Slavoj Žižek nach Buchmesse-Rede: Es gibt keine gute Seite in diesem Krieg

Essay Die Rede von Slavoj Žižek auf der Frankfurter Buchmesse sorgt für Diskussion: Muss der Terror der Hamas im Kontext der Unterdrückung der Palästinenser gesehen werden? Der Philosoph hält daran fest: Wir müssen den Kontext des Bösen verstehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
Slavoj Žižek wird während seiner Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse zweimal vom Antisemitismusbeauftragten des Landes Hessen unterbrochen
Slavoj Žižek wird während seiner Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse zweimal vom Antisemitismusbeauftragten des Landes Hessen unterbrochen

Foto: Frankfurter Buchmesse

Meine Rede auf der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse wurde zweimal harsch von dem Antisemitismusbeauftragten des Landes Hessen Uwe Becker unterbrochen – und löste dann eine Lawine von Angriffen auf mich aus. Warum?

Zunächst einige Fakten zu meiner Rede. Ich hatte zunächst eine ganz andere Rede geschrieben, aber kurz nach dem Hamas-Anschlag wurde ich von Jürgen Boos kontaktiert, dem Direktor der Frankfurter Buchmesse, der mich bat, in meinem Vortrag auch den Krieg zu erwähnen. Wahrscheinlich erwartete man von mir, mich einfach in den Chor all derer einzureihen, die das, was die Regierung Israels tut, nun bedingungslos zu unterstützen. Meine neue Rede habe ich im Voraus an die slowenischen Organisatoren und an die Buchmesse in Frankfurt, einsch