EU-Nahostpolitik: Eine Welt der Kriege weht in die Brüsseler Blase. Und nun?

Gaza-Erklärung Auf die Dauer wird sich die Europäische Union nicht auf die üblichen Formelkompromisse und westliches Lagerdenken versteifen können, wenn es um die brachiale Kriegsführung Israels im Gazastreifen geht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
So laut wurde EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bisher selten zurückgepfiffen wie nach ihrem Auftritt in Israel.
So laut wurde EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bisher selten zurückgepfiffen wie nach ihrem Auftritt in Israel.

Foto: Kenzo Tribouillard/AFP/Getty Images

Man kann das übliche Lamento anstimmen und beklagen, dass die EU durch inneren Zwist zwischen Mitgliedsstaaten international an Relevanz verliert. Nimmt man die vom jüngsten Gipfel verabschiedete Gaza-Erklärung, ist die gewiss ein Kompromiss, der Differenzen über den israelischen Militäreinsatz spiegelt – nicht überspielt. Gereicht das dem Staatenbund wirklich zum Nachteil? Warum sollte man bei einem solchen Konflikt und seinen Weltgewissen wie Weltzustand streifenden Ausläufern nicht geteilter Meinung sein?

Gaza-Resolution mit Zwei-Drittel-Mehrheit

Wenn die Auffassung Spaniens, Belgiens, Luxemburgs und Irlands klar hervortritt – es sollte sofort eine Feuerpause geben, weil das palästinensische Volk nicht in Kollektivhaft genommen werden da