Ich kann nicht mehr

Buchkritik Der Briefwechsel zwischen Thomas Bernhard und Siegfried Unseld zeigt eine untergehende Autor-Verleger-Beziehung
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Wie viel von dem Autor sich hinter Thomas Bernhards Figuren versteckt, hat Leser und Kritik von Anfang an beschäftigt und interessiert sie immer noch. Thomas Bernhard wurde, stellvertretend für seine Erfindungen, haftbar gemacht, wo er in erster Linie Schalk sein wollte, und er wurde belacht, wo es ihm bitterernst war. Die Nichtentscheidbarkeit, die Verschleierung seiner „eigentlichen“ Meinung, die Mystifizierung der eigenen Person und die Veräppelung seiner Interpreten machen den Reiz seines Werks zu einem nicht geringen Teil aus. Bei dem vorliegenden Wälzer kann es keinen Zweifel geben. Es ist Thomas Bernhard selbst, der da spricht, genauer: an seinen Verleger Siegfried Unseld schreibt und von diesem Antworten erhält.

Wer sich heute auf diese über