Die fünfte Station

Report Ende August werden im österreichischen Burgenland 71 Migranten tot in einem Lkw aufgefunden. Einer von ihnen ist Saeed Othman
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2015
Ein Angehöriger im Irak verzweifelt bei der Ankunft der rückgeführten Leichen
Ein Angehöriger im Irak verzweifelt bei der Ankunft der rückgeführten Leichen

Foto: Safin Hamed/AFP/Getty Images

Am späten Abend des 24. August meldet sich Saeed Othman telefonisch bei seiner Familie. Er sei in Ungarn, er glaube, dass man ihn noch in dieser Nacht nach Deutschland bringen werde. Dann legt er auf. Es ist das letzte Mal, dass Saeed etwas von sich hören lässt. Einen Monat zuvor hat er dem kurdischen Teil des Irak den Rücken gekehrt. Der Mechaniker wollte nach Deutschland, um dort seine kranken Nieren behandeln zu lassen. Von unterwegs hat er sich immer wieder gemeldet. Doch nach dem 24. August bricht die Verbindung ab.

Am 28. August ruft Saeeds Bruder Mohammed den Mann an, der die Reise organisiert hat. Jamal Qamishi erklärt: „Ich schwöre, ich habe keine Nachrichten. Sobald ich etwas höre, melde ich mich – ganz sicher.“ In der zweiten S