Judith Butler über den Terror der Hamas und die Geschichte der Gewalt

Essay Die Philosophin Judith Butler fragt, wie wir die Entstehung der Gewalt der Hamas verstehen können, ohne ihre Gräuel zu relativieren. Gibt es einen Weg, alle Leben im Nahen Osten gleichermaßen wertzuschätzen – und alle Opfer zu betrauern?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2023
Judith Butler fragt, wie wir die Entstehung der Gewalt der Hamas verstehen können, ohne ihre Gräueltaten dabei zu relativieren
Judith Butler fragt, wie wir die Entstehung der Gewalt der Hamas verstehen können, ohne ihre Gräueltaten dabei zu relativieren

Foto: Imago / ZUMA Wire

Gerade die Themen, die am dringendsten einer öffentlichen Diskussion bedürfen, sind diejenigen, die innerhalb des uns jetzt zur Verfügung stehenden Denkrahmens schwer diskutierbar sind. Auch wenn man direkt zur Sache vorstoßen möchte, stößt man gegen die Grenzen eines Diskussionsrahmens, der es fast unmöglich macht, das zu sagen, was man zu sagen hat.

Ich möchte über die Gewalt sprechen, über die gegenwärtige Gewalt, über die Geschichte der Gewalt und ihre vielen Formen. Wenn man aber die Gewalt dokumentieren will, was bedeutet, den massiven Raketenbeschuss und die Morde in Israel durch die Hamas als Teil dieser Geschichte der Gewalt zu verstehen, kann man der „Relativierung“ oder „Kontextualisierung“ b