Man schämt sich

Ungarn Viktor Orbàn will, dass wir alle weiß, heterosexuell und christlich sind. Dabei ist unsere Vergangenheit von Multikulturalität und Migration geprägt, schreibt Kata Karáth
Exklusiv für Abonnent:innen
Am 8. April stehen in Ungarn Wahlen an. Die Stimmung im Land ist durch einen weißen Nationalismus vergiftet
Am 8. April stehen in Ungarn Wahlen an. Die Stimmung im Land ist durch einen weißen Nationalismus vergiftet

Foto: Adam Berry/Getty Images

Zurzeit bin ich nicht besonders gerne Ungarin. In den vergangenen Jahren habe ich zunehmend das Gefühl, dass meine Nationalität etwas von einer fiesen Hautkrankheit hat, die ich am liebsten abschrubben würde. Im Ausland verstecke ich meinen Akzent und bezeichne mich als „Weltbürgerin“.Ich habe geschworen, niemals mit einem Ungarn zusammen zu sein, und mich auch sonst nicht fest in meinem Heimatland niederzulassen. Ich hasse das Bild, das ein Großteil der Welt mittlerweile von den Ungarn hat: intolerant und mit einer Sehnsucht nach Autoritarismus. Es ist noch gar nicht lange her, da wurden wir in den internationalen Medien praktisch gar nicht erwähnt. Jetzt sind wir das bevorzugte Beispiel für den Illiberalismus in Europa.

Aber am schlimmsten fi