Am Krisenherd

Notstand Weil die Regierung ­weniger Einwanderer ins Land lässt, finden britische Curry-­Restaurants keine Köche mehr. Nun ist ein Kampf um diese ­nationale Institution entbrannt
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Der Tag in Bradford ist kalt und regnerisch. In den Balti-Restaurants und Imbissbuden, die Milchshakes verkaufen, ist noch nicht viel los. In der Küche der International Food Academy ganz in der Nähe herrscht hingegen bereits Hochbetrieb. Angelo Towse, 33, ist konzentriert mit dem Falten und Füllen von Samosas beschäftigt, während der ehemalige Maurer Joel Stafford, 26, Kebabspieße mit Fleisch bestückt. Awais Mumtaz, 20, dessen Vater eines der bekanntesten Restaurants in Bradford gehört, lernt, wie man Füllungen zubereitet und Kartoffeln röstet. So heiß und laut wie in der Küche eines indischen Restaurants geht es hier vielleicht nicht zu, trotzdem sind Küchen wie diese womöglich die Zukunft der britischen Curryindustrie