Wer sich ein wenig von all den jüngsten Entlassungsgeschichten in Großbritannien oder auch Deutschland erholen möchte, der könnte sich den neuen, 300 Seiten starken Bericht der Bank of America Merrill Lynch ansehen, der sich mit den zu erwartenden Folgen einer Revolution in der Robotik befasst.
Das könnte ihn allerdings genauso beunruhigt zurücklassen. Der Bericht stellt zwar einerseits robotische Pflegekräfte für eine alternde Bevölkerung in Aussicht, prognostiziert gleichzeitig auch den Wegfall einer großen Anzahl von Arbeitsplätzen: Bis zu 35 Prozent aller Stellen im Vereinigten Königreich und sogar 47 Prozent in den USA sind der Studie zufolge von der Automatisierung akut bedroht, darunter im Unterschied zu früher auch immer mehr Bürojobs.
Aber hat man das nicht alles schon gehört? Von den Maschinenstürmern des 19. Jahrhunderts bis zu den Gewerkschaften, die in den 1980er Jahren gegen die Einführung computergestützter Druckverfahren protestierten, gab es schon immer Menschen, die sich von Mechanisierung und Automation bedroht fühlten- Doch dabei entstehen immer auch neue Berufsbilder und -bezeichnungen.
Aber dieses Mal soll alles anders sein: Die Kombination von künstlicher Intelligenz, die es Maschinen ermöglicht, logisch in ihre Umwelt einzugreifen, zu lernen und Erfahrungen zu sammeln werde ganze Arbeitszweige auslöschen und die Gesellschaft grundlegend verändern, heißt es.
„Das Paradebeispiel dafür, was die Automation zu leisten vermag, ist die Landwirtschaft“, sagt Calum Chace, der ein Buch über die gesellschaftlichen Folgen künstlicher Intelligenz geschrieben hat. „Um 1900 haben noch 40 Prozent aller arbeitsfähigen US-Amerikaner in der Landwirtschaft gearbeitet, 1960 waren es nur noch ein paar Prozent. Die Leute hatten immer noch Jobs, diese hatten sich aber ganz wesentlich verändert.“
„Auf der anderen Seite gab es im Jahr 1900 in den USA noch 21 Millionen Pferde, 1960 waren es nur noch drei Millionen. Wir Menschen sind aufgrund unserer kognitiven Fähigkeiten in der Lage, Neues zu lernen. Doch wenn man bedenkt, dass die Maschinen immer intelligenter werden, könnte es sein, dass uns irgendwann einmal nichts mehr einfällt bzw. schlicht nichts mehr zu tun bleibt.“
Was ist, wenn es uns angesichts der künstlichen Intelligenz so ergeht wie den Pferden und wir nicht mehr gebraucht werden? Wer die Entwicklung nicht aufmerksam verfolgt, der bekommt kaum mit, wie schnell die Kombination aus Robotik und Künstlicher Intelligenz Fortschritte macht. In der vergangenen Woche hat ein Team vom Massachusetts Institute of Technology ein Video veröffentlicht, in dem eine winzige Drohne mit knapp 50 Stundenkilometern durch ein leicht bewaldetes Gebiet fliegt und selbständig, ohne Pilot, nur mithilfe der Prozessoren, die sie an Bord hat, die Bäume umfliegt. Natürlich ist sie in der Lage, eine von Menschenhand gesteuerte Drohne abzuhängen.
MIT hat auch einen “Leoparden-Roboter” gebaut, der ohne Hilfe über bis zu 40 Zentimeter hohe Hindernisse springen kann. Denken Sie sich dies zu dem standardmäßigen Fortschritt in der IT-Entwicklung hinzu, wo sich die Rechenleistung rund alle 18 Monate verdoppelt, und Sie verstehen, warum Menschen wie Chace sich Sorgen machen.
Doch künstliche Intelligenz hat schon seit einer ganzen Weile in unseren Alltag Einzug gehalten. So können Kochsysteme mit Sichtsensoren selbständig entscheiden, wann die Burger ordentlich durchgebraten sind. Restaurants können ihren Gästen Tablets auf den Tisch legen, mit denen sie ohne die Vermittlung einer Bedienung bestellen können.
Rechtsanwälte, die sich früher zur Vorbereitung eines Falles durch gigantische Aktenberge wühlen mussten, können diese lästige Tätigkeit heute teilweise ihrem Computer übertragen. Eine „intelligente Assistentin“ namens Amy beraumt per E-Mail automatisch Treffen an und in der vergangenen Woche hat Google bekanntgegeben, dass Gmail jetzt in der Lage ist, eingehende E-Mails automatisch zu beantworten. (Entsprechend verhalten muss man sich aber natürlich immer noch selbst.)
Foxconn, das taiwanesische Unternehmen, das Geräte für Apple und andere zusammenbaut, hat vor, einen Großteil seiner Arbeitskräfte durch automatisierte Systeme zu ersetzen. Und ein System, das von dem amerikanischen Tech-Unternehmen Automated Insight entwickelt wurde, erstellt automatisch Sport- und Wirtschaftsnachrichten für die Nachrichtenagentur AP. Je länger man sich umsieht, desto mehr Bereiche findet man, in denen Computer einfache Arbeiten ersetzen.
Bleiben da am Ende gering Qualifizierte auf der Strecke? Wie stark werden Robotik und künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt und unsere Gesellschaft verändern? Carl Benedikt Frey, der 2013 zusammen mit Michael Osborne das richtungsweisende Paper The Future of Employment: How Susceptible Are Jobs to Computerisation? veröffentlicht hat – auf den der Bericht der Bank of America ausgiebig zurückgreift – mag es nicht, als Prophet des Untergangs dargestellt zu werden.
Auch wenn bestimmte Arbeitsplätze ersetzt würden, so entstünden im Dienstleistungs- und sozialen Bereich doch auch immer wieder neue. „In den vergangenen fünf Jahren hatten die Berufsfelder mit den stärksten Zuwächsen alle etwas mit Dienstleistung zu tun“, sagt er. „Ganz oben stehen Zumba-Lehrer und Personal Trainer.”
Frey beobachtet die Entwicklung, dass immer weniger Menschen die Fähigkeiten besitzen, an der vordersten Front der technischen Entwicklung zu arbeiten. „In den 1980er Jahren waren noch 8,2 Prozent der US-amerikanischen Arbeitskräfte im Bereich der neuen Technologien beschäftigt, in den 1990ern noch 4,2 Prozent und für die 2000er liegt unsere Schätzung bei gerade einmal 0, 5 Prozent. Daraus schließe ich, dass zum einen das Potential der Automation wächst, aber auch, dass der technologische Fortschritt nicht mehr so viele neue Jobs schafft wie früher.“
„Es wird Menschen geben, die über die künstliche Intelligenz verfügen und dadurch auch über alles andere verfügen können. Es wird eine Handvoll Götter geben – und den Rest von uns. Ich denke, dass unsere größte Hoffnung darin besteht, dass wir einen Weg finden, in einer Ökonomie des radikalen Überflusses leben zu können, in der Maschinen die ganze Arbeit übernehmen und wir im Grunde den ganzen Tag damit verbringen, zu spielen.“
Unter Umständen sind wir diesem Punkt bereits näher, als wir denken. Oder ist ein Tanz-Fitness-Programm wie Zumba etwas anderes als ein Spiel für Erwachsene? Ein Leben ohne Arbeit bedeute aber auch, so Chace, „dass man über ein universelles Einkommen nachdenken muss“ – ein staatlich garantiertes, bedingungsloses Grundeinkommen.
Das größte Problem besteht vielleicht darin, dass es bislang so wenige Untersuchungen über die gesellschaftlichen Auswirkungen von künstlicher Intelligenz gibt. Frey und Osborne arbeiten in Cambridge an einem Forschungsprogramm zu diesem Thema. Und die Observer-Kolumnisten John Naughton und David Runciman leiten ein Projekt, das ebenfalls versucht, die sozialen Auswirkungen eines solchen Wandels festzuhalten. Doch die Technologie entwickelt sich so rasant weiter, dass es schon schwer genug ist, herauszufinden, was in der Vergangenheit passiert ist – ganz zu schweigen von dem, was die Zukunft bringen wird.
Und einigen Jobs wird der Wandel ohnehin so schnell nichts anhaben. Glaubt Frey, der jetzt 31 ist, dass er in zwanzig Jahren noch immer einen Job haben wird? Er lacht kurz. „Ja.“ Die Wissenschaft erscheine im Augenblick noch sicher – zumindest aus der Sicht der Akademiker.
Das Geheimnis des Wirtschaftswachstums liegt in der Produktivität. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Thomas Malthus nicht müde zu prophezeien, dass die schnell wachsende Bevölkerung in Elend und Hungertod führen werde. Doch Malthus vergaß, die dramatischen technischen Veränderungen zu berücksichtigen – vom dampfbetriebenen Webstuhl bis hin zum Mähdrescher – die ermöglichten, dass die Produktion von Nahrungsmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen sich sogar noch schneller erhöhte als die Anzahl der hungrigen Mäuler. Der Schlüssel zu wirtschaftlichem Fortschritt besteht in der Fähigkeit, mit derselben Menge an Kapital und Arbeitskräften mehr zu erwirtschaften. Der durch den Vormarsch von Robotern und künstlicher Intelligenz befeuerte Innovationsschub dürfte hier auf lange Sicht Verbesserungen mit sich bringen.
Jüngste Studien unter der Leitung von Guy Michaels an der London School of Economics, in denen über ein Jahrzehnt lang umfangreiches Datenmaterial aus 14 Branchen und 17 Ländern untersucht wurde, kamen zu dem Ergebnis, dass die Anwendung von Robotern Produktivität und Löhne erheblich gesteigert hat, ohne in bedeutendem Maße Arbeitsplätze zu vernichten.
Die Robotisierung hat die Produktionszeit verkürzt, die Menschen müssen weniger Zeit darauf verwenden, Dinge herzustellen. Doch während am Fertigungsband Arbeiter eingespart wurden, entstanden an anderer Stelle neue Jobs, viele davon kreativer und weniger schmutzig. Bislang haben sich die Befürchtungen, es werde zu Massenentlassungen kommen, als fast genauso unbegründet erwiesen wie die, die mit großen technologischen Sprüngen schon immer einhergegangen sind.
Dabei gibt es aber einen entscheidenden Vorbehalt. Die relativ gering qualifizierten Fabrikarbeiter, die von Robotern ersetzt werden, sind selten die, die dann als App-Entwickler oder Analysten eine neue Perspektive finden. Manche sagen, der technische Fortschritt verschärfe die ohnehin ständig steigende Ungleichheit in der Gesellschaft noch zusätzlich – ein Trend, von dem Merrill Lynch von der Bank of America glaubt, dass er sich in Zukunft fortsetzen wird.
Der Aufstieg der Maschinen könnte also gewaltige Vorteile und Erleichterungen mit sich bringen. Wenn er aber nicht sensibel gesteuert wird, werden nur Unternehmensteilhaber und hoch-qualifizierte Wissensarbeiter von ihnen profitieren. Die Ungleich würde sich verschärfen und einige Bevölkerunggruppen abgehängt.
Übersetzung: Holger Hutt
Kommentare 12
Danke fuer den Beitrag. Bitte bleiben Sie dran.
Gegen die Technik, Automatisierung und Robotik an sich ist nichts einzuwenden. Sie passt nur dauerhaft nicht zur sozial-ökonomischen Form "Kapital". Warum?
Bis 1970 führte die Technik tendenziell noch zu höhrer Mehrwertproduktion. Ab 1970 drehte sich das. Die Begründung lieferte die Theorie nach. Stand der Erkenntnis ist bislang dieser:
http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=autoren&index=3&posnr=382&backtext1=text1.php
"Auch wenn bestimmte Arbeitsplätze ersetzt würden, so entstünden im Dienstleistungs- und sozialen Bereich doch auch immer wieder neue."
Sicher, die ganzen Angestellten im mittleren Dienst freuen sich darauf in den Altersheimen der dementen Oma ihre Hilfe anbieten zu dürfen. Deswegen gibt es ja schon heute keinen chronischen Mangel an Personal in diesem Bereich. Vor allem, weil die entprechend zahlreich vorhandenen, ökonomisch arbeitenden und gut ausgerüsteten Einrichtungen dann von all denen genutzt werden können, die zum Beispiel aus dem vollen ihrer Riester Renten schöpfen. Oder den Millionen, die in ihrem Leben nie etwas anderes verdient haben, als Hartz IV.
„Es wird Menschen geben, die über die künstliche Intelligenz verfügen und dadurch auch über alles andere verfügen können. Es wird eine Handvoll Götter geben – und den Rest von uns. Ich denke, dass unsere größte Hoffnung darin besteht, dass wir einen Weg finden, in einer Ökonomie des radikalen Überflusses leben zu können, in der Maschinen die ganze Arbeit übernehmen und wir im Grunde den ganzen Tag damit verbringen, zu spielen.“
Spielen? Was denn? Krieg? Oder Monopoly? Und wer ist "wir" in dem Fall? Die Wirtschaftsflüchtlinge, die jetzt schon draußen bleiben müssen?
"Ende des 18. Jahrhunderts wurde Thomas Malthus nicht müde zu prophezeien, dass die schnell wachsende Bevölkerung in Elend und Hungertod führen werde. Doch Malthus vergaß, die dramatischen technischen Veränderungen zu berücksichtigen – vom dampfbetriebenen Webstuhl bis hin zum Mähdrescher – die ermöglichten, dass die Produktion von Nahrungsmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen sich sogar noch schneller erhöhte als die Anzahl der hungrigen Mäuler."
Wie wird denn dieser Überfluss, den es doch jetzt und hier und heute schon gibt global gesehen aktuell verteilt? Und mit welcher Entwicklung dürfen wir rechnen, wenn wir selbst nur noch die Hand aufhalten dürfen, während prozentual gesehen einige Wenige in den Unternehmen arbeiten dürfen die schon heute nur einem Bruchteil der Bevölkerung gehören?
So scheibt World Food Programme
"Die große Mehrheit der Hungernden (98 Prozent) lebt in Entwicklungsländern. Davon leben zirka 511 Millionen in Asien und der Pazifikregion, 232 Millionen in Afrika. Jedoch ist der Anteil der Hungernden an der Bevölkerung mit 20 Prozent in Afrika am höchsten."
Da freuen sich die AfD und Marine Le Pen. Ukip und die Wahren Finnen reiben sich die Hände. Und unsere Nato Partner aus den Osten Europas wissen, dass ihre aktuellen Investitionen in die EU Aussengrenzen spätestens dann als der Aufbruch in ein ganz neues humanistisches Zeitalter gewürdigt werden wird.
"Der Aufstieg der Maschinen könnte also gewaltige Vorteile und Erleichterungen mit sich bringen. Wenn er aber nicht sensibel gesteuert wird, werden nur Unternehmensteilhaber und hoch-qualifizierte Wissensarbeiter von ihnen profitieren."
Ein Euphemismus ohne Gleichen. Wenn man die aktuelle Probleme der Welt betrachtet, nur mit dem klar zu kommen was die ungleiche Verteilung des Wohlstands schon jetzt an Problemen erzeugt, die allesamt unlösbar erscheinen. Egal ob es um so geanannte Wirtschaftsflüchtlinge geht oder um die Kriege, die veranstaltet werden um Recourcen zu sichenen oder die Umwelt, die ja auch weiter belastet wird. Weil all diese Modelle nach wie vor davon ausgehen, dass wir die Produktion, egal von was steigern müssen, um diese Systeme in der Form weiter betreiben zu können. Schon jetzt profitiert weltweit gesehen nur ein Bruchteil der Menschen von der Steigerung der Produktivität durch unserer zivilisatorischen Fortschritt. Der Rest kann froh sein, wenn er verschont bleibt und darf die Koffer packen falls nicht.
"Derzeit befinden sich weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies ist die höchste Zahl, die jemals von UNHCR verzeichnet wurde. Und sie wächst weiter. 2014 wurden 13,9 Millionen Menschen zur Flucht getrieben - viermal so viele wie noch 2010. Jeden Tag machten sich durchschnittlich 42.500 Menschen auf den Weg auf der Suche nach Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben." (UNO-Flüchtlingshilfe)
Und das soll sich ändern, wenn ausgerechnet diejenigen, die sich schon heute einen Dreck darum kümmern, wer zu essen und zu trinken hat und wer nicht, die genau wissen, wen sie an dem erzeugten Wohlstand teilnehmen lassen und wen nicht noch mehr Produktionsmittel in die Hand bekommen? Tut mir leid, ich will niemandem seinen Fortschrittsoptimismus ausreden, aber ich bin davon überzeugt, dass die düstersten Dystopien unserer wirklich guten Science Fiction Klassiker allesamt in die Richtung zeigen in die sie dieser "Innovationsschub" bewegt: Es wird dunkel werden auf der Erde, für lange Zeit. So lange, bis die Mächtigen begriffen haben welche Lebensqaulaität sie sich selber damit eingebrockt haben. Was bis dahin noch übrig ist von der Welt, was die unkontrollierbare Aggression, die sich ja parallel dazu auch weltweit weiter entwickelt in all den unaussprechlich grausamen Varianten politischen oder fundamentalistischen Terrors darüber hinaus auch noch kaputt machen wird, darüber kann man nur spekulieren.
heißen dank für den link. schon beim überfliegen: das ist etwas fürs wochen-ende und die zukunft.
Industrie 4.0 soll unsere Zukunft sein, wurde offiziell auf der HannoverMesse via Kanzlerin ins Volk posaunt. Das bedeutet, dass wir uns vom klassischen Industriemalocher verabschieden. Was glauben sie, was da wohl durch Kopf & Bauch schoss, bei den 11.000 Malochern z.B. in Wörth am Rhein, wo das größte LKW-Werk der Welt malocht und von Daimler betrieben wird.? Angst. Ja, genau, Angst um die Jobs. Digitalisierung und Robotik machen das dann schon, so lange man das Produkt so überhaupt noch braucht. Der selbstfahrende LKW ist ja schon zum Test on Tour. So, und diese 11.000 sollen dann also heim gehen und zum spielenden Nerd werden? Voll bezahlt. Ruhig gestellt. Und wenn sie dann alt und krank sind, werden sie im Heim vom Pflegerobbi gestreichelt, was in Japan schon zum Erfolg wurde. Die alten Japaner entwickeln sogar schon emotionale Beziehungen zu ihren Robbis. Doch dem nicht genug. Alle Daten für BIG DATA. Predectiv Analyst, kapiert? Vorhersagen können, was nachher passiert. Na, jetzt kapiert? Was, immer noch nicht! Mensch Leute, das new american century hat begonnen, die pax americana! Wenn ihr da ausflippt, dann geht doch zu Pegida! Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder habn!
Industrie 4.0 soll unsere Zukunft sein, wurde offiziell auf der HannoverMesse via Kanzlerin ins Volk posaunt. Das bedeutet, dass wir uns vom klassischen Industriemalocher verabschieden. Was glauben sie, was da wohl durch Kopf & Bauch schoss, bei den 11.000 Malochern z.B. in Wörth am Rhein, wo das größte LKW-Werk der Welt malocht und von Daimler betrieben wird.? Angst. Ja, genau, Angst um die Jobs. Digitalisierung und Robotik machen das dann schon, so lange man das Produkt so überhaupt noch braucht. Der selbstfahrende LKW ist ja schon zum Test on Tour. So, und diese 11.000 sollen dann also heim gehen und zum spielenden Nerd werden? Voll bezahlt. Ruhig gestellt. Und wenn sie dann alt und krank sind, werden sie im Heim vom Pflegerobbi gestreichelt, was in Japan schon zum Erfolg wurde. Die alten Japaner entwickeln sogar schon emotionale Beziehungen zu ihren Robbis. Doch dem nicht genug. Alle Daten für BIG DATA. Predectiv Analyst, kapiert? Vorhersagen können, was nachher passiert. Na, jetzt kapiert? Was, immer noch nicht! Mensch Leute, das new american century hat begonnen, die pax americana! Wenn ihr da ausflippt, dann geht doch zu Pegida! Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wieder habn!
„In den vergangenen fünf Jahren hatten die Berufsfelder mit den stärksten Zuwächsen alle etwas mit Dienstleistung zu tun“
Who is Pepper?
Pepper is a social robot able to converse with you, recognize and react to your emotions, move and live autonomously.
Engaging and friendly, Pepper is much more than a robot, he’s a companion able to communicate with you through the most intuitive interface we know: voice, touch and emotions.
Created for SoftBank Mobile—one of the largest mobile phone operators in Japan- Pepper is already greeting and interacting with customers in stores.
Pepper can translate what state you are in using his knowledge of universal emotions (joy, surprise, anger, doubt and sadness) and his ability to analyze your facial expression, body language and the words you use. He will guess your mood, and will even adapt to it. For example, he will try to cheer you up by playing your favorite song!
Pepper also can express emotions, and this is what makes him so cute! We can say he has a real personality conveyed by his body language, his funny gestures and his voice.
Jüngste Studien unter der Leitung von Guy Michaels an der "London School of Economics, in denen über ein Jahrzehnt lang umfangreiches Datenmaterial aus 14 Branchen und 17 Ländern untersucht wurde, kamen zu dem Ergebnis, dass die Anwendung von Robotern Produktivität und Löhne erheblich gesteigert hat, ohne in bedeutendem Maße Arbeitsplätze zu vernichten."
Schade, ich kann diese Studie nicht lesen. Aber ich bin zutiefst missstrauisch. Wenn dem so ist und diese Studie über einen 1oj. Zeitraum lief, hätten doch Unternehmer und Forscher einen Musterbetrieb, komplett von der EU subventioniert, in einem der Länder, aus denen die Elendsflüchtlinge heute fliehen, mit allen Subventionen der Welt errichten und ganz real belegen, beweisen können, dass Roboter Wohlstand schaffen!
Meine Berufs- u. Lebenserfarung sagt mir, dass Maschinen tatsächlich viele Vorteile brachten, aber keinen sozialen Fortschritt. Diesen haben sich die Menschen bitter und blutig erkämpfen müssen. Gerade die Akkordleistungen wurden immer brutaler, die Löhne ertrotzt und der Lebensstandard kraft der wirkungsvollen Familienplanung und mit dem dann mögl. Einkommen beider Eltern bewirkt.
Kann man einen Roboter in einer afrikanischen Goldmine bei 5o° Hitze einsetzen, um die dort zu Hungerlöhnen schuftenden Menschen zu entlasten und nicht arbeitslos werden zu lassen?
Weltweit ist die Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik ohne jede Balance und die sich so nennenden Eliten, gleich ob Finanz-, Wirtschafts- oder Politikeliten, kümmert es NICHT.
Auch aktuell in Malta spielten die Menschen keine Rolle. Es ging um die Nützlichkeit der "Zahlen" bei der Zurückweisung und den zynischen Profit. Hat jemand den Satz gesagt: "Wir wollen es schaffen, das humanistische Problem gemeinsam zu lösen. Es ist unser aller Problem!"?
Man laboriert mit der Sprache: Aber es flüchten keine Wirtschaftsflüchtlinge! Das hieße, sie flüchteten vor ihren existenzsichernden Arbeitsplätzen! Auf der bekannten Elendsflüchtlingsroute, nur mit ihrer Hoffnung im Gepäck? Wenn uns die Politik dies überzeugend nachweisen kann und trotzdem jetzt Milliarden in diese Länder schickt, ohne jede menschenwürdig beschlossene und verflichtende politische Flanke, haben sie alle jeden Respekt verspielt. Allen voran Schäuble u. Merkel als verantwortungslose Skifahrer. Merkel hat nichts anderes als eine gescheiterte Austeritätspolitik im Sack. Eigentlich wie politische Roboter mit der Software der Austerität.
Künstliche Intelligenz wird ja nicht von künstlicher Intelligenz entwickelt.
Wenn der Mensch sich allerdings weiterhin abschaffen will, dann muss es halt so sein.
Wenn er aber der Meinung ist, dass er auch ohne diese Krücken auskommen kann, dann hat er seine Zukunft nach wie vor in der Hand.
Roboter sind ja keine Naturkatastrophe, die über uns hereingebrochen ist.
"Was ist, wenn es uns angesichts der künstlichen Intelligenz so ergeht wie den Pferden und wir nicht mehr gebraucht werden?"
Nun, die Pferde sind sicher nicht gefragt worden und sie haben "ihre Befreiung" von schwerer Arbeit auch nicht selbst erreicht. Folglich hinkt der Vergleich, denn wenn ich die "künstliche Intelligenz" für mich arbeiten lasse, dann stellt sich nicht die Frage, ob wir nicht mehr gebraucht werden, sondern wer darüber verfügt (profitiert) und den Ertrag aus der Leistung für sich einbehält. Das ist doch kein neues Problem und die alte Frage tritt verschärft auf. Ohne kräftige Auseinandersetzungen wird das nicht abgehen, es sei denn, wir lassen es zu!
„Auch wenn bestimmte Arbeitsplätze ersetzt würden, so entstünden im Dienstleistungs- und sozialen Bereich doch auch immer wieder neue.“
Nur, sinnvolle Jobs, die z.B. im Sozial- und Pflegebereich ausgeweitet werden müssten, werden eben als Kostenfaktoren und nicht als produktiv betrachtet und demgemäß über Steuern und Abgaben (Umlagen) bezahlt. Da aber der Staat bei der Einnahmeseite „ausgetrocknet“ wird, dürfte das bei dem bestehendem Paradigma schlecht gelingen.
„Ich denke, dass unsere größte Hoffnung darin besteht, dass wir einen Weg finden, in einer Ökonomie des radikalen Überflusses leben zu können, in der Maschinen die ganze Arbeit übernehmen und wir im Grunde den ganzen Tag damit verbringen, zu spielen.“
Hier bin ich mir nicht sicher, was bei der naiven Aussage bei mir mehr überwiegt, der Ärger oder die Belustigung? Als ob dieser Überfluss nicht längst vorhanden wäre und dieser bei der jetzigen Konstellation sowohl die Erde unbewohnbar macht, wie auch die Reichtümer (Ressourcen) absolut ungleichmäßig verteilt sind. Die Lösungen ergeben sich aus dem bereits geschriebenen.
„.. kamen zu dem Ergebnis, dass die Anwendung von Robotern Produktivität und Löhne erheblich gesteigert hat, ohne in bedeutendem Maße Arbeitsplätze zu vernichten.“
Ich würde wetten, dass dabei nicht berücksichtigt wurde, wie viel Arbeitsplätze dadurch bei der Exportstärke in anderen Ländern vernichtet wurden oder nicht entstehen konnten. Denn ein geringer Arbeitsplatzverlust bei uns kann nur mit erheblich ausgeweiteter Produktion einhergehen, denn alles andere wäre unlogisch. Klar, es gäbe die Verteilungsoption (bei freigestellten Arbeitskräften und/ oder allgemeiner Verkürzung der Arbeitszeit), die kann aber nicht als Begründung herangezogen werden, da das Gesellschaftssystem (Kräfteverteilung) das zurzeit nicht zulässt.
„Doch während am Fertigungsband Arbeiter eingespart wurden, entstanden an anderer Stelle neue Jobs, viele davon kreativer und weniger schmutzig. Bislang haben sich die Befürchtungen, es werde zu Massenentlassungen kommen, als fast genauso unbegründet erwiesen wie die, die mit großen technologischen Sprüngen schon immer einhergegangen sind.“
Als wenn es nur um die Arbeiter am Fertigungsband ginge! Nun kommt der Beitrag aus dem englischen Raum. Um diese Feststellung zu treffen, muss man schon ziemlich viel ausblenden können, um eine solche Behauptung zu texten. Bleiben wir bei den deutschen Verhältnissen, dann weiß jeder einigermaßen nüchtern denkende Bürger, dass das die Wirklichkeit nicht widerspiegelt. Wenn man sich allerdings auf die offiziellen Statistiken und Kommentierungen verlässt, dann könnte man tatsächlich diesen Eindruck gewinnen. Im Übrigen trifft es zukünftig weniger die einfachen Jobs (Definition: man kann schnell angelernt werden), sondern vor allem im Dienstleistungsbereich heute noch gut bezahlte Fachkräfte, da z.B. Bankkredite bestens mit automatisierter Bearbeitung abgewickelt werden können. Gleiches gilt für Steuern, teile der Rechtsfälle, öffentlicher Verkehr (keine Fahrer mehr!) usw. usw..
Dem Beitrag fehlt der entscheidende Kontext über die gesellschaftlichen Verhältnisse, die entscheidend sein werden, wie die technische (informelle) Revolution weiter geht.
Lothar Späth und der frühere McKinsey-Manager Herbert Henzler haben bereits im Jahre 1993 eine Berechnung angestellt: Würde man das technisch machbare Automatisierungspotential in der Bundesrepublik voll ausschöpfen, hätten wir eine Arbeitslosenquote von 38 %. Damit das nicht passiert, hat man den Billiglohnsektor geschaffen. Und so verbrauchen wir täglich wertvolle Lebenszeit, um einer wirtschaftlichen Organisation zu Gewinnen zu verhelfen, indem Güter in Massen produziert werden, die über eine sinnvolle Bedarfsdeckung hinausgehen und ohne dass die verbrauchten Ressourcen in die mikro- und makroökonomische Gesamtrechnung mit einfließen. Damit der Unternehmer diese „Spielplätze“ aufrecht erhält, gibt es Subventionen vom Steuerzahler. Denn nichts anderes sind Eingliederungszuschüsse, Aufstocker, Minijobs etc. Vergleichbar mit den Sklaven in den Südstaaten, die die Wassereimer schleppten, während in den Nordstaaten die Leitungen gebaut wurden. Dennoch wird der technische Fortschritt nicht aufzuhalten sein. Was wir benötigen, ist also eine Entkoppelung von Einkommen und Arbeit und eine neuen Arbeitsbegriff. Hierzu wird es ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) geben müssen, das sich aus der Wirtschaftsleistung / Wertschöpfung speisen wird. So könnte das bisherige Wort „Freisetzen“ statt Kündigung sogar etwas Positives sein. Es könnte bedeuten, uns Freiheit zurückzugeben, um Neues zu schaffen. Arbeit gibt es genug: Soziales, Kunst, die Erhaltung von Kulturgütern, lebenslanges Lernen, Bildung, das Aufforsten der Wälder, die Beseitigung von Umweltschäden. Kreativität, wie wir Energieprobleme in Form von lokalen Genossenschaften lösen könnten, etc. etc. Man nennt es Gemeinwohlökonomie.
"Doch die Technologie entwickelt sich so rasant weiter, dass es schon schwer genug ist, herauszufinden, was in der Vergangenheit passiert ist – ganz zu schweigen von dem, was die Zukunft bringen wird."
Sellten einen so unsinnigen und falschen Satz gelesen. Sorry, es ist nicht schwer "herauszufinden, was in der Vergangenheit passiert ist", es ist nur nicht gewollt , dass es alle wissen und alle darüber einemeinung haben uóder sogar entscheiden wollen... Die technische Entwicklung ist längst reine Elitenscheidung und drängt einer Monopolisierung der Interessen entgegen. Dieser besagte Satz ist also entweder herrschaftskonformes oder unreflektiertes Geschwurbel.
Nebenbei bemerkt ist es nicht die Technologie , die sich entwickelt , es ist die Technik selbst. Die Technologie ist der Aspekt , der sich monopolisiert und die Technik u.U. in Abhängigkeit von der kapitalistischen Ökonomie und deren Eigentümerinteressen missbraucht .... bzw. der sich ideologisch zu Nutzen macht, was Uninformierte sich von Technik versprechen und versprechen lassen. Technologie ist ein Glaube.
Bislang steht fest , dass die Automatisierung von Produktionsprozessen den Lebenstandart eines kleinen Teils der Menschheit auf Kosten der restlichen Menscheit, deren Lebensgrundlagen und Kulturen zerstört wurden, erhöhen konnte, diese Tendenz sich aber zur Zeit in diesem bevorzugten Teil der Menschheit allein erneut ergibt und ergeben muss, denn das Grundprinzip der kapitalistischen Konkurrenz, dass man mit TTIP etc. auf die irreversible Spitze treiben möchte, kann nichts anderes hervorbringen.
Der Unterlassungsfehler dieses Artikels also ist es, nicht auf das ursächliche Prinzip der beschriebenen Tendenzen einzugehen, ohne deren Abschaffung kein positive gesellschaftliche Entwicklung durch eine technische möglich sein kann. Die historische Negierung dieser ursächlichen Kritik führt erst zu dem instabilen Zustand der globalen, ökonomischen wie gesamtgesellschaftlichen Situation, den wir seit Jahren erleben. Man quatscht also von Fortschritt als hätte es den nie gegeben, als würden wir nicht dessen Vor- und Nachteile kennen. Es ist banal ...
Technik ist sinnvoll und intelligent, dieNeugier der Ingenieure und Erfinder bewundernswert. Die asoziale Nutzung der Technik und die verantwortungslose Destruktivität mit Technik durch elitäre Technologen bleibt das Problem , das hier ungeschickt umschifft wird.
Ich dachte dies hier sei ein linkes Meinungmedium.