Menetekel Newtown

US-Alltag Die größte Gefahr geht nicht von Terroranschlägen aus – 85 Amerikaner sterben täglich, weil es zu viele Waffen gibt, und der US-Kongress nichts dagegen unternimmt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2013

Niemand kennt die Motive des Täters. Trotzdem wird darüber spekuliert. Es wird gefragt, welche Einflüsse kamen zum Tragen? Was könnte einen jungen Mann dazu bringen, absichtlich so viele Menschen umzubringen? Hat er völlig die Kontrolle verloren? Ich stelle diese Fragen nicht im Blick auf Dschochar Zarnajew, den 19-jährigen überlebenden Hauptverdächtigen des Boston-Anschlags, sondern bezogen auf Adam Lanza, der Ende 2012 in der Stadt Newtown (Connecticut) 20 Kinder und sechs Lehrer erschoss. Die Widersprüche in den politischen Reaktionen auf beide Tragödien könnten krasser kaum sein.

Einen Tag nach dem Attentat auf den Marathonlauf von Boston verlangten amerikanische Politiker, die bei Waffengesetzen den Status quo verteidigen, dass Mus