Michael Jeans „Tiohtiá:ke“: Eine Erzählung über das, was andere beschweigen

Premières Nations Er gehört zu den wichtigsten indigenen Autoren Québecs. Mit „Tiohtiá:ke“ legt der kanadische Schriftsteller und TV-Moderator Michel Jean sein neues, hochaktuelles Buch vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2023
Michael Jeans Urgroßmutter verliebte sich mit 15 in einen jungen Innu und entschied, mit seiner Familie ein Nomadenleben in der Wildnis zu führen
Michael Jeans Urgroßmutter verliebte sich mit 15 in einen jungen Innu und entschied, mit seiner Familie ein Nomadenleben in der Wildnis zu führen

Foto: Authenticated News/Archive Photos/Getty Images

Élie Mestenapeo wird aus dem Gefängnis entlassen. Er reist mit dem Bus nach Montréal. Zehn Jahre zuvor hatte er seinen Vater getötet. Zurück ins Reservat kann er nicht mehr, als Mörder hat ihn die Gemeinschaft verbannt. Er schläft auf Bänken im Park, streift auf den Straßen und Plätzen der frankokanadischen Millionenstadt umher, sammelt Pfandflaschen. Élie schließt Bekanntschaft mit anderen Indianern, die im Großstadtdschungel gestrandet sind. Darunter sind Angehörige der Atikamekw, Mohawk, Nakota, Anishinabe und Cree. Sie bilden hier so etwas wie einen neuen Stamm und streifen als Stadtnomaden umher. Élie freundet sich mit Tracy und Maria an. Zwei Schwestern aus einer indigenen Gemeinde im hohen Norden, die sich la