: „Wir müssen den Kontext des Bösen verstehen“
Der Philosoph Slavoj Žižek über Antisemitismus, deutsche Schuld und den Krieg zwischen Israel und der Hamas

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Slavoj Žižek nach Buchmesse-Rede: Es gibt keine gute Seite in diesem Krieg
Essay Die Rede von Slavoj Žižek auf der Frankfurter Buchmesse sorgt für Diskussion: Muss der Terror der Hamas im Kontext der Unterdrückung der Palästinenser gesehen werden? Der Philosoph hält daran fest: Wir müssen den Kontext des Bösen verstehen
Politik
Der operative Einfluss der USA auf Israels Kriegsführung ist kaum zu übersehen
Meinung In Washington und den USA kursieren Szenarien, die in einer finalen, blutigen Zerschlagung der Hamas eine Chance für den Neustart nahöstlicher Friedensprozesse sehen. Vieles wird davon abhängen, wie viel verbrannte Erde Israel hinterlässt
Rudolf Augstein: Mit Gorbatschow verstand er sich
100. Geburtstag Er gründete den „Spiegel“, schrieb aber nie so typisch westdeutsch wie dieser: Am 5. November wäre Rudolf Augstein 100 Jahre geworden. Der Schriftsteller Gunnar Decker erinnert an einen Vordenker der Ost-Politik Egon Bahrs und Willy Brandts
Bündnis Sahra Wagenknecht: Fünf Thesen zur Anti-Establishment-Partei
Linke Spaltung Wagenknechts Parteigründung ähnelt einer leninistischen Anlehnung an das Kampagnenmodell von Bernie Sanders: Fünf Thesen über die darin enthaltenen Widersprüche und Chancen
Grabenkrieg: Der Sommer ist vorbei, die ukrainische Offensive auch
Ukraine Die ukrainischen Truppen haben seit Juni nirgendwo einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Mit einer „Herbstoperation“ wollen sie nun einen Brückenkopf auf dem von Russland besetzten Ostufer des Dnjepr errichten
Ist Israels Plan ein Anstoß, Gaza als palästinensischen Staat auszurufen?
Historische Chance Zieht sich Israels Regierung unter Benjamin Netanjahu, wie angekündigt, am Ende völlig zurück, hinterließe dies einen völlig entkoppelten Gazastreifen. Er wäre allein nicht existenz-, das Gebiet aber gerade deshalb staatsfähig
Pogrome in Berlin 1923: Ein Überfall auf das Scheunenviertel wird zum Menetekel
Zeitgeschichte Bei antisemitischen Ausschreitungen am 5. November 1923 werden Mitglieder des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten (RjF) beleidigt und geschlagen. Nicht nur ein Mob am Alexanderplatz ist daran beteiligt, auch die Polizei steht nicht abseits
Missbrauchsvorwürfe gegen Comedian Russel Brand: Alle wussten es
Essay Wie notwendig die MeToo-Bewegung ist, zeigt sich immer wieder: Mutmaßliche Täter wie der englische Comedian Russel Brand können über Jahre hinweg mit toxischem Verhalten ihr Image pflegen
Aner Shapiro war ein Linker: Granaten der Hamas warf er mit bloßer Hand zurück
Meinung Aner Shapiro war ein Anarchist, der gegen die Regierung von Benjamin Netanjahu protestierte. Er glaubte an die menschliche Gemeinschaft. Am 7. Oktober stellte er sich schützend vor einen Luftschutzbunker
Warum UN-Generalsekretär António Guterres zum Nahostkonflikt diese Worte wählte
Porträt António Guterres war schon in Portugal dafür bekannt, über alles Mögliche unaufhörlich reden zu können. Die jüngsten Einlassungen des UN-Generalsekretärs zu Israel und Palästina hat er sicher nicht ohne Bedacht gewählt
EU-Nahostpolitik: Eine Welt der Kriege weht in die Brüsseler Blase. Und nun?
Gaza-Erklärung Auf die Dauer wird sich die Europäische Union nicht auf die üblichen Formelkompromisse und westliches Lagerdenken versteifen können, wenn es um die brachiale Kriegsführung Israels im Gazastreifen geht
Christian Lindner stellt Kohlekompromiss infrage: Soll die FDP die Ampel verlassen?
Meinung Deutschland solle die „Träume von einem Ausstieg aus dem Kohlestrom 2030 beenden“, sagt Christian Lindner. Dem grünen Koalitionspartner wird das nicht gefallen. Soll die FDP raus aus der Ampelregierung? Ein Parteirebell aus Kassel will das
Noch-Landrat Stephan Loge im Kreis Dahme-Spreewald: „Ich werde ständig bedroht“
Brandenburg Ist bald ein Rechter neuer Landrat im Kreis Dahme-Spreewald? Steffen Kotré (AfD) hat gute Chancen bei der Stichwahl im November. Hier erzählt der amtierende Landrat Stephan Loge (SPD), was dieser Kotré für ein Typ ist
Weltraumschrott wird gefährlich: Die Satelliten von Elon Musk killen ab 2035 Erdbewohner
Kolumne Laut der amerikanischen „Federal Aviation Administration“ hat Elon Musks Unternehmen Starlink mehr als 5.000 Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen. Deren Trümmer könnten ab 2035 alle zwei Jahre einen Menschen töten oder verletzen
Spanien: Pedro Sánchez muss bis Ende November eine neue Regierung präsentieren
Programm Sozialisten und Linksallianz Sumar haben sich auf eine politische Agenda verständigt, für die sie bisher aber noch keine Mehrheit im Parlament haben. Vor allem die katalanischen Parteien werden umworben
Israel: Eine Mehrheit will keine erneute Besetzung des Gazastreifens
Meinungswandel Viele Israelis fragen sich, welche Exit-Strategie ihre Regierung verfolgt und ob sie überhaupt eine hat. Derzeit sind nur 46 Prozent für ein Besatzungsregime im Gazastreifen, wie es das schon zwischen 1967 und 2005 für Jahrzehnte gab
Südsudan: Die Hauptstadt Juba will einmal zu den Boomtowns in Afrika gehören
Aufstieg Juba erzählt in vielerlei Hinsicht die Geschichte des Südsudan – vom Krieg um die Unabhängigkeit wie den Folgen des bewaffneten Konflikts zwischen 2013 und 2018. Danach erlebte die jüngste Hauptstadt der Welt einen neuen „Goldrausch“
Das Römische Reich der Frauen: Diättipps
Kolumne Wie oft Männer ans Römische Reich denken, war zuletzt der Witz in sozialen Medien. Doch was wäre das Äquivalent für Frauen? Kalorien, Diäten und Schlankheitsmittel, sagt unsere Autorin
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Debatte
Über das verkrampfte Verhältnis der Deutschen zu ihren jüdischen Mitmenschen
Verzweiflung „Im Großen und Ganzen hat der Deutsche Frieden geschlossen mit sich und dem Juden. Er spielt in seinem Alltag auch keine Rolle.“ Ertappt? Nein? Fein
Was wäre gute Sterbehilfe?
Humanität Noch ist die Suizidassistenz in Deutschland nicht gesetzlich geregelt. Es droht eine menschenverachtende Praxis
Can Dündar über Erdoğan und die Doppelmoral des Westens: „Ihr habt das Monster geschaffen“
Im Gespräch Can Dündar ist ein leidenschaftlicher Anhänger der republikanischen Türkei, die dieser Tage 100 Jahre alt wird, aber kaum gebührend feiert. Er sieht Fehler nicht nur bei Erdoğan, sondern auch in der Doppelmoral des Westens
Precht & Co.: Der Spott auf Intellektuelle ist in Mode. Wir brauchen sie aber
Öffentlichkeit Vergesst die Denker, her mit den „Experten“. So ist das Motto spätestens seit Corona. Warum das vielleicht nahe liegt, aber ein Irrtum ist
Muckis aufbauen, ohne das Klima zu zerstören: Drei CO2-arme Rezeptideen für Pumper*innen
Massephase Wer Muskeln aufbauen will, muss proteinreich essen. Braucht man dafür Eiweißshakes vom Discounter oder Hühnchen aus Massentierhaltung? Nein! Man kann auch klimafreundlich Stabilität in den Körper bringen – mit diesen günstigen Rezeptideen
Kultur
Sarkis-Ausstellung: Von leidenden Söhnen
Konzeptkunst Sarkis beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit den Kriegen und Genoziden des 20. Jahrhunderts. Auch seine neue Einzelaustellung in der Kunsthalle in Baden-Baden hat die verschiedenen Formen des Erinnerns zum Thema
„Rottet die Bestien aus!“ von Sven Lindqvist: Der Pressluftbohrer der Geschichte
Kolonialerbe Sven Lindqvists großer Reportage-Essay „Rottet die Bestien aus! Eine Reise auf den Spuren des europäischen Völkermords“ kam für das breite Publikum zu früh. Gut, dass er nun neu verlegt wird
Regisseurin Justine Triet: „Auch auf technischer Ebene will ich keine Perfektion“
Kino Die Französin Justine Triet ist erst die dritte Frau, die als Regisseurin in Cannes die Goldene Palme erhalten hat
Israelischer Schriftsteller Yishai Sarid: „Die Hamas ist ein Friedenshindernis“
Im Gespräch Yishai Sarid ist einer der bekanntesten Schriftsteller Israels und ein scharfer Kritiker Benjamin Netanjahus. Doch angesichts der Wunden, die der 7. Oktober gerissen hat, sieht er keine andere Möglichkeit, als sich zu verteidigen
Theaterhaus Jena: Marco Goeckes Hundekot-Attacke auf der Bühne
Kunst und Kritik Das Theaterhaus Jena bringt mit „Die Hundekot-Attacke“ den Skandal des Jahres auf die Bühne. Ein Abend wie der Trick eines guten Magiers: Was war echt, was fake?
Heiner Müllers „Der Auftrag“ am Deutschen Theater Berlin: Postkoloniale Horrorshow
Theater Albtraumartige Bildsprache, apokalyptische Atmosphäre und die Gräuel des Kolonialismus: Am Deutschen Theater Berlin tritt Heiner Müllers „Der Auftrag“ in einen Dialog mit Elemawusi Agbédjidjis „Psyche 17“
Smalltalk: Eine Frage wie eine Abrissbirne
Kunsttagebuch Smalltalk muss gekonnt sein. Also fragen Sie am besten niemals eine Künstlerin nach ihrem Lieblingsmaler oder der Lieblingsmalerin. Unsere Autorin hat erlebt, wie sehr das nach hinten losgeht
„Das rote Buch der Abschiede“ von Pirkko Saisio: Finnische Tochter ihrer Klasse
Roman Pirkko Saisio wurde in eine Arbeiterfamilie geboren, entfernte sich aber immer weiter von ihrem Herkunftsmilieu: „Das rote Buch der Abschiede“ bildet den Abschluss ihrer autofiktionalen Trilogie. Eine Begegnung mit der Autorin
Aus Westafrika an die Front in Verdun
Kino In „Mein Sohn, der Soldat“ erzählt der französische Regisseur Mathieu Vadepied vom Ersten Weltkrieg aus der Perspektive eines senegalesischen Vater-Sohn-Paares, das zwangsrekrutiert wurde
„Fellow Travelers“: Selbst die Aschenbecher sehen verdammt gut aus
Serie In den Vereinigten Staaten herrscht in den 50ern ein Klima der Angst. Kommunisten und Homosexuelle werden verfolgt, Diffamierungen sind an der Tagesordnung. Für das schwule Liebespaar in „Fellow Travelers“ alles andere als einfach
Gänse von A bis Z: Hobbyornithologen, Aerodynamik und Thees Ullmann-Songs
Entenvogel Sie flüchten aus Sibirien zu uns an den Niederrhein, um zu überwintern. Sie haben angeblich Rom gerettet und kommen in Italien nicht auf den Teller. Wildgänse fliegen im intelligenten Schwarm: Unser Wochenlexikon
Kultur+
Die im Dunkeln sitzen: Wie lockt man neue Zuschauer ins Theater, ohne alte zu verprellen?
Zuschauen Achtung, Publikumsumbau: Zwar sind die Säle wieder voller, doch der Schock der Pandemie sitzt tief und die Gewohnheiten haben sich geändert. Die Theater wollen neue Besucher:innen akquirieren, ohne alte zu verprellen
Israelisches Theater: Ein Dort, das nicht vergeht
Dramatik Seit Jahrzehnten verhandeln israelische Autor:innen den Umgang mit den Traumata der Shoah auf der Bühne. Durch das Pogrom vom 7. Oktober werden diese düsteren Erinnerungen wieder erweckt
Daniela Löffner über Intimität auf der Bühne: „Es ist toll, wenn Frauen da weinen“
Im Gespräch Daniela Löffner will in ihren Inszenierungen eine unverkopfte Körperlichkeit zeigen. Ein Gespräch über Zärtlichkeit auf der Bühne, das Aufbrechen von herkömmlichen Genderrollen und was „Intimitätscoaching“ eigentlich bedeutet
Sibel Kekilli liest Michel Friedmans „Fremd“: Ein Abend im Nirgendwo
Lesung Am Berliner Ensemble gibt Sibel Kekilli ihr Theaterdebüt mit Michel Friedmans Gedichtessay „Fremd“
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