Der Irak bleibt ein Staat auf Abruf

Bush-und-Blair-Krieg Sechs Jahre ist es her, dass US- und britische Truppen in den Irak eindrangen. Wie andere Jahrestage wird auch dieser nicht in die Geschichtsbücher eingehen
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Was noch von der Bush-Regierung vor 18 Monaten entschieden wurde – die US-Truppen auf 140.000 Mann aufzustocken – scheint sich ausgezahlt zu haben. Der Aufstand der sunnitischen Nationalisten hat an Heftigkeit eingebüßt, Fanatiker und Freiwillige für Selbstmordattentate gibt es freilich immer noch zuhauf. Seumas Milne hat recht, wenn er im Guardian
schreibt, eine Befreiung des Irak sei nur möglich, sollte es gelingen, die sektiererische Gewalt zu überwinden, vor allem die in den Ölregionen um Kirkuk und Mosul, auf die Kurden und Araber gleichermaßen Anspruch erheben.

Auch wenn durch die verstärkte Präsenz der US-Truppen einiges erreicht werden konnte, bleiben viele offene Fragen, die vor dem von Barack Obama für Ende 2010 angek