Wie das Virus fast den Kapitalismus killte

Corona-Ökonomie Als die Pandemie um sich griff, konnten nur Interventionen in noch nie dagewesenem Ausmaß eine wirtschaftliche Kernschmelze abwenden – vorerst
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Als am 9. März der Handel an der Wall Street eröffnet wurde, war die Situation so schlimm, dass die „circuit breakers“ – automatische Handelsstopps, die ausgelöst werden, wenn die Preise um einen bestimmten Betrag fallen – griffen
Als am 9. März der Handel an der Wall Street eröffnet wurde, war die Situation so schlimm, dass die „circuit breakers“ – automatische Handelsstopps, die ausgelöst werden, wenn die Preise um einen bestimmten Betrag fallen – griffen

Foto: Spencer Platt/Getty Images

In der dritten Märzwoche, während die meisten von uns gebannt auf die exponentiell steigende Zahl der Corona-Fälle und die apokalyptischen Szenen in den Intensivstationen starrten, kamen die globalen Finanzmärkte dem Zusammenbruch so nahe wie seit September 2008 nicht mehr. Die Aktienkurse der weltweit größten Unternehmen stürzten ab. Der Dollarkurs stieg gegenüber allen anderen Währungen, was Schuldner von Indonesien bis Mexiko in Bedrängnis brachte. Billionen-Dollar-schwere Märkte für Staatsanleihen, das Fundament des globalen Finanzsystems, wurden von Panik erfasst.

Auf den Monitoren der Börsianer sausten die Kurse nach unten, während die Trader vor improvisierten Heimarbeitsplätzen hockten– „Rona-Rigs