Missbrauchsvorwürfe gegen Comedian Russel Brand: Alle wussten es

Essay Wie notwendig die MeToo-Bewegung ist, zeigt sich immer wieder: Mutmaßliche Täter wie der englische Comedian Russel Brand können über Jahre hinweg mit toxischem Verhalten ihr Image pflegen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
Ab ins Fegefeuer: Russel Brand
Ab ins Fegefeuer: Russel Brand

Montage: Der Freitag; Material: Imago Images, Istock, Getty Images

Gwen Stefani fragt sich im No-Doubt-Song Bathwater, der 1994 veröffentlicht wurde, „Why do the good girls always want the bad boys?“

Diese Dichotomie von bösen Jungs und braven Mädchen – agierenden Boys und passiven, verdinglichten Mädchen – als komplementäre Wesen mit vermeintlich natürlichen Eigenschaften zieht große, toxische Kreise und beeinflusst jede unserer Beziehungen. Wir schreiben der Männlichkeit nämlich gewisse Eigenschaften zu, die negativ sind, und fordern diese nicht nur ein, sondern belohnen sie auch.

Jungs werden bis heute häufig zu toxischen, verantwortungslosen Männern herangezogen, die keinen Zugang zu sich, ihren Gefühlen und den Menschen um sich herum entwickeln können. So werden si