Ausgabe 46/2023 vom 16.11.2023 : Finden wir zusammen?
Wie der Nahost-Krieg den Blick auf palästinensisches und jüdisches Leben in Deutschland verändert
Wochenthema
Pro-Palästinensische Demonstrationen in Berlin: Finden wir wieder zusammen?
Die Sonnenallee war im Oktober wegen den pro-palästinensischen Demonstrationen oft in der Berichterstattung. Doch was denken die, die dort arbeiten oder leben über den Nahostkonflikt? Ein Besuch nach Abzug der medialen Aufmerksamkeit
Palästinenser und Juden in Deutschland: „Die Schmerzen brauchen Raum“
Gemeinsam über die Traumata von Palästinensern und Juden in Deutschland sprechen – geht das? In dem Berliner Projekt wird im „Trialog“ daran gearbeitet. Ein Gespräch mit Gründer:in Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann
Politik
Ukraine-Krieg: Europa, die USA und die Backchannel-Diplomatie für einen Frieden
Im Schatten des Gaza-Krieges loten die USA aus, was Kiew und Moskau an den Verhandlungstisch bringen könnte – die Pläne für eine rasche Erweiterung der Europäischen Union haben damit zu tun
Deborah Feldman: Deutschland stellt sich an Israels Seite. Und lässt uns Juden im Stich
Die Autorin des Weltbestsellers „Unorthodox“ kritisiert, dass für deutsche Politiker die Sicherheit und Zugehörigkeit hier lebender Jüdinnen und Juden offenbar weniger zählen als die bedingungslose Parteinahme für Israel
Die Linke nach Sahra Wagenknecht: Wenn das keine Chance ist
Die Fixierung auf Personen hat lange die inhaltliche Schwäche der Linkspartei und ihrer Parlamentsfraktionen übertönt. Dabei geben die planetaren Grenzen und das Ziel der Gleichheit schon lange einen Weg vor
Freiwilligendienste fast weggespart: Parlament stoppt gefährlichen Ampel-Plan
Die rot-grün-gelbe Regierung setzte den Rotstift ans Budget für soziales Engagement und wollte den Etat für Freiwilligendienste kürzen. Erst der Haushaltsausschuss fängt diesen Irrsinn wieder ein
Weicht die Hamas nach Katar aus?
Bewaffnete Palästinenser-Gruppen sind in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach aus Kampfgebieten abgezogen, um Konflikte zu entschärfen – so zum Beispiel 1970 aus Jordanien und 1982 aus dem Libanon. Ist Ähnliches heute für die Hamas denkbar?
Attentat auf John F. Kennedy: Die Version vom Einzeltäter überzeugt bis heute nicht
Dallas 1963: Lee Harvey Oswald soll John F. Kennedy laut der offiziellen Untersuchungskommission vor 60 Jahren erschossen haben. Doch passt der Mann überhaupt nicht zum Ausmaß der Katastrophe, die er verursacht hat
Debatte
Soziale Bewegungen: Horror sells – aber mobilisiert er auch?
Letzte Generation, Rebellion contra „Auslöschung“, bald droht das Vierte Reich – drastische Parolen radikalisieren die Bekehrten, wirken aber nicht in die Breite. Über die fatale Neigung der Linken, immerzu den Teufel an die Wand zu malen
Klima-Religion: Warum wir nicht versuchen sollten, die Erderwärmung zu stoppen
Wir leben über die Verhältnisse des Planeten! Und müssen daher zurück zu einem Einklang mit der Natur: Die meisten Menschen würden heute solche Sätze unterschreiben. Dabei sind sie vollkommen falsch
Kultur
Nahostkonflikt gestern und heute: Woher die Gewalt kommt
Dass die Palästinenser Israel ablehnen, erscheint oft als Zwangsläufigkeit. Doch die Ablehnung hat einen Ursprung – und der hat nichts mit Israel und seiner Politik zu tun
„Women in Revolt!“ in der Tate Britain: Die Frau als Snackautomat
Die angeblich größte Schau, die es je in der Londoner Tate Britain zu sehen gab, widmet sich feministischem Protest von 1970 bis 1990 und lohnt sich sehr
Michael Jeans „Tiohtiá:ke“: Eine Erzählung über das, was andere beschweigen
Er gehört zu den wichtigsten indigenen Autoren Québecs. Mit „Tiohtiá:ke“ legt der kanadische Schriftsteller und TV-Moderator Michel Jean sein neues, hochaktuelles Buch vor
MeToo-Film „Cat Person“: Die Ambivalenz der Anbahnungsphase
Mit „Cat Person“ wagt sich Regisseurin Susanna Fogel an die Verfilmung einer viel diskutierten Short Story aus Zeiten der #MeToo-Welle von 2017
Krimi
„Eingefroren“ von Doug Johnstone: Alle haben Leichen im Keller
Doug Johnstones Krimi „Eingefroren“ ist ein Schmöker, der an den Kultfilm „Trainspotting“ erinnert und an die gute alte berühmte Miss Marple – allerdings mit einer Assistentin der Generation Z. Ein Lesevergnügen
Andreas Pflügers „Wie Sterben geht“: Die Glienicker Brücke fliegt gleich in die Luft
Virtuos und actionreich nimmt uns der Autor Andreas Pflüger mit seinem neuen Krimi „Wie Sterben geht“ mit in die alte Welt der Spionage – mit erstaunlichen Parallelen zu heute
„Mord“ von Anjali Deshpande: Der Ermittler als halber Mann
In Anjali Deshpandes „Mord“ muss der Polizist erst erkennen, dass die Tote einen Namen und Träume hatte. Ein Buch über die brutale Kastengesellschaft