Freitagmorgen in Brighton Park, einer Gegend im Südwesten von Chicago: Ungefähr ein halbes Dutzend Latinas patrouilliert in leuchtenden Signalwesten durch die Straßen rund um die Davis Elementary School. Die Grundschule befindet sich auf der Schnittstelle der Einzugsgebiete dreier Gangs: den Kings, den 2/6s und den SDs (Satan's Disciples). Bäume und Wände sind übersät mit Tags, die das Territorium abstecken sollen oder an ermordete Gang-Mitglieder erinnern. Alle paar Wochen kommt es zu einer Schießerei, erklärt Mariela Estrada vom Brighton Park Neighbourhood Council, das die freiwilligen Kiezstreifen unterstützt.
Nur ein paar Blocks weiter wurde am Abend des selben Tages der 14-jährige Alejandro Jaime erschossen, während er mit seinem elfjährigen Freund auf dem Fahrrad unterwegs war.
Laut Zeugenaussagen wurden die beiden von einem Auto angefahren und von ihren Rädern gestoßen. Als sie sich aufmachten, um davonzurennen, wurde Alejandro aus dem Auto heraus in den Rücken geschossen. „Obwohl es eigentlich zu den Aufgaben der Stadt gehört, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, mussten wir etwas unternehmen – schließlich sind es unsere Kinder, die unter der Gewalt der Gangs zu leiden haben“, sagt Nancy Barraza, eine der Freiwilligen der Parent Patrol.
Der Anspruch des Nato-Gipfels, zu dem am darauffolgenden Morgen die ersten Teilnehmer eintrafen, um nur zwanzig Minuten von Brighton Park entfernt über die Aufrechterhaltung der „internationalen Sicherheit“ zu diskutieren, und die Realitäten vor Ort könnten nicht weiter auseinanderklaffen: Die Nato erhebt den Anspruch, weltweit für Frieden und Sicherheit zu sorgen – in weiten Teilen Chicagos existiert allerdings weder das eine noch das andere.
Weder Frieden noch Sicherheit
Als Bürgermeister Rahm Emanuel das Nato-Treffen nach Chicago brachte, tönte er, der Gipfel gebe der „großartigsten Stadt des großartigsten Landes“ die Gelegenheit, sich von ihrer großartigsten Seite zu zeigen. Nimmt man an der alternativen „99% Tour“ durch die Stadt teil, wird einem allerdings schnell deutlich, dass in der Stadt, von der aus Frieden und Sicherheit in die ganze Welt getragen werden sollen, selbst, weder Frieden noch Sicherheit herrschen.
Die Mordrate ist während der ersten drei Monate 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 Prozent gestiegen und liegt damit doppelt so hoch wie in New York City. Und die Art und Weise, wie die Polizei auf diese Entwicklung reagiert, gibt vielen Bürgern Anlass dazu, diejenigen, die sie beschützen sollten, ebenso zu fürchten wie die Kriminellen. Bis Ende Juli des vergangenen Jahres war die Polizei in 43 Schießereien verwickelt und hatte bereits 16 Todesfälle.
Den Hintergrund dieser Brutalisierung bilden rassistische Diskriminierung und ökonomische Benachteiligung: Je ärmer die Gegend, desto gewalttätiger – je wohlhabender, desto sicherer. Wie die Gipfeltreffen von G8 und Nato, so ist das herrschende System an sich nicht dafür vorgesehen, mehr Menschen am vorhandenen Wohlstand teilhaben zu lassen, sondern verfolgt vielmehr den Zweck, den bereits existierenden Wohlstand zu wahren und zu beschützen. Armut, Gewalt und Kriminalität werden nicht gelindert und bekämpft. Stattdessen werden die Armen kriminalisiert und in Schach gehalten.
Die Nato steht all dem nicht teilnahmslos und unparteiisch gegenüber, schließlich stellt sie den militärischen Arm eines polit-ökonomischen Projekts, das ohne sie gar nicht möglich wäre. Die neoliberale Globalisierung und die sozialen Verwerfungen, die mit ihr einhergehen, kommen nicht ohne Gewalt und Drohpotenzial aus. „Die unsichtbare Hand des Marktes wird nie ohne die unsichtbare Faust auskommen“ so der Freihandelsadvokat Thomas Friedman. „McDonald's braucht McDonnell Douglas an seiner Seite – das Luftfahrt-Unternehmen, das den Kampfjet F-15 produziert. Die verborgene Faust, die die Welt für die Technologien aus dem Silicon Valley sichert, trägt die Namen US Army, Air Force, Navy und Marine Corps.“
Die Vierte Welt ist überall
Wenn ein solcher Gipfel in einer Stadt wie Chicago stattfindet, wird nicht nur deutlich, mit welcher Brutalität diese Ungleichheiten auf globalem Level aufrechterhalten werden, sondern ermöglicht auch, einen Blick darauf zu werfen, wie die Ungleichheit auf globaler Ebene sich auf lokaler wiederholt. Chicago zeigt, dass Armut und Mangel überall zuhause sind, nicht zuletzt im Herzen der entwickelten Welt. Die Sterblichkeitsrate Chicagos entspricht bei Kindern von Afroamerikanern derjenigen der West Bank; die Lebenserwartung von Schwarzen liegt in ganz Illinois knapp unter der in Ägypten und knapp über derjenigen in Usbekistan. Über ein Viertel aller Einwohner Chicagos haben keine Krankenversicherung, unter den schwarzen Männern der Stadt hat jeder fünfte keine Arbeit und jeder dritte lebt in Armut. Latinos geht es nicht viel besser. Chicago ist vielleicht ein extremes Beispiel, aber keineswegs ein Einzelfall. Mag die ethnische Zusammensetzung der Armut von Land zu Land variieren, dürfte ihre Dynamik wohl allen Teilnehmern von G8- und Nato-Gipfel geläufig sein.
Rund um den Globus werden Gated Communitys errichtet, um die Reichen vor dem Chaos zu schützen, das durch unsere Wirtschafts- und Interventionspolitik anrichtet. Exemplarisch wurde dies verdeutlicht, als im vergangenen Jahr 72 afrikanische Flüchtlinge in einem Kahn vor dem von der Nato angeführten Krieg in Libyen zu fliehen versuchten. Als das Schiff auf Grund lief, sandte es ein Notsignal, das an die Nato weitergeleitet wurde, die die Region zur von ihr kontrollierten militärischen Zone erklärt hatte. Der Hilferuf wurde von ihr aber ebenso ignoriert wie von einem italienischen Schiff, das ihn ebenfalls empfangen hatte. Die Flüchtlinge dümpelten zwei Wochen im Mittelmeer herum. Bis auf neun kamen alle durch Hunger, Durst oder Sturm ums Leben. Unter den Toten waren auch zwei Babys.
„Wir können soviel über Menschenrechte und die Einhaltung internationaler Abkommen reden, wie wir wollen. Wenn wir gleichzeitig Menschen dem Tod überlassen – sei es, weil wir nicht wissen, wer sie sind oder weil sie aus Afrika kommen – wird offensichtlich, wie bedeutungslos diese Worte sind“, kommentierte Tineke Strik, die als Sonderberichterstatterin mit der Untersuchung des Falles betraut worden war. Wenn die Eltern von Alejandro Jaime Herrn Emanuel darüber reden hören, wie die „großartigste Stadt des großartigsten Landes“ sich der Welt präsentiert, dürften sie dabei Ähnliches empfinden.
Kommentare 18
Gut geschrieben. Das zeigt, wie die NATO wirklich drauf ist - und Obama! Er ist ja den Slums in Chicago scheinbar entkommen, wenn er überhaupt jemals in solchen gelebt hat, und meint jetzt auch, die Reichen sollen Reich bleiben und die Armen haben selbst schuld.
Aber das wird der Welt natürlich nicht vorgeführt! Er braucht das Geld ja für weitere Waffen und Mordkommandos! Also wird es auch dorthin geschoben, sollen die Armen doch sehen wie sie weiterkommen. Hauptsache wir haben einen Schutzschild gegen Raketen von Ländern die überhaupt keine Raketen haben! Ist doch ehrlich gesagt nur gegen Russland gerichtet!
Sollen wir und wundern, wenn die Russen da keinen Bock drauf haben? Der Friedensnobelpreis für Obama war der grösste Witz der neueren Geschichte!!!
Ein sehr guter Bericht, der einen betroffen, gleichzeitig aber auch wütend macht.
Was sich hier hinsichtlich der unentlichen Freiheit abspielt, ist einfach nur noch abscheulich. Herr Gauck sollte sich das einmal in seiner albernen Freiheitsforderung vor Augen führen.
So, wie es in den USA zugeht, so verhält sich die USA auch gegenüber anderen Ländern.
Man kann anderer Meinung sein, aber ich habe es für richtig empfunden, dass in der DDR der Waffenbesitz strafbar war. Auch in der BRD sollte ein Waffenbesitz strafbar sein. Es ist einfach nur paranoid, welche Waffen sich ein Mitglied eines Schützenvereins zulegen darf. Es ist auch nicht mehr hinnehmbar, was für Verbrechen diesbezüglich in der BRD sich abspielen. Kein Mensch ist auch hier auf der Straße noch sicher!
Auch ich bin der Meinung, dass man Obama den Nobelpreis wieder entziehen sollte, hierzu ist man aber zu feige.
Ich füge hinzu, dass ich Russland sehr gut verstehen kann, denn der Westen hat bis jetzt gezeigt, dass er nicht glaubhaft ist.
Vielen Dank für diesen Artikel. Bitte mehr davon. Fast alle Oligarchen aller Länder halten doch letztendlich zusammen, gegen die Armen, Schwachen und Alten. Deshalb wird auch nicht vor der eigenen Haustür versucht Recht und Gerechtigkeit zu schaffen, sondern international überall sich eingemischt und scheinbares Recht und Ordnung erzwungen, natürlich für die Reichen..... Oder warum werden z. B. die Saudis nie kritisiert und Sanktionen erhoben ? Die Königshäuser halten natürlich auch zusammen, solange es um eigene Vorteilsnahmen geht. Aber immer mehr Bürger lassen sich immer weniger hinters Licht führen von schlechter Politik.
Matto schrieb am 21.05.2012 um 19:48
Sehr richtig. Ich kann Ihnen nur beipflichten.
Dieser beeindruckende Beitrag könnte jedem die Augen öffnen, der noch sehen will...
Es wird anschaulich dargestellt, welches Theaterstück auf diesem Globus von den Reichen und Mächtigen gespielt wird - wobei "Spiel" eher einen zynischen Beigeschmack hat...
Danke für diese Informationen, auch wenn sie die ganze Armseligkeit der politischen Kultur zu Anfang des 21. Jahrhunderts offenbaren!
die NATO der transatlantischen Pleitestaaten wird zunehmend nurmehr für das 'BigBusiness' der Schlächterei zuständig sein, während die Detailarbeit des Mordens privaten 'Sicherheits'-firmen delegiert wird.
Für diese Söldnerfirmen sind solche Aufträge im In- und Ausland äusserst lukrativ.
Diese 'arbeiten' im Dienste der 'privaten Gläubiger' der in 'Schuld' getriebenen ehemals freien und demokratischen Staaten.
blog.alexanderhiggins.com/2012/05/16/guess-buying-americas-firearms-bullet-manufacturers-133981/
In der Tat ist Chicago für viele Facetten des Zustands der menschlichen Weltgemeinschaft ein treffendes Beispiel.
Rassismus ist ein Teil der Medaille, nur - leider - ist der Impetus, welcher von den privilegierten Schichten ausgeht über die Zeit hinweg immer der gleiche - die Mächtigen sind kleingeistige, egoistische, gierige Wesen - wohl meist der übleren Art - so wird das Verhalten eines Barack Obama - der ein typisches Mittelstandsbaby zwei Bildungsbürger ist - einzig atypisch ist, dass sich ein afrikanischstämmiger Harvard Student und eine geradezu klassische multieuropäischstämmige Kosmopolitin vereinten.
Man sollte sich einmal die Lebensläufe der Eltern genau betrachten.
Ganz Afrika wird von "einheimischen" KZ-Verwaltern ausgeblutet und die "einfachen" Menschen sind den Machthabern weder in Nairobi, noch in Kairo, noch in Berlin, noch in Washington, noch in Chicago auch nur einen Fruz an Empathie wert.
Diese Menschen (wohl die meisten von uns hier auch)sind nur eine zu kontrollierende, annonyme Masse an Lebendmaterial, das es möglichst effizient zu nutzen gilt.
Das Problem, wir - die Masse - glauben leider, Führer zu benötigen, wir trauen uns die Anarchie nicht zu - das Morden und Rauben in den Ghettos passiert aber nur, weil sich dort kleine Führungsstrukturen bilden, die keine legalen Mittel der Repression bestizen, folgelich nur durch Terror existieren - und sich behaupten können.
Obahma ist nichts weiter als ein legalisierter Gang-Boss, die genannte Faust sind seine Gun-Boys.
Nur - wer hier glaubt einen politischen Führer zu benötigen?
Sind wir wirklich so dumm, dass wir ein sinnvolles Leben nur als dressierte Konsumsubjekte, Produktivkräfte oder eben Feudalschmarotzer gestalten können?
Die Lebenserwartung von weissen arbeitslosen in Chicago dürfte kaum höher sein, als die von schwarzen.
Die Lebenserwartung von hübschen jungen Frauen aus armen Verhältnissen in gewissen Gegenden Mexico´s dürfte noch weitaus geringer sein - diese Frauen - sie krepieren - nachdem sie von Typen wie B. Obama der einem Slim moralisch gleichgestellt werden kann - vielleicht ist er sogar noch widerwärtiger, da er ein öffentliches Amt angestrebte und sich zum obersten Pretorianer des Status Quo machen ließ.
Aber ich bin mir schon darüber im Klaren, niemand möchte ständig die Widerwärtigkeit der menschlichen Welt vorgetippt bekommen, Ihr wisst es alle, Ihr möchtet es nur gerne täglich vergessen, damit Ihr Eure Arbeit vernünftig erlegiden könnt und euch noch ein Rest an Lebensfreude bleibt.
Insofern bin ich hier beim Freitag nichts weiter als ein atmosphärischer Schmutzfink, ein piepender Spatz, der die angenehme Ruhe stört - in dem Artikel wird mikroskopisch, in erträglichem Ausmaß räsoniert - man blendet fast immer die Schuld der gebildeten Schichten aus - die - immer schon die Hauptschuld tragen.
Doch wer führt sich schon selber aufs Schafott!
Erinnerst Du dich noch an die Zerberuse?
Das sind wir, ohne uns könnten die Oligarchen sich nicht einmal das Klopapier kaufen, - oh - ich vergaß - ein guter Oligarch hat immer mindestens ein dutzend bestens ausgebildeter Leute für diesen Job in unmittelbarer Nähe - zur Verfügung.
Das Mott lautet, lieber steck ich meinen Geist für fünf Sekunden in die Scheisse und lebe den Rest des Tages angenehm und ganz wunderbar - als mich 24 Stunden mit Problemen und mit dem Druck der Widerwärtigkeit auseinanderzusetzen, die letztlich doch erst nach mir alles mit sich reisst.
Für viele ging das vor 80 Jahren gründlich schief - vor allem hier in Europa und vor allem in Japan und China.
(In Nangking glaubte keiner an die Dinge - die die ach so kultivierten Japaner dort aufführten!)
Die Klimax waren Hiroshima und Nagasaki - der Orgasumus der Intelligenz, welche sich über den Menschen in der gewünschten Form ergießt - könnte es ein grausameres Sinnbild geben - trotzdem trotten wir wieder willig offensichtlich widerwärtigen Personen hinterher und erfüllen unsere "Pflichten".
Ich denke die nächste derartige Katastrophe wird unvorstellbar grandios gruselig - und wieder die Hoffnung - möge es nach meinem Ableben passieren - doch was wird aus unseren Kindern?
Wir geben vor sie zu lieben - und sind doch hemmungslose Opportunisten - wissend , dass wir ihre Leben dabei auf schändlichste dem Schicksal preisgeben.
Was passiert wohl, beisst eine mutige Frau Putin seinen Schwanz ab, beim erzuwungen Oralakt - der Mann könnte in seiner Raserei binnen weniger Minuten die Welt in den Kreislauf des atomaren Feuersturms führen.
In den 70ern als viele von uns hier noch gar nicht da waren, ich jedoch ein junger Hüpfer war, da haben wir täglich irgendwie damit gerechnet, ganz still, ganz weit hinten in den Angststuben unserer Gefühlshütten - wir haben im Advent kleine Papierkrippen mit Groschen gefüllt und an heilig Abend vorne am Altar in einen großen Korb geworfen - unser kleiner Ablasshandel mit einem gütigem Gott - der nur nervte - man wollte heim - den Christbaum sehen, die Geschenke auspacken.
Sind wir je übers Geschenke auspacken hinausgekommen?
... wie war das noch im 20. im 19. im 18. ....... ?
Pragmatisch, warum sollte die "Privatisierungswelle" gerade bei dieser - wirklich wichtigen und lukrativen - Dienstleistung abebben?
Der militärisch, industrielle Komplex wollte schon seit langem wieder zurück in die Full-Service- Kompilation.
Vielleicht erleben wir sogar noch, wie der Staat durch Konzernstrukturen ersetzt wird - wozu noch die relativ teuren - manchmal unkalkulierbaren (siehe gerade Frankreich) - Politstrukturen finanzieren - mit der richtigen Werbestrategie geht das wahrscheinlich ganz ohne Reibungsverluste über die Bühne.
Ich nenne es "Musroom Management" keep them in the dark and feed them with shit" Wenn man weiß wie Pilze gezüchtet werden, weiß man, man züchtet sie im dunkeln sie (die Völker), und füttert sie mit Dreck".
@oberham,
ja, ja der Kalte Krieg steckt immer noch in den Knochen?
Warum muss denn für alle Häßlichkeiten Putin herhalten?
Russland hat an internationalen Verbrechen, so wie es bei den USA der Fall ist, nicht auf dem Kerbholz. In dieser Hinsicht etwas Mäßigung bitte!!!!
Nicht Russland stellt eine Gefahr für den Weltfrieden dar, sondern der Westen, angeführt durch die USA!!! Das Gehirn mal einschalten und den eigenen Balken aus dem Auge nehmen.
@Oberham: 'Insofern bin ich hier beim Freitag nichts weiter als ein atmosphärischer Schmutzfink, ein piepender Spatz, der die angenehme Ruhe stört - in dem Artikel wird mikroskopisch, in erträglichem Ausmaß räsoniert - man blendet fast immer die Schuld der gebildeten Schichten aus - die - immer schon die Hauptschuld tragen.'
Ein klasse Kommentar, eine treffende Analyse.
Danke.
ja, in früheren Jahrhunderten war es zum Teil besser.... zumindest in Frankreich wo man vielen dieser Leuten den Kopf abhackte. Eine Art Volks-Hygiene....
So richtig solche Artikel wie dieser auch sein mögen, der linke und rechte deustche Spiesser bezahlt brav seine Steuern, und jammert, und meint man könne mit Wahlen bei einer derartigen konzertierten Medienmanipulation irgendetwas ändern. Nun ja, so viel Dummheit gehört bestraft und wird dies halt auch übers Steuersystem....
So weit ich das überfblicke hat man weder einen Banker, noch einen Politiker an einem Laternenmast hängen gesehen....
Bitte, ich zahl keine Steuern, mir ist es egal.
Die Dinge auf ein Sandkorn zu verkürzen, das nur als Allegorie der Summe aller Körner des Strandes diente, das ist gängige Praxis von "Fans" der einen oder anderen Ideologie - sie haben meine Zeilen nicht verstanden, oder wollen sie nicht verstehen.
Ihren letzten Satz sollten sie in der Tat gründlich reflektieren - ein sehr guter Ratschlag.
Oder sind sie so auf Putin konditioniert, dass ihr Gehirn erst ansprang als ihre Augen dieses Wort lasen - dann etwa drei Worte lang aufmerksam blieb, um danach wieder in den stand-by Modus zu wechseln.
Wie schaffen sie das? (kaufen sie nur auf Flohmärken ein, benötigen sie keine Energie, Heizung, Wohnung?)
Sprich haben sie es tatsächlich geschafft, sich aus dem Wirtschaftskreislauf völlig abzukoppeln?
Sie sind also autark - gratuliere - in meinen Augen die perfekte Form des Widerstands - ich versuche es auch - ganz schaffe ich es jedoch nicht.
(Strom, Wasser beziehe ich von den Stadtwerken, Netzzugang muss ich bezahlen, Lebensmittel kaufe ich zwar auch viele beim Bauern - wo keine Mehrwertsteuer von mir bezahlt wird - der Bauer zahlt sie mit dem von mir erhaltenen Geld jedoch auch wieder - wenn er konsumiert - dazu arbeite ich zwar auch so wenig, damit keine Einkommensteuer fällig wird (bin selbstständig) - da ich auf dem Land wohne - ist ein Auto nötig - den Treibstoff muss ich an der Tankstelle beziehen - da gebe ich richtig gut Geld in den Staatsschlund.... usw. usf.
Menschen aufzuhängen bringt nichts, Gewalt ist niemals ein probates Mittel, wir haben alle die Chance uns zu ändern - wer weiß, vielleicht schafft es der Mensch an dem Punkt, da die Not alle mit dem unmittelbar bevorstehenden Tod bedroht - ich hab wirklich soziale Probleme, meine Art zu leben wird - zum Glück toleriert - aber mit extremem Mißtrauen beäugt - man gilt als Sonderling und vor 80 Jahren wär ich wohl längst aus dem gesunden Volkskörper entfernt worden. (.... was in meinen Augen die einzige Chance war, ohne Schuld aus dem Schlamassel rauszukommen.....- Suizid ist auch keine Lösung - wenn man das Leben an sich, doch liebt und wunderbar findet...)
Es ist ein grandioses Dilemma, entwder man macht die Augen zu, bzw. wendet einfach den Blick ab, focusiert auf sich, seine beruflichen Aufgaben, sprich man blendet einfach aus, was überall auf der Welt passiert - oder man versucht seine kleine private Welt möglichst ökologisch und friedliebend - die anderen Menschen auch indirekt nicht schädigend zu organisieren - was zur Folge hat, dass man als geistig verwirrt, zuminderst eben als Sonderling gilt.
Vor allem schließt es aus, mehr als unbedingt zum Leben nötig ist zu verdienen, da man kaum Geld verdienen kann, ohne sich zum Funktionssklaven des Irrsinns zu machen - es sei den, man ist ein begabter Künstler und verkonsumiert seine Gagen nicht, sondern finanziert damit Projekte - die einem als sinnvoll erscheinen (natürlich ist alles subjektiv - kann ja sein, dass ich wirklich etwas debil bin und die Welt ganz wunderbar ist - auch die der Menschen - die bestmögliche eben, wie die etablierten Machtmenschen so gerne sagen)
..... nun wie oben schon geschrieben - ich piepe von Zeit zu Zeit meine persönliche Verzeweiflung ins Netz - das ist meine Tipptherapie - leider zahle ich noch Steuern.
Es ist wesentlich weniger romantisch als es klingt, ich wohne halt einfach weit weg von DE, an den Stränden dieser Welt… Wenigstens hat das den direkten Vorteil, dass ich nicht mehr tagtäglich umgeben von widerlichen rechten und linken Spiessern leben muss, deren einziges Glück darin besteht anderen vorzuschreiben wie sie gefälligst zu leben haben. Inmitten einer Demokratie der Blöden ein extrem unangenehmes Dasein, wie ich bei meinem letzten drei-monats-Besuch wieder einaml sehen musste.
Eine Möglichkeit zur Entwicklung zum Besseren sehe ich nirgends und wenn ich so einen kindischen Satz lesen muss: „Menschen aufzuhängen bringt nichts, Gewalt ist niemals ein probates Mittel, wir haben alle die Chance uns zu ändern …“, dann weiss ich wie hoffnungslos die Lage ist. Nahezu alle Medien sind in Konzernhand, es geht nach wie vor in die falsche Richtung, oder haben sie die letzten Wahlergebnisse einfach ausgeblendet? Zur Erinnerung, die FDP hat wieder 8 und die Linke verdorrt bei 3%?
Und nein, das ist falsch: Menschen aufzuhängen bringt schon was. Was glauben sie, wie sich Politiker und Banker zu fühlen beginnen, wenn alle paar Tag einer von ihnen irgendwo baumelt? Erzählen sie mir nichts von den Reaktionen des Staates darauf, ich gehöre zur 67er Generation und habe sie erlebt. Oder der Entrüstung der blöden, verblödeten Massen. Was erwarten sie denn konkret?
Alles was für Sie jetzt drin ist, ist dass sie und ihre Freunde sich gegenseitig auf die Schulter klopfen können und sich gegenseitig bestätigen, dass sie recht haben, dass sie das Gute wollen, aber leider, leider…..
Finden sie, dass dies ein angemessener Lebensinhalt für einen offensichtlich intelligenten und gebildeten Menschen, wie sie einer zu sein scheinen, ist?
Es gibt nur diese Welt, und unglücklicherweise nur diese Menschen, zwischen sie denen sie dort leben. Und dieses Leben das, wenn sie Glück haben ungefähr 80 Jahre lebenswert sein KANN, das ist das einzige Leben das sie je haben werden!
Was genau haben denn die Opfer von Leuten wie Rosa Luxemburg und Landauer gebracht? Man wird von denen erschlagen für die man die Zustände bessern will? Die Leute, für die sie Dinge „gewaltfrei“ ändern wollen, sind diejenigen die Anfang der dreissiger Jahre durch denunzieren dafür gesorgt haben, das Leute wie sie ins KZ abtransportiert werden….
Tyler Durden Volland, mit einem Glas guten Rotweins in der Hand am Strand
"Menschen aufzuhängen bringt schon was."
Klar bringt das was: eine Monstergruft in der Weltgeschichte! :-)
Was sonst? Glaubst du wirklich, dass sich etwas ändert, wenn ideologische Automaten der Bauserie A durch ideologische Automaten der Bauserie B ausgetauscht werden?
Egomane Selbstliebe in die eigenen neuronalen Verfilzungen sind und bleiben lediglich reflexive Hirngespinste - ob als Spiesser im Schrebergarten "Schöne Aussicht" oder bekifft auf den Barrikaden von Paris!