Wer hat hier nur Regie geführt?

Gerichtsdrama Der Fritzl-Prozess in Österreich und der Fall des für 27 Jahre zu unrecht inhaftierten Sean Hodgson zeigen: Die Wirklichkeit muss noch viel von Gerichtsdramen lernen
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Unter Film- und Theatermachern herrscht Einigkeit darüber, dass es unmöglich ist, ein langweiliges Gerichtsdrama zu schreiben. Wenngleich diese Theorie durch Jeffrey Archers Stück The Accused arg auf die Probe gestellt wurde, ist es wahr, dass der Suche nach Gerechtigkeit des inquisitorischen Rechtssystems sowohl in der Fiktion als auch in der Realität etwas elementar Fesselndes zueigen ist.

Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die zuvor nie einen Gedanken an Österreich verschwendet haben, verfolgten die dramatische Verhandlung des Falls Josef Fritzl, genau wie sich vor zehn Jahren Unmengen von Zuschauern, die sich nie zuvor für American Football interessiert hatten, den OJ-Simpson-Prozess verfolgten.

Die Überprüfung eines Vorwurfs mittels Beweisf