Nicht bloß ein König des Kitschs

Jeff Koons Jeff Koons wird unterschätzt als fantastischer Chronist der modernen Welt. Ein Gespräch mit dem Mega-Künstler aus Anlass seiner neuen Ausstellung in London
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Wir schreiben das Jahr 1988, und da sitzt er: Michael Jackson. Von goldenen Blumen umgeben und in goldenen Kleidern drückt er seinen Schimpansen Bubbles an sich. Ringsum lauter Menschen, die um ihn herumgehen und ihn anstarren. Sie wissen nicht, ob sie lachen oder sich gruseln oder einfach nur die unschuldige Hommage an die Genialität bewundern sollen.

Besagte Porzellanskulptur stammt von Jeff Koons. Sie war Teil der Serie Banality, die Koons von einem Künstler, der nur anderen Künstlern ein Begriff war, zu einer eigenständigen Berühmtheit machte. Banality verschaffte dem Amerikaner jenen Ruhm, nach dem er sich gesehnt hatte, seit er in den 1980er Jahren von Pennsylvania nach New York gekommen war, und sich auf unterschiedlichste Arten, unter anderem als Warenb