Basarhändler statt Bürohengst

Mode Altkleiderspenden aus dem Westen haben Kenias Textilindustrie ruiniert. Jetzt plant die Regierung ein Importverbot – mit gefährlichen Folgen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2015
Besser ein überfüllter Marktstand als ein überlaufener Arbeitsmarkt
Besser ein überfüllter Marktstand als ein überlaufener Arbeitsmarkt

Foto: Simon Maina/AFP/Getty Images

Als diesen Sommer ein Feuer den Gikomba-Basar in Nairobi verwüstetet hatte, den größten Altkleidermarkt Ostafrikas, half Kenias Regierung den Händlern unverzüglich beim Wiederaufbau ihrer Läden. Zugleich aber arbeitet sie seit Monaten auf ein Einfuhrverbot von Secondhandkleidung hin. Die gemeinsame Initiative der Staatschefs von Kenia, Uganda und Tansania dazu soll die lokale Textilindustrie der Staaten wiederbeleben.

Allein Kenia importiert pro Jahr rund 100.000 Tonnen gebrauchter Kleider, Schuhe und Accessoires. Laut der Hilfsorganisation Oxfam landen 70 Prozent der weltweiten Kleiderspenden in Afrika. „Hier wird verkauft, was in westlichen Secondhand-läden unverkäuflich ist und sich für warmes Klima eignet“, erklärt Ian Falkin