Barack, der liberale Falke

Imperiale Tradition Obamas sanftes Auftreten weckt Hoffnungen auf eine neue Außenpolitik. Doch der neue US-Präsident steht in der Tradition des liberalen Imperialismus von Kennedy
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Die Neokonservativen unter den Demokraten sind erleichtert. Auch der erste demokratische Präsident der Moderne, der auf einem Anti-Kriegs-Ticket ins Weiße Haus einzog, ist ein Falke. Er selbst will die militärische Auseinandersetzung in Afghanistan verschärfen. Baracks außenpolitische Personalien lassen Interventionen im Sudan und in Iran nicht völlig abwegig erscheinen. In seiner ersten Amtswoche stimmte der Präsident zwei Raketenangriffen auf Gebiete in Pakistan zu, bei denen 22 Menschen getötet wurden, darunter Frauen und Kinder. Seine Haltung im Gaza-Konflikt unterscheidet sich bemerkenswert wenig von der seines Vorgängers. Die Frage ist nun, wie Obama seine Anhänger überzeugen will, ihn bei alldem zu unterstützen. Bush konnte