Wenn der Westen Gedanken liest

Weltwirtschaft Die Gründung einer Entwicklungsbank zeigt Pekings globale Macht. Berlin macht mit, gegen den Willen von Washington
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2015

Ein chinesisches Sprichwort, das auf den Philosophen und Kriegsstrategen Sun Tzu aus dem sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zurückgeht, lautet: Wer hundert Schlachten gewinnen will, muss seinen Gegner und sich selbst verstehen.

Vor kurzem diskutierte in Washington eine Gruppe von Außenpolitikexperten Chinas Aufstieg und die damit verbundenen Herausforderungen. Im Mittelpunkt stand der Versuch, die Gedanken von Präsident Xi Jinping zu lesen. Er gilt als mächtigstes Staatsoberhaupt Chinas seit dem Reformer Deng Xiaoping.

Chinas Aufstieg in den vergangenen Jahren hat in der Region zu Spannungen geführt, vor allem zu Territorialkonflikten im Chinesischen Meer, aber er betrifft auch den Westen: 2014 initiierte Peking die Gründung der Asiatischen Infrastruk