Warum UN-Generalsekretär António Guterres zum Nahostkonflikt diese Worte wählte

Porträt António Guterres war schon in Portugal dafür bekannt, über alles Mögliche unaufhörlich reden zu können. Die jüngsten Einlassungen des UN-Generalsekretärs zu Israel und Palästina hat er sicher nicht ohne Bedacht gewählt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2023
Er ist glühender Katholik, früher trafen sich im Hause Guterres Männer zum Gottesdienst, die heute höchste Ämter in Portugal bekleiden
Er ist glühender Katholik, früher trafen sich im Hause Guterres Männer zum Gottesdienst, die heute höchste Ämter in Portugal bekleiden

Foto: Imago/UPI Photo

Am 24. Oktober hält António Guterres seine Rede anders als üblich nicht frei, sondern liest vom Blatt. Die Worte vor dem UN-Sicherheitsrat sagen nahezu so viel darüber aus, wer Guterres heute ist, wie die 2022 erschienene 386-Seiten-Biografie Honest Broker (deutsch: „Ehrlicher Vermittler“). Der UN-Generalsekretär, 74, setzt mit einer fast unverbindlichen Tatsachenbeschreibung an: „Die Lage im Nahen Osten spitzt sich immer weiter zu. Der Krieg in Gaza eskaliert und droht, sich in der Region auszuweiten. Spaltungen führen zu einer Zersplitterung der Gesellschaften, Spannungen drohen zu explodieren.“ Wer könnte da widersprechen?

Der portugiesische Intellektuelle Vasco Pulido Valente verpasste Guterres in den 1990ern einen sich bis heut