Anarchie, nicht Chaos

Rehabilitierung Überall "Hardcore-Anarchisten" derzeit – doch Wikileaks hat wenig mit den Ideen des Anarchismus zu tun, und auch das Klischee des Steinewerfers wird ihnen nicht gerecht
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Ausnahmsweise liege ich mit meinem Faible für den Anarchismus mal im Trend. Schon als ich bei den vergangenen Parlamentswahlen als Unabhängige kandidierte, nannte mich jemand Anarchistin – als wäre das etwas Schlechtes. Mittlerweile ist es groß in Mode gekommen. Überall finden sich "Hardcore-Anarchisten", die allen anderen das Leben schwer machen. Bei einigen von ihnen handelt es sich lediglich um aufmüpfige "Jugendliche", die sich mit einem Halstuch vermummen. Andere haben angeblich die "Anarchie im Blut", was kein schlechtes Geburtsrecht ist. Julian Assange ist entweder ein Cyber-Jesus oder ein heimtückischer Anarchist, der das gesamte System zum Einsturz bringen will – je nachdem, wen man fragt bzw. liest.

Aufregende Zeiten also für Leu