In neuen Zeiten

Porträt Jill Abramson ist die erste Chefredakteurin der „New York Times“. Sie muss das Blatt durch eine Phase der Veränderung führen
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Der Chefredakteursposten der New York Times ist in den USA wohl das, was, neben Präsidentenamt und Lady Gaga, dem Hochadel am nächsten kommt. Selbst im Zeitalter von Twitter, Google-News und Blogosphäre kann, wer bei dieser Zeitung das Sagen hat, die Debatten im Land steuern, Märkte bewegen, Politiker stürzen, Kriege sanktionieren und Hollywood-Stars schaffen.

Man stellt sich den typischen New York Times-Chef als mächtigen und majestätisch erhabenen Menschen vor. Doch in Jill Abramsons Büro wird sofort klar, dass die Beschreibung auf sie kaum zutrifft. Der Raum ist voll mit Blumensträußen, die Freunde und Bewunderer ihr geschickt haben, um ihr zu ihrem neuen Job zu gratulieren; es herrscht das ungeordnete Flair eines Antiquitätenladens.