Martin Bühler war 15 Jahre lang Samenspender: „Ein unglaubliches Tabu“

Interview Martin Bühler ist als privater Samenspender leiblicher Vater Dutzender Kinder. Was ihn dazu bewogen hat und warum er am Ende aufgehört hat, erklärt er im Interview
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2022

Ach wie süß, ein Baby! Und wenn es nicht klappt, bleibt vielen nur noch der Weg zur künstlichen Befruchtung oder zur Samenspende. Martin Bühler (48) hat 15 Jahre lang Paaren und Solomüttern zu Kinderfreuden verholfen. Über 100.000 Menschen sollen in Deutschland mittels Samenspende erzeugt worden sein, genaue Zahlen sind nicht bekannt.

der Freitag: Herr Bühler, wie sind Sie darauf gekommen, privater Samenspender zu werden?

Martin Bühler: Anfangs hatte das rein finanzielle Gründe. Ich habe mir mein Studium dadurch finanziert. Bei einer dänischen Samenbank habe ich ein lesbisches Pärchen kennengelernt, das dort versucht hat, seinen Kinderwunsch zu erfüllen. So kam es erstmalig zu einer privaten Spende.

Das Finanzielle war Ihr einziges M