Mehr als man sieht

Person des Jahres Das Time-Magazin hat "den Demonstranten" zur Person des Jahres 2011 gewählt. Aber wie bildet man eine disparate, vielköpfige Bewegung ab? Und was wird dabei ausgeblendet?
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Das amerikanische Time-Magazine hat in diesem Jahr keinen Prominenten, Künstler oder Politiker zur Person des Jahres gewählt, sondern den anonymen Vertreter einer weltweiten Bewegung: den Demonstranten. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Time eine Gruppe statt eines Individuums ausgewählt hat: 2003 war es "Der amerikanische Soldat", 2005 "Die barmherzigen Samariter" (Bono, Bill und Melinda Gates) und 2006 "Du" ( als Reaktion auf die Ausbreitung partizipativer Websites)

Bei der diesjährigen Wahl sei es Time-Redakteur Rick Stengel zufolge um die Stärkung der Vorstellung gegangen, "dass individuelles Handeln auf kollektiver Ebene zu gewaltigen Veränderungen führen kann“. Dieses Kollektiv hat sich im vergangenen Jahr wie ein Waldbrand ausgebreit