Kuck mal, wer da spricht

Essay In vielen Debatten wird von Männern gefordert, über ihre eigenen Privilegien nachzudenken. Aber was ist damit eigentlich gemeint?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2013
Kuck mal, wer da spricht

Foto: Martin Parr / Magnum

Wie alle Männer eines bestimmten Alters werde ich regelmäßig aufgefordert, meinen Stuhlgang auf Zeichen einer etwaigen Darmerkrankung, meine Hoden auf ungewöhnliche Knoten und meine Ansichten auf Symptome von Privilegien hin zu überprüfen. All diese Dinge sind unangenehm und lästig – und alle erledigt man am besten, wenn man in einem ruhigen Augenblick der Kontemplation einmal für sich allein ist. Aber alle drei sind auch der Mühe wert.

Gerade im Zusammenhang mit Gender-Themen, aber auch bei Rassismus-Debatten gibt es immer wieder Aufregung, wenn über Privilegien gesprochen wird – und wenn Menschen, die aufgrund ihrer Geburt bestimmte Vorteile genießen, an diese erinnert werden. „Check your privileges!“ Vor allem