Was geschah in jener Nacht?

Komplott Der amerikanische Botschafter wurde nicht Opfer einer spontanen Aktion, sondern eines geplanten Überfalls
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2013

Die Untersuchungen zum Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi am 11./12. September 2012 sind abgeschlossen. Aber wenn man die Erkenntnisse der Ermittler genau auswertet, zeigt sich etwas Unerwartetes: Die Geschehnisse begannen nicht erst am Tag des Überfalls aus dem Ruder zu laufen. An jenem 11. September kulminiert in der libyschen Hafenstadt eine Entwicklung, die sich lange angebahnt hatte.

11. September 2012, 6.45 Uhr Ortszeit

Ereignisse: Die Mitarbeiter der US-Sondermission in Bengasi sehen, wie ein libyscher Polizist, der zum Wachschutz zählt, das Konsulatsgelände vom Dach eines benachbarten Hauses aus filmt. Als sie ihn rufen, macht er sich aus dem Staub. Später dreht ein Auto ohne polizeiliches Kennzeichen langsame Runden um die von einer Mauer umgebene Anlage, die