopic:
Als einzige Referenz ein Blog-Beitrag von Bastian Rosenzweig, ein Student, Bachelor zum "Hate Speech" in Kommunikationswissenschaft, in dem Herr Rosenzweig leider auch das Konzept der Achtsamkeit teilweise falsch wiedergibt, mal abgesehen davon, dass Herr Rosenzweig selbst damit kaum ausreichend eigene Erfahrungen haben kann aussser vielleicht mal ein kurzes Seminar, das ihn möglicherweise etwas verunsichert und zum Blog angeregt hat, finde ich etwas mager.
Ich würde für die Begründung Ihres im Grundsatz erhobenen fast prinzipiellen Vorwurfs an die Linke, sie würde Psychotherapie und TherapiezIele wie psychische Gesundheit ablehnen, eine Referenz auf einen zeitgenössischen prominenten, erfahren Psychotherapeuten und Linken / Sozialisten oder mehrere Personen, eine Gruppe erwarten.
„Doch wird diese (ich muss es leider immer wieder sagen, weitgehend sinnfreie) Hauruck-Energiewende enorme ökonomische Ressourcen auffressen, die, in Kombination mit dem Rentenproblem (das wir inzwischen weitgehend verdrängt haben) zu gewaltigen Engpässen führen wird.“
Och nö, das meldet sich schon ganz von selbst, da kann man sicher sein.
„Und wie immer in solchen Fällen werden das vor allem die sozial Schwachen zu spüren bekommen.
Und ein Vater, der seine Familie mit vier Kindern mit Billiglohn bei stark steigenden Lebenshaltungskosten ernähren muss, wird sich von Ihren Konsumverzicht Predigten wohl nicht überzeugen lassen.“
Ich glaube, Konsumverzicht war eigentlich nicht der Kern meines Vorschlages, aber egal, belassen wir es dabei.
Ich kann Ihnen da leider nicht weiter helfen, ich bin ja nicht der Sprecher der Grünen und auch kein Baerbock Fan, ich wusste noch nicht mal, dass sie zwei Kinder hat.
Mir geht es primär darum, dass das Klimathema und sogar mehr noch der Umweltschutz im breiteren Rahmen ein sehr wichtiges Thema ist und außer dass das inzwischen irgendwie alle finden, niemand etwas gemacht hat. Dann sollen die Grünen es wenigstens versuchen dürfen, auch wenn ganz sicher, 5 Minuten nach gewonnener Wahl in D für 4 Jahre der Strom ausfällt.
„Ich würde für die Begründung Ihres im Grundsatz erhobenen fast prinzipiellen Vorwurfs an die Linke, sie würde Psychotherapie und TherapiezIele wie psychische Gesundheit ablehnen, eine Referenz auf einen zeitgenössischen prominenten, erfahren Psychotherapeuten und Linken / Sozialisten oder mehrere Personen, eine Gruppe erwarten.“
Da muss ich Sie dann wohl enttäuschen, vielleicht machen Sie ja noch eigene Erfahrungen dieser Art.
Sie schreiben viel Vernünftiges.
"Was ist da der Standpunkt der Grünen?"
Es gibt wohl keinen. Oder nur einen biegsamen, in alle Richtungen anschlussfähigen. Die Grünen kann man vergessen, so wie leider wohl alle Parteien im Bundestag.
Ich hoffe ausschließlich auf FfF und co. - die außerparlamentarische Opposition.
Ich hoffe auch auf FfF und schwanke immer zwischen der LINKEN und DIE PARTEI. Mehrheiten werden die natürlich nie generieren aber evtl. kommen sie mit in die Regierungsverantwortung. Sevim Dagdelen hat z.B. heute wieder für eine Versöhnung mit Russland und einer weltweiten Abrüstung, also auch von Russland geworben.
Es ist einfach zu billig alles Unheil auf Putin zu schieben. DIE PARTEI schlägt übrigens vor, die Phrase: "Putin war Schuld" auch auf Zugverspätungen, Auffahrunfälle, Displayschäden und anderes anzuwenden was dann als schuldbefreiend gilt ;)
https://www.die-partei.de/regierungsprogramm/
Da sagen Sie was. Das hier könnte Ihnen gefallen. :-)
https://www.youtube.com/watch?v=cr2SmniV0HY
So lustig das auch scheinen mag aber in seiner Ansprache letzte Woche im Kreml hat Putin von einer "roten Linie" gesprochen was die Krim angeht. Der Fakt dass Russland das in der Vergangenheit durchaus Differenzen mit China hatte jetzt doch versucht mit denen ein Bündnis einzugehen sollten selbst beim letzten Hardcore-Transatlantiker alle Alarmglocken schrillen lassen. Wenn Frau Baerbock, die tägliche Meinungsmache und der superheilige Biden diese Linie überschreiten wird es ungemütlich. Putin meinte 88% der russischen Atomwaffen wurden auf den neuesten Stand gebracht. Und man kann Putin hassen ich bin auch kein Fan von ihm (wohl aber ein Freund der Russen) aber wenn er was ansagt zieht er das durch. Er hat es 2001 versucht bei seiner Rede im Bundestag uns die Hand zu reichen. Aber man machte lieber den US-Vasall und hat sie ausgeschlagen. Wenn die Grünen, die Transatlantiker und Konsorten meinen diese Linie zu überschreiten wird auch die NATO nicht mehr standhalten. Dann entscheidet allein der Zufall über die Zukunft der Menschheit.
Hört auf die Russen und Chinesen zu beleidigen. Hört auf sie mit der NATO einkreisen zu wollen. Eure jetzt geforderte "Härte" gegenüber Russland und China kann uns alle teuer zu stehen kommen. Ihre Führer Putin und Xi Jinping sind widerliche Despoten aber das ist die amerikanische Führung, die Rüstungsindustrie des Westens und der NATO auch. Versucht den Dialog mit ihnen noch ist es nicht zu spät (das geht natürlich nicht an Sie sondern falls hier irgendein Grünen- und USA- Fanboy mitlesen sollte, an den)
"Es "fehlt die rote Offensive" - konstatiert unser Autor.
Zurecht.
Anregung zum Mittun, Visionäre gesucht!"
Ja, @mardi51a.
Die SPD schnarcht.
Die Linke kommt langsam, aber sie kommt ...
https://www.hna.de/bilder/2014/02/07/3354025/142100269-1211451911_80581-YGI.jpg
Volle Zustimmung - aber manchmal muss man auch versuchen zu lachen, trotz allem.
Ich finde ja, die Beiträge hier gewinnen täglich an Substanz. Auch die der Zweifler, es sei alles schon zu spät. Da ist was dran.
Die Arktis erwärmt sich drei mal schneller als der Rest
"The Arctic plays a crucial role in regulating and stabilizing the Earth’s climate. If climate change persists at the rates expected in the Arctic, it will continue to affect the world’s ecosystems, economies, political stability and human health and well-being.
https://arctic-council.org/en/news/life-in-one-of-the-fastest-warming-places-on-earth/
Ich unterstützte die Grünen, die sagen, alle künftige Politik habe sich grundlegend an den Erfordernissen des Klimaschutzes auszurichten.
Und ja: Von DE muss es auf die EU-Ebene. "Über die Demokratie in Europa".
Dazu der Hinweis auf die "Konferenz zur Zukunft Europas"
unter www.futureu.europa.eu
Dort die EU-weite, in 24 Sprachen gehaltene Aufforderung, sich Gehör zu verschaffen, sich einzubringen.
Da die Teilnehmer gemäß den nachzulesenden Leitfäden auch untereinander diskutieren können, sei angefragt bei der Redaktion/Community:
Sollte man nicht einmal gemeinsam überlegen, ob und ggf. wie wir uns bei dieser EU-digital-Plattform einbringen wollen.
Etwa mit einem aus den USA entliehenen Thema namens "Neighbourhood Planning" - hier und heute, immerwährend - mit Schwerpunkt Klimaschutz.
https://neighbourhoodplanning.org/
Darin würde sich alles verwirklichen lassen, was man.f.red oben dankenswerter Weise bereits umschrieben hat, Stichwort: Bürgerengagement. Was dem lokalen WIR zugute käme, über Selbstermächtigung, Anerkennung und vieles mehr zu einem Aufbruch in die Schaffung (vernetzter lokaler) nachhaltiger klimaresilienter Verhältnisse führte.
Und wer, wie ich, regelmäßig die Wirtschaftssparte der SZ (bei aller fälliger Vorsicht) studiert, kann erkennen und weiß, dass DIE Wirtschaft schon längst auf den - wirklichen, nicht nur grün gewaschenen - Zug der Nachhaltigkeit aufgesprungen ist, nach dem Beschluss des BVerfG zu Artikel 20a GG um so mehr. Es gibt kein Zurück mehr!
Die Frage vor dem Hintergrund der Botschaft von Prof. Rockström, es bliebe nur noch diese Dekade des wirkmächigen Umsteuerns, ist und bleibt: Können es sich die Grünen "leisten" und verantworten, in einer potentiellen Grün-Schwarzen-Koaltion weitere vier Jahre sinn- und wirkungslos zu vergeuden.
Mit man.f.red bin ich der Meinung: Man muss die Union rechts liegen lassen. Hierzu sollte von Flensburg bis Garmisch "mobilisiert" werden, innerhalb des gesamten, bundesweiten Bürgerengagements, das die Zeichen der Zeit - schon lange - erkannt hat. Und nun insoweit mit dem Druck auf potentielle Mehrheits-Parteien nicht nachlassen darf.
Denn: Alle Veränderung kommt bekanntlich von unten.
Nachtrag - 19 Seiten Infos
Urban Planning and Design for Building Neighborhood Resilience to Climate Change
file:///C:/Users/ACFIMM~1/AppData/Local/Temp/land-09-00387-v2.pdf
Sieht so die im Artikel behauptete Offensive der Grünen aus? Mit Enthaltungen im Bundestag bis zur Wahl? Heute haben sich die Grünen bei der Abstimmung über den im Internet sehr stark kritisierten und abgelehnten Uploadfilter im Rahmen der Urheberrechtsreform enthalten. Die CDU / SPD stimmten pro, die Linke, FDP, AFD dagegen. Damit brach die CDU/SPD Koalition unter dem Druck der Medienkonzerne ihre Versprechen, keinen Uploadfilter einzuführen und die Grünen Fraktion toleriert es mit Enthaltung.
Warum geht es? urheberrechtsreform-uploadfilter-werden-gesetz
Da bin ich ganz bei Ihnen. Die BRD hat die Hand Russlands ausgeschlagen obwohl Putin ein Jahrzehnt lang versucht hat deeskalierend zu wirken. Denselben Fehler sollte man mit China nicht wiederholen nur weil China jetzt der auserkorene "Feind" Amerikas ist. Das heißt aber doch nicht automatisch dass sie der "Feind" Europas sein müssen.
Dennoch ist nicht okay dass Ji Xingping die Uiguren unterdrückt. Mir ist bewusst diese Minderheit hat Anschläge in China verübt. Dennoch sind diese Arbeitslager unwürdig. Auch dass Volkswagen die ausnutzt und der Vorstand von denen frech in die Kamera gelogen hat dass diese Arbeitslager ihm nicht bekannt sind. China hat viele zukunftsweisende Technologien zu bieten, bspw. bei der Solarenergie die Deutschland gedeckelt hat und verschenkt hat. 60.000 Arbeitsplätze gingen dort verloren und wegen 6.000 in der Kohle heult man rum und zahlt den Kohlekraftwerkbetreibern jetzt sogar noch Geld dass sie aussteigen 2038 obwohl sie die Kraftwerke ohnehin zugemacht hätten zu der Zeit.
Dass die USA am Ende sind hab ich auch schon oft genug in anderen Artikeln beschrieben. In den Industriestaaten ist es das am meisten gespaltene und sozial ungerechte Land überhaupt. Dieses "privat über alles" ohne Sozialversicherungen und staatliche Eingriffe in den Markt funktioniert nicht und ist gescheitert. Auch weil in den USA, anders als in Russland und China, nur kurzfristig gedacht wird. Von Quartal zu Quartal dass die Leute in der Wallstreet möglichst schnell möglichst viel Geld bekommen. Der Westen muss sich eingestehen dass das neoliberale Modell gescheitert ist und die Interventionen der NATO falsch waren. Irak, Syrien, Sudan, Libyen sind keine besseren Orte danach. Mit so einem Eingeständnis könnte man die Beziehungen zu Russland und China schon verbessern glaube ich. Es wäre keine Schwäche dies einzugestehen. Aber allein aus Trotz und der Vorgabe der USA wollen die Grünen lieber weiter auf Konfrontation gehen. Obwohl die eigene doppelmoralische Vorgehensweise inner- und außerpolitisch heuchlerisch ist und das kann heutzutage eigentlich jeder herausfinden. Das liegt doch auf der Hand. Und ich wünsche mir ausdrücklich Freundschaft zu Russland und China und den USA. Ich habe familiäre Beziehungen nach Russland und interessiere mich auch für die Politik dort (übrigens ist Nawalny dort bei weitem nicht so relevant wie im Westen) und man kann viel von den Russen und Chinesen lernen. Der Weg der Grünen, SPD, Union, FDP und AfD ist komplett falsch. Aber genau diese Knallköpfe kriegen ständig die mediale Aufmerksamkeit und nicht die Friedensbewegung bspw.
Ich mein was Raumfahrt angeht da könnte man sich ein Beispiel nehmen. Dort arbeiten chinesische, russische, amerikanische und europäische Wissenschaftler und Astronauten Seite an Seite, ohne Vorbehalte. Und Politik muss sich an Fakten und Wissenschaft orientieren, nicht an Gefühlen und transatlantischen Bindungen.
In der nachfolgenden Tabelle (s. Link) sehen Sie, wie den Politikern deren politische Ämter als "Volksvertreter" zu einer Wirtschaftskarriere als Geschäftsführern, Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder verhelfen. Dieses Lobbyismus vampirisiert zugleich die soziale Marktwirtschaft. In der Tabelle figurieren über 99% die Parteien SPD und CDU/CSU:
CDU/CSU.https://lobbypedia.de/wiki/Seitenwechsler_in_Deutschland_im_%C3%9Cberblick
Um die von Ihnen relevanten Veränderungen zu erreichen, brauchen wir anscheinend einen Machtwechsel im Bund, und zwar vollständig. Die beiden bzw. 2,5 Parteien (1=SPD + 1=CDU + o,5=CSU/Regionalpartei) müssen ausgewechselt werden!
Schön und gut. Aber bitte: Wo ist der Bezug zum Artikel?
Zum Geschwätz über Innnovation in der deutschen Industrie:
https://www.carandbike.com/new-cars/electric-cars
Electric Cars in India
https://www.made-in-china.com/products-search/hot-china-products/Mini_Electric_Car.html
Made in China.
...
15 Jahre hinter einer kleinteiligen Elektro-Entwicklung.
Arbeitsplatzsicherung?
Es darf gelacht werden.
Der Tesla-Protz wird das nicht ändern.
CDU/CSU Politik mit GroKo-Geist.
Zero Konzepte.
...
Das Motto heisst:
Umbau der Industriegesellschaft.
100 Jahre links von Schwarz!
ZDF-Illner
Maja Göpel hat doch etwa ab der 30. Minute das Notwendige gesagt. U.a. dass es gesetzliche Rahmenbedingungen für alle Akteure bedarf. Und: Sie findet zurecht das Gerede von der "Öko-Diktatur" als unehrlich. Es bedarf aber Regulative, um den Pfad der Nachhaltigkeit zu beschreiten. Sie beklagt, dass in verbal unehrlicher Weise das eine gegen das andere ausgespielt werden soll. Auch geht sie überzeugend auf eine visionäre Stadtplanung ein. Gute Frau, kluge Wissenschaftlerin!
Wie bei der Pandemie: Aus interessierten Kreisen besteht offenbar der Bedarf Angst vor den Grünen zu schüren.
Im Übrigen: Durch die Bank reden die Beteiligten vom "Urteil". Hat eigentlich einer wirklich den BESCHLUSS des BVerfG gelesen?
Dann bezichtigen Sie aber dieser Frau bspw. der Lüge:
https://www.cicero.de/aussenpolitik/uiguren-china-menschenrechtsverletzungen-sayragul-sauytbay-buchvorstellung
Sollen alle Medien, Amnesty International oder auch Human Rights Watch einstimmig lügen?
https://www.hrw.org/de/news/2021/04/19/china-verbrechen-gegen-die-menschlichkeit-xinjiang
Glauben Sie mir als "NachDenkSeiten"-Leser genieße ich die Artikel vom ÖR, ZEIT, FAZ, taz, WELT, BILD sowieso mit äußerster Vorsicht und übernehme nichts blind wenn es um Russland, China aber auch den Iran, Venezuela, Syrien usw. geht. Auch das mit Joshua Wong, diesem angeblichen Demokratie-Kämpfer in Hongkong war viel zu dramatisch dargestellt. Aber bei den Uiguren-Lagern lügen alle westlichen Medien und Menschenrechtsorganisationen?
Die Flüchtlinge fliehen ja nur weil die NATO Krieg und Zerstörung dort als Einsatz für Menschenrechte propagiert. Obwohl die meisten Bürger für Assad gestimmt haben sobald den USA der Ausgang einer Wahl nicht passt wird Desinformation und Manipulation in den Raum geworfen. Aber man sollte nicht ebenso blind alles in Russland und China als superperfekt darstellen sonst macht man dasselbe wie die Transatlantiker im Westen über die USA
Weiß nicht hier liegt ja die Gefahr dass man zu positiv über China informiert wird. Hab ich ja gesagt bei KEINEM Staat blind alles gutheißen das wäre albern.
Ich habe bei der ZEIT, der taz und natürlich auch hier ein Konto und informiere mich bei den "Qualitätsmedien" (wer entscheidet eigentlich ab wann man ein Qualitätsmedium ist? Ich würde bspw. den Freitag auch da einordnen aber allgemein wird der Freitag wohl nicht genannt wenn man Leute auf der Straße oder so befragt sondern halt die üblichen Verdächtigen ZEIT, FAZ, taz, SPIEGEL) genauso aber die Sicht der Journalisten ist stark transatlantisch das kann niemand ernsthaft bestreiten. Zudem verlagert man sich immer mehr auf Identitätspolitik, abgehobenen Diskussionen aus linksliberalen Akademikerkreisen (Manspreading, Gendern vor allem beim Öffentlich-Rechtlichen) und rückt auch die Aufrüstung der NATO eigentlich immer in ein gutes Licht was für jemanden wie mich völlig hanebüchen ist. Und wenn man fair und neutral an die Diskussion ran will und muss wenn man die Eskalation an der Krim oder auch Israel/Palästina nimmt bspw. muss man auch die nicht-westlich Seite ausreden lassen und nicht einfach mit dem Totschlagargument "Das war Putins Schuld", "Das waren russische Hackerangriffe" und so ein Blödsinn kommen. Das ist unfair aber gerade die nicht-westliche Seite wird kaum dargestellt im Qualitätsjournalimus. Ich finde hier ist bspw. auch der Freitag viel weiter
Also Frau Baerbock werde ich auch nicht wählen. Grade sie die Völkerrecht studiert hatte sollte bestens Bescheid wissen was die Interventionen der NATO in der Vergangenheit an Völkerrechtsbrüchen bedeutete. Da bin ich schon bei WuMing DIE LINKE ist auch für mich das einzig Wählbare oder halt DIE PARTEI. Regierungsverantwortung kriegt man damit aber nicht.
Das Aufkommen des Internets ist in dem Bereich tatsächlich unglaublich wertvoll. Meinungsmache egal ob amerikanische, russische oder sonst irgendeine ist viel leichter zu durchschauen und man kann wesentlich kritischer alles beleuchten. Man erfährt auch die Hintergrundgeschichte der Journalisten, weiß aus welchem Milieu sie kommen, wo ihre Sympathien liegen auch wenn die eigentlich nirgends miteinfließen dürfen
Das stimmt natürlich auch ich bin Single wohne alleine und natürlich wenn man persönlichen Stress hat, Zeitmangel dann ist die gute alte Tagesschau ein gutes Format genau wie wenn man schnell mal bei der ZEIT reinschaut. Aber warum sagen denn vor allem ältere Leute, auch "Boomer", so gerne dass früher alles besser war? Weil sie vor dem Internet wirklich nur das mitbekommen haben was im ÖR lief. Während die Geheimdienste von Ost und West im Kalten Krieg viele Operationen durchgeführt haben die moralisch fragwürdig waren und es manchmal sehr auf der Kippe stand ob nicht doch ein Krieg ausbricht.
So Dinge wie die Maskendeals mit Aserbaidschan von der Union wären ohne Internet wohl nie aufgekommen wenn nicht einer von denen das von sich aus zugegeben hätte. Zudem können Reporter so viel besser zusammenarbeiten. LuxLeaks, Paradise Papers, all das wäre ohne Internet nur sehr schwer wenn nicht unmöglich gewesen darzustellen und zu publizieren.
Während man sich also in der DDR darauf verlassen musste dass das stimmt was das Fernsehen oder das Radio brachte galt das auch für die Bürger in der BRD. Wenn sich die USA oder Sowjetunion irgendwas zurecht gebogen haben und das ausgestrahlt wurde haben unzählige Bürger das als richtig hingenommen.
WuMing wird genauso wenig wie ich diese komplexe Welt erklären können. Das kann niemand wohl kann man aber mit dem Internet sehr viel schneller an Informationen und Hintergründe kommen. Natürlich aber kann man dass auch zur Desinformation nutzen dass ist ganz klar. Und genau damit auch politische Gegner diffamieren indem man sich gegenseitig an den Kopf wirft Desinformation zu verbreiten. Dann wirds schwierig bis unmöglich
"Aus interessierten Kreisen besteht offenbar der Bedarf Angst vor den Grünen zu schüren."
Sie sagen es.
Das war schon immer so, dass die Oppositionsparteien oder Volksbewegungen unfair angegriffen oder diffamiert wurden. Zumal jetzt sind die Grünen eine echte Gefahr, dass die die nächste Regierung stellen könnten.
Aber viele Dialoge mit den Grünen oder mit der Linkspartei werden durch die meisten Pressevertreter unfair geführt. Die beiden Parteien werden schlecht vor der Bevölkerung dargestellt, auch wenn sie das nicht verdienen. Zugleich wird auf die anderen Länder wie Russland oder Türkei "geschossen", dass dort, die Medien von der Staat kontrolliert werden sollen. Dabei fliegen dort Journalisten aus den Fenstern und werden inhaftiert. Vielleicht sollte man zuerst in den Spiegel schauen (Presse BRD), wer und wen kontrolliert oder wer für wen hierzulande die Berichterstattung “zurecht schustert”!
>>Regierungsverantwortung kriegt man damit aber nicht.<<
Das nicht, es ist halt eine Meinungsäusserung.
Mir zum Beispiel würde es einen Riesenspass bereiten, wenn eine der Kapitallobbybeinflussung unverdächtige Partei wie DKP oder MLPD plötzlich über 5 % kämen. Wie aufgeregt die Hühner in Parlament & Massenmedien herumrennen & gackern würden.
Die Schlagzeile: "Drehen die Wähler durch?" wäre Anlass zu der Antwort: "Ja, und wir werden unsere Drehzahl erhöhen".
Man gönnt sich doch sonst nichts, warum gönnen wir uns nicht nicht mal das? Kostet zur Zeit noch nullkommanix.
Von mir aus auch "die Partei", aber konzentrieren auf eine Partei die nicht kaputtalismuskonform ist, oder? Wenn die plötzlich eine Fraktion im Bundestag wäre hätten wir auch schon mehr gewonen als gar nix.
Und daraus kann mehr werden, falls wir uns zu wollen trauen.
Auf welcher Seite? Auf der auf der Europa eigentlich stehen sollte. Eine dritte, unabhängige Seite die zwischen Ost und West schlichtet. Eine Seite der Vernunft die Propagierung von Waffen und Krieg nicht zustimmt. Ich werde mich ganz sicher nicht ganz blind auf die chinesisch-russisch oder amerikanische Seite stellen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Schon aus Star Wars weiß man: "Nur schlechte Menschen (in dem Film halt die Sith) kennen nichts als Extreme."
Die amerikanische Werbung für die Army zeigt übrigens gut den Einfluss der Identitätspolitik die im Westen mittlerweile salonfähig ist. Es geht um Gefühle und eigene Herkunft, Geschlecht, Ethnie, Alter etc. Dinge die in der Politik, auch im Militär eigentlich nichts zu suchen haben
Dafür müsste man aber die neoliberale Propaganda aus den Hirnen von Generationen bekommen. Zuviele verehren Arbeitsplätze, Status und finanzielle Absicherung als Allerheiligstes, vor allem in Deutschland aber eigentlich überall auf der Welt. Natürlich wünsche ich mir dass DIE PARTEI, Die LINKE oder auch die DKP die 5% mal packen. Aber das trauen sich die Wenigsten. Noch immer glaubt man den Pharisäern der WallStreet, der privaten Vorsorge, Hedgefonds und dem "freien Markt".
Das Problem ist der Kampf gegen echte linke Werte (soziale Gerechtigkeit, Umverteilung von oben nach unten) wird mittlerweile und seit Jahrzehnten auch von Sozialdemokraten und grünen Parteien geführt. Es werden Krisen von denen vorhergesagt die sich schamlos bereichert haben und immer noch versprochen man könnte so werden wie die wenn man sich noch anstrengt. Das aus den Köpfen der Menschen zu bringen dauert mehrere Generationen lang. Zu lang um den Klimawandel und das soziale Elend zu bekämpfen
Also die LINKE packt natürlich 5% aber mehr als maximal 10 werden es nie
Geographisch wären wir nicht der Westen sondern die Mitte. Wir sind der Westen weil wir unter der amerikanischen Fuchtel stehen. Wenn man so politisch denkt wären ja auch Japan und Südkorea der Westen denn sie folgen auch der amerikanischen Doktrin.
Es muss eine Alternative zu Russland/China oder USA geben wie es auch einen Weg abseits von Kommunismus, rechter Dikatur und neoliberalen Kapitalismus gibt. Ich kann mich nicht für Krieg und Doppelmoral entscheiden. Wenn die Ressourcen ausgehen oder gefährdet sind bin ich auch nicht abzubringen von meinem Weg. Ich war schonmal obdachlos, zwei Jahre in Arbeitslosigkeit. Die Frage ist: Wer ist dann an der Macht in welchem Staat?
Ganz wehrlos ist Europa auch nicht. Frankreich hat die Atombombe ebenso wie Großbritannien. Deutschland ist wie im Kalten Krieg der Depp weil hier amerikanische Waffen liegen die den Russen und Chinesen ein Dorn im Auge wären.
Medien und SPD in den Ländern
1.
Tja, die Medien. Deren Aufgabe ist (eigentlich), ausgewogen zu berichten, was ist. Aber: Die diversen Richtungen ziehen es vor, ihre je eigene Agenda zu verfolgen. Und nehmen dafür (!) das Privileg des Grundgesetzes in Anspruch. Die Frage nach Fachwissen einerseits und Berufsmoral anderseits stellt sich von alleine. Professionalität ausgerichtet an den Aufgaben der Pressegesetze und Artikel 5 des Grundgesetzes? Betriebsblindheit?
"Mediensysteme: Normenkontext des Journalismus"
von Siegfried Weischenberg
https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-663-10431-5_3
"Kühner, als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte in Frage zu stellen."
Alexander von Humboldt
2.
Was macht die SPD in den Ländern? In Ihrem?
In Bayern, da wo die SPD trendig unter 10% herumlaviert, gibt es einen neuen Shooting-Star. Sieht jung aus, ist aber schon 30 Jahre dabei, bereits über 50:
Florian von Brunn, der neue Landesvorsitzende und nunmehr auch Leiter der Fraktion.
https://florianvonbrunn.de/
Er bringt Schwung und macht dem Baumumarmer Söder Druck, das junge wie unverbindliche bay. Klimaschutz-Gesetz neu aufzulegen.
Sie verstehen mich immer noch falsch. Ich bewundere die Chinesen und bin auch dankbar dass so schnell Masken geliefert werden konnten. Man muss die Einkreisungsängste der Chinesen und Russen wahrnehmen und als logische Konsequenz die NATO auflösen, zumindest aber abrüsten und zwar gewaltig. Krieg und Waffen sind Klimakiller Nr. 1
Krieg wurde auch im Osten praktiziert zu der Zeit oder etwas davor oder was ist mit dem Mongolensturm, der Goldenen Horde etc?
Die Chinesen natürlich haben nie so sehr auf Eroberungskriege gesetzt die Große Mauer ist ja ein Symbol für die Friedfertigkeit dieses Staates. Ich bin garantiert kein Kalter Krieger und ich will dass die schrecklichen Atomwaffen der USA zurück nach Amerika gehen genau wie der Rest ihrer Waffen die hier liegen. Dies lasse ich mir nicht unterstellen ich engagiere mich für die Friedensbewegung und halte Aufrüstung EGAL VON WEM für Schwachsinn und menschenfeindlich