Die Angst der kleinen Leute

Griechenland Von der angeblichen „Erholung“ können nur die Reichen sprechen. Für alle anderen sieht es nach wie vor düster aus. Die rechte Regierung benutzt Migranten als Sündenbock
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Bei einer Demonstration gegen Geflüchtete auf Lesbos
Bei einer Demonstration gegen Geflüchtete auf Lesbos

Foto: Aris Messinis/AFP via Getty Images

Der Frühling liegt schon in der Luft in Griechenland. Selbst in den düstersten Zeiten erweist sich angesichts der Wiedergeburt der Natur die Hoffnung als unverwüstlich. Doch es ist ein hartes Frühjahr, das sich da anbahnt für eine Nation, die seit Jahrzehnten in einer Krise feststeckt, die eine rituelle Demütigung nach der anderen mit sich bringt.

Costas führt einen kleinen Buchladen in meinem Viertel im Zentrum von Athen. Eigentlich ist er eine heiterer Zeitgenosse. Aber die Sorgenfalten, die auf seinem Gesicht immer zahlreicher werden, lassen sich nur noch schwer verbergen. Um den Buchladen zu modernisieren, setzte er vor fünfzehn Jahren seine Wohnung als Sicherheit für einen Geschäftskredit ein. Aber durch die verheerenden Folgen der grie