Die Poesie des Präsidenten

Obama In seiner Inaugurationsrede brachte Barack Obama die Sprache selbst zum Klingen. Zuhörer und gesprochenes Wort wurden eins, wie wenn ein Poet ein Gedicht vorträgt
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Für die Dichterin Elisabeth Alexander muss es schwer gewesen sein, nach der Amtsantrittsrede Barack Obamas ans Podium zu treten. Ich bin ein großer Verehrer der Werke Frau Alexanders, sie selbst hat etwas feinsinnig Zartes, ihre Verse können einen bis ins Mark treffen. Unter den gegebenen Umständen hat sie ihre Sache gut gemacht. Und doch war es Obamas Rede, die in den Ohren der Welt klang, wie sonst nur pure Poesie.

Kann sie aber auch wirklich als Poesie bezeichnet werden? Wenn, wie der englische Lyriker Gerard Manley Hopkins einst sagte, Poesie „the common language heightened“, also eine überhöhte Form der Alltagssprache ist, dann ist Präsident Obama (wie es mir gefiel, diesen Ausdruck das erste Mal in die Tasten zu geben) in seiner Rede zum