MeToo-Film „Cat Person“: Die Ambivalenz der Anbahnungsphase

Kino Mit „Cat Person“ wagt sich Regisseurin Susanna Fogel an die Verfilmung einer viel diskutierten Short Story aus Zeiten der #MeToo-Welle von 2017
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2023
Ihre Unsicherheiten teilt Margot (Emma Jones, li.) mit Taylor (Geraldine Viswanathan)
Ihre Unsicherheiten teilt Margot (Emma Jones, li.) mit Taylor (Geraldine Viswanathan)

Foto: David Giesbrecht/Studiocanal

Jeder Kuss mutet wahrscheinlich in extremer Nahaufnahme etwas seltsam an. Das Filmposter zum satirischen Psychothriller Cat Person aber scheint besonders schauderhaft: zur Linken das Profil einer jungen Frau, die mit fast geschlossenen Lippen vor sich hin starrt, während ein bärtiger Mann ihr einen denkbar invasiven Kuss aufdrückt. Schauspielerin Emilia Jones und Succession-Star Nicholas Braun stellen hier das vielsagende Foto nach, das die 2017 im New Yorker erschienene Kurzgeschichte von Kristen Roupenian zierte. Diese sorgte nach der Online-Veröffentlichung für unerwartet hohe Resonanz, wurde tausendfach geteilt, kommentiert, gleichermaßen gelobt und in der Luft zerrissen.

Im Groben handelt die Kurzgeschichte Cat Person wie die nun erscheinende Verfilmung vo