Beutelschneider und Dreckschleudern

Linker Haken In seiner "Freitag"-Kolumne verteidigt Thomas Rothschild diesmal zwei Berufsstände, auf denen oft (und nicht immer zu Unrecht) herumgehackt wird: Ärzte und Journalisten
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In meiner Kindheit war der „Herr Doktor“ ein eher bescheiden gekleideter freundlicher Herr mit einer dicken Tasche, der bei uns daheim vorbei kam, wenn ich Fieber hatte. Ich hatte großen Respekt vor Ärzten. Sie halfen einem, wenn man krank war, machten einen gesund, und dass sie auch mal irren oder einen Fehler machen könnten, kam mir nicht in den Sinn.

Später wurden die Herren im weißen Kittel immer eleganter, die Praxen sahen nach und nach aus, als hätte man sie für ein Foto in Schöner wohnen ausgestattet, und die Autos draußen vor der Garage waren von einer Sorte, die in meinem Bekanntenkreis eher selten vorkommt.

Das Bild vom Arzt, dem die Honorare mehr bedeuten als der Eid des Hippokrates und ärztliche Ethik, vom Beutelschnei