Vor dem letzten Risiko kapituliert

Iran Der Ahmadinedschad-Herausforderer Mussawi bleibt im entscheidenden Moment zu zögerlich und systemtreu - ein enttäuschender Rückschlag für die Oppositionsbewegung
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Sicher wollte er ein Blutbad unter seinen Anhängern verhindern, höchstwahrscheinlich aber hat Mir Hossein Mussawi mit seiner unentschlossenen Haltung der Oppositionsbewegung den Todesstoß versetzt. Wie ein Demonstrant, der vor dem Angriff eines Schlagstock bewehrten Polizisten flieht, verbrachte Irans unentschlossener Radikaler und Präsidentenbewerber das vergangene Wochenende damit, sich wegzuducken. Er versuchte einen Spagat – einerseits wollte er den Aufstand verstetigen, gleichzeitig aber ein Blutbad verhindern.

Mussawis Dilemma liegt offen zutage. Ayatollah Ali Chamenei gab ihm zu verstehen, man wisse, wem es anzulasten sei, sollten die „illegalen Versammlungen“ weitergehen. Gleichzeitig blicken Millionen Iraner zu Mussawi auf und suchen in ihm ein