Die Geste (allein) zählt (nicht)

Symbolik Ob Kniefall oder Kleid mit „Tax the Rich“-Slogan: Politische Gesten können inspirieren. Aber man darf über sie nicht das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren
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Die US-Kongress-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez trug zur „Met Ball“-Gala ein weißes Kleid mit dem Slogan „Tax the Rich“ – „Besteuert die Reichen“
Die US-Kongress-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez trug zur „Met Ball“-Gala ein weißes Kleid mit dem Slogan „Tax the Rich“ – „Besteuert die Reichen“

Foto: UPI Photo/Imago

Vor einigen Monaten wurde lang und breit vom ersten Jahrestag der globalen Black Lives Matter (BLM)-Proteste berichtet. Es gab ellenlange Essays und viele Analysen, die fragten: Was hat sich verändert? „Nicht viel“, schien der allgemeine Eindruck zu sein. Im Rückblick scheint offensichtlich, dass die Aufregung der ursprünglichen Proteste einen organisierten Backlash provozieren musste. In Großbritannien wurde er erstmals im September 2020 deutlich sichtbar, als ein von Black Lives Matter inspirierter Tanz bei ITVs „Britain’s Got Talent“-Show fast 25.000 Beschwerden bei der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom auslöste.

Der Moment, an dem die öffentliche Meinung sich gegen BLM verhärtet zu haben schien, ist es ebenso we