„Man sieht es nicht“

Interview Ursula Höf über den Filmschnitt, Frauenarbeit und das Verhältnis zum Regisseur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2016

der Freitag: Frau Höf, wie heißt Ihr Beruf eigentlich korrekt? Cutterin, Editorin, Schnittmeisterin?

Ursula Höf: Ich bevorzuge Filmeditorin. In der DDR wurde der Begriff Schnittmeisterin verwendet. Das war im Westen eine Zeit lang auch üblich, dann hießen wir Cutter. Das klingt aber eher nach Teppichmesser. Im Vor- und Abspann habe ich es am liebsten, wenn da Montage steht. Bei dem Begriff Schnitt entsteht die Vorstellung, dass jemand etwas wegschneidet, aber meine Arbeit besteht ja eher darin, etwas zusammenzusetzen.

Sie sind gerade auf dem Kölner Filmplus-Festival für Schnitt und Montagekunst mit dem „Geißendörfer Ehrenpreis“ ausgezeichnet worden. Kann man die Montage eines Films bewerten, wenn man nicht das ganze Material kennt?

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