Dämonen im Nacken

Rufus Wainwright Rufus Wainwright ist clean. Aber seine Musik klingt nicht weniger romantisch-melancholisch. Nun ist er mit seiner ersten Oper und mit einem neuen Album am Start
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Seine Mutter, Folksängerin Kate McGarrigle ist gerade mal seit einer Woche beerdigt, als ich Rufus Wainwright in London zum Mittagessen treffe. Der Schock und die Trauer stehen ihm immer noch ins Gesicht geschrieben. Mal kommen ihm die Tränen, dann bricht er in überzogenes Lachen aus. Laut musikalisch-autobiographischen Bekenntnissen des Wainwright-Clans ist die Familiengeschichte ein Drama mit ödipalen Untertönen. Rufus Schwester Martha spielt eine Rolle, zu der er immer in Konkurrenz stand, und natürlich sein abwesender Vater Loudon Wainwright III. Er verließ die Familie, als Rufus drei war, nachdem er seinen Sohn mit dem Song „Rufus is a Tit Man“ auf der Erde begrüßt hatte. Die vier kamen an Kates Sterbebett wieder zusammen. Deren