Der Faschismus ist zurück

Italien Ein Mann schießt aus einem fahrenden Auto auf fünf afrikanische Migranten. Wie das Land mit dem Anschlag von Macerata umgeht, zeigt den Bankrott des politischen Systems
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Sich auf die Seite der Immigranten zu stellen, das kostet mutmaßlich Wählerstimmen
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Foto: Tiziana Fabi/AFP/Getty Images

Am späten Samstagvormittag des 3. Februar begannen nach und nach die Meldungen aus Macerata einzutreffen: aus einem schwarzen Alfa Romeo 147, der durch die kleine mittelitalienische Kreisstadt fuhr, waren Schüsse abgefeuert worden. Auf Facebook rief der Bürgermeister der Stadt alle Einwohner auf, zuhause zu bleiben, weil „ein bewaffneter Mann aus einem Auto heraus schießt“.

Ein paar Tage zuvor war in Macerata die zerstückelte Leiche einer jungen Frau in einem Koffer gefunden worden. Das italienische Opfer wurde als Pamela Mastropietro identifiziert und der nigerianische Drogendealer Innocent Oseghale wegen Mordverdachts verhaftet. Oseghale sitzt noch immer im Gefängnis, auch wegen Missachtung der Justiz und des Vorwurfs, die Leiche versteckt zu habe